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Neuland: Hannelore Lebt

„In dieser Stadt ist jeder tot, leg dich zu den Leichen dazu“ – Die Münchner Band Endlich Rudern hat vor ihrem neuen Musikvideo eine digitale Traueranzeige für die Stadt veröffentlicht. Damit thematisieren sie das Aussterben der Subkultur 

Von Ornella Cosenza

„Die einsame Kneipe geschlossen, der letzte Drogendealer vertrieben, trauert Hannelore als Lebende um die Leichen der Stadt.“ So heißt es seit ein paar Tagen auf der Traueranzeige auf den Social-Media-Profilen der Münchner Band Endlich Rudern. Hannelore – ein Name, der ausstirbt und gleichzeitig auch Name der Protagonistin ist im neuen Musikvideo „Hannelore“ von Endlich Rudern, das am 25. Oktober erscheinen wird. Hannelore (gespielt von Eileen Aolani) ist eine junge Frau, die nachts mit traurigem Blick durch München streift. Alleine fährt sie mit einem Goldfisch in Plastiktüte mit der Tram. „In dieser Stadt ist jeder tot, leg dich zu den Leichen dazu“, heißt es im Song. Hannelore soll sich der Stadt anpassen. Sie tut das aber nicht – und beerdigt deshalb die Stadt mit ihren vielen Leichen. „Es scheint, als tendiere der Mainstream in München und anderen Städten dazu, es sich bequem einzurichten in oberflächlich-fröhlichen Gefühlen. Wir wollen aber, dass es Musik gibt, die traurige und melancholische Gefühle aufnimmt und trotzdem tanzbar ist. Das verkörpert Hannelore, der Song“, sagt Maximilian Weigl, Sänger der Band. Auf www.hannelorelebt.de kann man den Countdown bis zur akustischen Beisetzung, dem Song-Release, verfolgen.