Anika Landsteiner ist eine junge Schauspielerin. In diesem Beruf
versucht sie sich gerade zu etablieren. In ihrer Freizeit schreibt sie
einen Blog. „Als Schauspielerin schlüpfe ich immer in Rollen, beim
Schreiben meines Blogs bin ich dagegen ganz ich selbst“, sagt sie.
Am liebsten denkt Ani an Vergangenes. An Schönes, was
sie einmal erlebt hat. Wie es war, in einem Café zu sitzen, in einer
anderen Stadt, oder an einen einzelnen Kuss. Oft ist es nur ein feiner
Gedanke, um den herum sie dann eine der kleinen Geschichten spinnt, die
man seit einigen Monaten auf ihrem Blog www.anidenkt.blogspot.com lesen kann.
Anika Landsteiner, wie Ani vollständig heißt, ist Schauspielerin.
Nach ihrem Abitur hat die 24-Jährige eine Schauspielausbildung in
München gemacht. „Dass ich Schauspielerin werden wollte, stand schon
immer fest“, sagt Anika, „einen Plan B habe ich nicht.“ Hätte sie einen
Plan B, sagt sie, würde sie ja schon davon ausgehen, dass Plan A nicht
klappen könnte. Und: Es könnte funktionieren. Vor kurzem, am Ende eines
für Anika turbulenten Jahres, hat sie eine Agentur gefunden, die ihr
Kontakte zu großen Projekten vermitteln kann. „Es geht jetzt in die
Richtung, dass ich von meiner Schauspielerei leben kann.“ Bisher war das
gar nicht so leicht. Die Zeit nach ihrer Ausbildung füllten
hauptsächlich Bewerbungsschreiben und Agenturabsagen. Das sei zwar
frustrierend gewesen, aber nur auf Premierenfeiern zu gehen, um Kontakte
zu knüpfen, sei nicht ihre Art.
“Ich habe es nicht einmal übers Herz gebracht, als ich Marcus H.
Rosenmüller getroffen habe, zu sagen, dass ich Schauspielerin bin.“ Also
setzte sie sich an den Computer und schrieb Bewerbungen. Zwei Jahre
dauert es im Schnitt, um als Schauspieler Fuß zu fassen. Der Markt ist
überschwemmt, gerade was junge Frauenrollen betrifft. Doch Anika sieht
der Zukunft optimistisch entgegen.
Die Ideen ihrer hübschen Blog-Kolumnen kommen Anika im Alltag: Es
sind kleine Erlebnisse, Gedanken und Gefühle, die sie hierzu
inspirieren. Um diese Bausteine herum errichtet sie dann eine
Geschichte. „Ich weiß nie, worauf es hinauslaufen wird, wichtig sind mir
nur ein Rahmen und der rote Faden.“ Und der Humor. Ihre Leser sollen
schmunzeln, wünscht sie sich: „Das ist mein Anspruch, schon deswegen,
weil es schwierig ist, witzig zu sein.“
Anika sieht ihren Blog als Teil ihres Berufs, sie möchte Schreiben
und Spielen nicht streng trennen, gerade weil beides sich gegenseitig so
gut ergänzt. Zum einen als unterschiedliche Möglichkeiten
künstlerischen Ausdrucks, zum anderen aber auch als Ausgleich: „Als
Schauspielerin schlüpfe ich immer in Rollen, beim Schreiben meines Blogs
bin ich dagegen ganz ich selbst.“
Von: Anna Sophia Hofmeister