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Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Elena

Raus aus der Bibliothek, rein ins Leben! Unsere Autorin Elena genießt die Semesterferien in vollen Zügen. Die Hausarbeiten für dieses Semester sind abgegeben, jetzt heißt es endlich mal wieder die Luft der belebten Stadt schnuppern. Eine Woche mit viel Programm, zwischen Musik, Tanzen und Kuchen essen.

Es ist Freitag, das Wochenende beginnt und auf Münchens Straßen füllen sich die Clubs und Bars. Während der Klausurenphase fühlt sich jeder Tag irgendwie gleich an. Da das jetzt vorbei ist, nutze ich direkt einmal das Wochenend-Gefühl, das sich Freitagabend in der Großstadt breit macht. Heute geht es für mich also mitten ins Getummel und ich mische mich unter Menschen. Ich gehe auf das Konzert der japanischen Band Shonen Knife in der Roten Sonne. Die Girl-Group aus den Sechzigerjahren gibt es bereits seit 40 Jahren und hatte mit ihrem Sound damals keinen anderen als Kurt Cobain als Fan. Die Chance, die Band live zu sehen, muss ich also nutzen!

Weil ich jetzt endlich mal wieder ein bisschen Zeit für Kultur habe, möchte ich am Samstag zu der zeitgenössischen Tanzperformance „Glasshouse“ im Einstein Kultur von den Tänzerinnen Eléonore Barbara Bovet und Wiebke Dobers. Die Performance setzt sich mit der Lage von queeren Frauen in Europa und der Sicht von heteronormativen Blickregimen auseinander. Danach ist der Abend für mich noch nicht zu Ende, denn meinen Samstag möchte ich voll auskosten. Es verschlägt mich zur Veranstaltung von Soma und Zirka Weekend, ein Allrounder für ein gutes Wochenende mit Ausstellung, Party, Konzert, Flohmarkt und Workshop. Heute ist Warehouse-Party, unter anderem mit Musik von Elena Colombi.

Gefühlt dreht sich die Welt an Sonntagen immer ein wenig langsamer und ich möchte am liebsten den ganzen Tag in meinem Bett verbringen. Nach dieser stressigen Zeit im Studium gönne ich mir auch einmal solche Tage. Aber ich möchte heute auch wenigstens einmal das Haus verlassen, denn ich gehe zu einer spannenden Podiumsdiskussion im Bellevue di Monaco. Die Veranstaltung „keine Klimagerechtigkeit ohne Gender-/ Queergerechtigkeit“ bietet Plattform für Diskussion, etwa mit den Klimaaktivistinen Hamira Kobusingye aus Uganda und Lilith Raza, die sich für LGBTQI+ Rechte einsetzt.

Der Montag beginnt für mich mit einigen to-dos, deswegen bin ich tagsüber am arbeiten. Den Feierabend möchte ich trotzdem noch auskosten – das funktioniert am Besten mit guter Musik. Die finde ich heute in der Glockenbachwerkstatt. Dort spielt die Band „Gobilove“ mit ihrem psycedelic Rock-Elementen, angelehnt an die Musik der Sechziger- und Siebzigerjahre – für mich der perfekte Sound, um den Abend ausklingen zu lassen.

Am Dienstag nehme ich mir vor, die kulinarischen Möglichkeiten Münchens mal auszukosten. Ich werde nämlich aktuell auf Instagram zugeschüttet von Restaurant- und Café-Tipps, die man in München ausprobieren soll. Ein Café ist mir dabei sehr oft vorgeschlagen worden, was vielleicht auch daran liegt, dass es sich auf Instagram gut präsentieren lässt: bunte Getränke mit noch bunteren Streuseln und Regenbogenkuchen. Ich mache mir selbst ein Bild davon und gehe heute deswegen ins NIU Asian Café in der Altstadt.

Den Mittwoch gehe ich entspannt an und nehme mir vor, ein bisschen zu lesen. An einem entspannten Tag, wie heute, gehe ich am liebsten abends ins Kino. Und heute läuft in den City-Atelier-Kinos der Film „Lars Eidinger – Sein oder nicht sein“, der spannende Einblicke in das Schauspiel-und Künstlerdasein hinter den Kulissen gibt.

Trotz der aktuellen Semesterferien muss ich heute etwas arbeiten. Aber ich finde, zusammen produktiv zu sein, erleichtert das Arbeiten in den meisten Fällen. Deshalb gehe ich am Donnerstag zum kreativen Co-Working des Turtle-Magazins. Das Beste daran: In den Arbeitspausen kann ich Probleme und Ideen mit den anderen austauschen. Nach der Arbeit gönne ich mir aber noch ein bisschen Programm, denn die Veranstaltung „Female HipHop Open Tracks“ heute Abend im Bahnwärter Thiel ist es auf jeden Fall wert.

Es ist Freitag, das bedeutet für mich: Heute wird getanzt! Dafür gehe ich in den Milla-Club zur Modern-Love-Party mit New Wave, Synth und Pop. Eavo spielt Musik von A Flock of Seagulls, Boytronic und New Order und damit lasse ich mich in das frisch angebrochene Wochenende fallen. Ich blicke zurück auf eine Woche voller Programm und dem schönsten Gefühl, das ich als Studierende haben kann: endlich Freizeit…

Elena Nieberle