Mein München: Alte Pinakothek

image

Momentan porträtiert Lion Mayer meistens Menschen. Aber manchmal, so wie an dem Tag an der Pinakothek, sieht er ein Motiv und muss es einfach festhalten – auch dann, wenn er nur sein Handy und nicht seine analoge Kamera griffbereit hat.

Für Lion Mayer ist es wichtig, sich beim Fotografieren mehr auf das Motiv zu konzentrieren. Genau jene Gedankenfreiheit war an einem Sommertag im Juli von großer Bedeutung. Lion war gerade mit einem Freund an der Alten Pinakothek unterwegs, um sich ein Basketballspiel anzuschauen, als der junge Fotograf sein Handy zückte, sich nicht von diversen Kameraeinstellungen, wie zum Beispiel der Belichtungszeit, ablenken lies und ein Foto machte.

Lion ist in der Maxvorstadt aufgewachsen und dort oft auf Motivsuche. „München ist ein bisschen langweilig, aber wenn man ein wenig sucht, findet man schon interessante Motive“, sagt Lion. Wenn er nicht gerade nur mit seinem Handy ausgerüstet ist, fotografiert der 18 Jährige viel mit seiner analogen Kamera. „Die Farben. Das Korn. Die Qualität“, sagt er.
Im Moment arbeitet er an privaten Projekten und porträtiert dafür oft Menschen. Authentizität ist ihm dabei sehr wichtig. Die Personen sollen sich nicht verstellen und sich wohlfühlen. 

Ob er einmal in die Fußstapfen seines Vaters tritt, der ein erfolgreicher Porträtfotograf ist, weiß er noch nicht. Schule ist erst mal wichtiger. Er geht im Moment in die 11. Klasse des Gymnasiums. „Für mich ist es mehr ein Hobby, das viel Zeit in Anspruch nimmt und aus dem auch was herauskommt. Einfach immer weiter arbeiten und daran wachsen“, sagt Lion.

https://www.instagram.com/dunkelburry/

Von: Yunus Hutterer

Band der Woche: Liz and the fire

image

Mit Kanten und Brüchen – Liz and the fire machen Wüstenrock, rau und uneben. Gerade für die Sängerin Elizaveta Porodina ein markanter Kontrast zu ihrem eigentlichen Beruf als (Mode-)Fotografin. Im September hat die Band ihre erste gemeinsame EP veröffentlich. Es dreht sich um alltägliche Abgründe und Wiederauferstehung.

Eine Turnerin mit einem Gesicht wie auf einem Gemälde Rembrandts. Oder altmodische Frisuren und seltsame Klamotten vor dem Hintergrund beeindruckender Natur. Das sind Bilder von schwerem Pathos und starkem Aussagewillen. Elizaveta Porodina ist Fotografin, macht Kunstserien und inszeniert Modestrecken für bekannte Magazine wie Elle oder Vogue. Auf diesen Bildern trifft die Mitte-Zwanzigjährige einen Ausdruck, den viele Modefirmen gerade suchen: ein seltsames Gemisch aus Ernsthaftigkeit, Bedeutungsschwere und leichter Sexyness. Aber eigentlich schießt Elizaveta ein wenig über diese Grenzen hinaus. Als musikalisches Pendant dazu fällt vielleicht als erstes Rammstein ein, die in einer ganz ähnlichen Art einen hyperkünstlichen Realismus zur Gänze ausformulieren. Doch nun hat Elizaveta selbst eine Band gegründet und mit ihrer Musik hat ihr eigensinniges Kunstgespür einen völlig anderen Ausdruck gefunden. Denn im rauen Rock-Gewand zeigt Elizaveta nun all die Brüchigkeit und Unebenheit des menschlichen Daseins, die sie auf ihren Fotos so gut zu kaschieren und in hyperrealistische Märchenwelten umzumünzen weiß.

Mit vier Jungs zusammen macht sie als Liz and the fire Wüstenrock. Aber nicht dessen durchinszenierte Spielart, die, spätestens seit Tarantino-Filmposter in jeder WG-Küche hängen, wieder angesagt ist. Die Musik von Elizaveta und ihrer Band ist karg, altmodisch und etwas spröde. Elizavetas Stimme ist dunkel, breit und emotional höchst in das Wah-Wah-Gitarrenspiel ihres Gitarristen Qi Li involviert. Allein ein Wah-Wah, dieses Effektgerät, das den stehenden Gitarrenton seltsam quäken lässt, hat man seit Ende der Achtzigerjahre nicht mehr derart exzessiv benutzt gehört. Doch seit 2014 pustet die Band, die in unterschiedlichen Konstellationen schon seit etwa zehn Jahren zusammen spielt, das wieder in die Clubs. Die vier Musiker in klassischer Rockbesetzung seien zuvor auf der Suche nach neuen Einflüssen gewesen, lassen sie wissen, und dabei der Fotografin Elizaveta begegnet. Und hätten entdeckt, dass diese – abseits der tiefen Singstimme – auch ein gewisses Faible für Abgründe habe und „leidenschaftlich gerne Songs über in uns loderndes Feuer, die ganz alltäglichen Abgründe und Wiederauferstehung“ schreibt. Nach einer ersten Session seien sie sich einig gewesen und hätten begonnen, an der ersten EP zu arbeiten, die sie im September 2015 veröffentlicht haben. Darauf schwere Titel wie „Phoenix“, „Harvest“, „Green Eyed Devil“ oder „Masters“ – man merkt: Hier meinen es fünf Musiker richtig ernst, wenn Elizaveta etwa in „Desert Shadows“ über vier Minuten hinweg zu dem finalen Satz gelangt: „In the desert time stands still.“

Das ist bisweilen etwas langatmig, schafft es gleichzeitig aber auch, den wunderbaren Gegensatz zu vermitteln, von dem jeder gut gemachte Wüstenrock lebt: Rebellion und gleichzeitiges Phlegma, Aufstand im Inneren, während der Körper in der trockenen Hitze seltsam gelähmt bleibt. Elizaveta schöpft dafür aus eigenen Erfahrungen. Immerhin jettet sie als Fotografin tatsächlich bisweilen in die Wüste – gerade hat sie dort ihre Serie „California Love Trip“ geschossen: „Die Fotoserien und die Lieder sind oft unzertrennlich miteinander verknüpft und voneinander geprägt“, erklärt sie. Doch während auf den Fotos eben in grellen Farben der menschliche Körper zelebriert ist, fungiert die Musik eher als dunkler Schatten dazu, der so ein wenig grotesk darauf hinweist, dass eben nicht immer alles so glatt ist wie auf der Oberfläche ihrer Fotos. Dazu passt auch die seltsame Ästhetik, die sich Liz and the Fire zur Präsentation ihrer Band ausgesucht haben: Im Wolpertinger-Prinzip wurden für das Cover-Artwork der EP die Gesichter der fünf Bandmitglieder collagiert. Aber nicht im futuristischen Morphing-Prinzip, damit die Unterschiede verschmelzen würden, sondern die Kanten und Brüche bleiben sichtbar. 

Stil: Rock

Besetzung: Liz aka Elizaveta Porodina (Gesang), Qi Li (Gitarre),

Wolfgang Siegmund (Gitarre), Josef Beyer (Bass), Fabian Schüssel (Schlagzeug)

Aus: München

Seit: 2014

Internet: lizandthefire.bandcamp.com

Von Rita Argauer
Foto: Milena Wojhan

Mein München – Audimax TU München

image

Müdigkeit, Aufmerksamkeit – und Durst! Jean-Marc Turmes, 24, möchte die Realität durch seine Fotos neu interpretieren. In diesem Falle das Audimax der TU. Hier trifft die Gleichmäßigkeit der horizonalen Linien, auf die ungleichmäßigen Sitzpositionen der Studenten.

„Mich reizt der Aspekt einer Fotoreportage, aber immer mit künstlerischem Anspruch“, sagt Fotograf Jean-Marc Turmes. Deshalb sind seine Fotos nie eine Abbildung der Realität, sondern seine Interpretation davon. „Ich will reale Momente festhalten, die durch mein Foto noch etwas hinzugewinnen – eine Art magische Aura.“

Genau das ist dem 24-Jährigen im Audimax der TU München gelungen. Bei einer Studentenveranstaltung wollte Jean-Marc eine allgemeine Perspektive haben, um die Geschichte der Diskussion besser erzählen zu können. Von oben auf dem Balkon schoss er das Foto mit einem Teleobjektiv.
„Mir gefiel gleich die Gleichmäßigkeit der horizontalen Linien in Kombination mit der Ungleichmäßigkeit der Menschen und Wasserbecher“, beschreibt es der gebürtige Luxemburger. Trotz der Vogelperspektive zeigt das Foto die Gefühlslage der Menschen. An Haltung und Sitzposition erkennt man Müdigkeit, Aufmerksamkeit – und Durst.

Jean-Marc hat sich der Porträtfotografie verschrieben. So kam er vor vielen Jahren überhaupt erst zum Fotografieren: „Als ich ungefähr acht Jahre alt war, hatte ich eine kleine, pinke Kamera – natürlich analog und ohne Zoom. Auf Schulausflügen, wenn andere die Umwelt fotografierten, schoss ich Fotos von den Menschen.“ So begann Jean-Marc, die Realität durch Fotos neu zu interpretieren. Im Idealfall, so hofft er, ist diese Interpretation dann künstlerisch.

Von Matthias Kirsch

Mein München – Hochhaus an der Blumenstraße

image

Ausgewählte Motive, anstatt Datenmüll – Nicki Weber wählt seine Motive spontan aus, fotografiert sie mit dem Smartphone. Er möchte Münchner Architektur aus der bekannten Umgebung emporheben. Alles was er dafür braucht, ist das richtige Licht!

Nicki Weber fotografiert mit seinem Smartphone. Auf den Auslöser ist schnell gedrückt. Der Speicherplatz mit Filehosting und Datenspeicherangeboten im Internet ist nahezu unendlich. Doch Nicki will nicht eine Unmenge an digitalen Fotos anfertigen, bei denen er sich bei der Aufnahme keine Mühe gegeben hat. Immer seltener fotografiert er, die Motive wählt er jetzt sorgsamer. „Ich versuche mich selbst herauszufordern. In der digitalen Zeit bietet sich es ja an, ständig Fotos zu machen. Ob man dann mit dem Ergebnis zufriedener ist? Ich weiß es nicht“, sagt Nicki.
Fotograf möchte er nicht werden. Er begreift Fotografie als Handwerk, das er für sich selbst weiterentwickeln möchte.
Wenn Nicki mit seinem Rennrad durch die Stadt fährt, fallen ihm oft Gebäude auf, die er sonst nicht wahrnimmt. Wenn die Lichtverhältnisse gut sind, bleibt er spontan stehen und nimmt sein Smartphone aus der Tasche. Auch das Städtische Hochhaus nimmt er spontan auf. „Ich war früher öfters im Café am Hochhaus und habe immer gedacht, dass sich der Name auf das Hochhaus gegenüber bezieht. Von manchen Münchnern wird es auch immer noch als das Hochhaus bezeichnet, obwohl es inzwischen mehr und vor allem höhere Hochhäuser gibt“, sagt Nicki. „Architektur zu fotografieren ermöglicht es mir, bekannte Objekte aus ihrer bekannten Münchner Umgebung zu nehmen und so einen andern Blick dafür zu bekommen“, sagt Nicki.
Seine Fotografien veröffentlicht er unter dem Namen kreativstau auf Instagram.
Text: Stefanie Witterauf

Mein München – Goethestraße

image

Kreativ sein ohne Entscheidungsdruck – besser geht es nicht! David Borsche,16, hat das künstlerische Gen wohl von seinem Vater Mirko Borsche. Trotzdem arbeitet er schon jetzt an seinem ganz eigenem Stil!

Ob Fotograf sein Traumberuf ist? Das weiß David Borsche noch nicht. Grafikdesign könnte er sich auch vorstellen. Immerhin ist sein Vater Mirko Borsche damit sehr erfolgreich. Hauptsache irgendwas Kreatives. Zum Glück muss sich David noch nicht entscheiden. Er ist 16 Jahre alt und besucht die elfte Klasse eines Gymnasiums. David hat noch viel Zeit, sich auszuprobieren – und die nutzt er auch. Vor eineinhalb Jahren macht er sein erstes Schülerpraktikum bei dem Münchner Fotografen Julian Baumann. „Ich habe mich schon immer für Fotografie interessiert. Aber wirklich regelmäßig, ob analog oder digital, fotografiere ich erst seit meinem Praktikum“, sagt David. Meist sind es Momente, die er festhalten möchte. Noch mehr Erfahrung konnte er bei der Assistenz für Fotograf Fabian Frinzel sammeln. Dabei ist dem Schüler wichtig, dass er seinen eigenen Stil einbringen kann. „Ich versuche Dinge zu fotografieren, die nicht zig Vorgänger bereits vor mir fotografiert haben“, sagt David. Seine Fotos entstehen meistens spontan. „Wie durch einen Reflex“, sagt David.
Mit der Fotografin und Bildredakteurin Martina Hemm, 27, möchte David Neuland betreten. Sie inspiriert und ermuntert ihn, sich weiter an der Kamera auszuprobieren. Zusammen planen sie, einen Schwarz-Weiß-Film zuerst auf einem Fotoshooting zu verschießen und anschließend selbst in der Dunkelkammer zu entwickeln. „Das ist Premiere, denn Erfahrung im Fotolabor haben wir beide nicht“, sagt David.
Stefanie Witterauf

Mein München: Föhringer Ring

image

Ein bisschen erinnert das Foto an eine Szene aus einem melancholischen Kinofilm. Der Eindruck kommt durch die Stimmung, die der Nebel heraufbeschwört. Romantisch. Dazu düster und mystisch. Genau deswegen stoppte der Wahlmünchner Franz Kais, 26, mit seinem Fahrrad und versuchte, die Atmosphäre einzufangen. Ein Fotoshooting war nicht geplant.

Franz Kais war gerade auf dem Weg zu dem Antikpalast auf dem Zenith-Gelände. Es war ein ungemütlicher Tag, trotzdem wollte er mit dem Rad fahren, den gleichen Weg, den er immer nimmt. „Als ich über die Brücke fuhr, war ich magisch angezogen von der Macht des Nebels, der über dem Englischen Garten hing und alles unter sich zu begraben schien. Gerade so, als ob er dich noch wissen lassen wollte, dass du nicht alleine auf dem Planeten bist. Eine einmalige Kulisse, die ich unbedingt festhalten wollte und musste“, sagt Franz. Zum Glück
hat der 26-Jährige, seitdem er vor einem Jahr mit dem Fotografieren angefangen hat, immer seine Kamera bei sich – und so konnte er das Naturschauspiel dokumentieren. Franz ist weder Romantiker noch Herbstliebhaber. Ihm ist der Sommer lieber. Heiß und trocken, anstatt nass und kalt. Doch solche Fotos lassen ihn den Herbst mögen. Und vielleicht auch ein bisschen zum Romantiker werden. Stefanie Witterauf

Auswandern

image

Auf dem Oktoberfest verliebte sich Elisabeth Cook in einen Australier. Nach zwei Jahren Fernbeziehung und ihrem Bachelor-Abschluss, heiratete sie ihn und lebt nun in Australien.

Sydney – Verliebt. Verlobt. Verheiratet. Und ans andere Ende der Welt gezogen. Elisabeth Cook, 23, lernte ihren Ehemann Bryan vor drei Jahren auf der Wiesn kennen. Er ist Australier und war für das berühmteste Volksfest der Welt nach München gekommen. Ein halbes Jahr hatten sie E-Mail Kontakt. In den Semesterferien reiste Elisabeth nach Australien, um Bryan zu besuchen. Zwei Jahre Fernbeziehung folgten. Denn die junge Münchnerin studierte in Passau Staatswissenschaften und wollte erst ihren Bachelor abschließen, bevor sie auswanderte. Mit Ring am Finger und neuem Nachnamen im Pass.

In Sydney will sie jetzt als Fotografin Karriere machen. „Mein Plan A ist die Fotografie. Ich fange hier quasi bei Null an. Doch es läuft. Und einen Plan B habe ich auch nicht“, sagt Elisabeth. Bryan hat eine große Familie und unterstützt die 23-Jährige. Durch das soziale Netzwerk ihrer neuen Familie und Freunde bekommt Elisabeth Aufträge. „Für die Fotografie habe ich mich aus ganz vielen verschiedenen Gründen entschieden. Neben dem Bildermachen gefällt mir die Arbeit mit unterschiedlichen Menschen, aber auch die Herausforderungen, die das Marketing mit sich bringt. Insgesamt fand ich die Vielseitigkeit des Berufs und damit die Möglichkeiten, die sich einem gerade auch durch das Internet bieten, sehr verlockend“, sagt sie.

Elisabeth bezeichnet Sydney als ihre neue Heimat, doch ihre alte fehlt ihr oft. „Heimweh ist Dauerzustand“, sagt sie. Mit ihrer Mutter hat sie täglich auf allen Social-Media-Kanälen Kontakt. „Sie schickt mir immer Bilder von den Blumen im Garten und den Haustieren. Das macht das Heimweh natürlich noch schlimmer. Aber ich freue mich über jedes Foto“, sagt Elisabeth. Auch mit den Freunden in Deutschland bleibt sie im Kontakt. Doch der große Zeitunterschied macht lange Telefonate schwierig.  

Stefanie Witterauf

Foto: Privat

Mein München – Marienplatz

image

Beweis gegen die Behauptung, junge Menschen nach der 68er-Bewegung, seien nicht mehr an Politik interessiert: Anna Pentzlin alias Rosi Offenbach fotografierte eine Demo während der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar.

Ach ja, immer diese Generation Y. Diese jungen Menschen, die – so heißt es – vor allem konsumorientiert handeln. „Ich glaube nicht, dass die Jugend in München desinteressiert ist“, sagt die junge Fotografin Anna Pentzlin. „Aber wahrscheinlich gibt es viele, die frustriert sind, weil sie das Gefühl haben, nicht eingreifen zu können und wenig Macht zur Veränderung haben.“ Während der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang Februar dokumentiert sie, dass Politik auch nach der 68er-Bewegung eine große Rolle in der Jugend spielt. „Anarchie wär eh geiler“, steht auf dem Banner der jungen Protestierenden. „Die Kids waren auch auf der Demo, nicht nur alte Leute“, sagt Anna.

Nachdem sie ihr Germanistik- und Romanistikstudium abgeschlossen hatte, machte Anna eine Ausbildung zur Kommunikationsdesignerin. Ihr Schwerpunkt: Fotografie. Für den Münchner Szeneblog „Elektrischer Garten“ hat sie bis vor zwei Jahren das Konzept, Flyer und Videos gemacht. Auch für das Folgeprojekt Miami Schwarz übernahm Anna die kreative Gestaltung.

Nun widmet sie sich ihrem Soloprojekt. Unter ihrem Künstlernamen Rosi Offenbach fotografiert sie Menschen. Dabei befasst sie sich mit Selbstdarstellern. Das Hauptmotiv für ihre aktuelle Ausstellung im Café Kosmos: Menschen, die ihre eigene Persönlichkeit öffentlich inszenieren. Bis zum 14. August sind ihre Fotografien in der Dachauer Straße 7 während der normalen Öffnungszeiten zu sehen.  

Stefanie Witterauf

Foto: Anna Pentzlin

Mehr Information unter www.rosioffenbach.de

Mein München – Hackerbrücke

Am 21. Juni fand erneut der “Go Skateboarding Day” in München statt. Leo Preisinger, selbst begeisterter Skatbeoarder, hielt dieses Ereignis in seinen Fotografien fest

Während des „Go Skateboarding Day“ rollten dieses Jahr laut des Vereins Skateboarding München mehr als 500 Skater durch die Straßen der Stadt. Was vor vier Jahren mit einer Gruppe von etwa 50 Leuten aus der Münchner Szene begann, wird nun traditionell jeden Sommer am 21. Juni wiederholt und wächst seitdem jedes Jahr. Auf der ganzen Welt treffen sich die Skater in ihren Städten und erobern einen Tag lang die Straßen und Plätze. „Es ist sozusagen der internationale Feiertag der Skateboarder, an dem alle aufgefordert sind mitzumachen – sogar die, die ihr Brett mittlerweile an den Nagel gehängt haben“, sagt Leo Preisinger, 25, der mit der Kamera das Spektakel festgehalten hat. Dabei stand er selbst auf dem Brett. „Ich bin vorwärts gefahren und habe nach hinten fotografiert“, sagt er. „Da darf dann keine Unebenheit im Boden kommen.“

Leos erste Passion: das Skaten. Schon als Teenager begann er mit dem Asphaltsurfen. Seine zweite Leidenschaft: die Fotografie. Vor fünf Jahren vereinte er seine Hobbys und begann, seine Freunde auf ihren Skateboards abzulichten. Wenn Leo nicht selbst skatete, dann blätterte er Skate-Magazine durch und entwickelte eine Faszination für Skate-Bilder. Seitdem versucht er, mit seinen Werken in die Fußstapfen seiner Vorbilder Jake Darwen und Oliver Barton zu treten. Auch will er mit seinen Fotos die Münchner Skateszene festhalten und dokumentieren. 

Weitere Informationen im Internet unter: www.preisingerphoto.com

Stefanie Witterauf

Foto: Leo Preisinger

Neuland

image

Keine professionellen Models, keine gestellten Fotografien: Fotodesign-Student Andreas Schreiner möchte mit seinem neuen Projekt weg von der Modefotografie

Weg von der Modefotografie: Für sein neues Projekt sucht der Fotodesign-Student Andreas Schreiner, 23, Menschen, die sich von ihm fotografieren lassen. Dabei ist egal, ob „Maurer, Möbelpacker oder Muezzin. Ob groß, klein, dick, dünn, schwer oder leicht“, sagt Andreas. Auf seinen Post auf Facebook meldeten sich viele Freiwillige, die sich von Andreas ablichten lassen wollen. Die Porträts sollen die Protagonisten in einer natürlichen Weise abbilden – am Arbeitsplatz, am Küchentisch, beim Eisessen oder in einem Nachtclub. Wichtig ist, dass die Bilder möglichst nicht gestellt wirken. Da Andreas’ Schwerpunkt Modefotografie ist, arbeitet er oft mit professionellen Models zusammen. „Jetzt möchte ich ein bisschen weg von rein gestellter Fotografie“, sagt Andreas. Seit dem Start vergangene Woche macht er täglich zwei Fotos. Die besten Fotos möchte Andreas im Sommer ausstellen.  

Stefanie Witterauf

Foto: Christoph Leibiger