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Musikvideo-Kolumne: Juliet Lock

Musikvideos zeigen Geschichten – und diese zu erzählen ist unser Ziel. Wir haben die Videos Münchner Bands stummgeschaltet und festgehalten, was die Film-Clips beschreiben. Diese Woche: Right Where You Wanted von Juliet Lock

Sommernächte, die nie zu Ende gehen. Freiheit. Unbeschwertheit. Mit Freundinnen die ganze Nacht verbringen. Tanzend durch die Stadt ziehen. Wie Erinnerungen blitzen die Szenen immer wieder auf: im Zimmer fertig machen mit den anderen, die erste Flasche Wein öffnen, Rolltreppe runterfahren, in der U-Bahn aufeinandersitzen, Döner essen, Rolltreppe wieder hochfahren. Anfangs, bei Tageslicht, sieht man sieben Freundinnen. Sie posieren vor einer großen Treppe. Dann ist es Nacht. Plötzlich sind es auch mehr als sieben. Vielleicht acht oder neun junge Frauen. Genau erkennt man das nicht, weil die ganze Zeit Bewegung im Bild ist. Sie sitzen oder stehen, aber vor allem tanzen sie alle. Am Brunnen vor der LMU, auf der U-Bahn-Rolltreppe, dem Kettenkarussel am Königsplatz.

Man sieht immer nur kleine Videosequenzen der sieben oder neun Freundinnen. Abwechselnd bei Tag und Nacht an unterschiedlichen Orten. Immer unbeschwert und glücklich. Ob ein Wochenendabend – oder vielleicht auch ein Montag oder Dienstag – immer so abläuft, weiß man nicht. Aber wenn man zuschaut, hat man das Gefühl, dass Spaß und Unbeschwertheit immer gegeben ist, genau dort wo man es haben will – „Right Where You Wanted“ also.

Von Hannah Schierl