Erste fotografische Herausforderung

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Wir porträtieren an dieser Stelle bis zur Vernissage alle 20
mitwirkenden KünstlerInnen unserer Ausstellung
“10 im Quadrat Reloaded”
 im Farbenladen – mal Fotograf, mal
Modell. Heute: Fotograf Luca Imberi.

Seine Kamera nimmt Luca Imberi, Jahrgang 1996, vor allem in
die Hand, um Filme zu drehen. Für die Ausstellung jedoch fotografiert er die
Models in weißen T-Shirts in einem abgedunkelten Raum. Nur rote und blaue
LED-Röhren strahlen die Models an – das sind seine Lieblingsfarben und sie
lassen die Fotos „Stars-Wars-mäßig“ aussehen. Zusätzlich setzt Luca teilweise ein
Prisma ein, um Spiegelungen zu erzeugen. „Man schafft es mit dem Prisma nie,
dass alle zehn Fotos gleich aussehen“, sagt er. „Jedes Bild wird anders –
einzigartig.“

Luca hat im vergangenen Jahr seine Ausbildung zum
Mediengestalter für Bild und Ton beendet und ist nun freiberuflich meist als
Kameramann und Videoeditor unterwegs. Inzwischen hat er aber auch schon auf
einigen Hochzeiten fotografiert. Seinen Fotos merkt man deutlich an, dass er
mehr im Filmbereich arbeitet: Sie sehen aus wie Szenen aus einem Film. Die
Personen sind in Bewegung, stets mit erkennbarem Ziel.

Text: Lena Schnelle

Foto: Luca Imberi

Welt verbessern

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Wir porträtieren an dieser Stelle bis zur Vernissage alle 20
mitwirkenden KünstlerInnen unserer Ausstellung
“10 im Quadrat Reloaded”
 im Farbenladen – mal Fotograf, mal
Modell. Heute: Fotograf Diego Reindel.

Unterschiede zelebrieren. Das möchte Diego Reindel, geboren
1995, mit seinem Konzept. Dabei fotografiert er die Models an ihrem
Lieblingsort in ihren Lieblingsklamotten und mit einem Lieblingsgegenstand.
Dass er versucht, anders als die anderen Fotografen zu sein, merkt man auch
seinen Fotos für die Ausstellung an. Diego hat einen Hang zum Unnormalen und
möchte diesen Stil fotografisch noch mehr ausprägen. Seine Fotos gehen in
Richtung Dadaismus und Surrealismus. Das Skurrile soll die Fotos für „10 im
Quadrat Reloaded“ witzig machen: „Am Ende muss es Spaß machen, sich die Bilder anzuschauen
und Lust drauf machen, mehr davon zu sehen“, sagt Diego. Er möchte die Models
so gut wie möglich kennenlernen und sie so nah wie möglich darstellen.

Zur Fotografie kam Diego erst nach seinem Abitur durch ein
Praktikum bei dem bekannten Fotografen Paul Ripke. Inzwischen studiert er Fotodesign
an der Hochschule in München. Nachdem er viel an seinem fotografischen Stil
gearbeitet hat und mittlerweile zufrieden ist, möchte er mehr am Inhalt feilen.
Daher beschäftigt er sich momentan mit Soziologie und Philosophie. „Ich möchte
nicht nur Spaß haben, sondern auch einen Sinn sehen in dem, was ich mache“,
erklärt Diego. „Mit meinen Fotos würde ich gerne versuchen das, was mir auf der
Welt nicht gefällt, zu verbessern.“

Doch erst einmal ist Diego gespannt, ob die Betrachter sein
Konzept verstehen. „Es hat wahnsinnig Spaß gemacht, so viele unterschiedliche
Menschen und deren Lieblingsumgebungen kennenzulernen“, sagt er. „Für mich war
das wahnsinnig inspirierend.“

Text: Lena Schnelle

Foto: Florian Lankes

Neuland: Korbinian Vogt

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Korbinian Vogt verbindet die Aktfotografie mit der Naturfotografie und nennt es “Akt in Natur”. Zum Beispiel amerikanisches Model mit grönländischem Eis.

2017 war sein Jahr: Korbinian Vogt, 22, steuerte ausdrucksstarke Porträts zur „10 im Quadrat“-Ausstellung im Farbenladen bei, zeigte seine Fotografien in drei Ausstellungen der Münchner Galerie Ingo Seufert, stellte auf der ArtMuc Kunstmesse aus – und im November sogar auf dem Mailänder Photo Vogue Festival. Doch all das war für den bodenständigen Fotografen nichts gegen sein Highlight des Jahres: Im Sommer wanderte er mit dem amerikanischen Model Sheri Chiu durch die menschenverlassene und wilde Natur Grönlands, um die junge Frau vor der Kulisse des Ilulissat Eisfjords zu fotografieren. Das dabei entstandene Projekt „Disko Bay“ wurde nun in die fünfte Ausgabe des renommierten Art Books „P Magazine“ aufgenommen, in dem exklusive Bilder internationaler Fotografen gezeigt werden. Die limitierten Exemplare der Hardcover-Edition kann man bereits im Internet vorbestellen. Auch 2018 will Korbinian Vogt wieder viel reisen und sein Langzeitprojekt „Akt in Natur“ ausbauen: „Mein Plan ist es, den kompletten Norden zu fotografieren.“

Text: Anna-Elena Knerich

Foto: Sheri Chiu

Neuland: All I possess

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Der junge Münchner Fotograf Simon Freund, 26, fotografiert in seinem Kunstprojekt

„all I possess“ Alltagsgegenstände, die er momentan besitzt.

Kunst, die es nur online zu sehen und schon gar nicht zu kaufen gibt? Der Münchner Künstler Simon Freund, 26, möchte mit seinem Online-Kunstprojekt „all I possess“ seinen Angaben nach die Welt ein bisschen besser machen.

Der Fotograf und Modedesigner stellt seine Foto-Reihe nur im Internet aus. Jeder kann sie anschauen. Der Vorteil: eine große Reichweite. Der Nachteil: So lässt es sich als Künstler kein Geld verdienen. Aber Simon will ohnehin weg von dem Gedanken, Kunst als kommerzielle Arbeit zu sehen. Er möchte Kunst machen, die für sich steht. Vor einem Jahr noch lebte er in Berlin, als selbständiger Modedesigner. Da war stets eine Sache, die ihn störte: Seine Kunst war Produkt-Kunst. „Ich wollte Kunst machen, ohne noch mehr zu produzieren.“ Er zog nach München, suchte sich einen Job und begann mit seiner „Konzeptkunst“, wie er sie nennt.

In seinem Projekt fotografiert er daher Alltagsgegenstände. So sieht man auf seiner Internetseite allipossess.com nicht nur Zahnbürsten, sondern auch mal Zimmerpflanzen oder Wandersocken.  

Text: Amelie Völker

Fotos: Simon Freund

Ein Abend mit: Jean-Marc

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Der 25-Jährige Fotograf hat schon die ein oder andere Party gecrashed, doch welche war wohl am peinlichsten? – Neben diesem Geheimnis gibt Jean-Marc noch weitere Tipps für Samstagabende.

Hier beginnt mein Abend:

@home im Dollhouse

Danach geht’s ins/zu:

Dolleck

Meine Freunde haben andere Pläne. So überzeuge
ich sie vom Gegenteil:

„Lass noch zu Toni!!!“

Mit dabei ist immer:

P-Core und s1 Patenkind H-Boy

An der Bar bestelle ich am liebsten:

Ein Helles

Der Song darf auf keinen Fall fehlen:

„The Right Stuff“ von Noel Gallagher

Mein Tanzstil in drei Worten:

Absolut genial peinlich!

Der Spruch zieht immer:

„Du kannst auch auf meinem Schoß
übernachten!“

Nachts noch einen Snack. Mein Geheimtipp ist:

„Gute Nacht Wurst“ an der Fraunhoferstraße!

Meine dümmste Tat im Suff war:

Premierenparty in Füssen gecrashed (war
peinlich).

Das beste Frühstück nach einer durchfeierten
Nacht gibt`s im/bei:

Cafe Puck

Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach:

ATOMIC… (trauriges Smiley)


Mehr zu Jean-Marc gibt’s hier: jeanmarcturmes.com

Mein München: Maximilianstraße

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Felix Thust, 17, hat es geschafft, auf der noblen Maximilianstraße im Zentrum einen Ort zu finden, den nur Wenige kennen und Menschen mit vollen Einkaufstüten der Boutiquen bestimmt meiden. 

Direkt an der Maximiliansstraße. Mitten in dem Münchner Nobelviertel. Genau dort fand Felix Thust diese kaputte Rolltreppe. Dort, wo normalerweise alles perfekt zu sein scheint. Felix ist gerade mal 17 Jahre alt, fotografiert aber schon, seit er klein ist. Damals bekam er zu seinem achten Geburtstag seine erste Digitalkamera. Und fing gleich an, damit herumzuprobieren. Er knipste drauf los, drehte kurze Filme und schoss vor allem im Urlaub mit der Familie viele Fotos. Dann kaufte sich sein Vater eine Spiegelreflex-Kamera, mit der Felix bis heute fotografiert.

 Er hält einfach gerne Momente fest, aber zeichnen kann er nicht. Da war das Fotografieren dann genau richtig für ihn. So erklärt er sein Interesse an der Fotografie. Außerdem habe er ein gutes Gefühl für Perspektiven. Und das merkt man auch: Die besondere Perspektive des Fotos, mit dem Fokus auf dem spiegelnden Geländer der Rolltreppe, lässt den Hintergrund unscharf werden, sodass sich das Foto nach hinten immer mehr in der Dunkelheit verliert. 

Verloren gehen – das wollen er und seine Freunde auch ganz bewusst auf ihren Fototouren. Wenn die Zeit es hergibt, sind sie etwa alle zwei Wochen unterwegs. Denn wenn man die Orientierung verloren hat, findet man die besten Orte, glaubt zumindest Felix. Und offensichtlich stimmt das auch, denn eine kaputte Rolltreppe an der Maximiliansstraße zu finden, hätte vermutlich niemand erwartet. 

Von: Mariam Chollet

Ein Abend mit: Julian Mittelstaedt

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Der Münchner Fotograf Julian Mittelstaedt fotografiert viel für Fahrrad-Magazine und geht gerne feiern. Als ehemaliger Barkeeper im Kong oder der Fox Bar kennt er die Münchner Szene und besucht gerne die alten Kumpels.

Hier beginnt mein Abend:

Fox Bar in der Türkenstr. 52

Danach geht’s ins/zu:

Crux oder ins Awi in der Müllerstr. 26

Meine Freunde haben andere Pläne. So überzeuge ich sie vom Gegenteil:

„Ich kenn da wen an der Bar!“ – Es gibt liquid cocain..

Mit dabei ist immer:

Meine Camera und Daniel – ma best!

An der Bar bestelle ich am liebsten:

Continental sour, Coke mit Zitrone und Eis, Pisco sour;

Der Song darf auf keinen Fall fehlen:

September – Earth Wind and Fire

Mein Tanzstil in drei Worten:

shaky smooth – unstoppable

Der Spruch zieht immer:

Klappt am besten ohne krumme sprüche..

Nachts noch einen Snack. Mein Geheimtipp ist:

Alter Simpl, Türkenstr.

Meine dümmste Tat im Suff war:

Silvester, sitzend auf einem Dachgiebel von einem Schwulen-Hotel

Das beste Frühstück nach einer durchfeierten Nacht gibt`s im/bei:

Cafe Puck! Es heißt: das Pucks (Salat, Bacon, riesen Portion Bratkartoffeln on top: Spiegelei, geil)

Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach:

Ruby Bar an der Reichenbachbrücke. RIP. Props an Robinson!

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Katharina

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Eine Woche voller Wochenenden – Katharina macht aus ihrem letzten Ferienmonat einen täglich grüßenden Samstag und lässt sich von viel Musik das Leben versüßen: Flowerstreet Festival, EP-Release-Party von The Capitols und das Streetlife Festival sind der Soundtrack dieser Woche. Aber auch interaktive Kunst auf dem Olympus Photography Playground und die erste heiße Schokolade des Wintersemesters sind mit dabei.

Spätestens wenn der
Studienausweis für das neue Semester im Briefkasten liegt, merkt man, dass sich
die Semesterferien dem Ende zuneigen. Ein leicht melancholisches Gefühl
schleicht sich in die sonst so ungetrübte Ferienlaune, das auch mit einem Blick
aus dem Fenster in den wolkenverhangenen Himmel nicht so recht verschwinden mag.
Doch wie Kraftklub so schön singen: „Ein bisschen Melancholie ist manchmal OK“.
Und wenn schöne Dinge nicht irgendwann vorbei wären, würden sie ja auch
irgendwie ihren Reiz verlieren. Bevor ich jetzt allzu philosophisch werde, wage
ich es lieber, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Einmal im Kalender blättern,
verrät mir, dass ich ja doch noch gut einen Monat Zeit habe, den ganzen Tag das
zu machen, wonach mir gerade der Sinn steht.

Beflügelt von diesem Gefühl
stürze ich mich am Freitag gleich
mal rein ins Vergnügen. Ab auf den Spielplatz – oder besser gesagt den Olympus
Photography Playground
im Mixed Munich Arts. In dem ehemaligen Heizkraftwerk, das nachts seine Pforten
für Clubgäste öffnet, findet derzeit eine interaktive Kunstausstellung mit
verschiedenen Installationen statt.
Am Eingang bekomme ich, anstatt
Eintritt zu zahlen, eine Kamera samt Speicherkarte in die Hand gedrückt. Mir wird
erklärt, dass es darum geht, die Kunstwerke durch die Linse der Kamera zu
betrachten und eigene Fotos zu schießen. Die Speicherkarte darf  ich dann am Ende kostenlos mit nach Hause
nehmen. Das hört sich gut an! Also schnappe ich mir eine und fange gleich an,
wild drauf los zu knipsen. Echt faszinierend, aus wie vielen unterschiedlichen
Perspektiven man die Installationen bestaunen kann und wie aus den Fotos neue
Kunstwerke entstehen können. Jetzt heißt es aber erstmal: Ab nach Hause. Ich
bin gespannt, wie die Bilder geworden sind.      

Es ist Samstag. Gut, dass ich gestern Abend früh im Bett war, denn heute
muss ich fit sein. Wir, also meine Band THE
LIVING
und ich, fahren zum Aufnehmen ins Studio in die Nähe von Augsburg. Dort sind
wir den ganzen Tag damit beschäftigt, an unserer neuen EP zu basteln.
Auf dem Nachhauseweg müssen wir
aber unbedingt noch einen Zwischenstopp einlegen. Wie jedes Jahr im September lockt
das Flowerstreet Festival mit einem tollen Line Up zahlreiche Gäste ins Feierwerk. Mit einem Bändchen am
Handgelenk werde ich sogleich von den einfühlsamen Folk-Klängen von The Red Aerostat verzaubert, lausche Chinese Silk and
Videotape
 beim Erzeugen ihrer vielschichtigen Soundwelten und werde von den verzerrten
Gitarren von Elektrik Kezy Mezy und Lem Motlow mitgerissen. Als das Duo von I’m Not A
Band
 aus Berlin das Feierwerk mit ihrem clubähnlichen Electrosound erfüllt, können
meine Füße und die aller um mich herum nicht mehr still stehen. Das ändert sich
auch nicht, als der letzte Act die Bühne betritt. Schmutzki aus Stuttgart, die auf dem diesjährigen Southside das ganze Festivalgelände und
alle Besucher mit ihren roten Schmutzki-Stickern
tapeziert haben, verwandeln das komplette Publikum mit ihrem Mix aus Punk,
Indie und Alternative in eine tobende Menge. Vollkommen erschöpft und mit „Wir
sind Schmutzki“-Gesängen im Ohr falle ich zu Hause in mein Bett und schlafe
sofort ein.

Am Sonntag morgen erwache ich mit einem herrlich euphorischen Gefühl
und beschließe, dass es an diesem Wochenende noch nicht genug Musik gewesen
sein kann. Ich schwinge mich in meine Jacke, schlüpfe in meine Schuhe und
steuere auf die Ludwigstraße zu. Vom Odeonsplatz bis zum Siegestor und noch
weiter sind zahlreiche Stände und Bühnen des Streetlife Festivals aufgebaut. Der Singer-Songwriter Daniel del Valle mit seiner Band Sleepwalkers Station lockt mich mit seiner melancholischen Stimme untermalt von leisen
Gitarrenklängen auf die Lastenradbühne. Verträumt und nachdenklich werde ich weitergetragen.
DayDreamer auf der M94.5 Bühne lassen mich in meinen Erinnerungen an den Sommer schwelgen
und Finn Nelé zieht mich mit seiner unverwechselbaren Stimme in seinen Bann.

Montage sind immer so eine Sache. Das Wochenende ist mal wieder
viel zu schnell vorbeigegangen und der Alltag geht wieder los. Aber halt! Es
sind ja noch Ferien! Das heißt, das Wochenende geht quasi nie vorbei – also
fast nie. Das muss ich ausnutzen. Das Motto für den heutigen Tag lautet
allerdings nicht Musik, sondern Poetry Slam, was mich ins Lyrik Kabinett
München zum Poetry in Motion
 führt. Hier sind heute international
erfolgreiche Künstler aus Berlin, Hamburg und München zu Gast, die mit ihren
Gedichten und ihrer Redekunst auf höchstem Niveau um die Wette eifern.

Am Dienstag, der sich immer noch so anfühlt als wäre Wochenende, mache
ich mich auf den Weg ins Stadtmuseum und gleichzeitig eine Zeitreise in die
60er Jahre. Die Ausstellung „New Yorks 60s“ zeigt Bilder des Münchner Fotografen Sepp Werkmeister, der vor allem für seine
Fotografien von berühmten Jazzmusikern bekannt ist. Die ausgestellten Bilder zeigen
Szenen aus den Straßen des New Yorks der 60er Jahre mit all seiner
gesellschaftlichen Komplexität.
Für mein Abendprogramm bleibe ich
da doch gleich weitestgehend beim Thema. Das Jazz-Institut der Musikhochschule
München veranstaltet heute seinen monatlich stattfindenden Jazz-Jam im Milla. Durch die Virtuosität der Musiker und die Kelleratmosphäre des Milla
fühle ich mich gleich ins Chicago der 50er und 60er Jahre zurückversetzt. Es
würde mich nicht wundern, wenn gleich Louis Armstrong auf der Bühne erscheint. Beschwingt
von der Musik, steppe ich schließlich im Swing-Achtel-Rhythmus nach Hause.

Ich muss zugeben: Irgendwie freue
ich mich doch schon wieder auf die Uni – interessante Vorlesungen, meine Leute,
Fachschaftsparties und alles was sonst noch dazu gehört. Zur Einstimmung darauf
treffe ich mich am Mittwoch mit
einer Freundin im Deli-Star einem Bagel-Laden hinter der LMU. Wir schauen zu, wie unsere Bagel frisch
gemacht werden und genießen zur Vorbereitung auf das Wintersemester eine Heiße
Schokolade – unserer Meinung nach die beste in ganz München. Danach schlendern
wir noch ein bisschen durch die Gegend und machen einen Abstecher zum
Breitengrad,
einem Laden voller Krimskrams, in dem man aus dem Stöbern nicht mehr raus kommt
und in dem wir schon ganze Mittagspausen verbracht haben. Apropos Uni. Da fällt
mir ein, dass ja heute der letzte Tag ist, an dem ich mich in meine Kurse für
das neue Semester eintragen kann. Das muss ich jetzt daheim unbedingt noch erledigen.

Ein Tag Konzertpause muss einfach
reichen. Bevor ich noch anfange, an Entzugserscheinungen zu leiden, ist mein
Ziel am Donnerstag Abend wieder
einmal das Feierwerk. Und das nicht ohne Grund. Nachdem ich zwei Jahre damit
verbracht habe, mir im Internet YouTube-Videos von ihnen anzuschauen, sind Life in Film aus London heute Abend endlich für ein Konzert in München. Als sie schließlich anfangen
zu spielen, breitet sich ein unbeschreiblich wohliges Gefühl in mir aus – und dieser
britische Akzent – einfach wunderschön!

Auch am Freitag ist mein Bedarf an Musik immer noch nicht ganz gedeckt.
Diesmal jedoch aus einer anderen Perspektive. The Capitols aus München feiern heute ihre EP-Release-Party im Strom und ich spiele mit meiner Band THE
LIVING
 als Support. Deshalb packen wir nachmittags unser Zeug zusammen und düsen zum
Soundcheck. Gegen 20 Uhr füllt sich der Club langsam und unsere Aufregung
steigt – wandelt sich aber, sobald wir die Bühne betreten, in Euphorie um. Viel
zu schnell ist unser Auftritt vorbei und The
Capitols
übernehmen. Den Abend lassen wir schließlich bei ausgelassener
Stimmung mit dem Mix von MOMENTUM ausklingen und ich merke, dass eigentlich gar keine Zeit bleibt, melancholisch
zu werden oder den Ferien nachzutrauern.

Katharina Würzberg

Foto: 

Heide Fischer

Ein Abend mit: Max Hofstetter

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Max Hofstetter, 23, ist freier Fotograf und Videojournalist und will durch seine Fotos versuchen, die Menschen, die er ablichtet, zu begreifen und in ihren verschiedenen Facetten darzustellen. Das Münchner Nachtleben kennt er aber auch gut. Heute verrät er uns, warum man in München beim Weggehen, eine Einhornfalle braucht.

Der beste Ort zum Vorglühen: da wo Freunde, Bier und
Essen sind.

Danach geht’s ins/zu: in eine Bar – Miao, Zephyr,
Flaschenöffner etc.


Mit dabei ist immer: Einhornfalle.

An der Bar bestelle ich am liebsten: Augustiner, Heiland,
Wasser für zwischendurch.

Betrunken philosophiere ich über: Einhörner und das Leben


Der Song darf auf keinen Fall fehlen: Flathead – The
Fratellis
.

Mein Tanzstil in drei Worten: Augen zu & durch
.

Der Anmachspruch zieht immer: Ich frag mal meine Freundin
.

Meine dümmste Tat im Suff war: puhh…Filmriss
.

Das beste Katerfrühstück gibt`s im/bei: Oma
.

Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach: Atomic
.

Stefanie Witterauf

Foto: privat