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Musikvideo-Kolumne: Not a Rapper

Musikvideos zeigen Geschichten – und diese zu erzählen ist unser Ziel. Wir haben die Videos Münchner Bands stummgeschaltet und festgehalten, was die Film-Clips beschreiben. Diese Woche: Drip Drop von Not a Rapper.

Eine junge Frau in einem Zimmer, getaucht in warmes Licht. Sie macht sich fertig – zieht ihre Schuhe und ihren Schmuck an. Es wirkt alles vertraut, beinahe heimisch. Als wäre man sie.

Ihr Blick ist ernst. Sie scheint konzentriert, während sie sich im Spiegel betrachtet. Ob sie einsam ist oder traurig? Man weiß es nicht genau. Vielleicht ist sie auch nur in Gedanken vertieft.

Die Ortswechsel sind rasch. Als würde man nur kurze Momentaufnahmen aus ihrem Leben erkennen dürfen. Sie ist in der Tiefgarage, steigt in ein Auto, ein junger Mann wartet schon auf sie. Ist er ihr Freund? Scheint nicht so. Sie nickt ihm nur kurz zu, bevor beide ins Auto steigen. Die Situation wirkt beinahe etwas hektisch und unterkühlt, bis sie schließlich los fährt – lächelnd. Als würde mit dem Zünden des Motors alle Last von ihr abfallen. Es führt sie durch lange Tunnel und die Stadt.

Vielleicht flüchtet sie ja, vor ihren Gedanken, ihrer Vergangenheit. Oder es ist der Wunsch nach Freiheit, der sie treibt, denn sie wirkt glücklich. Sie lächelt viel, während sie singt und streckt ihre Arme in die Luft. Sie wirkt frei.

Auch die Einblicke, die man bekommt, sind rasch. Das Bild wird weggewischt und somit auch die Situation. Unglücklich sieht sie jedoch nicht aus, man sieht sie nur lächeln.

Möglicherweise sind all die fast schon banal wirkenden Dinge, die man in dem Video sieht, wie das Autofahren, das Tanzen und das Anziehen, die Gründe warum sie glücklich ist. Denn manchmal helfen die alltäglichsten Dinge dabei, Schmerz zu vergessen.

Von Alexandra Höpfl