Unsere Autorin Laura hat mit Umzug und Bachelorarbeit einen vollen Terminkalender. Trotzdem plant sie sich genug Pausen für Schönes ein und trinkt Glühwein beim Weihnachtsmarkt auf der Alten Utting, singt Karaoke im Cord Club oder streikt für’s Klima bei Fridays for Future am Königsplatz.
Umzug, Praktikum, Bachelorarbeit. In letzter Zeit war viel los in meinem Leben. Da plagt mich schon Mal das Gefühl nicht mehr hinter her zu kommen. Mein Mittel dagegen ist eine ausgiebige Pause – manche nennen es auch Prokrastination. Um den Kopf frei zu bekommen, flüchte ich mich am Freitagabend weg vom Schreibtisch hin zu KONSENS ins Muffatcafé. Hier treffen mit dem Modus Kollektiv und dem Finesse Kollektiv Techno und Hip-Hop aufeinander. Verschiedene KünstlerInnen und DJs stehen heute auf der Bühne – ein großes Zusammenkommen und ich mittendrin. Die ganze Nacht verbringe ich auf der Tanzfläche und verschwende keinen Gedanken mehr an die vielen noch leeren Seiten meiner Bachelorarbeit.
Die Tage sind eintönig. Nachdem ich den Vormittag im Bett verbrachte habe, startet mein Samstag wieder am Schreibtisch. Zu viel Pause bringt mich schließlich auch nicht ans Ziel. Am Abend geht es für mich dann zum Kunst Block Balve. Viele meiner Freunde waren am letzten Wochenende schon hier und ich habe mir neidisch ihre Instagram-Stories am Schreibtisch angeschaut. Das passiert mir nicht nochmal! Ich freue mich auf Live Performances vom Lovers Kollektiv, auf die Ausstellungsstücke von Marius Sperlich und natürlich auf die Party danach.
Am Sonntag packt mich die Sehnsucht. Ich vermisse das Allgäu. Das Ayinger in der Au schafft da Abhilfe. Dort spielen die Fexer zum Mittagstisch auf. Die Dreimann Blaskapelle liefert den perfekten Sound zu bayerischer Küche und kühlem Bier. Zwar nicht das Allgäu, aber ein Wirtshaussonntag der für mich als Liebhaberin von Volksmusik nicht schöner sein könnte!
Nach so viel Pause versuche ich am Montag zwischen Arbeit und Uni all das aufzuholen, was am Wochenende liegen geblieben ist. Zeit zum Durchatmen ist dann wieder am Dienstagabend. Ich genieße ersten Weihnachtsmarkt des Jahres auf der Alten Utting. Glühwein, gute Freunde und Musik – für mich ist die Weihnachtszeit jetzt offiziell gestartet! Nach dem warmen Getränk im Lichtermeer der Sternenflotte schauen wir noch rein zu „Loop the Ship“ und lassen den Abend ausklingen.
Am Mittwoch werden wir dann selber musikalisch. Zusammen mit meinen Freunden betrete ich die Bühne im Cord Club und zeige bei KaraOK meine Stimmkünste. Ich singe gerne, aber wie so viele nicht besonders gut. Heute macht das nichts! Zusammen schmettern wir die schiefsten Indie Songs, die München je gehört hat und danach wird noch gefeiert.
Schon am Donnerstag kehre ich wieder zurück zur Alten Utting. Diesmal nicht zum Glühwein trinken, sondern zum Zuhören. Bei „REPORTAGEN live auf der Alten Utting“ liest der Journalist und Autor Nik Afanasjew aus seiner Reportage „Zocken in Babylon“ vor. Dafür ist er an die deutsch-tschechische Grenze gereist in sein Babylon voller Casinos, Bordelle und Spielhallen. Und ich lausche seinen Erzählungen gespannt!
Meine Woche endet weder am Schreibtisch, noch auf der Arbeit oder beim Feiern. Denn eines ist mir heute wichtiger als all das – der Global Klimastreik! Am diesem Freitag treffen sich nicht nur die Schülerinnen und Schüler von Fridays for Future, sondern alle, denen unsere Umwelt und das Klima am Herzen liegt. Mit meinem selbstgebastelten Schild radel ich zum Königsplatz und reihe mich in den Protestzug ein.
Laura Wiedemann
Foto: Privat