Vorlesungsfreie Zeit. Das heißt für unseren Autoren, die Balance finden zwischen Hausarbeit schreiben und freier Zeit für Unternehmungen, die in der Klausurenphase definitiv zu kurz kamen. Diese Woche begleitet ihr Luka bei seinen Aktivitäten und seht, ob es ihm gelingt, diesen Ausgleich zu finden.
Mein Wochenende beginnt im Münchner Osten, genauer gesagt im Werksviertel. Hier bin ich mit meinen Freunden verabredet. Wir treffen uns im „Khanitta“, einem farbenfroh eingerichteten Restaurant, das thailändisches Streetfood anbietet. Freitagabends ist es hier voll bis unter die Decke und es herrscht eine ausgelassene Atmosphäre. Doch wir sind nicht ausschließlich wegen der fantastischen Wok-Gerichte ins Werksviertel gekommen: Ein paar Türen weiter hat vor wenigen Monaten das „DNA“ eröffnet. Nach der Stärkung ziehen wir also weiter in den dunklen Kellerraum des ehemaligen „Pfanni“-Geländes und lassen uns bis in die Morgenstunden feinsten Techno um die Ohren jagen.
Mein Samstag beginnt dementsprechend spät. Nach der durchtanzten Nacht lasse ich es langsam angehen, denn ich will bis zum Abend wieder fit werden: Da gehe ich mit meinen Freunden ins Pathos Theater im Kreativquartier an der Dachauer Straße. Auf dem Programm steht „Clouds“, ein Musiktheater über materielle und digitale Vermüllung. Die Beschreibung auf der Website deutet darauf hin, dass das Publikum in das Stück mit eingebunden wird. Ich bin sehr gespannt, was mich erwartet.
Sonntag ist für mich der klassische Museumstag. Da ich mit den großen Museen in München mittlerweile durch bin, habe ich mir vorgenommen, zukünftig auch mal kleinere Kunstgalerien auszuchecken. Vor kurzem bin ich auf das Space N.N in der Maxvorstadt gestoßen. Die zwei Künstler The Berg und Ludwig Dressler präsentieren dort performative Videowerke. Klingt erst mal spannend. Der Eintritt ist kostenlos und die Öffnungszeiten werden auf der Instagram-Seite der Galerie bekanntgegeben. Im Anschluss habe ich Lust auf Kaffee und Kuchen. Dafür steure ich das Lost Weekend an. Das komplett vegane Café liegt direkt neben der philologischen Fakultät in der Schellingstraße und ist deshalb wie ein zweites Zuhause für mich geworden. Tagsüber ist das Café voll mit Studierenden, die mit ihren Laptops und Ordnern alle Plätze besetzen. Abends finden hier Poetry Slams, Lesungen oder Indie-Partys statt. Es ist einer dieser Orte, an denen ich mich auch wohlfühle, wenn ich allein unterwegs bin.
Nach den Freizeitaktivitäten am Wochenende ist am Montag und Dienstag für mich mal wieder Uni angesagt. Meine Hausarbeit über die kurdische Revolution in Rojava ruft. Das Thema interessiert mich, deshalb komme ich schnell in einen Flow und kann konzentriert arbeiten. Doch irgendwann setzt auch bei mir eine Schreibblockade ein. Zeit für eine Pause. Am liebsten koche ich dann und höre nebenbei Musik. Meinen Soundtrack liefert mir Radio 80000, ein nichtkommerzielles Community-Radio, das aus dem „Zirka-Space“ im Norden von München sendet. Mein persönliches Favourite sind die Studio Sessions, die live von geladenen Künstlern gespielt werden.
Am Mittwoch bin für einen Spaziergang verabredet. Wenn mich jemand nach meinen Lieblingsorten in München fragt, dann ist der Englische Garten ganz weit oben auf meiner Liste. Frische Luft, der Blick vom Monopteros auf die Stadt und im besten Fall ein paar warme Sonnenstrahlen schrauben meine Laune immer direkt nach oben. Anschließend steuern wir Schwabing an. Ich genieße es, hier einfach ziellos durch die Straßen zu streifen und mir die Fassaden der alten Jugendstil-Häuser anzuschauen.
Meinen Donnerstag und auch meinen Freitagvormittag verbringe ich dann wieder am Schreibtisch. Dafür bin ich am Freitagabend mit meinen Freunden im Café Kosmos verabredet. Die Bar in der Nähe des Hauptbahnhofs ist brechend voll mit Studenten, denn es gibt wohl keine andere Bar in München, in der das Bier so günstig ist. Auf dem Dachgarten lasse ich die Woche ausklingen und bin sehr zufrieden mit mir, wie ich diese Woche die Balance zwischen Hausarbeit und Freizeit gefunden habe.