München darf zwar raus, doch normal ist das Leben noch nicht. Wenigstens gibt es jetzt schon mal eine Öffnungsstrategie raus aus den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Unsere Autorin Alina feiert das, in dem sie in vollen Zügen das kulturelle Angebot Münchens nutzt.
Durch unsere derzeitigen Lebensumstände werden immer mehr Menschen abgeschottet oder kreieren sich eine eigene Welt. Ob diese wünschenswert ist, liegt im Auge des Betrachters. Diese Woche nehme ich euch in meine Welt mit und zeige euch, wie man leicht in andere Welten in München eintauchen kann. Los geht’s am Freitag. Die Ausstellung STREET SCENES II im Feierwerk zeigt Arbeiten des Freisinger Künstler Matthias Mross, der durch seine Kunst zeigen will, wie er das Leben über die Jahre auf den Straßen diverser, internationaler Metropolen erlebt hat. Dabei zeigt er die Perspektiven der einzelnen Personen in einem Kunstwerk. Er stellt quasi die jeweils eigenen Welten der Protagonisten dar. Zum Beispiel die Sicht eines Obdachlosen aus L.A., eines Bong rauchenden Graffiti Artists aus Saigon oder verstörende Szenen einer Militärparade, auf welcher lachende, zu Superhelden geschminkte Kinder, auf Panzern spielen.
Nach dieser Ausstellung habe ich am Samstag Lust auf eine weitere kleine Welt und zum Hip Hop-WinterWonderland auf der Praterinsel. Das ist ein Tagesfestival, ja ihr habt richtig gehört, es gibt wieder Festivals. Dieses hier möchte Märchen mit dem Hip-Hop verbinden. Darunter stelle ich mir ein rappendes Aschenputtel und eine Freestyle-Session von Rapunzel vor. Wahrscheinlich entspricht das nicht der Realität, aber auf der Facebookseite des Events heißt es: „Kleine Elfen begrüßen euch am Eingang“. Ich denke, das Festival wird meiner Vorstellung einer Märchenwelt, in der Hip-Hop läuft, trotzdem gerecht.
Am Sonntag beschließe ich, in meiner eigenen Welt zu bleiben und mache einen ausführlichen Spaziergang an der Isar.
Am Montag begebe ich mich in den Arbeitsalltag. Yeah, diesen mag ich nicht ganz so gern, aber dafür tauche ich am Montagabend in die Teppich-Welt von Paulina Kusche ein. Paulina tuftet ihre Teppiche selbst und stellt diese zum ersten Mal im Rivera Records Store aus.
Am Dienstag nehme ich mir Zeit für die Ausstellung der Künstlergruppe „Time for Art“, die die Welten Natur, Dialektik der Gefühle und die Suche nach Transzendenz in unterschiedlichen Stilrichtungen künstlerisch darstellt.
Im Kulturzentrum LUISE findet am Mittwoch ein Workshop statt, wie man sein Zuhause fürs Frühjahr herrichten kann. Und das ist natürlich nicht nur ein Workshop zum allseits bekannten Frühjahrsputz, sondern wie man das Saubermachen plastikfreier und nachhaltiger gestalten kann.
Voller Tatendrang setze ich am Donnerstag vieles aus dem Putzworkshop in meiner Wohnung um und bereite diese so vor, dass ich am kommenden Wochenende wieder in andere Welten in München eintauchen kann.
Von Alina Venzl