Nachrichten aus dem jungen München: Musikerin Caro Kelley aus den USA fand nur schwer Zugang zur Münchner Musikszene. Jetzt ist sie für den Deutschen Pop-Preis nominiert.

München Lebt. Menschen und mehr.
Nachrichten aus dem jungen München: Musikerin Caro Kelley aus den USA fand nur schwer Zugang zur Münchner Musikszene. Jetzt ist sie für den Deutschen Pop-Preis nominiert.
Lena Halve, 21, ist Musikerin, Schauspielerin – und an Diabetes Typ 1 erkrankt. Früher hat sie unter der Diagnose gelitten und sich gefragt: Warum bloß ich? Heute macht sie einen Podcast und will die Stimme sein, die sie sich damals selbst gewünscht hat (SZ Plus)
Sofia Lainovic beeindruckt mit ihrer Stimme. Gänsehaut kommt beim Hören auf – auch weil viele ihrer melancholischen Texte zum Nachdenken anregen
LORiiA findet, dass München in letzter Zeit jünger aussieht und, dass die Bars voll sind. Sogar manchmal neue, unerprobte! So spricht sie München gleich an “Lass dich jetzt nicht aufhalten,München. Du bist schön und vielleicht bald ein bisschen weniger konservativ”
Die Schwestern Amelie Fleur Geiss, 24 und Isabelle Julie Geiss, 21, von der Münchner Band „Fleur en Fleur“ machen ein Sound, der zwischen R&B, Hip-Hop und Neo-Soul schwingt
Bäume statt Baustellen, ländliche Ruhe statt Lärm – manchmal schadet die Hektik der Großstadt
der Kreativität. Drei Beispiele von Künstlern, die das Leben in München gerne eintauschen
Die tragende Stimme der jungen Münchner Musikerin Lotte Friederich alias Loriia macht viel Hintergrundmusik auf ihren Tracks unnötig. Ein paar reduzierte Klavierlinien oder Synthesizer-Akkorde daruntergelegt – fertig ist der ungewöhnliche Popsound der Jazz-Gesang Studentin. Weiterlesen “Band der Woche: Loriia”
Münchens junge Künstler tun sich zusammen: Cellistin Raphaela Gromes dreht gerade ihr neues Musikvideo. Dabei trägt sie Mode der Designerin Lisa Haas, die nach dem Zero-Waste Prinzip produziert.
Wir porträtieren an dieser Stelle bis zur Vernissage alle 20
mitwirkenden KünstlerInnen unserer Ausstellung
“10 im Quadrat Reloaded” im Farbenladen – mal Fotograf, mal
Modell. Heute: Musikerin Lotte Friederich.
Sie sitzt am Klavier, das Mikrofon vor sich, ihre Stimme ist
lieblich, die Augen hat sie mal geschlossen, mal offen. Begleitet nur von einer
Backgroundsängerin. Dabei hat Lotte Friederich, geboren 1993, erst spät mit
Gesang angefangen. Mit sechs Jahren lernte sie erst Blockflöte, später auch
Querflöte. Auch wenn sie bereits mit 14 ihre ersten eigenen Songs schrieb, nahm
sie erst drei Jahre später Gesangsunterricht.
Mittlerweile hat sie es gewagt, Musik zu ihrem Lebensinhalt
zu machen. Seit November veröffentlicht sie unter dem Namen Loriia Synthie-Pop
mit Jazzeinfluss. Aktuell studiert sie im dritten Jahr Jazz-Gesang an der
Hochschule für Musik und Theater in München. Neben dem Studium arbeitet sie
zusammen mit ihrem Manager am Konzept und einem Produzent an der Musik. Sie
hofft, dieses Jahr noch eine EP oder Singles veröffentlichen zu können.
Bis dahin spielt sie Supportshows, um Bühnenerfahrung zu
sammeln. Die Inspiration für ihre Songs nimmt sie aus ihrem eigenen Leben oder
Umfeld. „Ich will Gefühle in Musik packen, andere ansprechen und berühren, die
vielleicht dasselbe fühlen, wie ich gerade“, sagt Lotte. „Ich möchte echt sein in einer Welt, in der man nicht weiß, was
echt ist und was nicht.“ Ihr größtes Vorbild ist Alicia Keys, weil sie
natürlich ist, eine soulige Stimme hat und hochwertige Popmusik macht.
Auch von den Shootings für die Ausstellung konnte Lotte
Einiges mitnehmen: „Auf der Bühne sehe ich nicht, wie ich wirke, ich kann nur
fühlen. Bei der Fotografie ist das Bild, das ich nach außen trage, festgehalten
und auch für mich sichtbar. Deswegen ist es eine gute Möglichkeit, sich besser
kennenzulernen.“
Text: Lena Schnelle
Foto: Anna Heimkreiter
Wir porträtieren an dieser Stelle bis zur Vernissage alle 20
mitwirkenden KünstlerInnen unserer Ausstellung
“10 im Quadrat Reloaded” im Farbenladen – mal Fotograf, mal
Modell. Heute: Musikerin Henny Gröblehner.
Das musikalische Talent ist Henny Gröblehner, geboren 1992,
wohl in die Wiege gelegt worden: Ihre Eltern sind Berufsmusiker. Daher war
schon früh klar: Henny will auf der Bühne stehen und Musik machen. Das tut sie
nun auch, und das obwohl sie nicht Musik studiert hat. Klassischen oder
Jazz-Gesang zu studieren, war für sie keine Option. Henny ging erst einmal nach
Hamburg, um an einem Pop-Kurs teilzunehmen. Was sie dabei lernte: gemeinsames
Musizieren.
Zurück in München entschied sie sich für
Theaterwissenschaften. Danach ging es mit dem Ersparten in die Welt hinaus. Bis
zu diesem Zeitpunkt war sie mit ihrer Band „pourElise“ aufgetreten, in der auch
ihre Schwester mitspielte. Für die Zeit der Weltreise musste dann jedoch ein
Soloprojekt her. Herausgekommen ist Henny Herz. Benannt nach der
Schriftstellerin Henriette Herz, die als erste Frau Literaten in einem Berliner
Salon zusammenbrachte. Mit neuen Songs im Gepäck reiste Henny durch Australien,
Neuseeland und die USA. Nur ihre klare Stimme und Gitarre. Die Liedtexte mal
auf Deutsch, mal auf Englisch und ab und zu auch mal auf Französisch.
„Ich bin kreativ, wenn mich nichts stört“, sagt Henny. So
ist ihr Album auf einem alten Bauernhof im Salzburger Land entstanden. Sie war
sechs Tage lang alleine in dem Haus und hat ihre Songs geschrieben. „Ich habe
keine technische Herangehensweise, sondern ich schreibe über das, was ich auf
dem Herzen habe und was mir begegnet.“ Dabei nimmt sie kein Blatt vor dem Mund.
Für Henny bedeutet Musik alles: Sie verbindet, dabei entsteht Liebe, weil man
sie teilt, und für sie selbst ist sie wohltuend und heilsam.
Auf der Bühne ist Henny sicherer als vor der Kamera, deshalb
war das Shooting für Zehn im Quadrat durchaus eine Herausforderung: „Je
persönlicher der Ansatz eines Fotografen war, desto mehr Überwindung hat es
gekostet, Dinge preiszugeben. Aber dann hat es letztlich auch mehr Spaß gemacht.“
Bei den Shootings hat sie auch Seiten an sich kennengelernt, die sie sonst
nicht wahrnimmt. Beispielsweise das Shooting mit Nadja habe sie deshalb besonders bewegt. „Ich hab sehr schnell gemerkt, dass ich ihren Ansatz mag, ihn
gut nachvollziehen und mich darin stark wiederfinden kann. Das Kreative kam
dann praktisch wie von selbst und es war sehr angenehm und organisch, mit Nadja
zu shooten.“
Text: Lena Schnelle
Foto: Christin Büttner