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Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Veronika

Der Sommer in München ist besonders. Besonders schön. Besonders warm. Besonders anstrengend. Anstrengend, weil es so viel zu tun gibt. So viel, dass unsere Autorin Angst hat, besonders tolle Veranstaltungen verpassen zu können. Wem es genauso geht: Hier findet ihr eine kleine Entscheidungshilfe.

Ich glaube, ich habe „FOMO“. München platzt fast vor Veranstaltungen, Konzerten, Festivals und Ausstellungen. Das Angebot ist groß. Entscheidungen treffen fällt mir immer schwer. FOMO steht für „Fear of missing out“, also die Angst, spannende soziale Events verpassen zu können. Klingt blöd, aber wie legt man fest, wohin man geht, wenn die Auswahl so groß und ansprechend ist? Nach einem missglückten, langweiligen Abend hört man dann Freunde von ihrer doch viel cooleren Abendgestaltung reden und ärgert sich, nicht dort gewesen zu sein. Was macht man gegen FOMO? Weiß ich eigentlich auch nicht, aber diese Kolumne ist ein Versuch, passende Events zu finden.

ESCAPE VOL 1. klingt nach einem guten Auftakt für den Freitagabend. So nennt sich das DJ-Set und die Live-Show in der Glockenbachwerkstatt. Veranstaltet wird der Abend vom Rapper ESC Rilla – moderiert von Gündalein. Verschiedene Künstler und Künstlerinnen aus München und Gera performen von 19 Uhr an ihre Hip-Hop-, Jungle-, Rap- und Trap-Musik.

Wenn ich abends am Wochenende am Stachus vorbeigehe, fällt mein Blick immer auf die großen Fenster der KAUZ Bar. Dahinter eine Lichtshow, tanzende Menschen – skurril, das von außen und ohne Musik zu sehen. Schon seit längerem plane ich, die Bar auch mal von innen zu erkunden. Sie liegt direkt an der Sonnenstraße, dort, wo früher der Cord Club war. Diesen Samstag findet dort die Veranstaltung „Sweet to be gay“ statt.

Nach einer Nacht im Club, versuche ich den Sonntag wieder draußen zu verbringen. Am besten gelingt das beim Open-Air-Festival am Rindermarkt. Beim Munich Sessions Summer Fest spielen eine Reihe von Münchner Bands, von Santans bis Saguru, von Raketenumschau bis The Charles.

Ein brandneuer Tipp aus München ist die Veranstaltung „Kunst und Kaffee“. Im gemütlichen Holzpavillion des OpenQs kann man Kaffee trinken, Kunst genießen und Gutes tun. Nicht nur die Veranstalterinnen Viktoria Molnar und Franziska Ferstl kommen aus München, sondern auch der Kaffee wird von soyellowcoffee in der Ludwigsvorstadt geröstet. Das erste Event findet am Montag statt. Besonders dabei ist, dass die Einnahmen für zukunftsorientierte und umweltbewusste Projekte gespendet werden. Workshops, Yoga, Livemusik, oder Aperol-Frühstück. Klingt gut? Vom 9. August bis 14. August gibt es ein abwechslungsreiches Programm.

Die besten Zimtschnecken der Stadt gibt es meiner Meinung nach im Café Lozzi. Am Dienstagabend tritt dort die Sängerin ElMar Origenes auf. Begleitet von ihrer Gitarre, singt sie nicht nur auf vier verschiedenen Sprachen, sondern auch in unterschiedlichen Musikstilen. Von Reggae, Jazz, R&B und New-Age-Klängen ist alles zu hören.

50 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen werden vom 11. bis 21. August die European Championships in München ausgetragen. Der Sport an sich interessiert mich nur zweitrangig. Spannender ist für mich die Ausstellung der Domaggkünslter*innen. Das ist ein guter Plan für den Mittwochnachmittag. Gegenwartskunst, die auf die Geschehnisse um die Olympischen Spiele 1972 Bezug nimmt, wird dort ausgestellt. Das Ganze sieht man noch bis zum 28. August in der Halle 50 des Domagateliers.

 „Unabhängigkeit. Leben.Liebe.Tu Es.“ heißt eine neue, sehr persönliche Ausstellung, die in Schwabing zu sehen ist. Die Initiatorin ist die ukrainische Künstlerin Iryna Federenko. Ursprünglich stammt sie aus Mariupol und stellte im vergangenen Jahr ihre Malereien in Kiew aus. Am 24. August feiert die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag. Aus diesem Grund widmet Iryna Federnko ihre Ausstellung ihren Fluchterfahrungen, Krieg, Herkunft und Gerechtigkeit.

Vom 11. bis 21. August findet in München das Roof-Festival im Olympiapark statt. Ehrlich gesagt war ich recht überrascht, als ich das Line-up las. Es kommen bekannte Künstler wie Marteria, Moop Mama, Elif, Gayle und viele andere. Das Wetter soll halten und noch dazu ist der Eintritt kostenlos. Besser geht es kaum. Mit diesen Aussichten für die zweite Augustwoche kann man die FOMO so gut wie verdrängen.

Veronika Tièschky