Seit einem Jahr fotografiert Franz Kais, 26. Seine Stadt, aber auch die Menschen in ihr. Durch seine Kamera sieht er Orte auf einmal in einem völlig anderen Licht – wie zum Beispiel das Maximiliansforum.
Erst seit einem Jahr beschäftigt sich Franz Kais, 26, intensiv mit Fotografie. Im vergangenen Sommer bestellte er sich im Internet eine Kamera für seinen Urlaub. Der Apparat kam nicht rechtzeitig für die Reise, doch als Franz wieder nach Hause kam, fing er an, Motive zu suchen und probierte sich am Bilderknipsen aus. Das neueste Lieblingshobby des Mediengestalters war geboren: „Fotografie ist für mich Ausdrucksform, Austausch und persönliche Therapie geballt in einer Leidenschaft“, sagt er.
Mit der Kamera im Gepäck zog Franz von da an durch die Straßen von München, um seine ersten Versuche in Streetfotografie zu unternehmen. „Wildfremde im urbanen Raum fotografieren“, sagt er. Dabei gelangte er ins Maximiliansforum und lernte die Location von einer anderen Seite kennen. Erst als er tagsüber alleine mit seiner Kamera die Treppe hinabstieg, bemerkte er die gekachelten Wände, in denen sich das rote Licht der ungewöhnlichen Lampen spiegelt. „Das wirkte einfach so abstrakt. So weit weg von dem München, das ich sonst kenne“, sagt Franz.
Am liebsten fotografiert Franz jedoch Menschen. Nach Models sucht er zum Beiepiel in sozialen Netzwerken. Innerhalb weniger Sekunden übernimmt sein Bauchgefühl die Entscheidung, ob er einen Menschen fotografieren möchte oder nicht. So lernte er auch die Freundinnen Mille und Anina kennen. „Ich war bloß stiller Beobachter einer innigen Freundschaft. Das war toll anzuschauen. Und zu fotografieren“, sagt Franz.
Stefanie Witterauf
Foto: Franz Kais