Was sollte man alles unternehmen, wenn man nur drei Monate in München hat? Zu vieles, um es nicht sicherheitshalber auf einer Liste zu notieren, meint unsere Autorin Fanny. In ihrer vorerst letzten Woche in dieser Stadt möchte sie noch möglichst viele Punkte davon abgehakt bekommen.
München steckt voller kleiner Geschichten. Ob in der U-Bahn, zu Hause oder auf Veranstaltungen – unsere Autorin Ornella lässt sich von diesen Geschichten treiben. Und lässt euch daran teilhaben
Wiesn ja oder nein? Die Frage ist individuell zu beantworten und in den meisten Fällen schnell entschieden. Wir haben für euch ein alternatives Wochenprogramm erstellt. Weit weg vom Masskrugheben.
Es ist schon eine Kunst für sich, während
der Wiesnzeit dem Oktoberfest zu entfliehen. Schwingende Dirndl und
Lederhosen so weit das Auge reicht. Aber meine Veranstaltungen haben diese
Woche (fast) nichts mit dem Wiesn-Wahnsinn zu tun.
Am Freitagabend bin ich auf einem Geburtstag eingeladen.
Aber für diejenigen, die auf Garagen Pop stehen: Ab mit euch in die Milla, wo die „Night
Shirts“ ihre neuen Songs zum Besten geben! Beginn ist um 20 Uhr. Hinterher
empfiehlt sich ein Abstecher in die „Schnelle Liebe“. Hier ist es urig aber
herzlich.
Am Samstag bin ich in der Minna Thiel zu finden,
wo zum ersten Mal der Krims
& Krams Flohmarkt stattfindet. Laut Facebook kann man dort tolle Dinge
wie Requisiten, Klamotten und Kostüme erwerben. Vintage-Fans sollten sich
dieses Spektakel unter freiem Himmel also nicht entgehen lassen. Von 14 Uhr an
geht’s los, der Eintritt ist frei.
Abends wird dann im Strom die Tanzfläche
unsicher gemacht. Die „Visions
Party“ ist unter den alten Indie-Hasen längst bekannt. DJ Albert Rojal
versorgt uns bis 6 Uhr morgens mit tollen Musikklassikern aus den Bereichen
Indie und Alternative.
Am Sonntag ist die Bundestagswahl und jeder sollte wählen
gehen. Ausreden zählen nicht! Nachdem ich mein Wahlzettelchen in die Urne
geschmissen habe, lasse ich mich um 14 Uhr im Farbenladen von der Ausstellung „Moments
– Art & Weise“ inspirieren. Sieben verschiedene Künstler haben eine sehenswerte
Gruppenausstellung auf die Beine gestellt und in ihren Werken Themen wie „Energie“,
„Welten“ und „Momente“ auf unterschiedliche Weise verarbeitet. Ich bin gespannt
auf die Ergebnisse.
Am Montag weiß ich nichts mit mir anzufangen. Vielleicht
kommt es doch noch zu einem gemütlichen Wiesnbesuch – mit schwingendem Dirndl
versteht sich! Wer aber nicht in Wiesnstimmung ist, sollte um 20:55 Uhr ins Arena Filmtheater gehen. Der
Film „Einmal bitte alles“ soll laut einer Freundin sehr empfehlenswert sein!
Am Dienstag verzichte ich wieder auf die Wiesn und gehe
stattdessen ins Ampere
zum Isar
Slam im September. Viele tolle Slammer werden heute Abend vertreten sein,
unter anderem der Poetry Slam-Meister Philipp Scharrenberg. Ich freue mich
schon sehr auf den Abend! Um 20 Uhr geht’s los.
Der Mittwochabend wird vielversprechend. Es geht wieder
einmal in die Milla. Die
heutige Veranstaltung lautet „Jazz Jam“. Das Jazz
Institut der Hochschule für Musik und Theater München beehrt die Milla an
diesem Abend mit einer Jamm-Session. Beginn ist um 19:30 Uhr, der Eintritt ist
frei. Und falls danach noch der große Hunger folgt: Die „Gute Nacht Wurst“ in der
Klenzestraße oder der „Bergwolf“
in der Frauenhoferstraße sind jeweils nur ein paar Gehminuten entfernt. Hier bekommt man Currywurst und Pommes bis spät in die Nacht!
Am Donnerstagabend verschwinde ich unter Deck: Untypisch München feiert
zusammen mit Sustain Munich
ihr zweijähriges Bestehen und veranstaltet aus diesem Anlass im Unter Deck eine Musiknacht
der besonderen Art. Aufgetischt werden Stilrichtungen wie Dub, Grime, UK Bass
und Jungle. Von 22 Uhr an geht’s los, der Eintritt ist frei. Alternativ findet
um 19:30 Uhr im Lost
Weekend eine Lesung
von Kevin Kuhn zu seinem zweiten Roman „Liv“ statt.
Am Freitag dann die Frage aller Fragen: Wiesn oder nicht
Wiesn? Vielleicht zwäng ich mich doch noch einmal in mein Dirndl. Nur um den
Touristen zu zeigen, wie eine ordentliche Dirndltracht auszusehen hat: Knie gehören
bedeckt und es werden keine Sneakers dazu getragen!
Jazz, Tag der offenen Tür an der TU und Comics – abwechslungsreicher könnte man die Woche nicht gestalten. Abgerundet wird das Ganze am Freitag dann mit einem echten Highlight, auf das so manch Münchner schon seit Wochen hinfiebert.
Endlich Freitag – für mich schon
verlängertes Wochenende, da mein Uni-Stundenplan mich an diesem Wochentag
glücklicherweise freigestellt hat. Ausschlafen ist heute auch bitter nötig,
denn der Freitagabend wird anstrengend. Für mich als Jazzliebhaber ist das dreitägige Jazzfest München Pflicht,
das schon am Donnerstag begonnen hat. Heute gibt es dort erst zeitgenössischen
Jazz mit den Wanja Slavin Lotus Eaters und darauf orientalische Grooves mit
Majid Bekkas und Biboul Darouiche. Weil ich nach dieser Jazz-Infusion total
beschwingt und alles andere als müde bin, zieht es mich weiter in den Neuraum.
Als totales Kontrastprogramm legt dort das australische DJane-Duo Nervo energetische Dancebeats
auf.
Trotz durchgetanzter Nacht kämpfe ich mich am Samstagmorgen aus dem Bett, denn heute ist der Tag der offenen Tür am
Forschungscampus der TU München in Garching. Für mich ein Muss, war es doch
ebendieser Tag vor ein paar Jahren, der mich zum Studium an der TUM bewegt hat.
Und autonom fahrende Autos, die Forschungs-Neutronenquelle oder das Innere des
Leibniz-Rechenzentrums mit dem Supercomputer SuperMUC sind damals wie heute ein
Faszinosum. Dann aber schleunigst ab in die Heimat. Würde ich dort nicht selbst
mit einer Bigband auftreten, wäre ich wohl einen weiteren Tag Gast auf dem
Jazzfest. Verpassen werde ich da unter anderem das U.M.P.A. Jazz Orchestra der
Hochschule für Musik und Theater.
So schnell wie ich am Samstag nach Hause
gefahren bin, muss ich am Sonntag auch schon wieder zurück. Denn schon
morgens beginnt der 117. Film- und Comicmarkt München.
Und vielleicht lässt sich da ja die ein oder andere einzigartige DVD abstauben.
Am Abend wartet dann noch ein echtes Highlight, denn die Schottenrocker von Biffy Clyro geben
sich im Zenith die Ehre. Für mich definitiv ein Höhepunkt des Konzertjahres,
haben diese sich doch schon auf Rock im Park so grandios warmgespielt.
Nach diesem ereignisreichen Wochenende bin ich
ganz froh, am Montag in den Uni- und Arbeitsalltag zurückzukehren.
Abends gönne ich mir dann etwas anpruchsvollere Kultur und gehe in die Münchner
Kammerspiele, wo Autor Christian Kracht aus
seinem mit dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichneten Werk “Die Toten” liest.
Am Dienstagabend muss ich wieder selbst
ran, Generalprobe mit der Band steht an. Deshalb bin ich auch etwas weniger
frustriert, dass die heutige Ausgabe des Isar Slams, Münchens größtem Poetry
Slam, bereits ausverkauft ist. Ansonsten hätte ich mich wohl vor das Ampere
gestellt und auf einen spontanen Ticketkauf gehofft.
Die kleine Pause tut mir aber auch ganz gut,
denn am Mittwoch gibt’s wieder volles Programm. Zunächst sprechen an der
LMU Journalistin Stefanie Lohaus und Soziologe Andreas Kemper über Frauen und Geschlechterbilder bei AfD und Pegida.
An der anschließenden Diskussion werde ich wohl nicht mehr bis zum Schluss
teilnehmen können, denn ich muss gleich weiter ins CINEMA zur Vorpremiere von “Doctor Strange”. Auf
den bereits vierzehnten Film aus dem Marvel-Universum freue ich mich besonders
wegen Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle und den beeindruckenden
Spezialeffekten.
Meine Woche lasse ich mit zwei
Konzertabenden ausklingen. Am Donnerstag will ich ein weiteres Mal meinen
Jazzhunger stillen und gehe ins Sophia’s zu “Sophia’s goes Jazz”. Dort
tritt der großartige Münchner Sänger Adriano Prestel mit seiner Band auf.
Am Freitag ist wie immer Jamsession in
der Glockenbachwerkstatt, bei der ich ein recht häufiger Gast bin. Doch auch
diesen Freitag hält mich ein anderes Event von der Session fern. Die KYTES machen auf ihrer Tour zum
neuen Album “Heads and Tales” Station in der Muffathalle. Das darf ich mir auf
keinen Fall entgehen lassen. Weil ich nach dem Konzert mit Sicherheit noch
nicht genug haben werde, plane ich auch bereits die KYTES Aftershowparty ein.
Und damit steht auch fest: am Samstag mache ich erst mal nichts – außer
Schlafen.
Studentenleben, vor allem am Anfang des Semesters, ist kein Sahneschlecken: Katharina kämpft schon in der ersten Woche des Wintersemesters mit Übermüdungserscheinungen. Kürzer treten wird sie in ihrer Freizeitgestaltung deswegen aber keineswegs: Ob das Spielart Festival, der Supersonic Thursday im Cord oder die Charity Veranstaltung der Asian Charity Organization – Katharina ist am Start und denkt auch noch fast nicht an Winterschuhe und Weihnachten. Also fast.
Zwei Wochen Wintersemester habe ich jetzt hinter mir und ich bin vollkommen geschafft und durchgefroren. Hatten wir nicht gerade noch 30 Grad? Jetzt laufen alle auf einmal mit Winterschuhen, dicken Schals und Daunenjacken rum, trinken Tee aus der Thermoskanne und freuen sich auf Weihnachten. Das geht mir irgendwie ein bisschen zu schnell. OK – das Wintersemester heißt nun mal Wintersemester, weil der größte Teil des Semesters im Winter stattfindet. Aber der gute Winter muss es ja auch nicht gleich übertreiben. Wo ist der Herbst geblieben? Wie soll mein Körper einen derartigen Temperatursturz überhaupt überstehen? Aber das Gejammer hilft ja auch nichts. Ich muss mich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass ich eine Jacke brauche, wenn ich vor die Tür gehe – meine Chucks werden aber noch nicht durch Winterschuhe ersetzt. Irgendwie muss man dem Ganzen ja trotzen. Immer schön langsam, lieber Winter, eins nach dem anderen.
Um die Sommerstimmung noch ein bisschen in Erinnerung zu halten, entschließe ich mich am Freitag zu einem Festivalbesuch. Heute ist der erste Tag des Spielart Festivals in München. An verschiedenen Orten in der ganzen Stadt präsentieren internationale Künstler ihre Werke. Von Ausstellungen, über Performances und Parties bis zu Installationen ist in den nächsten 16 Tagen alles dabei. Beim Lesen des Programms springt mir sofort die Ankündigung der Videokunstinstallation „Perhaps All The Dragons“ ins Auge und ich mache mich auf den Weg in die Falckenbergstraße zur Kammer 2 der Münchner Kammerspiele. Hier verfolge ich auf dreißig Bildschirmen den unglaublichen Geschichten von dreißig verschiedenen Menschen aus der ganzen Welt. Echt kurios und beeindruckend!
Ich muss zugeben: Es sind nicht nur die Temperaturen, die meinem Körper und Geist zu schaffen machen, sondern auch die Tatsache, dass die Ferien vorbei sind und ich mich langsam wieder ans Semester gewöhnen muss. Das hat meine innere Uhr, die irgendwie immer noch im Ferienmodus tickt, noch nicht so ganz verstanden. Zum Glück ist heute Samstag – mein Lieblingstag der Woche. Morgens ausschlafen und abends ohne schlechtes Gewissen spät ins Bett gehen, egal ob Ferien sind oder nicht. Der heutige Tag gestaltet sich außerdem auch noch unglaublich produktiv. Wir, also meine Band THE LIVING und ich, spielen auf der ACO-Benefiz Veranstaltung im Willi-Graf-Gymnasium. Die Asia Charity Organization (ACO) sammelt für verschiedene Hilfsprojekte in Vietnam und wir dürfen heute auch unseren kleinen Beitrag dazu leisten. Abends genießen wir das leckere asiatische Essen und machen danach noch einen kleinen Abstecher zum Freiheiz. Wir schaffen es zum Glück noch rechtzeitig zum Auftritt von der Lischkapelle und Swallow Tailed, die hier heute im Rahmen der Neuhauser Musiknacht auf der Bühne stehen.
Ich glaube das Schicksal hat mein Gejammer gehört. Denn als ich am Sonntag erwache und auf die Uhr schaue, fällt mir ein, dass uns ja heute eine Stunde geschenkt wird. Die kann ich in meinem Projekt „Gewöhn dich ans frühe Aufstehen – die Semesterferien sind vorbei“ gut gebrauchen. Nach einem schönen entspannten Sonntagsbrunch ist mal wieder Zeit für ein bisschen Kunst. Auf der Kunstmesse Stroke in der Säulenhalle an der Hackerbrücke bewundere ich in einer riesigen Schar aus Hipstern die Kleidung junger Münchner Designer und beobachte fasziniert die Präzision und Detailverliebtheit der Tatookünstler.
Es ist Montag und ich kann ausschlafen. Halt! Da stimmt irgendwas nicht. Hab ich mich im Wochentag geirrt? Ich überprüfe meine Stundenplan und tatsächlich: Mein erster Unitag der Woche beginnt erst um vier Uhr nachmittags. Das ist ja gar nicht mal so schlimm. Was beklage ich mich eigentlich die ganze Zeit? Da höre ich lieber mal ein paar jungen Leuten zu, denen wirklich etwas auf der Seele brennt. Beim Isar Slam im Ampere sind heute preisgekrönte Poetry Slammer aus ganz Deutschland und der Schweiz zu Gast. Die Wortwellen der Sprechkünstler schwappen mir entgegen und nehmen mich so in ihren Sog auf, dass ich ganz verblüfft bin, als ich mich am Ende des Abends in einer jubelnden Menge wiederfinde.
Am Dienstag hat sich der ganze Schlafüberschuss vom Wochenende – wenn man überhaupt von etwas derartigem reden kann – schon wieder relativiert. Nur mit viel Kaffee kommt mein Kopf einigermaßen in Gang. So kann ich wenigstens die ersten paar Stunden des Tages einigermaßen konzentriert überstehen. Doch schon mittags ist die Konzentration wieder hinüber. Ich schaue aus dem Fenster in den wolkenverhangenen Himmel und träume vom weißen Strand, warmer Sonne und Sommerluft. Bis mich auf einmal meine Freundin in die Seite stupst und fragt: „Sag mal, hast du verstanden, was der Professor genau damit meint?“- Professor? Was? Ich schrecke aus meinen Tagträumen hoch und befinde mich in einem vollen Vorlesungssaal. OK – so kann das echt nicht weitergehen. Ich bekomme ja gar nichts mehr mit. Irgendwas muss ich an meinem Schlafverhalten ändern. Vielleicht sollte ich einfach mal früher ins Bett gehen. Aber heute klappt das sicher nicht. Ich muss unbedingt zur Aufführung des Performance-Stücks Amarillo in die Muffathalle. Es erzählt die Reise eines Mexikaners durch die Wüste nach Texas. Seine Sinneseindrücke und Erlebnisse stellen die Künstler aus Mexiko mit Hilfe verschiedener Mittel – von Choreographien bis Filmprojektionen – dar. Vollkommen fasziniert vom Geschehen, merke ich gar nicht wie müde ich eigentlich war.
Erst als ich mich am Mittwoch verschlafen aus dem Bett quäle, fällt mir mein doch eigentlich so vernünftiger Plan wieder ein. Naja, vielleicht lege ich einfach später nach der Uni noch ein kleines Nachmittagsschläfchen ein, bevor ich mich dann abends mal wieder in Richtung Ampere aufmache. Langsam kennen meine Füße den Weg dorthin von ganz allein. Sales aus Florida bringen mit ihrer Musik sofort wieder warme Sommerstimmung auf und lassen auch meine kalten Füße schnell wieder auftauen. Vielleicht sollte ich doch langsam mal überlegen, meine Winterschuhe aus den tiefen Winkeln meines Schranks zu befreien.
Der Donnerstag startet mal wieder viel zu früh. Ich glaube mein Plan des Früh-ins-Bett-Gehens war dann doch ein bisschen zu optimistisch – oder sollte ich sagen realitätsfern? Eine Planänderung muss her. Neues Motto: Wenn nichts mehr geht, dann geht noch was. Das klingt doch auch sehr optimistisch. Ich trink mir über den Tag hinweg einen Cola-Rausch an und steuere abends zum Supersonic Thursday in den Cord Club. Ich tanze so lange, bis ich Seitenstechen bekomme und meine Füße weh tun. Auf dem Nachhauseweg lässt dann auch langsam mein Koffeinpegel nach. Zu Hause falle ich mit Klamotten ins Bett und bin sofort weg.
Der Wecker ist echt eine unnötige Erfindung, vor allem wenn er nach weniger als sechs Stunden Schlaf klingelt. Aber an einem Freitag kann ich selbst über diese Tatsache hinweg sehen. Ich bin in Hochstimmung. Nur ein ganz kurzes, kleines Seminar in der Uni und dann steht das Wochenende vor der Tür. Zwei Tage Zeit, um ausreichend Schlaf für die nächste Woche zu sammeln. Nach dem gestrigen Abend gehe ich das ganze ein bisschen langsamer an. Was passt da besser als ein Besuch auf dem eat&style-Festival im Zenith? Ich schlemme mich durch verschiedene kulinarische Köstlichkeiten und hole mir Anregungen für unser Weihnachtsessen. Ups, eigentlich wollte ich da ja noch nicht daran denken, aber jetzt, wo ich schon mal hier bin…
Das schöne Wetter genießen? Kommt für Matthias (Foto: Olivier Schank) gar nicht in Frage – der Musikliebhaber bleibt lieber drinnen: Zum Musik hören. Kunst angucken. Und Konzerte besuchen.
Der Winter ist vorbei. Zumindest zeigt die Sonne sichwieder regelmäßig. Das heißt aber nicht, dass Innenaktivität jetzt verpönt ist.
Vor allem wenn, es um Musik geht, die klingt im Keller halt oft am besten. Zum
Glück bringt der Frühlingsanfang eine Menge mit – von allen Sorten.
Der Freitag fängt für mich eher spät an – so ab halb neun,
da werde ich aktiv. Der Abend beginnt heute in der Glockenbachwerkstatt,
natürlich im Zeichen der Musik: die Punk-Band Cyanide Pills aus Leeds ist
wieder in München! Danach geht es abenteuerlich weiter, schließlich öffnet sich
der Hades in der Thalkirchner Straße. In der alten Yip Yab-Location starten die
Damen und Herren von „sicker
than your average“ in den ersten Abend im neuen Laden.
Nach ereignisreichem Abend will ich den Samstag ruhiger
angehen – läuft wohl auf ersten Besuch der Saison am Flaucher heraus.
Vielleicht sogar mit dem Radl, wenn ich mich ganz sportlich fühle. Gegen Mittag
geht’s dann trotz Semesterferien Richtung Uni. In der Kaulbachstraße findet die
Release-Party des Berliner Labels The Shit Shop im Cheers from Downtown statt.
Von 15 Uhr an präsentiert das Label zum ersten Mal ihre Kollektion in München. Ab
20 Uhr treibt es mich dann ins Zentrum – genauer, in das Nachtatelier am Isartor. Das
vorletzte Event des Ateliers muss ich mir anschauen – es stellen Zdenek Kotala,
Lumenmann und Timm Zorn aus. Mit angeregter Phantasie lasse ich den Abend
gemütlich ausklingen.
Puh, ganz schön anstrengendes Wochenende bisher. Der Sonntag bleibt für mich traditionell Ruhetag. Am Nachmittag ist noch NEU NEU
NEU in der Lothringer 13Halle, da reicht es dann aber auch mit Ruhe. Ausgestellt
werden Abschlussarbeiten von Designstudenten aller Richtungen. NEU NEU NEU ist 2013
von Studenten der Hochschule München ins Leben gerufen worden – und wird jetzt
in neuer Fassung fortgeführt. Ich war nie wirklich kreativ…deshalb bin ich
immer wieder beeindruckt, was meine fachentfernten Kommilitonen alles drauf
haben.
So, neue Woche, neue Ziele. Nach einem ruhigen Tag ist montags wieder Musik angesagt: Im Milla stehen ab 21 Uhr die Schlagzeugerin
Vivi Vassileva und ihre Freunde an Trommeln und Xylophon. Für das junge
Magazin von BR-Klassik geht’s für die jungen Klassikkünstler auf die
Milla-Bühne. Die gute Laune der Musikerin soll ansteckend sein – das könnte der
letzte Schub sein, den ich brauche, um noch im Kafe Kult vorbeizuschauen. Dort
spielen die Mailänder von CLASS und Frana aus München. Die Kombination aus
Klassik und Hardcore-Punk wird spannend. Trommelfellpingpong, oder so.
Dienstag brauche ich erst mal den Morgen, um mich zu
erholen. Oder mich mit gewohnten Tönen zu begnügen – die neue Platte von Jesper
Munk ist halt schon echt gut. Gleich um 19 Uhr geht’s dann schon weiter,
nämlich zur Vernissage Re:direction. Im Provisorium stellen zwölf
Designstudenten Illustrationen, Grafiken und Fotografien vor,
begleitet von Musik von Never Ending Apple. Viel Zeit bleibt mir aber nicht,
das Ampere wartet schon auf mich. Na ja, vielleicht nicht nur auf mich – der Isar Slam im März zieht jede Menge Poetry-Fans an. Neben eingefleischten
Seriensiegern wie Christian Ritter finden auch Newcomer aus der deutschen
U20-Szene Platz auf der Bühne.
So, anstrengend war es. Leider hat das sehr unangenehme
Nebeneffekte für mich – Mittwoch bleibe ich zu Hause. Der Wäschekorb quillt über, die Teller und
Müslischüsseln stapeln sich einen gefühlten Meter in der Küche. Ich mach mich
an die Arbeit. Okay, ich muss doch erst Waschpulver und einen Beutel für den
Staubsauger holen. Das gute Wetter macht den Gang zu DM wenigstens deutlich
angenehmer. Produktiver Tag. Mama wäre stolz.
Nach den künstlerisch geprägten Anfangstagen der Woche
steht der Donnerstag für mich im Zeichen der Weiterbildung. Das DGB Gewerkschaftshaus
München lädt zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Medien in der
Glaubwürdigkeitskrise“ ein. Wissenschaftler und Journalisten suchen nach der
Antwort auf die Frage, warum und wie sich die Berichterstattung zu Themen wie
der Ukraine-Krise auf die Glaubwürdigkeit der Medien auswirkt. Stichwort
Lügenpresse. Gegen Abend steht dann wieder Release an: die neue Ausgabe des Münchner Hochschulmagazins (MHM), mittlerweile die 13. Ausgabe, wird im MMA
vorgestellt. Im Zentrum steht „Intimität und Distanz“. Texte, Interviews und
Illustrationen setzen sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Thema
auseinander.
Freitagmorgen. Gleich geht der große Rummel wieder los.
Erstmal rollen mein Fahrrad und ich in Richtung Englischer Garten. Die Sonne
scheint, und ich blättere gemütlich durch das MHM. Ich glaub der erste Sonnenbrand
kommt schon…Zeit für etwas Bewegung. Heute geht’s endlich mal wieder ins Crux
– NICE! like ABOUT A WEEK AGO lädt ein. So viel Zeit für HipHop muss sein.
Somit starte ich wieder mit guten Vorsätzen in die neue Woche…mal schauen, ob
ich das gute Wetter diesmal auch von draußen bewundern kann!