Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Barbara

image

Die kommende Woche von Barbara steht ganz im Zeichen des Farbenladens. Mit Livemusik, Diskussionsrunde und Kabarett wird es wieder einige gute Gründe geben, vorbeizuschauen. Außerdem: ein Kunstfestival auf der Praterinsel und die Eröffnung vom StuStaCulum.

München ist in Sommerstimmung. Bei jeder sich bietenden
Gelegenheit genießen die Menschenmassen das prächtige Wetter im Freien. Wie
schön, dass nächste Woche auch wieder Regen angesagt ist. Aber wir weinen
nicht. Wir nehmen das Wetter, wie es kommt, und lassen uns nicht vom Regen,
sondern von Münchens kultureller Vielfalt berieseln.

Wir steigen gleich richtig ein und starten Freitagnachmittag
in der Villa Stuck. Dort erwartet uns Münchens
1. Blogger Market & Verleihung des Isarnetz Blog-Award
s. Die
Veranstaltung wird vom Mucbook
im Rahmen der Münchner
Webwoche 2017
organisiert. Zunächst gibt es eine Vorstellungsrunde. Von 17
Uhr an folgen Vorträge, Workshops und Diskussionen der Blogger. Später spielt eine
Live-Band und um 19 Uhr präsentieren drei große Münchner Modeschulen eine
Modenschau. In der Jury sitzen die Blogger selbst. Von 20 Uhr an beginnt dann die
Nominierung der Blogger mit anschließender Blog-Award-Verleihung.  

Wer Lust auf Musik hat, sollte am Freitagabend in die
Theaterfabrik zur Album-Release-Show „10
Years The Moonband“
gehen. Die Alternative Folk-Band feiert ihr
zehnjähriges Bestehen, was musikalischen Hochgenuss verspricht. Das Konzert
beginnt um 19 Uhr. Danach geht es mit einer Aftershowparty weiter. Zieht euch
bequeme Schuhe an, die Nacht wird lang!

Am Samstagnachmittag soll es regnen. Wie gut, dass um 16 Uhr
der Feierwerk Farbenladen
seine Pforten öffnet! Dort findet eine weitere Veranstaltung unserer
diesjährigen Ausstellungsreihe „10 im Quadrat“ statt. Die Junge-Leute-Seite
präsentiert zehn Münchner Fotografen, die wiederum zehn junge Münchner
Schauspieler, Literaten und Musiker porträtiert haben. Heute steht ein Talk mit Unimagazinen
inklusive einem Doppelkonzert
auf dem Programm. Im Mittelpunkt steht das
Thema „Studenten in Wohnungsnot“. Musikalisch untermalt wird die Vernissage von
Alisha Prettyfields
und Chuck Winter Music.
Auch für den Durst ist gesorgt. Kommt und trinkt!
Der Eintritt ist frei.

Auch am Sonntag bietet der Farbenladen eine willkommene
Abwechslung zum regnerischen Wolkenhimmel. Das heutige Motto lautet „Liann &
Kabarett“
. Und da wir durch die Abwesenheit der Sonne psychisch
angeschlagen sind, müssen wir uns in eine positive Grundstimmung versetzen
lassen. Die Münchner Comedians und Kabarettisten Alex
Döring
, Julian
Wittmann – Liada & Kabarett
und Michael Mauder bringen
uns wieder auf Vordermann. Für unser musikalisches Wohlbefinden sorgt der
wunderbare Musiker Liann.
Wer etwas Fame braucht, darf sich zusätzlich auf unsere kleine Bühne wagen und
bei der Powerpoint-Karaoke zeigen, was er zu bieten hat. Beginn ist um 16 Uhr, der
Eintritt ist frei.

Am Montag zeigt sich hoffentlich die Sonne und wir sollten
die wenigen Sonnenstrahlen genießen. Ab an die Isar oder in den Englischen
Garten! Abends dürfen wir uns dann über einen leichten Sonnenbrand freuen.

Die Sonne soll auch am Dienstag bei uns bleiben. Ich will
sie nicht verlieren, sie bedeutet mir viel. Wir sollten vor ihr niederknien
oder am Flaucher chillen. Abends zieht es mich zu den Münchner Kammerspielen zu
der Veranstaltung „Wir
wollen das Meer sehen“
. Dort lesen einige Autoren und Journalisten Texte von
Deniz Yücel vor. Darin werden Themen wie der Rechtspopulismus, Fußball und die Entwicklungen
in der Türkei angesprochen. Beginn ist um 20 Uhr.

Am Mittwoch ruft das StuStaCulum!
Die Studentenstadt
Freimann
transformiert sich in ein wundervolles Festivalgelände. Hier gibt
es alles, was das Studentenherz begehrt: Musik, Essen, Getränke – und
hoffentlich Sonne! Nichts wie hin! 

Hip Hop-Freunde sollten abends ins Gasthaus Altgiesing pilgern.
Mit der Veranstaltung „We
love 2 Hip Hop u!“
will Giesing seine hippe Seite zeigen. Also Cap auf,
Goldkette um und ab ins Getümmel!

Der Donnerstag. Ein schöner Tag. Vor allem, wenn die Sonne
ihr Versprechen hält! Das Schloss Blutenburg lädt zu einem gediegenen Weinfest
ein. Auf dem Land, wo ich herkomme, ist diese kultivierte Umschreibung meist
ein Euphemismus für Massenbesäufnis. Aber diese Veranstaltung mit traumhaftem
Schlossambiente klingt wirklich stilvoll und nett. Von 11 Uhr an geht’s los.

Alternativ findet auf der Praterinsel das dreitätige Kunstfestival
ArtMuc
statt. Internationale Künstler und Galerien haben hier Gelegenheit, ihre
Projekte und Kunstwerke vorzustellen. Beginn ist um 18 Uhr.

Und wir haben es wieder geschafft! Wochenende! Am Freitagabend
erwartet uns ein besonderes Highlight: Die Rockband Ni Sala gibt sich die Ehre und
feiert im Strom ihre Album-Release-Party ihres gleichnamigen Debütalbums „Ni Sala“. Tickets sind noch
verfügbar, Einlass ist um 20:30 Uhr. In diesem Sinne: Ein schönes und sonniges Wochenende!


Text: Barbara Forster

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Matthias

image

Die Temperaturen dieses Hochsommers lassen sich sehen, und auch wenn Matthias sich in der Sternschnuppennacht am Mittwoch einen kilometerlangen Sandstrand für München wünscht, gibt er sich erst einmal mit dem Kulturstrand am Deutschen Museum zufrieden und genießt dort die Jason Serious Band. In der Glockenbachwerkstatt träumt er mit Meanders von irischen oder auch brasilianischen Stränden und auch im Theatron und beim Sommerwiesen-Open-Air gibt es unter freiem Himmel die unterschiedlichsten Musikrichtungen zu hören. Nicht einmal für Kino muss er sich dem Nachthimmel fern fühlen: Im Backstage wird Open-Air eine Doku über Kurt Cobain gezeigt.

Ich fühl mich heute jung. In der Zeit zurückgeworfen. Am Freitag ist mein Bruder in
München – hoher Besuch, und zwar für sein Eignungsgespräch an der Uni. Ich fühl
mich heute jung, auch weil ich mich selber sehe, etwas nervös, und unsicher, was
mich erwartet, in einem Raum voller Menschen, die entscheiden, ob ich selbst die
nächsten Jahre meines Lebens in dieser Stadt verbringen werde oder nicht.
Aufregend, ja, aber auch ernüchternd – wo geht die Zeit hin? Ich versuche,
nicht daran zu denken. Mit Bruder im Gepäck mache ich mich auf zum Backstage,
Open Air Kino. Heute mal mit der S-Bahn, nach 18 Uhr darf ich ja. Bruder muss
zahlen, ha! Es läuft eine Doku über Kurt Cobain, über Leben und Aufstieg des
blonden Engels. Das Ende kennen alle. Ich überhöre mehr als einmal:  „Mann, so lange ist das schon her? Wo geht
die Zeit hin?“ – manche Dinge ändern sich eben nicht.  
 

Samstag morgen: Cobain ist tot, ich wache auf – immer noch begeistert. Open Air Kino, hat
irgendwas von alten US-Filmen. Popcorn und Techtelmechtel im Autokino. Der
Trend kommt auch wieder zurück, keine Sorge. Bis dahin denke ich kurz wieder an
die Uni, diesmal nicht an die Vergangenheit. Wie die meisten sozial- und
geisteswissenschaftlichen Studenten muss ich noch hausarbeiten. Das Verb
gefällt mir. Darf man ja heutzutage, neue Wörter erfinden. Vielleicht kommt so
mal das Jugendwort des Jahres dabei heraus. Wie gutenbergen, oder merkeln. Ich
plane natürlich weder Plagiatsverbrechen noch will ich heute einfach nichts
tun. So denke ich großphilosophisch darüber nach, wie ich mein Gewissen
überreden kann, mich morgen erst mit Hannah Arendt zu beschäftigen. Vor lauter
Gedanken fahre ich bei der Radlnacht mit dem Strom Richtung Hauptbahnhof,
stolpere ins Kong, besser gesagt, man zerrt mich hinein. Hodini is back in
town
, so lautet das Motto. Soll bekannt sein in der Szene – ich denk mir meins,
aber lass mich darauf ein. Ein letztes Mal mit allen feiern, bevor sich die
Einzelteile der Gruppe in ihre respektiven Heimatdörfer verabschieden –
Wanderstudenten auf dem Weg in die Sommerpause.

In meinen – so red ich mir ein – bereits ewigen Studienjahren habe ich mich
nie an sie gewöhnt, die elektronische Musik, den ständigen Begleiter von
Sonnenstraße über Sonntagsgefühl bis hin auf die Sommerwiese. Am Sonntag dröhnt es mir
immer noch in den Ohren von gestern, aber es hilft ja nichts. Ich rolle mit der
Welle, schwappe zur Infanteriestraße, nah am Olympiapark. Auf der Sommerwiese
wird entspannt, getanzt, gesonnt und, nein, nicht gebadet. Die Entspannung ist trotzdem
auf den Gesichtern sichtbar, egal ob sonnencremeweiß oder britische Röte. Noch
hat die Musik mich nicht in ihren Bann gezogen, ein Bier, zwei vielleicht, dann
wird das schon. Karodecken werden ausgerollt, ich nehme ganz ungeniert Platz
und döse so langsam ab. Kann ja auch beruhigend wirken, so Dance Music, Baby.
Der Samstag holt mich ein, ich drifte ab in die Welt der Träume – unz, unz,
unz…

Montag? Montag. Ich stehe auf, sehr früh, Waschmaschine an, heute wird ein
guter Tag – ich lege mich wieder hin. Ich habe mich überschätzt. Kommt vor, aber
kein Problem. Ein weiser Mann hat mal gesagt, die Definition von Glück sei es,
keine Termine zu haben, dafür aber leicht einen sitzen. Das Wetter schreit nach
Terrasse, nach rumsitzen, nach Zeitung lesen. Oder mit der Zeitung Luft
zufächern, jedem das seine. Ich entscheide mich für den Hinterhof der
Glockenbachwerkstatt. Wie sooft in der Glocke wird es bald auch musikalisch.
Streets of Minga, so heißt das Album von Meanders, irisch-brasilianische
Singer-Songwriterin. „Come on and be part of this“, singt sie – gerne doch, sie
spricht mich ganz klar persönlich an. Bald habe ich dann auch leicht einen
sitzen, drunk on love, wahrscheinlich.

Nach einem Wochenende Elektro hat mir der Genrewechsel gestern gut getan. Am Dienstag schreien Kopf
und Körper nach mehr, und ich bin gewillt, der Versuchung nachzugeben.
Dafür muss ich aber eine – für München-Verhältnisse – weite Reise auf mich
nehmen. Wie Bilbo Baggins packe ich nur das Nützlichste in einen Beutel und
mache mich auf ins Abenteuer. Nur wenige Tage nach meinem Ausflug in die Nähe
des Olympiaparks muss ich es heute schaffen, die Grenze ins Hügelparadies zu
überqueren. An Loth- und Infanteriestraße vorbeigehuscht, lasse ich die
Schwere-Reiter-Straße schneller hinter mir als ein (gedopter) Radprofi und
schon bin ich am Olympiastation. Zum ersten Mal in diesem Sommer schaffe ich es
zum Theatron. Zu Gast im kleinen Amphi am See sind heute The Moonband, Folkmusiker
aus München. Die Klänge klingen über die Wasseroberfläche, langsam versammeln
sich die Menschen rund um die Bühne und schaukeln mit. Ich drifte ab, zurück in
die Welt der Träume – kein unz, unz, unz…

Es gibt ja diese Menschen, die ganz große Fans von Sternen sind. Eigentlich von allem, was man vor allem nachts und mit Teleskop sieht. Klingt so, also würde ich von Spannern reden, jetzt wo ich so darüber nachdenke. Jedenfalls überzeugen diese Menschen mich regelmäßig von der Schönheit des großen Nichts über uns, seien es Planeten oder Sterne oder ein Käfer, der sich auf die Linse des Fernglases verirrt hat. Ich lasse mich am Mittwoch Abend wieder entführen, in die
weite, schwarze Ferne – heute ist Sternschnuppennacht. Warmer, klarer Himmel –
wenn die SWM jetzt noch den Hebel von der Stromversorgung umlegt, wird es noch
romantischer. Den großen Wagen erkenne ich, einige andere Sterngebilde werden
mir beigebracht, und irgendwo meine ich, ET gesehen zu haben. Und dann, die
erste Sternschnuppe. Noch eine. Da, wieder – ich vergesse vor Begeisterung, mir
etwas zu wünschen. Aber dafür habe ich jetzt drei Wünsche auf Lager… verrate ich aber nicht!

Okay, ich verrate einen, den kleinsten Wunsch der letzten Nacht – ich
wünschte, an der Isar gäbe es Sandstrand! Meilenweit, weiß wie kolumbianischer
Schnee und so fein, dass er noch Wochen später zwischen den Arschbacken
hervorrieselt – ja, das wär doch was. Die wenigen sandigen Meter an der
Wittelsbacher Brücke sind wirklich toll, versteht mich nicht falsch, nur liegen
da um 6 Uhr morgens schon Handtücher zum reservieren. Mensch! Alles Aufregen
hat keinen Sinn, ob Mallorca oder Balkonia, die Touristen sind doch alle
gleich. Trotzdem sehne ich mich auf einmal nach Sand zwischen den Zehen (und
Pobacken). Also radle ich am Donnerstag zum Deutschen Museum, installiere mich am
Zweitlieblingsbrunnen der Münchner – und genieße den Kulturstrand. Die Jason
Serious
Band spielt heute Abend ganz ernste Musik, nehme ich mal an. Ist
übrigens einer der Hauptgründe, warum Menschen eine Band gründen – der Name.
Sandy Sandman kommt mir spontan in den Kopf als alter ego – gebt mir Pick-Up
Truck und Zahnstocher, Kid Country zieht nach Nashville.

Meine utopischen Musikerträume verwerfend steig ich am Freitag zum Start des
Wochenendes erstmal unter die Dusche. Es rieselt, immer noch. Zeigt aber
Wirkung. Genauso wie wenn man nach zwei Wochen Urlaub erst den sonnigen Süden
vermisst, nach der sechsten Staubsaug-Session wegen Strandgut im Schlafzimmer
dann doch froh ist, wieder in der Realität gelandet zu sein. Ich erinnere mich
auf einmal, an Verpflichtungen, an Rechnungen, an Deadlines. Und dann wieder an
meinen Studienbeginn – la Brohème hat die Zusage der Uni bekommen. Ich erinnere
mich an den Tag, als der Postbote mit meiner ankam. Wäre ich hergezogen, wenn
man mich damals mit viel Elektro und wenig Sand gelockt hätte? Blöde Frage,
natürlich wär ich das. Und ich habe es nie bereut – bestes Beispiel: Wo ging
die Zeit hin? Ich weiß es nicht so wirklich, und das kann nur bedeuten, dass
irgendwie, irgendwo immer was los war. Außer heute. Heute mach ich nichts. Ich
kratze mir ein paar Sandkörner aus dem Ohr, und leg mich drauf.

Matthias Kirsch


Foto: privat

The Moonband (Alternative-Folk, Americana)

image

Für The Moonband kann jede Straßenecke zur Bühne werden.

Die Moonband ist eine dieser Bands, die ohne Probleme auf jeder Bühne, beziehungsweise an jeder Straßenecke auftreten kann. Das ist von Vorteil, machten sie sich doch in den letzten Jahren dadurch eine Namen, dass sie in diversen Bars und Cafés sehr hochwertige Folk und Akustik Musik darboten; oder gerne auch mal im Sommer unter freiem Himmel ein kleines Intermezzo des Alltags einlegten. Neben der Instrumentierung, unter anderem mit Kontrabass und Banjo, sticht vor allem der zweistimmige Gesang hervor, in dem gekonnt Männer- und Frauenstimme gemischt werden. Im August re-releasten sie ihr erstes Album „Open Space“ auf Rockville Music – was sie aber nicht davon abhielt, schon mal das zweite Album aufzunehmen. In einem alten Haus in Tschechien, das sie zum Studio umfunktioniert hatten. Bis zum Release aber landet die Moonband in diversen Clubs; genaue Daten auf www.myspace.com/themoonbandinspace.

Stil: Alternative Folk / Americana / Contemporary

Besetzung: Eugen Mondbasis (Gesang, Gitarre, Banjo, Bouzouki, Harfe),Chris Houston (Gesang, Gitarre, Slide), Katrin Kirková (Gesang, Mandoline, Ukulele, Banjo, Glockenspiel), Andy Armstrong (Kontrabass),Elena Rakete (Percussion)
Seit: 2008
Aus: München
Internet:www.themoonband.dewww.myspace.com/themoonbandinspace

Von Rita Argauer