Aus Mississippi an die Isar

In wenigen Tagen ist Stadt Land Rock 2017. Hier geben wir Einblicke
in die Tiefen des diesjährigen Kosmos aus Britpoppern, Traumwandlern und
Chartstürmern. Heute im Kurzportrait: Jordan Prince.

Die Münchner
Musikszene lebt von einheimischen Bands und Musikern, aber auch stark von
Zugezogenen. Vor allem sind es Singer/Songwriter, die nach München ziehen und
hier ihr Glück versuchen. So konnte sich Matthew Austin aus Manchester
innerhalb weniger Monate eine große Fangemeinschaft erspielen, ebenso wie der
aus London und Paris stammende Xavier Darcy. Eine ähnlich große
Erfolgsgeschichte kann der US-Amerikaner Jordan Prince erzählen. Er war
Singer/Songwriter in seinem Heimatstaat Mississippi, verliebte sich aber in
eine Deutsche an der Filmhochschule in New Orleans. 2016 entschloss er, ihr
nach München zu folgen und baute sich in den folgenden Monaten eine
Fangemeinschaft in dem ihm vollkommen fremden München auf. Mittlerweile hat er
schon auf Großevents wie dem PULS Open Air und Shows in den verschiedensten
Städten Deutschlands gespielt. Sein Erfolgsrezept: Jordan Prince schafft es mit
seinen Songs, sein Publikum wie ferngesteuert in einen Zustand kompletter
Zufriedenheit zu versetzen. Kürzlich hat er zusammen mit der Schauspielerin und
Musikerin Birte Hanusrichter (Young
Chinese Dogs
) ein Musikvideo zum Song „Sophomore Year“ veröffentlicht – es
ist eins der schönsten Liebeslieder der letzten Jahre in München geworden.

Das Stadt Land Rock Festival findet dieses Jahr vom 29. Juni bis
zum 1. Juli statt, täglich von 19 bis 22:30 Uhr in der Half Moon Bar auf
dem Sommertollwood. Jordan Prince spielt am 29. Juni zusammen mit Chuck Winter, Nikolaus Wolf und Klimt.


Text: Tilman Waldhier

Foto: Jordan Prince

Band der Woche: Young Chinese Dogs

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Die Young Chinese Dogs zertrümmern mit ihrem neuen Album “Great Lake State” ihren ehemaligen Vorsatz, nur so viele Instrumente in einen Song zu packen, wie die drei Bandmitglieder selbst tragen könnten. Der zusätzliche Ballast an Instrumenten ist nun allerdings eine Bereicherung, denn so können Birte Hanusrichter, Oliver Anders Hendriksson und Nick Reitmeier opulente Geschichten von einem sehnsuchtsvollen Lebensgefühl weit weg von München erzählen.

Glaubensbekenntnisse muss man ab und an über den Haufen werfen, um weiterzukommen. Denn erst durch den Bruch mit dem Alten wird Platz für Neues frei. In der Pop-Musik spielen sich derartige Glaubenskriege oft an den Fronten zwischen Authentizität und Inszenierung ab. Das ist natürlich alles von außen betrachtet nicht so ein großer Unterschied: Denn die vermeintliche Echtheit manch einer Punk-Kapelle ist ebenso gut inszeniert wie die Bubblegum-Welt einer Katy Perry. Und die würde andererseits auch nicht ohne den Verweis auf die Echtheit ihrer Person so durchschlagenden Erfolg haben, weil dann die Identifikation mit ihr bei vornehmlich Teenager-Mädchen nicht mehr funktionieren würde. Die Münchner Band Young Chinese Dogs (Foto: Florian Huber) hat dennoch ihr Credo auf ihrem neuen Album „Great Lake State“ ziemlich zertrümmert.

Die Trümmer wirken auch nur deshalb so groß, weil sie zu ihrem vorherigen Album mit einer großen Vehemenz eine einzelne Aussage in die mediale Welt geschossen haben: „Wir spielen nur so viele Instrumente, wie wir selbst tragen können.“ Ein Straßenmusiker-Spleen, der in der künstlerischen Selbstkasteiung Authentizität verspricht, und der die Band um die Schauspielerin und Sängerin Birte Hanusrichter und ihre beiden Kollegen Oliver Anders Hendriksson und Nick Reitmeier weit gebracht hat: ein Vertrag beim Label Motor, ausgedehnte Tourneen, Musik für Fernsehproduktionen (in denen Birte zum Teil auch selbst spielte) und Gesangseinlagen für den Kinderfilm „Der kleine Drache Kokosnuss“.

Das neue Album, das am Freitag, 21. August, offiziell erscheint und das die Band am gleichen Tag live im Münchner Theatron vorstellt, hat nun rein gar nichts mehr von dem Charme des kleinen Mannes, von dem sie auf dem Vorgänger erzählten. Die opulente Produktion von Oliver Anders Hendriksson ist glatt und voller Glanz, die Tracks sind aufwendig instrumentiert – von wehmütigen Streichern zu bluesig-verzerrten Gitarren. Man kann sich die Bandmitglieder gut vorstellen, wie sie schwer bepackt unter dem Gewicht all dieser Instrumente zusammenbrechen, beim Versuch, um ihre Authentizität zu kämpfen. Oder aber, man gesteht ihnen die künstlerische Freiheit zu, ist nicht so kleinkariert und beachtet die Entwicklung. Denn die Opulenz der Produktion ist künstlerisch konsequent. Auf „Great Lake State“ erzählen die Young Chinese Dogs Geschichten von einem Lebensgefühl, das von ihrem Alltag in München mehr als weit entfernt ist.

Der US-amerikanische Staat Michigan trägt den Spitznamen „Great Lake State“, die fünf großen Seen sind so riesig, dass dort Gezeiten beobachtet werden; außerdem gehören die Niagara-Fälle dazu. Und die Young Chinese Dogs klingen tatsächlich so, als würden sie in einer Bar in einer Kleinstadt des mittleren Westens auftreten, in der ordentlich getrunken und auch sonst wenig Rücksicht auf Verluste genommen wird. Nick und Birte singen weiterhin inbrünstig zusammen, buhlen um das Publikum, Bilder von „Natural Born Killers“ zu „Wild at Heart“ kommen einem in den Kopf. Country im Pop-Folk-Gewand ist das, der auch nicht vor Klischees wie den „Dirty little Boys“ und den „Dirty little Girls“ zurückschreckt, die sich gegenseitig betrügen. Ein Song-Zwillingspaar übrigens, der eine im 4/4-Takt, der andere ein 6/8-Takt, basierend auf der gleichen Melodieführung.

Ja, das Album ist vielmehr ein Kopfkino als die Pseudo-Authentizität der Folk-Bewegung. Damit ist die Band auch näher an den US-Theater-Poppern July Talk als an Münchner Straßenmusikanten. Und das ist auch gut so, denn Rollen sind dazu da, sie zu tauschen. Und Abwechslung bringt das allemal. 

Stil: Country / Pop / Folk

Besetzung: Nick Reitmeier (Gesang, Gitarre), Oliver Anders Hendriksson (Gitarre), Birte Hanusrichter (Gesang, Keys, Percussion)

Aus: München

Seit: 2011

Internet: www.youngchinesedogs.com

Rita Argauer

Foto: Florian Huber

Sofa-Tour Blog Teil 7: Leipzig

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In Leipzig spielten Young Chinese Dogs das letzte Konzert der Sofa-Tour. Auf der Rückfahrt nach München zieht Birte ein Gesamtresümee.

Der Wecker klingelt um 7 Uhr. Aufstehen, duschen, ab auf die Autobahn, damit wir unseren Slot auf dem Isarinselfest in München erreichen. Diesmal mit kompletter Band. Die Sofa-Tour ist damit zu Ende. Wir sind auf dem Rückweg. Aber eins steht fest: Das machen wir bald wieder!

Gestern war ein toller Abschluss in Leipzig. Leipzig, das neue Berlin. Große Häuser, breite Straßen, alte Architektur. „Kreuzstrassen Poesie“ nennt sich die 4-Mädels-WG, die immer mal wieder Konzerte im Hinterhof veranstalten.

Es war ein schöner Abschluss der Sofa-Tour. Das Publikum auf Decken oder auf einer Mauer sitzend, wir auf einem großen Teppich mit Stehlampe. Ein letztes Mal unser Set, mit einem lächeln im Gesicht, wissend, dass die vielen neuen Songs, die wir ausprobiert haben, schon gut funktionieren. Nur eines trübt den Abend: Früh ins Bett, weil früh raus am nächsten Morgen.

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Hier und jetzt auf der Rückbank im Auto auf der Rückfahrt nach München wird es Zeit für ein Resümee. Es waren tolle Tage. Definitiv! Wir haben in kurzer Zeit so viele interessante Menschen getroffen wie selten. Jeder Abend war anders, doch jeder Abend war auf seine eigene Art besonders. Lest es noch mal nach, wenn ihr es nicht glaubt 😉 Wir sehen uns wieder, neue und alte Freunde.

Vielleicht schon im November (12.11. Münster, 13.11. Bremen, 14.11. Hamburg, 17.11. Jena, 18.11. Regensburg, 20.11. Eggenfelden, 21.11. Bayreuth) wenn ihr wollt. Wir freuen uns!

Birte Hanusrichter für Young Chinese Dogs

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Möhren und Mutproben

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Hamburg, das durfte Birte von den Young Chinese Dogs lernen, hat viele Gesichter. Und weiches Fell und lange Ohren. Wirklich!

Nachdem wir zuletzt Hamburgs hippe Agenturkultur abgefeiert haben, geht es nun erstmal in die Schanze zum Frühstücken. Hier sieht die Welt gleich wieder viel alternativer aus. Anzugmenschen und Punks wünschen sich gegenseitig einen guten Morgen. Ich staune. So ist das halt in einer Piratenstadt. Wie passend, dass unser nächstes Ziel der Hafen ist.

Heute drehen wir einen TV-Beitrag für das Mittagsmagazin. Das bedeutet ab zum Dockland, wo wir Schiffe gucken und müde versuchen, gerade Sätze ins Mikrofon zu formulieren.

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 Danach geht es weiter zum privaten Streichelzoo, nämlich zu Daniel und Björn, die sich „Ab zu Penny nennen“. Die beiden haben zwei gegenüberliegende Wohnungen gemietet und sie zur WG erklärt. Ihre Balkone zeigen direkt auf eine begrünte Tiefgarage auf der eine beachtlich zahlreiche Hasenfamilie wohnt. Zehn Minuten später stehen wir auf dem Balkon und versuchen kleine Möhrenstückchen in Richtung der Langohren zu werfen und sehen den kleinen putzigen Tierchen dümmlich lächelnd beim Fressen zu. Ja ja, der Schlafmangel…

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Während Daniel die Wohnung vorbereitet, hängt Björn im wahrsten Sinne des Wortes in seiner Wohnung rum. Hier ist alles voller Fitness-Gerätschaften, Seilen und Stangen. Daniel und Björn sind Parkourer. Parkour ist diese Sportart, bei der Leute an Hausmauern herumspringen. Ganz schön halsbrecherisch, denke ich. Falsch gedacht.

Wir lernen: Im klassischen Parkouring geht es nicht um den Effekt, sondern um Körperbeherrschung, Effizienz und Achtsamkeit. Cool ist es darum erst recht. Wir bestaunen ein Parkouring-Video mit unseren Gastgebern, das sogar in München gedreht wurde und freuen uns, die Heimat kurz wiederzusehen.

Und dann geht es auch schon los. Wohnzimmerkonzert at it’s best:

 Wir spielen ein Konzert in einem gefühlt 10 Quadratmeter kleinen Raum. Es ist heiß. Es ist voll. Es macht unglaublich viel Spaß!

 Ich gehe früh ins Bett, auch weil mir jemand sagt, dass im Morgengrauen die ganze Hasenfamilie aus ihrem Bau herauskommt.

 Ach Hamburg, meine Perle. Du hast so viele Gesichter. Und weiches Fell und lange Ohren.

Birte Hanusrichter für Young Chinese Dogs

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Affenindex auf dem Dachboden

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Sie sind gekommen, um Musik zu machen. Doch dann haben die Young Chinese Dogs Kochen gelernt: Dinkel-Penne mit Walnuss-Pesto mit Folk-Pop – der dritte Teil des Tour-Blogs.

Das Wichtigste auf Tour ist, regelmäßiges und gutes Essen. Wenn wir mit „Allemann“ unterwegs sind, ist das oft ein Veggieburger beim großen M, ne Tüte Chips auf dem Rücksitz oder beides in Kombination. Bei unserer Neuerfindung „Urlaubstouring“ sieht das ganz anders aus, weil jeden Tag echte Menschen für uns kochen. Und heute ist ein ganz besonderer Termin: “Rocken Kochen Abwaschen” in Mönchengladbach. Da müssen wir zwar selber an den Herd treten, dafür findet das Ganze in der schönsten Küche der Welt (mindestens aber in Mönchengladbach) statt und bei sehr netten Menschen. André, Luisa und Dave haben mit MG Kitchen TV ein charmantes Format geschaffen, bei dem live und akustisch in der Wohnküche performed wird. Inkl. Kochen, Essen und Abwaschen. Wir machen Dinkel-Penne mit Walnuss-Pesto und wie versprochen gibt es hier das Rezept für Euch und den Beitrag zum „nachgucken“.

Und hier das Pesto-Rezept (für  4 Personen)

 – ½ Pck.  getrocknete Tomaten bzw. ½ Glas eingelegte getrocknete Tomaten

– ½ Packung gemahlene Walnüsse oder Haselnüsse, angeröstet

– ein Becher Ricotta

– Saft ½ Zitrone

– 2 EL Fenchelsamen, angeröstet, und dann zermörsert

– 1 Zehe Knoblauch

– 1 TL getrockneter Thymian

Olivenöl, Salz, Pfeffer

 Zum Garnieren:

– 1 Bund Frühlingszwiebeln, in kleine Ringe geschnitten, drüberstreuen.

 Das Ganze zu Pestokonsistenz in einem Rührbecher pürieren, und mit den Frühlingszwiebeln garnieren.

Nach dem Kochen geht es direkt weiter nach Münster. Wir haben jetzt schon sooft in Münster gespielt und NIE NIE NIE schaffe ich es, den Jungs die Innenstadt zu zeigen. Auch dieses Mal kommen wir in letzter Sekunde an und wieder ist es Essig mit der Kultur. Dafür begrüßen uns Mirjam und Christian, zwei Musikbegeisterte Münsteraner in ihrer WG. Die beiden erklären uns, dass es in dieser Wohngemeinschaft verschiedene seit Jahren vererbte Traditionen gibt:

 1. Dachbodenkonzerte.

Die erste WG Bewohnerin hat den alten Dachboden entrümpelt und dort Konzerte veranstaltet. Inzwischen wohnt sie längst nicht mehr dort, aber nicht ohne ihre Mitbewohner mit ihrer Liebe zur Musik angesteckt zu haben.

 2. Scrabblen.

Die GESAMTE Küche hängt voller abfotografierter Scrabble Spielbretter, uralte Spielstände wurden dort verewigt. Auch ein Mitmach-Scrabble zum selbst kleben ist dabei. Wir lesen: „Hautpopel“, „Eiterdamen“ und nun „Gaudidogs“. Das sind wohl wir.

 3. Affenindex ausrechnen.

Irgendwie messen wir alle unsere Armspannweite und berechnen dann wie sehr wir T-Rex oder Affe nahekommen. Oliver und Nick sind ziemlich perfekt. Ich bin ganz klar ein T-Rex, tröste mich aber mit dem Gedanken, dass das nur an meinen extrem langen Beinen liegen kann. Nicht.

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Das Konzert ist wunderbar. Es ist dunkel, riecht nach Holz, beleuchtet von 1000 Kerzen und sehr zauberhaft. Der Dachboden bebt. Christian hat Angst, dass er einstürzt. Er hält und wir schlafen schließlich tief und lang und werden mit einem tollen Frühstück geweckt.

 Ein Affenstarker Abend.

Birte Hanusrichter für Young Chinese Dogs

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Reisschnaps und Reisefieber

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Was machen diese Füße hier? Pause. Die Young Chinese Dogs machen Sommerurlaub. Legen die Füße hoch. Reisen durch Deutschland und spielen ein paar Konzerte. Das mit dem Ausruhen müssen sie aber noch ein bisschen üben – der zweite Teil des Tour-Blogs.

Diese Sofatour wurde von uns ja optimistisch „You can find love in the Summertime, der Young-Chinese-Dogs-Sommerurlaub“ getauft.

 Ich war deshalb mal so frei Wikipedia zu befragen, ob wir das denn überhaupt richtig machen…

Urlaub

Sprachgeschichtlich geht der Begriff Urlaub auf das alt- und mittelhochdeutsche Substantiv urloup zurück, das zunächst ganz allgemein „Erlaubnis“ bedeutete. In der höfischen Sprache der mittelhochdeutschen Zeit bezeichnete es dann die Erlaubnis wegzugehen, die ein Höherstehender oder eine Dame dem Ritter erteilen konnte. So baten im Hochmittelalter Ritter ihren Lehnsherren um urloup, also um „Urlaub“.[1]

Später wandelte sich die Bedeutung: Urlaub wurde als „offizielle vorübergehende Freistellung von einem Dienstverhältnis“ verstanden, allgemeiner dann als „dienst- oder arbeitsfreie Tage, die der Erholung dienen“.[2]

Erholung also! Das ist genau das was wir heute brauchten. Wir kommen an und das erste was wir sehen: Liegestühle! Es läuft also gut mit unserem Urlaubsplan!

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Sommerfest vom Club „Zwölfzehn“ zusammen mit Sofaconcerts.org, die uns als Band eingeladen haben. Vor dem sehr schönen Laden (hingehen, wenn ihr in Stuttgart seid) ist also eine kleine Erholungsinsel aufgebaut. Sie besteht (wie erwähnt) aus Liegestühlen, in denen wir natürlich direkt drin liegen, Schirmchen, sowie einem Taco- und Burrito-Stand, der uns auch sehr gelegen kommt. Getränke gibt es natürlich auch. Horchata zum Beispiel, ein mexikanisches Getränk aus Reis und Zimt, das den scharfen Burrito ganz gut verträglich macht.

Während Nick sich den gefühlt zehnten Clubmate reingießt, beschließe ich, auf Bummeltour durch die Stadt zu gehen und schlendere durch Stuttgarts Einkaufsmeile. Urlaubsfeelig und so..

 Der Gig gestaltet sich ebenfalls als sehr entspannt, selbst der mehrfach vorbeifahrende Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene wird eingebaut und soundtechnisch integriert. Die Stuttgarter sind gut zu uns und singen fleißig mit. Danach wird zügig gepackt, denn es geht noch in der Nacht weiter nach Heidelberg, um ein bisschen Zeit zu sparen für den nächsten Morgen, da müssen wir schnell weiter nach Mönchengladbach zu MGKitchenTV und vor laufender Kamera kochen und am selben Tag geht es noch weiter nach Münster.

Hört sich nicht nach Urlaub an? Ist aber ganz schön.

Das Rezept von unserem Küchen TV Auftritt gibt es morgen im nächsten Tourblog Eintrag. Bis dahin: Solltet ihr auf Balkonien urlauben macht euch doch einen Burrito und ein Horchata. Schmeckt nach Ferien! Versprochen!

Ihr braucht: eine Tasse Langkornreis, eine halbe Zimtstange, sechs Tassen Wasser, eine halbe Tasse Rohrohrzucker, eine Vanilleschote, eine Limette.

 Den Reis mahlt ihr gaaaanz fein, so fein wie es geht.
Danach in einer großen Schüssel den gemahlenen Reis, die Zimtstange, die Limettenschale und die Vanille aus der Schote verrühren. Mit drei Tassen Wasser aufgießen und mindestens 5 Stunden, am Besten aber über Nacht ruhen lassen. Nun die Masse rühren, bis sie geschmeidig ist. Dabei noch zwei Tassen Wasser zugeben. Diese Masse nun durch ein Baumwolltuch drücken und dabei das Wasser auffangen. Solange drücken, bis wirklich kein Wasser mehr herauskommt. Die restliche Tasse Wasser zu dem aufgefangenen Wasser geben und mit dem Zucker abschmecken. Das ganze mit viiiiiiiel Eis servieren. Und einem Schirmchen!

Birte Hanusrichter für Young Chinese Dogs

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Der Einfluss aus dem Irish Pub

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Unsere Band des Jahres Young Chinese Dogs ist mit ihrem Debütalbum „Farewell to Fate“ auf großer Deutschlandtournee. Zwischen Radioauftritt und Soundcheck fand Sängerin Birte Hanusrichter Zeit für ein Gespräch mit der SZ-Jugendseite. Am Samstag spielt die Band im Münchner Feierwerk.

Im vergangenen Jahr haben Nick Reitmeier, Oliver Anders Hendriksson und Birte Hanusrichter (Foto: Florian Huber) ihr erstes Album Farewell
to Fate veröffentlicht.
Dafür wurden sie bei dem Berliner Label Motor Music unter Vertrag genommen. Die
Münchner benutzen seit ihrer Gründung 2011 nur Instrumente, die sie selbst
tragen können. Mit Gitarren, Trommel, Kinderklavier, Akkordeon, Mundharmonika
und ihren Stimmen bringen sie akustischen Indie-Folk auf die Bühne. Auf der
aktuellen Tour spielen sie Klassiker wie This town is killing me, Sweet
little Lies und die
neue Single Don‘t talk about. Außerdem
kann das Publikum auf bisher unbekannte Lieder vom neuen Album gespannt sein.

SZ-Jugendseite: Ihr tourt gerade mit eurem
Album „Farewell to Fate“ durch Deutschland. Wie ist es, als Headliner und nicht
mehr als Vorband zu spielen?

Birte Hanusrichter: Man darf erst später trinken, weil man später
mit Spielen fertig ist. Und man muss früher da sein, weil man als erstes den
Soundcheck macht. Es gibt aber auch Vorteile: Man hat den größeren
Backstage-Raum und darf so lange spielen, wie man möchte.

Die Vorbereitungen für euer
zweites Album laufen. Werden eure Zuschauer schon neue Lieder hören?

Wir haben einige neue Songs geschrieben und
spielen auch schon vier davon auf der Tour. Diese Lieder werden auch auf dem
neuen Album sein.

Was ist wichtiger: die
Konzerte oder das Album?

Wir haben schon viele Songs für das neue
Album. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Konzerte, fahren durch die Gegend
und spielen. Währenddessen feilen wir noch an den neuen Liedern, aber alles
ohne Stress.

Am Samstag spielt ihr im
Feierwerk in München, quasi ein Heimspiel. Macht das für euch einen
Unterschied?

In gewisser Weise macht es einen Unterschied,
weil wir in München angefangen haben. Natürlich haben wir da unsere ältesten
und treusten Fans, die die Texte am besten auswendig können und alles
mitsingen. In anderen Städten haben wir das auch erlebt, das hat uns sehr
gefreut. In München ist das aber noch mehr. Wir treffen dort viele Freunde und
Leute, die schon seit unserem ersten Konzert dabei sind.

Ihr macht akustischen
Indie-Folk. Bleibt ihr eurem Stil auf dem neuen Album treu?

Wir bleiben unserem Stil auf jeden Fall treu.
Sachen, die wir auf Tour erlebt haben, beeinflussen uns aber natürlich. Wir
waren zum Beispiel in Irland unterwegs. Dabei entstanden zwei neue Trinksongs,
die tatsächlich sehr stark nach Pub klingen. Wir benutzen auch dieselben
Instrumente wie immer. Ein bisschen experimenteller wird es vielleicht, aber
eigentlich haben wir es wie immer gemacht: Wir fahren rum, spielen, und das,
was uns begegnet, wird eingebaut.

Woher stammt die Idee, nur
Instrumente zu benutzen, die ihr selbst tragen könnt?

Wir hatten anfangs keinen Proberaum, deshalb
mussten wir flexibel sein. Wir konnten uns die Instrumente einfach über die
Schulter werfen und irgendwo spielen: bei jemandem von uns zu Hause, draußen an
der Isar, überall.

Was habt ihr für die Zeit
nach der Tournee geplant?

Im Sommer werden wir auf Festivals unterwegs
sein und viel live spielen. Währenddessen experimentieren wir an unseren neuen
Songs und schreiben sie fertig. Irgendwann, wenn es kalt wird, können wir ganz
in Ruhe ins Studio gehen und die Lieder aufnehmen.

Interview: Jenny Stern