Neuland: ÜberFrauen

Als Autorin und Bloggerin war Anika Landsteiner viel in der Welt unterwegs und bemühte sich stets darum, Vorurteile und Ressentissements abzubauen. Ihr neues Projekt heißt ÜberFrauen und bietet verschiedenen Frauen eine Plattform, über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Anika
Landsteiner, 29, ist schon seit mehreren Jahren als Reisebloggerin von ani-denkt
und Autorin in München und der Welt unterwegs. Ihr neustes Projekt trägt den
Namen ÜberFrauen und ist eine Veranstaltungsreihe, die Frauen eine Plattform
geben soll, über ihre Erfahrungen im Job, aber auch aus ihrem Privatleben zu
sprechen. Pro Abend lädt Anika drei Rednerinnen ein, die zu einem Überthema
referieren sollen. 

Die Idee dazu kam ihr im Gespräch mit einer guten Freundin.
Ihr fiel auf, wie sehr die Freundin an sich selbst zweifelte, obwohl sie schon
so viel erreicht hat. „Ich kenne viele Frauen, deren Selbstbewusstsein viel
kleiner ist, als man von außen mutmaßen würde oder die sich schlichtweg nicht
trauen, eine erfolgreiche Frau um einen Tipp zu fragen“, sagt Anika. Das möchte
sie ändern. Bei der Wahl der Rednerinnen versucht sie deshalb auch eine bunte
Mischung aus jungen und älteren Frauen sowie unterschiedlichen Berufszweigen
zusammenzustellen. Das können Freundinnen von Freunden sein, aber auch
Menschen, auf die sie in den sozialen Netzwerken aufmerksam geworden ist. 

Die
erste Veranstaltung fand am 15.September im Café Lotti statt, ein zweites Event
ist nun für den 29.November in der Buchhandlung Isarflimmern geplant. Und obwohl
die Veranstaltungsreihe ÜberFrauen heißt, sind natürlich auch Männer im
Publikum nicht ausgeschlossen, sagt Anika.

Text: Jacqueline Lang

Foto: 

Deniz
Ispaylar

Neuland

Schauspielerin und Bloggerin Anika Landsteiner, 27, sucht einen Verlag für ihren Roman „Alles zurück auf Anfang“. Darin erzählt sie die Geschichte einer jungen Frau, die sich auf einer Reise mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Anika Landsteiner (Foto: Deniz Ispaylar), 27, sucht einen Verlag für ihren Roman „Alles zurück auf Anfang“. Die junge Schauspielerin und Bloggerin von „Ani denkt“ erzählt darin die Geschichte einer jungen Frau Eleni, die nach Kolumbien reist, um ihren Freund zu besuchen. Sie findet Gefallen am Reisen und beschließt, weiter nach New York zu fliegen. Die Stadt, die sie schon immer angezogen hat. Dort begegnet Eleni einem jungen Mann, der sie an ihren verschollenen Exfreund erinnert. Plötzlich muss sie anfangen ihre Vergangenheit aufarbeiten. Teils biographisch, teils fiktional beschreibt Anika die innere und äußere Reise des Mädchens. Für die Recherche ist sie im Frühjahr in den USA und Kolumbien gewesen, um die Erlebnisse ihrer Hauptperson Eleni authentisch zu beschreiben. Geplant ist die Veröffentlichung im kommenden Jahr. Stefanie Witterauf

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Rollenspiele

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Anika Landsteiner ist eine junge Schauspielerin. In diesem Beruf
versucht sie sich gerade zu etablieren. In ihrer Freizeit schreibt sie
einen Blog. „Als Schauspielerin schlüpfe ich immer in Rollen, beim
Schreiben meines Blogs bin ich dagegen ganz ich selbst“, sagt sie.

Am liebsten denkt Ani an Vergangenes. An Schönes, was
sie einmal erlebt hat. Wie es war, in einem Café zu sitzen, in einer
anderen Stadt, oder an einen einzelnen Kuss. Oft ist es nur ein feiner
Gedanke, um den herum sie dann eine der kleinen Geschichten spinnt, die
man seit einigen Monaten auf ihrem Blog www.anidenkt.blogspot.com lesen kann.

Anika Landsteiner, wie Ani vollständig heißt, ist Schauspielerin.
Nach ihrem Abitur hat die 24-Jährige eine Schauspielausbildung in
München gemacht. „Dass ich Schauspielerin werden wollte, stand schon
immer fest“, sagt Anika, „einen Plan B habe ich nicht.“ Hätte sie einen
Plan B, sagt sie, würde sie ja schon davon ausgehen, dass Plan A nicht
klappen könnte. Und: Es könnte funktionieren. Vor kurzem, am Ende eines
für Anika turbulenten Jahres, hat sie eine Agentur gefunden, die ihr
Kontakte zu großen Projekten vermitteln kann. „Es geht jetzt in die
Richtung, dass ich von meiner Schauspielerei leben kann.“ Bisher war das
gar nicht so leicht. Die Zeit nach ihrer Ausbildung füllten
hauptsächlich Bewerbungsschreiben und Agenturabsagen. Das sei zwar
frustrierend gewesen, aber nur auf Premierenfeiern zu gehen, um Kontakte
zu knüpfen, sei nicht ihre Art.

“Ich habe es nicht einmal übers Herz gebracht, als ich Marcus H.
Rosenmüller getroffen habe, zu sagen, dass ich Schauspielerin bin.“ Also
setzte sie sich an den Computer und schrieb Bewerbungen. Zwei Jahre
dauert es im Schnitt, um als Schauspieler Fuß zu fassen. Der Markt ist
überschwemmt, gerade was junge Frauenrollen betrifft. Doch Anika sieht
der Zukunft optimistisch entgegen.

Die Ideen ihrer hübschen Blog-Kolumnen kommen Anika im Alltag: Es
sind kleine Erlebnisse, Gedanken und Gefühle, die sie hierzu
inspirieren. Um diese Bausteine herum errichtet sie dann eine
Geschichte. „Ich weiß nie, worauf es hinauslaufen wird, wichtig sind mir
nur ein Rahmen und der rote Faden.“ Und der Humor. Ihre Leser sollen
schmunzeln, wünscht sie sich: „Das ist mein Anspruch, schon deswegen,
weil es schwierig ist, witzig zu sein.“

Anika sieht ihren Blog als Teil ihres Berufs, sie möchte Schreiben
und Spielen nicht streng trennen, gerade weil beides sich gegenseitig so
gut ergänzt. Zum einen als unterschiedliche Möglichkeiten
künstlerischen Ausdrucks, zum anderen aber auch als Ausgleich: „Als
Schauspielerin schlüpfe ich immer in Rollen, beim Schreiben meines Blogs
bin ich dagegen ganz ich selbst.“

Von: Anna Sophia Hofmeister