Thing Kong (Indie)

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Edles Understatement. Auch Thing Kong hat diesen Zug kultiviert. Und bietet feine Elektronik, sparsame Gitarren und allerhand Loops. Bescheiden, aber sehr schön.

Der edle Zug des Understatements ist heimisch geworden in der Münchner Musikszene: mal die betont naive Aussage, die Instrumente gar nicht spielen zu können; dann die Versicherung, wenn die eigene Musik Gefallen finde, sei das schon mehr, als man erwartet habe. Die Neu-Münchner Band Thing Kong springt ein klein wenig auf diesen Zug auf. Schon der Name macht aus einem Monster der Filmgeschichte ein zurückhaltendes Statement. Ebenso zurückhaltend erklären Alex Meier und Paul Klumpner, dass sie mit Instrumenten herumspielen, die sie eigentlich nicht wirklich beherrschen. Die Musik ihres Duos klingt dann aber weder dilettantisch-charmant, noch rotzig-selbstbewusst, sondern professionell, ausgewogen und sehr durchdacht.

Die beiden Musiker stammen aus der Stadt Traunstein, während des Studiums trennten sich ihre Wege – den einen verschlug es nach Innsbruck, den anderen nach München. Jetzt sind sie zusammen in der Stadt an der Isar und auf dem Weg, vom Geheimtipp zu einer Band zu werden, welche die Aufmerksamkeit der örtlichen Szene genießt. „Wir haben einfach angefangen, Musik zu machen, ohne Plan“, erzählt Paul: Sie könnten sich wahrscheinlich ewig im Studio einsperren, nur für sich selbst spielen. Doch inzwischen stehen sie doch ab und zu auf der Bühne – trotz der Arbeit an einer EP. „Consult The Horse“ soll das Minialbum heißen. Gefüllt mit ihren Songs, die nach verspieltem Indie klingen, aber ohne die mittlerweile so abgedroschenen Gitarrenriffs, sondern aus feiner Elektronik, sparsamen Gitarren, allerhand Loops aus nicht mehr zu identifizierenden Geräuschen.

Von Rita Argauer