Von Freitag bis Freitag München – unterwegs mit Barbara

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Was das Schönste an Ostern ist? Ganz klar! Man darf endlich wieder Kind sein! Zumindest am Vormittag,  wenn es ums Ostereier-Suchen geht! 

Ostern steht vor der Tür, aber der Frühling bleibt aus. Es stürmt, als hätte die Welt etwas verbrochen und die Sonne bestraft uns mit
ihrer Abwesenheit.

Die kleinen dicken Spatzen schreien sich zwar die Hälse
wund, aber die Bäume halten sich mit ihren Knospen noch zurück. Als hätten sie
heuer keine Lust, aufzublühen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Solange
feiern wir einfach unseren inneren Frühling und erfreuen uns an den tollen
Veranstaltungen, die München diese Woche zu bieten hat.

Nur am Karfreitag sieht es abends mau aus. Wie so oft
verfluche ich das Tanzverbot. Gleichzeitig feiere ich aber die Tatsache, dass
sich meine fleischversessene Familie am Karfreitag vegetarisch ernähren muss.
Zur Feier des Tages führt uns Papi zum Essen aus. In welches Lokal es uns
verschlägt, ist noch nicht klar. Nur eines ist sicher: Meine Familie wird heute
auf Fleisch verzichten müssen! Schadenfroh? Nur ein kleines bisschen.

Am Samstag wird gleich weiter geschlemmt, und zwar im
Konzertgelände des Mixed Munich Arts. Beim Streetfood Markt „Hall of Taste
werden sämtliche kulinarische Köstlichkeiten zusammengetragen, sodass die Augen
gar nicht wissen, wohin sie zuerst blicken sollen. Von mexikanischen Burritos
bis hin zu frischen Smoothies und klassischem Schweinsbraten wird hier alles
angeboten. Los geht’s um 16 Uhr! Für Tanzwütige besteht abends die Möglichkeit,
noch in die Rote Sonne zu schauen. Dort lädt die Kallias-Crew DINNERDATE und
Daniele di Martino zum Tanz! Mit dabei sind unter anderem auch Bebetta und Spanks.
Wer es lieber kulturell mag, der hat heute zum letzten Mal die Gelegenheit, um
19 Uhr die Vernissage von Andreas Hosch in der 1PAGE GALLERY zu besuchen. Dort
werden Fotografien seiner Serie „A Grainy Romance“ ausgestellt. Ebenfalls
gezeigt werden Fotografien der Serie „Chronology“ sowie Kooperationsarbeiten
mit der Leipziger Künstlerin Oskar Rink.

Am Ostersonntag hat die Familie Vorrang. Und ich werde
wieder zum Kind. Zumindest wenn es nach meiner Mutter geht. Die besteht nämlich
selbst nach 25 Jahren noch darauf, mein Osternestchen zu verstecken. Abends
aber bin ich froh, schon volljährig zu sein, schließlich steigen viele gute
Partys. Im yolo wird unter dem Motto „3 Jahre Vollgas. Happy Birthday“ gefeiert
und im Kong sorgen Nôze, die Löwenbändiger der Circus Company, mit ihrem neuen
Album für heftige Beats bis in die frühen Morgenstunden.

Auch am Ostermontag ist Familienzeit. Nachdem ich jeden meiner
zahlreichen Verwandten persönlich frohe Ostern gewünscht und all meinen kleinen
Cousinen ein bemaltes Ei in die Hand gedrückt habe, werde ich die Sekunden
zählen bis Onkel B. seine uralten Witzchen auspackt. Familienfeiern sind ohne
Frage schön, aber auch unglaublich anstrengend. Heute Abend wage ich mich nicht
mehr auf die Tanze. Nach gefühlten 50 Schoko-Eiern und drei Stück Sahnetorte
befinde ich mich immer in einem Trancezustand. Ich weiß, dass es dieses Jahr
wieder so weit kommen wird. Dafür wird Tante C. schon sorgen.

Am Dienstag bin ich wieder funktionstüchtig: Das Essen und
die Witzchen sind verdaut. Nach einem ausgiebigen Spaziergang in der Sonne (ja,
ich bin optimistisch, dass sich die kleine Verräterin diese Woche zeigen wird!)
werde ich in der Pinakothek der Moderne eine Ausstellung mit dem plastischen
Titel „ZOOM! Architektur und Stadt im Bild“ besuchen. Im Fokus der Ausstellung
stehen Videoarbeiten und Fotografien zum Thema Gesellschaft und Architektur.
Achtzehn internationale Fotografen stellen bis zum 21. Juni in der Pinakothek
ihr Können unter Beweis.

Am Mittwochabend zieh ich mir ein Ringelshirt über, binde
mir ein rotes Schleifchen ins Haar und marschiere in stolzer Matrosen-Manier an
den Heimathafen der Substanz. Dort wird heute Abend auf dem „Sonnendeck
getanzt. Ich bin gespannt, was mich da so erwarten wird. Zumindest klingt die
Veranstaltung schon mal kreativ: „Sing Matröse sing – Die Jungfernfahrt“. Los
geht’s um 20 Uhr. Hoffentlich werde ich nicht seekrank! Wer nicht so auf
Ringelshirts steht, kann im Cord Club sein Glück versuchen. Dort schmeißen die
Musiker von Vertigo eine fette EP-Release-Party. Beginn ist um 20:30 Uhr!

Am Donnerstag wird es Zeit, dass ich mir auch endlich Teil 7
der Fast and the Furious-Reihe reinziehe. Mit meiner besten Freundin im
Schlepptau werde ich mich abends ins Mathäser begeben und mich zusammen mit einem
Becher Popcorn (eine Tüte würde nicht einmal bis zum Filmstart reichen) auf den
Kinofilm freuen. Licht aus. Film an. Barbara ist gespannt!

Am Freitag mach ich wieder einen
auf kulturell: Um 19 Uhr beginnt die Finissage „LE FIL ROUGE“, eine Gruppenausstellung,
bei der im „Espace Louis Vuitton München“ Arbeiten von Ghada Amer, Michael
Raedecker und vielen weiteren Künstlern präsentiert werden. Darunter kann ich
mir zwar selbst nicht viel vorstellen, aber ich lasse mich einfach überraschen.

Für Kulturbanausen besteht an
diesem Abend auch die Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun: Ab 18 Uhr
werden die Pforten der Kunstgalerie „Import Export“ geöffnet, wo sich alles
rund um die Themen Veränderung, Nachhaltigkeit und Globalisierung dreht. „Perspektiven
feiern!“ heißt das Motto der Veranstaltung. Hier kann man sich mit Vertretern
aus verschiedenen Vereinen und Initiativen austauschen und gleichzeitig auch
richtig abfeiern: Gegen 21 Uhr sorgen jede Menge DJs für beste Partystimmung. Im
Nu ist die Woche wieder rum! Höchste Zeit, dass sich die Sonne mal blicken lässt,
denn ich bin so was von frühlingsreif!