Moon Atlas (Akustik-Progressive)

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Jahr: 2014, Woche: 42

Psychedelischer Einfluss ist in der Musik von Moon Atlas ebenso hörbar wie die Songwriter-Vergangenheit von Adrian Lesch. Im November sind Moon Atlas dann bei Sound of Munich Now zu hören.

Verhallte Gitarren und in die Länge gezogene Melodiebögen. Die Konturen von psychedelischer Musik sind unscharf und etwas verwaschen. Um diesen Klang zu erzeugen, braucht es eigentlich allerhand Effektgeräte. Hall, Reverb, Delays – alles kleine elektronische Helfer, die den akustischen Input verfremden und entkonkretisieren. Wenn also ein akustischer Folkmusiker sich dazu entschließt, seine Musik von nun an psychedelischer und progressiver zu gestalten, erscheint das erst einmal reichlich absurd. Doch für Adrian Lesch alias Al Oakmill war dieser Weg nicht weit. Mittlerweile heißt seine Band Moon Atlas (Foto: Philipp Pander), ein Trio, dem man Adrians folkige Singer-Songwriter-Vergangenheit anhört; das aber die musikalischen Strukturen und einen schüchternen Hang zum Pathos in Einflüssen wie Pink Floyd oder Porcupine Tree findet.

Bereits 2010 begann Adrian, der zuvor schon als Gitarrist der Münchner Band Soki Green in Erscheinung getreten war, an seinem Solo-Projekt zu arbeiten. Und auch auf seinem Debüt-Album „Draft“ blickte er musikalisch schon weit über den eng gesteckten Begriff der Folk-Songwriter hinaus, indem er zum Teil fast jazzige Akkorde mit eben jenen Effekten anreicherte, die das Klangbild so verfremden und verschwimmen lassen.

Doch: „Irgendwann habe ich allerdings gemerkt, dass ich meinen Sound unbedingt noch mit Mitmusikern vervollständigen möchte“, sagt er. Also holte er sich Unterstützung vom Schlagzeuger Matthew Mous und dem Bassisten Enrico Ercolani, und aus Al Oakmill wurde Moon Atlas. Aber eine klassische Progressive-Rock-Band ist das dennoch nicht. Denn so wie bei Adrians Solo-Projekt der Einfluss eben solcher Bands hörbar war, macht sich nun bei Moon Atlas Adrians Songwriter-Vergangenheit bemerkbar. Und das klingt dann ausgesprochen ungewöhnlich, wenn die übermäßig langen Songs, die weit entfernt von einer erwartbaren Strophe-Refrain-Struktur sind, mit dem Lo-Fi-Charme einer akustischen Instrumentierung aufwarten.

Gerade arbeitet das Trio an seinem ersten Album, bis dann im November einige Konzerte anstehen, unter anderem beim „Sound of Munich Now“-Festival der SZ. Doch am Wichtigsten sei es Adrian, „interessante Musik“ zu machen. Und so allgemein diese Aussage klingt, mit dieser Herangehensweise und dem Willen, nicht in bekannte musikalische Schemen zu verfallen, dürfte dieses Ziel für das Trio durchaus erreichbar sein. Rita Argauer

Stil: Akustik-Progressive
Besetzung: Adrian Lesch (Gitarre, Gesang, Songwriting), Enrico Ercolani (Bass), Matthew Mous (Schlagzeug)
Seit: 2013
Aus: München
Internet: www.facebook.com/pages/Moon-Atlas/110643972335780

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.