Medizinische Diagnosen sind nicht immer leicht zu verstehen, besonders wenn man die Sprache des Arztes nicht spricht. Die Studenteninitiative MigraMed begleitet Flüchtlinge zum Arzt und erklärt ihnen, was der genau gesagt hat.
Komplizierte Diagnosen und lateinische Fachtermini – wer zum Arzt geht und kein Deutsch kann, versteht nicht immer, was ihm über seine Gesundheit erzählt wird. An diesem Punkt setzt die Initiative MigraMed (Foto: Matthias Deininger) an: Münchner Medizinstudenten begleiten Flüchtlinge zum Arzt und erklären nach dem Besuch mithilfe von Dolmetschern, was der Arzt gesagt hat, welche Medikamente der Patient nehmen muss und wie nun weiter behandelt wird.
Seit 2013 finden diese Besuche statt – inzwischen hat MigraMed 50 bis 60 freiwillige Helfer. „Es gibt Menschen, die so nah bei uns leben und trotzdem nicht die gleiche Versorgung bekommen“, sagt Medizinstudentin Linda Avena, 26. Um das zu ändern, bieten die Studenten in Kooperation mit der Caritas wöchentlich eine medizinische Sprechstunde für Asylbewerber an. Seit einiger Zeit veranstaltet MigraMed auch Schulungen für Flüchtlinge: Zusammen mit einem Dolmetscher werden Themen wie Frauenhygiene oder HIV besprochen. Carolina Heberling