Mein München: Föhringer Ring

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Ein bisschen erinnert das Foto an eine Szene aus einem melancholischen Kinofilm. Der Eindruck kommt durch die Stimmung, die der Nebel heraufbeschwört. Romantisch. Dazu düster und mystisch. Genau deswegen stoppte der Wahlmünchner Franz Kais, 26, mit seinem Fahrrad und versuchte, die Atmosphäre einzufangen. Ein Fotoshooting war nicht geplant.

Franz Kais war gerade auf dem Weg zu dem Antikpalast auf dem Zenith-Gelände. Es war ein ungemütlicher Tag, trotzdem wollte er mit dem Rad fahren, den gleichen Weg, den er immer nimmt. „Als ich über die Brücke fuhr, war ich magisch angezogen von der Macht des Nebels, der über dem Englischen Garten hing und alles unter sich zu begraben schien. Gerade so, als ob er dich noch wissen lassen wollte, dass du nicht alleine auf dem Planeten bist. Eine einmalige Kulisse, die ich unbedingt festhalten wollte und musste“, sagt Franz. Zum Glück
hat der 26-Jährige, seitdem er vor einem Jahr mit dem Fotografieren angefangen hat, immer seine Kamera bei sich – und so konnte er das Naturschauspiel dokumentieren. Franz ist weder Romantiker noch Herbstliebhaber. Ihm ist der Sommer lieber. Heiß und trocken, anstatt nass und kalt. Doch solche Fotos lassen ihn den Herbst mögen. Und vielleicht auch ein bisschen zum Romantiker werden. Stefanie Witterauf

Mein München – Maximiliansforum

Seit einem Jahr fotografiert Franz Kais, 26. Seine Stadt, aber auch die Menschen in ihr. Durch seine Kamera sieht er Orte auf einmal in einem völlig anderen Licht – wie zum Beispiel das Maximiliansforum.

Erst seit einem Jahr beschäftigt sich Franz Kais, 26, intensiv mit Fotografie. Im vergangenen Sommer bestellte er sich im Internet eine Kamera für seinen Urlaub. Der Apparat kam nicht rechtzeitig für die Reise, doch als Franz wieder nach Hause kam, fing er an, Motive zu suchen und probierte sich am Bilderknipsen aus. Das neueste Lieblingshobby des Mediengestalters war geboren: „Fotografie ist für mich Ausdrucksform, Austausch und persönliche Therapie geballt in einer Leidenschaft“, sagt er.

Mit der Kamera im Gepäck zog Franz von da an durch die Straßen von München, um seine ersten Versuche in Streetfotografie zu unternehmen. „Wildfremde im urbanen Raum fotografieren“, sagt er. Dabei gelangte er ins Maximiliansforum und lernte die Location von einer anderen Seite kennen. Erst als er tagsüber alleine mit seiner Kamera die Treppe hinabstieg, bemerkte er die gekachelten Wände, in denen sich das rote Licht der ungewöhnlichen Lampen spiegelt. „Das wirkte einfach so abstrakt. So weit weg von dem München, das ich sonst kenne“, sagt Franz.

Am liebsten fotografiert Franz jedoch Menschen. Nach Models sucht er zum Beiepiel in sozialen Netzwerken. Innerhalb weniger Sekunden übernimmt sein Bauchgefühl die Entscheidung, ob er einen Menschen fotografieren möchte oder nicht. So lernte er auch die Freundinnen Mille und Anina kennen. „Ich war bloß stiller Beobachter einer innigen Freundschaft. Das war toll anzuschauen. Und zu fotografieren“, sagt Franz.

Stefanie Witterauf

Foto: Franz Kais