Die Woche unserer Autorin Amelie scheint turbulent zu werden. Als Freizeit-Hipster freut sie sich am Samstag auf den Nachtflohmarkt im Backstage – und will danach beim Sonnwendfeuer Dorfkindmomente aufleben lassen. Die meiste Zeit wird sie aber in München sein: beim Quiz im Lost Weekend, beim Open-Air-Kino und beim Konzert von Lauraine.
Das letzte Mal, als ich diese Kolumne geschrieben habe, war da Kälte, Januar und Lockdown. Wenige, oder fast nur digitale Veranstaltungen, machten eine abwechslungsreiche Wochenplanung ziemlich schwer. Im Moment kann und will ich mir das gar nicht mehr vorstellen. Denn der Gegensatz dazu fühlt sich viel zu gut an. All die Möglichkeiten für die kommende Woche sind das reinste Schlaraffenland: So viele Festivals, Partys, Open-Air-Veranstaltungen und Konzerte! Der Münchner Sommer ist da und ich will ihn spüren – live und analog.
Am Freitag werde ich mit den Fliegenden Haien und ihrem Konzert im „Vereinsheim“ Schwabing ins Wochenende schweben. Neben freiem Eintritt reizt es mich vor Allem, das schrille Urban-Pop-Duo zum ersten Mal live zu erleben. Ich bin gespannt, wie sich Kneipenatmosphäre und Synthesizer-Pop kombinieren lässt.
Wie es sich für einen Freizeit-Hipster unserer Generation gehört, gehe ich unglaublich gerne auf Flohmärkte. Ich liebe altes Zeug und verlasse solche Orte nie ohne Dinge wie einer Platte, deren Cover ich hübsch fand, oder einer Leselampe mit Ziehschnur. Mal sehen, was ich am Samstag beim Nachtflohmarkt in der Backstage Arena ergattere. Von 17 bis 24 Uhr gibt es dort circa 100 Flohmarkt-Aussteller, Biergarten, Foodtrucks und Musik. Wenn ich danach noch bei Kräften bin, fahre ich in ein Dorf südlich von München mit dem schönen Zungenbrecher-Namen „Kleindingharting“. Dort auf der Ludwigshöhe wird jährlich das (meiner Meinung nach) schönste Sonnwendfeuer unserer Gegend angezündet. Inklusive Bergblick, Steckerlfisch und Bar-Zelt. Ein Muss für jeden, der – so wie ich – Dorfkindmomente aufleben lassen möchte.
Sonntage stehen für Schlemmen. Also geht es an diesem Tag für mich zum Street Food Festival in Freising. Von 11 bis 21 Uhr kann man sich auf dem Festplatz Freising den ganzen Tag lang kulinarisch vergnügen. Von Langos bis zum Donut-Bällchen ist dort mit Sicherheit für jeden Foodie-Gaumen etwas dabei.
Am Montag steht ein Highlight meiner Woche auf dem Plan: Das Kino, Mond & Sterne lädt zu seiner achten, jährlich stattfindenden „International Ocean Film Tour“ und verspricht die besten Meeresabenteuer und Wassersportfilme auf der großen Leinwand. Die Beschreibung des Films Namens „Shobe Surfs“ spricht mich ganz besonders an: Die 13-jährige Shobe aus Bangladesch surft für ihr Leben gern. Das stößt in ihrer Heimat oft auf Unverständnis. Kann der Sport ihr Ticket in eine bessere Welt sein?
Der Dienstagabend wird mich ins Lost Weekend führen, denn dort heißt es Quiz-Time! Die neue Quiz-Nacht findet dort jeden zweiten Dienstag in englischer Sprache von 19 Uhr an statt und es winken sogar Preise und Preisgelder! Mein Allgemeinwissen lässt leider zu wünschen übrig – sollte es allerdings um Themen wie Plattencover oder Surffilme gehen, bin ich vorbereitet.
Am Mittwoch werde ich es mir am Kulturstrand auf der Corneliusbrücke gemütlich machen, denn da tritt der bayerische Musiker Nikolaus Wolf auf. Dessen verspielt-entspannte Musik höre ich gerne auf langen Bahnfahrten oder Spaziergängen. Zu kühlem Bier und Füßen im warmen Sand kann ich mir diese Klänge allerdings auch sehr gut vorstellen.
Kein Münchner Sommer ohne Tollwood. Mein Donnerstag soll daher musikalisch weitergehen: Eine der Münchner Pophoffnungen, Lauraine, tritt ab 16:30 im Hacker-Pschorr Brettl auf. Der Gedanke an Tollwood, Synthiepop-Livemusik und lauem Sommerabend erzeugt bei mir jetzt schon Glücksgefühle.
Am Freitag wird es für mich nochmal etwas auf die Ohren geben. Diesmal aber anderer Natur: Das HochX-Theater lädt zu einem Live-Audiowalk im Stadtraum ein. Startpunkt dieser Live-Folge ist der Spielplatz im Kronepark um 17 Uhr. Von dort aus geht es auf einen gemeinsamen Audiowalk durch die Au. Ein Stadtteil, den ich wegen seiner Isarnähe, hübschen Häuschen und Wirtshäusern ganz besonders mag – vor allem, wenn der Sommer in der Stadt ist.
Amelie Völker