Der letzte Strohhalm

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Eva hat sich vorgenommen, ab sofort nur noch bedeutungslosen Sex zu haben. Nur kommt ihr immer das fatale Schirmchen Liebe dazwischen. 

Wenn Sex ein Cocktail wäre, wäre Liebe das Schirmchen – geht auch ohne, ist aber irgendwie nicht dasselbe. Interessant ist dabei auch, dass Männer tendenziell weniger von einem Schirmchen halten als Frauen. Frauen wie Eva zum Beispiel. Und das, obwohl Eva seit der Trennung von ihrem Langzeitfreund im vergangenen Sommer krampfhaft versucht, sich auf unverbindliche Mischgetränke ohne jegliche Deko einzulassen. Weil Eva aber ein Mädchen ist und Mädchen eben ein Faible für unnützen Kram haben, gibt es am nächsten Morgen in der Regel die Rechnung: Der Typ ist weg, der Kater ist da – und in der Pfote hält er ein Schirmchen.

Besonders unangenehm werden solche Überbleibsel, wenn man sie auch noch mit in die Arbeit nehmen muss: Jonas, Evas jüngste Cocktail-Verabredung, arbeitet in derselben Abteilung. Als sie einen Tag nach dem gemeinsamen Abend die Büroküche nach Kopfschmerztabletten durchsucht, steht er auf einmal in der Tür. Er grinst. Sie grinst zurück. Ihr Schirmchen überspannt inzwischen gut und gern den Botanischen Garten. Er holt sich Kaffee und geht. Kein Schirmchen zu sehen. Blödmann, denkt Eva.

Blödmann, denkt sich auch Fabi, als sie uns die Geschichte beim gemeinsamen Abendessen in ihrer Sendlinger Wohnung erzählt. Zumal Eva uns jetzt eröffnet, dass sie in nächster Zukunft erst einmal genug hat von Cocktails, ob nun mit oder ohne Deko. Armer Fabi. Dabei lauert er schon seit gefühlt hundert Jahren auf eine Gelegenheit, seinen Strohhalm in Evas Cocktail zu versenken. Und zwar mit Schirmchen, Palmwedel und notfalls auch Papierpapagei.

Ich versuche, möglichst unbeteiligt in meinem Suppenteller zu rühren. Wenn Fabi Lust auf einen Drink mit Eva hat, muss er sie schon selbst fragen. Er traut sich aber nicht, gesteht er, als Eva kurz auf den Balkon geht, um eine zu rauchen. Dabei wäre es höchste Zeit, habe er sich doch extra alle Mischgetränke verkniffen, seit sie endlich Single ist.

Ich schiebe meinen Suppenteller zur Seite. Wenn Liebe eine Bar wäre, wäre der erste Schritt das Schild über dem Eingang – man findet sie auch so, aber mit ist es leichter.

Von Lisi Wasmer

Unter einer Decke

Kathrin teilt nicht gern, auch nicht die Bettdecke – obwohl sie mit Zölibat eigentlich gar nichts am Hut hat. 

Grundschule, Mathe, dritte Klasse: Anna hat sechs Schokoriegel. Wie viele Schokoriegel bleiben ihr übrig, wenn sie ihre Süßigkeiten gerecht mit ihrer besten Freundin teilt? Sechs, sagt Kathrin. Soll sich ihre beste Freundin doch gefälligst selbst ein Snickers kaufen. Kathrin hat es nicht so mit dem Teilen. In unserem Freundeskreis gilt sie als lebendiger Gegenbeweis für die Hypothese, Einzelkinder seien die Egomanen unter den Heranwachsenden. Denn Kathrin hat zwei Geschwister. Und eine Narbe auf dem Handrücken, an der Stelle, an der ihr großer Bruder sie einmal mit einer Kuchengabel aufgespießt hat, als es darum ging, wer das letzte Tortenstück bekommt. Das Ergebnis dieser frühkindlichen Prägung: Anna hat sechs Schokoriegel und Kathrin keinen Sex, obwohl sie dem Grundschulalter inzwischen eindeutig entwachsen ist.

Das muss man erklären. Nicht die Schokoriegel, den Sex, den Kathrin nicht hat, weil sie nicht teilen kann. Weil sie Paul beim zweiten Date im Sterne-Restaurant den vollen Brotkorb ins Gesicht geworfen hat, als der versuchte, total romantisch lieber nach ihrem Brot zu greifen, als sich ein neues, eigenes zu nehmen. Weil sie es vorzog, im November in voller Montur in den Starnberger See zu springen, als auch nur eine Sekunde länger mit Johannes in diesem blöden Tretboot zu sitzen, nachdem er sie nach einer Stunde immer noch nicht gefragt hatte, ob sie auch mal ans Lenkrad will. Und weil Basti ein Penner ist. Das muss man aber vielleicht auch erklären.

Jedenfalls ist es so, dass Kathrin in der Regel nicht über ein zweites oder drittes Date hinauskommt, ohne ihren Verabredungen die schwerwiegenden Konsequenzen ihres ja geradezu kommunistischen Beziehungsverhaltens aufzuzeigen: Alles für alle – nein danke. Weil sie sich aber das eherne Gesetz auferlegt hat, erst beim fünften Date mit einem Typen ins Bett zu steigen, lebt Kathrin gewissermaßen unfreiwillig zölibatär. Der Vorteil: Die Bettdecke muss sie auch nicht teilen. Der Nachteil: Das hatten wir ja schon.

Bleibt Basti. Basti, den sie von der Arbeit kennt. Basti, der immer so gut riecht und mit dem sie es tatsächlich bis zum fünften Date geschafft hat, ohne ihm eine Standpauke über die im Allgemeinen ideal auf eine Einzelperson zugeschnittenen Portionen bei ihrem Lieblingsitaliener halten zu müssen. Basti, der ein Penner ist. Weil Basti offensichtlich wesentlich lieber teilt, als es anfangs den Eindruck gemacht hat. Kathrin zum Beispiel. Kathrin hätte er sich nach dem fünften Date gerne mit seiner Exfreundin geteilt, mit der alles „super locker“ ist und die abends kurz auf ein kleines Nümmerchen zu dritt vorbeischauen würde – also, wenn Kathrin das okay fände.

Kathrin findet das nicht okay. Kathrin hätte jetzt gerne eine Kuchengabel… Bevor die super lockere Ex-Freundin auftaucht, verlässt Kathrin seine Wohnung. Im Bus auf dem Heimweg entdeckt sie dann doch noch große Freude am Teilen – zumindest, wenn es um peinliche Fotos auf Bastis Facebook-Seite geht. Dann löscht sie seine Nummer aus ihrem Telefon und schaut aus dem Fenster, voller Vorfreude auf ihre Bettdecke, die sie schon wieder nicht teilen muss.

Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“. Weitere Kolumnen unter der Adresse http://jungeleute.sueddeutsche.de/tagged/Beziehungsweise

Sex oder Gesundheit

Michele und Richard haben sich im Spanienurlaub kennen gelernt. Zurück in München angekommen, ist es beiden nicht möglich, die traute Zweisamkeit zu genießen. Stattdessen muss Michele Romantik gegen Rotz und Geschlechtsverkehr gegen Gesundheitsschlaf tauschen.

Der August ist tot, lang lebe der September. Michele ist begeistert, geradezu euphorisch – und auch ein bisschen unheimlich, finde ich. Jedes Mal, wenn das letzte Jahresdrittel anbricht und die Baumblätter langsam darüber nachdenken, ob sie ihre on-off-Beziehung zum Chlorophyll wieder einmal auf Eis legen sollen, verfällt Michele in überbordende Glückseligkeit: darüber, dass sich der Schweißgeruch in der U-Bahn wieder auf ein erträgliches Maß herabgesenkt hat; dass alle Kinder wieder in der Schule sitzen, statt krakeelend durch ihr geliebtes Westbad zu rennen; und auch darüber, dass der Luise-Kiesselbach-Platz zwar nach wie vor verstopft ist, die Familienpanzer auf dem Weg an den Gardasee aber wieder von geleasten Firmenflotten auf dem Weg in die Arbeit ersetzt wurden. Frühherbstlicher Alltag in München, vielleicht sogar schon eine Spur von Vorfreude auf den Winter. So mag es Michele am liebsten. Man könnte sagen, ihre Stimmung verhält sich umgekehrt proportional zu den Temperaturen.

Das gilt auch für Richards Temperatur. Richard hat sie im Spanienurlaub kennengelernt. Er übernachtete im selben Hotel – und nach einer knappen Woche voller Tapas und Salsa sogar im selben Bett. Inzwischen sind beide wieder in München angekommen, Michele feiert den September und Richard? Richard liegt seit bald sechs Tagen mit ungefähr 40 Grad Fieber im Bett und verdirbt ihr die Laune. „Weil ich dich so heiß mache“, sagt Michele und fährt ihm in einem Anflug von Fürsorge aufmunternd durch die Haare. Richard niest ihr aus Versehen ins Gesicht. Michele unterdrückt einen Würgereiz, faselt etwas von guter Besserung und verabschiedet sich fürs Erste. Tausche Romantik gegen Rotz, so hatte sie sich das mit Richard nicht vorgestellt.

Am nächsten Morgen weckt sie ihr schlechtes Gewissen. Den ganzen Abend über hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Ob er immer noch niest? Sie beschließt, ihre Lieblosigkeit vom Vortag wieder gut zu machen und kramt im Keller nach der Kiste mit den Faschingskostümen. Eine Stunde später steht sie im knappen Krankenschwestern-Outfit vor seiner Wohnungstür. Richard öffnet. Er rotzt immer noch. Macht nichts, denkt sich Michele, rauscht an ihm vorbei und wirft sich aufs Bett. Richard tut es ihr gleich – und fängt an zu schnarchen. Schläft. Dabei wollte Michele einfach nur nett sein. Tausche Geschlechtsverkehr gegen Gesundheitsschlaf, so hatte sie sich das mit Richard wirklich nicht vorgestellt. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen – sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Die Macht sitzt oben

Typisch Soziologie, hatte Martina über ihren Freund Jan geschimpft: Verständnis für alle, nur nicht für die eigene Freundin. Jan kann aber auch heldenhaft für das Wohl der Gesamheit eintreten, typisch soziologenhaft halt.

Als die Schranke zu den Raststätten-Klos den Geist aufgab, war Svetlana der erste Anlaufpunkt für den verschwitzten Typ, der vom Raststättenbetreiber losgeschickt wurde, um Ersatz zu beschaffen. Für gewöhnlich klimpert Svetlana in der Geschlechterschleuse im Untergeschoss vor den jeweiligen Zugängen herausfordernd mit Kleingeld. Jetzt wacht sie ein Stockwerk weiter oben darüber, wer überhaupt hinuntergelassen wird. Und die Moral von der Geschichte? Die Macht sitzt immer am oberen Treppenabsatz, sagt Jan.

Jan erzählt von der Rückfahrt aus dem Italienurlaub mit seiner Freundin Martina. Seine Anekdoten haben immer etwas Pädagogisches, das ist normal, er studiert Soziologie. Ich mag ihn trotzdem, weil er insgeheim ein Rebell ist, also lasse ich ihn weitererzählen: Wir befinden uns auf einer Autobahnraststätte kurz nach Verona, die Mittagshitze brennt den staugeplagten Reisenden das letzte bisschen Geduld aus den Haarwurzeln – und Martina muss Pippi. Geht aber nicht. Weil Svetlana an der Klo-Schranke steht und keinen durchlässt. Weil der Automat nicht funktioniert, in den die Leute normalerweise die Toilettengebühr werfen. Und ohne Gebühr darf nun mal niemand aufs Klo.

Das ist Jans Schuld. Findet Martina. Weil der nie was unternimmt. Schon im Urlaub nicht, als die Holländer aus Apartment 3 ausgerechnet die Liege am Pool besetzten, auf der Martina schon die ganze Woche über gelegen hatte. Oder als der Kellner in der Enoteca den Brotkorb nicht mehr auffüllen wollte, nachdem sie ihn zum dritten Mal leer gegessen hatte. In beiden Fällen hatte Jan nur ihre Hand genommen und beruhigend auf sie eingeredet. Typisch Soziologie, hatte sie geschimpft: Verständnis für alle, nur nicht für die eigene Freundin.

Vor Svetlanas Schranke wird es indes unruhig: Kinder quengeln, Frauen trippeln leicht verkniffen auf der Stelle. Ein Österreicher droht damit, gebührenfrei die Schranke zu bewässern, sollte er nicht endlich durchgelassen werden. Svetlana steht. Stoisch, mit einem Gesichtsausdruck wie ein Breitmaulfrosch auf Ritalin. Sie zeigt auf den defekten Automaten: keine Gebühr – kein Klo.

Jan will Martinas Hand nehmen, aber die hat ihre Fäuste tief in den Hosentaschen vergraben und versucht krampfhaft, nicht an einen Wasserfall zu denken. Da beschließt Jan, dass es Zeit ist, etwas zu unternehmen. Er wirft Svetlana ein Geldstück hin. Die fängt es, ist aber kurzzeitig abgelenkt, während Jan Martina vor sich her an der Schranke vorbeischiebt. Nach einer kurzen Schrecksekunde werden hinter ihm Jubelschreie laut. Münzen klimpern, die Schranke wird ausgehebelt und auf Svetlana geht ein wahrer Klogebührenhagel hernieder. Martina bekommt feuchte Augen. Typisch Soziologen, sagt sie: heldenhaft voran – für das Wohl der Gesamtheit.

Und die Moral von der Geschichte? Die Macht sitzt immer bei denen mit dem Geld, sagt Jan. Ich mag ihn aber trotzdem. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen – sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Sauber, männlich, romantisch

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Viele Paare kennen sie – die Im-Stehen-Pinkeln-Diskussion. Jana und Hannes sind eigentlich ein entspanntes Pärchen. Doch seit sie zusammen gezogen sind ist vieles nicht mehr ganz so entspannt...

Da steht er also: Hannes. Den Rücken durchgedrückt, die Arme entspannt hinter dem Kopf verschränkt und pinkelt. Pinkelt und fühlt sich wie der König von Giesing – weil sein Klo nun mal in Giesing liegt, er zweitens im Stehen pinkelt und drittens auch noch freihändig. „Ekelhaft“, sagt Jana. Ihre Verachtung kennt keine Grenzen. Ich verziehe mich ins Wohnzimmer, um nicht in die Sache hineingezogen zu werden. „Sag doch auch mal was dazu“, ruft Jana mir hinterher. Na toll.
 
Jana und Hannes sind eines dieser Musterpärchen, die vermutlich jeder in seinem Freundeskreis hat: Zusammen sind sie irgendwie schon immer, trotzdem gibt es kein „Wir“-Gemauschel. Samstags fährt er zum Fußball und sie zum Brunch. Alles so entspannt, dass man sich denkt: das will ich auch mal – mit vierzig dann. Jana und Hannes sind Anfang zwanzig. Vor einer Woche sind sie zusammengezogen. Und ganz so entspannt ist seitdem nicht mehr viel.

Hannes schon. Hannes ist sogar sehr entspannt. Steht – wie gesagt – entspannt vor dem Klo und pinkelt. „Ekelhaft“, sagt Jana schon wieder. So ist das, wenn man sich auf einmal ein Klo teilt: gewaltige Interessenskonflikte, wo vorher nur Stille und Urinstein herrschten. Wer das putzen soll, will Jana wissen. In ihre Stimme schleicht sich ein Anflug von Hysterie. Da gäbe es nicht mehr zu putzen als sonst, es sei eine absolut reinliche Angelegenheit, behauptet Hannes. Und männlich sei das auch. Sauber, männlich und obendrein ein bisschen romantisch, weil es nun mal „der Lauf der Natur“ sei. Wer das nicht versteht, der sei philiströs, dessen Blick reiche nicht weiter als bis zur Klobrille. Sagt’s, schüttelt ab und drückt die Spülung.

Jana zerrt mich aus ihrem Wohnzimmer zurück vors Klo. Auf dem Toilettenrand prangen zwei Tropfen. Hannes will es als Vorführeffekt verkaufen. Ich möchte gerne wieder ins Wohnzimmer. Jana will, dass Hannes sitzt. Der übt sich in unnachgiebigem Schweigen und verzieht sich in die Küche. Ich schaue hoch konzentriert auf meine Fußspitzen. Jana seufzt. „Ekelhaft“, flüstert sie mit schmalen Lippen. Die verziehen sich nach und nach zu einem unheimlichen Grinsen. Jana zieht den Schlüssel von der Klotür ab, sperrt von außen zu und steckt ihn in die Tasche. Im Kampf um die Toilettenautorität scheint die letzte Schlacht noch nicht geschlagen. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen – sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Theresas Hormone

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Regel-mäßig gehen mit Theresa die Hormone durch. Sehr zum Leidwesen ihres neuen Freundes Markus, der in solchen Zeiten auch mal einen Schlag auf sein Saxophon erwarten kann.

Dass Philosophen gerne alles ganz genau wissen möchten, gehört ja irgendwie zum Berufsbild. Harry Frankfurt reicht es zum Beispiel nicht zu überlegen, was die Menschen wollen und warum. Harry Frankfurt beschäftigt sich viel lieber damit, warum Menschen etwas überhaupt wollen wollen. Metavolition. So ist das. Außerdem hat er eine wissenschaftliche Abhandlung über „Bullshit“ geschrieben, aber das ist etwas anderes, sage ich. Das ist genau dasselbe, sagt Theresa: alles riesen „Bullshit“. 

Man darf es ihr nicht übel nehmen, Theresa meint es nicht so. Momentan, im Grunde ungefähr einmal im Monat – gewissermaßen regel-mäßig – ist sie einfach unausstehlich. Als Mädchen kennt man das ja. Als Markus eher nicht. Markus ist der Neue in Theresas Uni-Bigband. Und schon nach der ersten Probe versuchten sich die beiden im Duett: Ein Stück für vier Hände, wenn man so will. Weil Markus mit seinem Schlagzeug so sexy aussah, sagt Theresa. Weil Theresa Saxophon spielt und er schon immer was für Holzbläser übrig hatte, feixt Markus. Theresa haut ihm eine rein, genau auf sein Saxophon. Markus japst. Theresa geht.

Eine Woche später ruft sie ihn an, um sich zu entschuldigen. Sie könne nichts dafür, sagt sie kleinlaut, das seien die Hormone. Es sei vor allem die Hölle, hat Markus gesagt, was bei Theresa erneut einen mittelschweren Tobsuchtsanfall verursachte, an dessen Ende sie beschloss, sie müsse einfach mal raus. Genauer: wandern. Noch genauer: mit mir. Gott sei Dank gilt der Weg von der Herrschinger S-Bahn nach Andechs auch schon als Wandern.

Markus hätte auch gerne mitgewollt, trotz der Sache mit seinem Saxophon. Und Theresa wollte ihn eigentlich auch dabei haben. Nur, wollen wollte sie halt nicht, weil er das mit den Bläsern gesagt hat. Und so spazieren wir jetzt also zu zweit zum Kloster und unterhalten uns über Harry Frankfurt. Markus probt derweil mit der Bigband. Vielleicht gewöhnt er sich eines Tages ja noch an Theresas Hormone. Alles andere wäre irgendwie ja auch Bullshit. Lisi Wasmer
 
Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen – sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Süßer Schatz gesucht

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Steffi aus Sendling ist sauer! RTL gibt bekannt, dass Anna aus dem Allgäu die neue Bachelorette ist. Wochenlang werben zwanzig atemberaubende Männer um Anna. Und Steffi? Sie spuckt Kirschkerne ins vorbeifahrende Autos und fühlt sich benachteiligt.

Dass die Fußball-WM gerne dazu genutzt wird, wichtige Neuigkeiten an der öffentlichen Aufmerksamkeit vorbei zu schmuggeln, ist ja bekannter als Angela Merkels Torjubel-Geste. Das ist ok, das nehmen wir hin, irgendein wachsamer Kollege oder Bekannter weist uns auf Facebook schon rechtzeitig darauf hin, dass es wieder Zeit ist, sich zu empören. Was uns jetzt aber wirklich um ein Haar entgangen wäre: Es gibt eine neue Bachelorette, die an der portugiesischen Algarve ihr Glück mit einem Haufen Männern versuchen will. Und Steffi ist stinksauer.

Das muss man erklären. Es ist so: Denn Steffi fühlt sich benachteiligt. Nach wochenlangem Tamtam um die große  Frage, wer denn nun die neue Bachelorette sei, gab RTL bekannt. Es ist: Anna aus dem Allgäu. Aha. Böse Zungen und vor allem „Bauer such Frau“-Zuschauer behaupten jetzt vielleicht, Anna aus dem Allgäu hätte es allein aufgrund der schönen Alliteration in die Kuppelshow geschafft. Das ist natürlich Quatsch. Laut Pressemitteilung liegt es daran, dass sie perfekt ist: jung, sportlich, intelligent, humorvoll, charmant und gut aussehend. Irgendwas vergessen? Ach ja, sie liebt es zu kochen. Diesem armen Geschöpf muss indeutig geholfen werden, einen Mann zu finden, sagt Steffi und spuckt einen Kirschkern von ihrem Balkon in Sendling in das offene Cabrio, das gerade vorbeifährt. Wir ducken uns hinter den Sichtschutz, der Fahrer biegt um die nächste Ecke.

Ach was, einen, setzt Steffi ihre Wutrede fort. Zwanzig Männer für die arme, perfekte Frau. Oder wie Inka Bause sagen würde: Zwanzig atemberaubende Anwärter wollen die anderen an der Algarve ausstechen und sich Anna aus dem Allgäu angeln. Und Steffi? Steffi sitzt in Sendling, kann noch nicht einmal ein Spiegelei anständig braten und ihr Steckbrief in der RTL-Pressemitteilung sähe vermutlich in etwa  wie folgt aus: Kurz davor, nicht mehr ganz so jung zu sein, wäre gerne sportlich, ausreichend intelligent, sehr humorvoll, dafür nur selten charmant und alles in allem recht ordentlich, was das Aussehen betrifft. In ihrem ganzen Leben hat Steffi noch keine 20 Typen gefunden, die dafür bei einer behämmerten TV-Sendung mitmachen würden. Oder wie Inka Bause es ausdrücken würde: Die Single-Studentin Steffi aus Sendling sucht seit sechs Jahren einen süßen Schatz, aber soweit sind keine sauberen Schwiegersöhne in Sicht. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Große und kleine Lieben

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Neun Monate und 28 Tage – Loslassen ist nicht so einfach. In der Vergangenheit leben leider schon. Doch wer nie nach vorne sieht, verpasst wunderbare potenzielle Partner. Auch wenn die genau vor der Nase sitzen.

Abgesehen von den Huberbuam dürfte es uns allen klar sein: Es ist wichtig, loslassen zu können. Denn was für Extremkletterer meinetwegen nur bedingt gelten mag, ist ansonsten auf jeden Fall zuträglich für ein entspanntes, glückliches Leben. Wer nur in der Vergangenheit lebt, könne nie richtig nach vorne sehen, verpasst vielleicht sogar einen ganz wunderbaren neuen Partner. Das verkünden Beziehungsratgeber im Internet – und im echten Leben: Christina soll nicht so rumheulen, sagt Manu und schnippt seinen Zigarettenstummel in die Würm, an der er es sich mit Christina auf einer Decke bequem gemacht hat.

 Manu ist auch irgendwie Experte, zwar nicht in Beziehungen, aber im Loslassen. Erst hat er sich nach einem Jahr Studium von der Uni exmatrikulieren lassen, um doch lieber eine Karriere als Fahrlehrer anzustreben. Vor kurzem hat er sogar das Rauchen sein lassen. Nur manchmal, wenn ihm die Vergangenheitsbewältigung allzu schwer fällt, schnorrt er sich von Christina eine Zigarette und raucht sie in drei Zügen auf. Das ist aber höchstens achtmal am Tag der Fall. Und Christina? Christina ist Manus beste Freundin, schon immer. Das ist wichtig, weil es fast schon symptomatisch ist: Christina kann nicht loslassen.

 Ihr Studium nicht (seit drei Semestern drückt sie sich vor der Abschlussarbeit), ihren besten Kumpel Manu nicht und eben schon gleich gar nicht ihren Exfreund Hannes. Der hat die Beziehung zu Christina vor gut zehn Monaten beendet. Damals hatte sie traurig genickt, ihren Beziehungsstatus im Internet geändert und gemeinsam mit Manu einen Kasten Bier inhaliert. Die restlichen neun Monate und 28 Tage hat sie damit verbracht, an Hannes zu denken und um das verflossene Glück zu trauern.

 Manu hat die Schnauze voll. Sie solle nicht rumheulen, sagt er noch einmal und starrt ins Wasser. Ach Manu, sagt Christina und schmiegt sich an seine Schulter. Manu seufzt. Weil Christina offensichtlich nur in der Vergangenheit lebt, nie nach vorne sieht und so einen ganz wunderbaren potenziellen Partner verpasst. Christina ist nicht nur Manus beste Freundin. Sie ist auch seine große Liebe, schon immer. Er seufzt und schnorrt sich noch eine Zigarette von ihr. Die Vergangenheitsbewältigung fällt ihm heute mal wieder besonders schwer. Lisi Wasmer
 
Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.

Liebestoll im Erdbeerfeld

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Zurückhaltung ist nicht Hannahs Stärke. Dabei weiß schon Aristoteles, dass die wahre Kunst im Leben die ist, das richtige Maß zu finden. Daran hätte Hannah sich halten sollen.

Wenn man „weiser Mann“ in die Internet-Suchmaschine eingibt, kommen 18 Bilder von alten Männern mit Bart. Dann kommt Bushido, weil ein kleines Mädchen ihn auf ihrem Pubertätsblog zitiert hat. Aristoteles kommt nicht. Dabei hätte der uns sagen können, dass die wahre Kunst im Leben die ist, das richtige Maß zu finden. Und das ist, wenn man sich Hannah heute anschaut, doch schon wirklich ziemlich weise gewesen. Bei „weise Frau“ kommt nach 18 Bildern übrigens ein 150-Kilo Fitnesshäschen im Leoparden-Einteiler. Was Bushido dazu sagen würde, ist nicht überliefert.
 
Hannah und ich sitzen im Erdbeerfeld in der Blumenau und reden über Clemens. Eigentlich wollten wir Erdbeeren pflücken, aber alles hat seine Zeit. Und jetzt ist gerade Clemens dran, findet Hannah, Erdbeeren gibt es morgen ja auch noch. Clemens hingegen gibt es schon seit vergangenem Montag nicht mehr. Da hatte Hannah ihn im Biergarten kennengelernt, ein Arbeitskollege einer Freundin. Nach der ersten Maß kamen beide ins Gespräch, nach der zweiten tauschten sie Telefonnummern aus. Noch vor der dritten wollte Hannah eigentlich mit ihm nach Hause. Doch als sie sich zu ihm umdrehte, um ihm noch ein „Das mache ich sonst nie, wirklich!“ ins Ohr zu kichern, war er verschwunden. Offensichtlich hatte sie – Achtung, das ist fast schon Aristoteles – nicht die richtige Maß gefunden, um sich bei ihm einzuladen.
 
Das war schade, aber nicht so schlimm, hatte sie sich doch immerhin seine Telefonnummer geben lassen. An die hat sie in den vergangenen Tagen insgesamt 27 SMS geschrieben, von „Wäre cool, sich mal wieder zu sehen“ bis „Sag doch gleich, dass Du mich nicht ausstehen kannst“ war alles schon dabei. Das richtige Maß für Follow-Up-SMS nach einem schönen Abend hat sie offensichtlich irgendwo im einstelligen Bereich aus den Augen verloren. Denn Clemens schweigt. Beharrlich. 
 
Derweil stellt Hannah ihren Erdbeerkorb zur Seite, um die Nummer 28 zu tippen, irgendwas in Richtung „Du hast mich doch nie wirklich geliebt“. Ich mutmaße, dass Clemens nicht zum Antworten kommt, weil ständig eine neue Nachricht von ihr eintrifft. „Was hat sie, was ich nicht habe?“, tippt Hannah SMS Nummer 29. Als er daraufhin bei ihr anruft, fällt ihr fast das Handy in die Erdbeeren. Sie hebt ab, hört zu, sagt „Okay“ und legt wieder auf. Am Telefon war eine alte Dame, die alle vier Tage auf ihr Handy schaut und gerade gesehen hat, dass ihr eine liebestolle Hannah schon fast 30 Nachrichten hinterlassen hat. Einen Clemens kenne sie nicht. Dafür empfiehlt sie Hannah dringend, ein bisschen maßvoller zu werden. Weise Frau. Ob sie auch einen Leoparden-Einteiler hat, ist übrigens nicht überliefert. Lisi Wasmer
 
Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Single, rein rechnerisch

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Stellt man eine mathematische Überlegung zum Beziehungsleben auf, dann kann das auch schief gehen. Wie bei Luisa. Es gibt knapp 700 000 Männer in der Stadt. Davon geht die Menge der brauchbaren Exemplare bei Luisa gegen Null. Ausgerechnet mit Berücksichtigung aller Auswahlkriterien bleibt genau ein männliches Wesen übrig. Und das trägt den Namen Manu – Luisas Exfreund.

Wer meint, Nickelbrillen seien nur was für Hipster und solche, die zwar irgendwie wie Hipster aussehen, gerade Hipster aber saudoof finden, der hat noch nie etwas von Ernst Zermelo und Abraham Adolf Fraenkel gehört. Nicht genug, dass diese beiden Herren schon abgefahrene Bärte trugen, bevor das Wort Hipster überhaupt erfunden wurde – für ihre Brillengestelle würde so mancher Jutebeutel-Träger vermutlich über Leichen gehen. Außerdem haben sie Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die axiomatische Mengenlehre begründet, der fast alle Zweige der heutigen Mathematik entspringen. Aber das nur so am Rande. 
 
Luisa ist genervt. Was zwei tote Brillenschlangen bitte mit ihrer Situation zu tun haben, will sie wissen. Zugegeben, da bin ich mir auch noch nicht so sicher. Eigentlich wollte ich nur erzählen, worauf ich vorher beim wahllosen Googeln auf dem Klo gestoßen bin, als sie schon mal unsere Lieblingsbank im Hofgarten besetzt hat. Vielleicht kann man Luisa und die Mathematik ja aber doch noch zusammenbringen. Ihre „Situation“ ist nämlich eher eine Flaute. Männer-technisch, versteht sich. Das ist okay, wenn man eh viel zu tun hat – aber am Semesteranfang ist es schon echt öde, findet sie. Zumal sie einfach nicht verstehe, wo sich all die Männer nur verstecken. Knapp 700 000 von ihnen leben in München. Und trotzdem ist ihr seit Monaten kein auch nur halbwegs brauchbares Exemplar über den Weg gelaufen.

Jetzt kann ich doch wieder auf mein Klo-Wissen zurückgreifen. Weil die Menge an Männern in München, die für Luisa als halbwegs brauchbares Exemplar durchgehen, nämlich gegen Null geht. Das gibt es, das steht auf Wikipedia. Berücksichtigt man alle Auswahlkriterien, bleibt Luisa vermutlich genau ein Mann übrig. Der ist dann Mitte zwanzig, ungefähr 1,85 Meter groß, wohnt in Nordschwabing und geht gerne Radfahren. Und wenn er dann noch das gewisse Extra hat, dann ist er perfekt, sagt Luisa. Dann ist er Manu, sage ich. Manu ist Luisas Exfreund. Und rein rechnerisch liegen zwischen den beiden nicht nur acht Monate seit Beziehungsende, sondern unter anderem auch drei Discobekanntschaften, eine seiner Kommilitoninnen und Luisas Mitbewohnerin. Mathe ist ein Arschloch, sagt Luisa jetzt. Eigentlich wollte sie Manu sagen. Aber das nur so am Rande. Lisi Wasmer
 
Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.