“Tennis” gibt es nur analog – das Fotomagazin von Skater Florian Netzer erscheint bewusst nur im Print. Die Idee: Wer eine Sache in den Händen hält, bringt ihr mehr Wertschätzung entgegen.
Neuland betritt Florian Netzer, 23, (Foto: Simon Reichel) mit der ersten Ausgabe seines selbst verlegten Magazins „Tennis“. Auf 24 Seiten veröffentlicht der junge Skater seine Fotografien, Collagen und Gedanken. Wenn etwas online veröffentlicht wird, dann erhält es wenig Wertschätzung, findet Florian. Mit seiner Kamera durchforstet er die Straßen Münchens. Oft sind es skurrile Momente, die er beobachtet und dokumentiert. Aufgewachsen ist Florian in Pullach. Doch Anschluss hat er dort nie gefunden. Seine Fotos sind ein Versuch, sich den Eigenarten fremder Menschen anzunähern. Mittlerweile sind Hunderte von Bildern entstanden, die er nun mit seinem Magazin der Öffentlichkeit präsentieren will.
„Tennis“ soll in unregelmäßigen Abständen erscheinen. Kostenpunkt: drei Euro. „Studieren will ich nicht, deswegen bringe ich mir alles selbst bei. Grafik, Layout und Typographie“, sagt Florian. Die Einnahmen sammelt der 23-Jährige. Bis er 30 Jahre alt ist, soll das gesparte Geld nicht angerührt werden. Dann soll es genutzt werden, um einen Bildband mit seinen Fotos im Eigenverlag zu veröffentlichen. „Ich nenne es analoges Crowdfunding“, sagt er. Informationen unter: www.tennismagazine.bigcartel.com Stefanie Witterauf