Der fünfte Tag der Ausstellung ist der wohl musikalischste. Der Wunsch nach Abwechslung wird erfüllt; mit Beatbox, melancholischem Piano-Klängen und R ’n‘ B ist für viele Zuhörer etwas dabei – ein Besuch im Farbenladen
Es ist wieder kalt geworden, der Frühling hat sich verabschiedet. Alles ist trüb und grau auf der Hansastraße. Doch der Farbenladen erstrahlt zum Glück als einziger Lichtfleck. Romina Ecker verzaubert das Publikum mit ihren Texten und King Pigeon sorgen für musikalische Untermalung
Zwischen einigen neugierigen Besuchern treffen schon bald
die Jungs von King Pigeon ein. Sie werden später ein Akustik Set spielen.
Vorher muss aber noch aufgebaut und der Sound ausgiebig gecheckt werden: Mikros
werden gerückt und Entfernungen optimal austariert, Dominik platziert eine
Banane neben seinem Cajon, die Nervennahrung darf schließlich nicht fehlen.
Zuvor nimmt aber noch ein zierliches Mädchen mit schwarzen
Zöpfen und roten Lippen an dem kleinen Metalltischchen in der Mitte des Raumes
platz um die Gäste für die nächste halbe Stunde in ihren Bann zu ziehen. Es ist
Romina Ecker, eine junge Drehbuch Studentin der HFF München. Sie wird einige
Texte vortragen, die in ihrer Variabilität sehr gut in den Rahmen der Ausstellung
passen: In so verschiedenen Situationen wie die Models auf den Fotos
präsentiert werden, so breit gefächert sind auch Rominas Themen und Schauplätze.
Ihr erster Text heißt „Tropical Banana“ – der Titel makaber
in seiner Heiterkeit, denn der Text behandelt nichts weniger als dem Kampf mit
dem Tod. Die Erzählung erfolgt in Ich-Form, was den Text umso ergreifender
macht, und ist gespickt von metaphorischen Bildern. Zwischen Knochenfrauen,
Giftbars und Glaskerkern wird die Brutalität deutlich, mit der eine Krankheit
ein Leben beenden kann, und die Unsicherheit, in der so ein Einschnitt die
Personen lässt, wird unterstrichen durch das immer wieder auftauchende Wörtchen
„vielleicht“.
Als Überleitung liest Romina zwischen den Texten je eine
Postkarte vor, und es wird einem schnell bewusst, dass gerade der kurze Text
auf einer Postkarte erneut ausdrückt, wie unterschiedlich Persönlichkeiten sein können. Der knappe,
dramatische oder gestresste Stil der Karten sorgt bei den Zuhörern für einige
Lacher und trägt somit zur Auflockerung der Stimmung zwischen den schweren
Themen bei. Trotz der Ernsthaftigkeit der Texte ist Rominas Humor überraschend
unvorhersehbar und taucht völlig unvermittelt auf. Die Beschreibungen sind
detailreich und man identifiziert sofort die Drehbuchautorin dahinter, denn es
fällt dem Zuhörer leicht, sich direkt in die Szene hineinzuversetzen. Auch im
letzten Text „Das 5. Pferd“ sind die
Worte so lautmalerisch gewählt, sodass man sich fühlt, als würde man mit auf
die Kutschfahrt nach Pavia gehen und das Schnauben der Pferde hören.
Nach der Lesung wird direkt angeregt diskutiert. Wie so oft
steht die Frage im Mittelpunkt, wie man als junge Literatin heute ausreichend
Aufmerksamkeit erlangt, besonders in einer Stadt wie München. „Schade, dass
sowas in München immer so am Rande stattzufinden scheint“, sagt auch Romina.
„Man muss die Leute immer erst überreden zu solchen Veranstaltungen zu kommen,
als hätten sie irgendwas zu verlieren. Dabei reden die Leute immer davon, was
alles in München fehlt, aber anstatt einfach mal hinzugehen, und sich
überraschen zu lassen, ziehen sie lieber in eine andere Stadt, in der
vermeintlich mehr los ist.“ Trotzdem ist sie optimistisch, dass ihre Arbeit
auch Aufmerksamkeit erlangt, denn es gibt treues Publikum. Sie empfiehlt die
Webserie „Fett und Fett“, an der sie derzeit mitwirkt. 2019 erscheint die 2.
Staffel, alles frei verfügbar auf Vimeo.
Über die Ausstellung wird natürlich auch noch gesprochen,
denn Alina Oswald, eine der Fotografinnen, ist vor Ort. Mit der Moderatorin
Kathi Hartinger spricht sie kurz über ihre Fotoserie, in der sie Muster auf die
nackte Haut der Models projiziert hat. „Die Arbeit mit den Models war sehr
natürlich und individuell und die Shootings gestalteten sich spontan und
persönlich. Ich habe die Models selbst entscheiden lassen, wie weit sie sich
öffnen wollten.“ Außerdem lobt Alina auch das gesamte Projekt der Ausstellung
„10 im Quadrat“. Die große Diversität an teilhabenden Persönlichkeiten sei eine
wunderbare Gelegenheit für die Entstehung von Vernetzungen in der
künstlerischen Szene Münchens. „Schade, dass sich die Fotografen während des
Projekts nicht so genau kennengelernt haben, aber ich habe mir dennoch viel
Inspiration holen können.“, sagt Alina.
Mittlerweile ist es dunkel vor den großen, einladend
leuchtenden Fenstern des Farbenladens und es hat sogar angefangen zu schneien.
Doch drinnen bleibt die Atmosphäre wohlig warm, denn nun betreten King Pigeon
die Bühne. Obwohl die Band normalerweise zu viert auftritt, scheint es dem
Akustik Set an nichts zu fehlen. Die Gitarrenriffs sind clean, die Stimmen klar
und die Melodien gehen sofort ins Ohr. Der treibende Beat des Cajons verleitet
unvermittelt dazu, mit im Takt zu klatschen und auch wir vom SZ Junge Leute
Team wippen hinter der Bar begeistert auf den Zehenspitzen auf und ab. Ja, die
Musik von King Pigeon macht Spaß und ist durchaus sehr tanzbar. Wer die Band in
voller Besetzung hören will, sollte am 04.04. im Orange House vorbeischauen, da
treten die Jungs als nächstes auf und freuen sich über neue Gesichter.
Doch auch das Akustik Set war für die Jungs sehr lehrreich.
„Es war gar nicht so leicht das zu planen“, sagt Chris. „Wir dachten, wir
treffen uns ein zwei Mal, aber haben im Endeffekt dann fünf mal für den
Auftritt geprobt“. Marius stimmt zu. „Man entdeckt seine eigenen Songs
plötzlich ganz anders. An vielen Stellen muss man variieren und Dinge ersetzen,
wobei man alles nochmal neu überdenkt. Dabei haben wir viel gelernt.“ King
Pigeon bedanken sich bei der SZ Junge Leute Seite für die Einladung und
besonders auch bei dem aufmerksamen Publikum. „Es ist anders, wenn alles hell
ist und man auf einmal ein sitzendes Publikum hat“, sagt Chris. „Da hat man
einfach nicht das direkte Feedback und mit der Situation muss man auch umgehen
können. Das hat für uns aber sehr gut geklappt.“
Auch nach dem Konzert bleiben die Besucher noch lange,
schlendern noch einmal durch die Ausstellung und plaudern mit den Künstlern.
Vernetzungen entstehen, Kontakte werden geknüpft, gemeinsam wird weitergezogen.
Der Samstagabend ist schließlich noch jung und in München ist immer etwas los.
Am gestrigen Samstag spielten Heroine Twin und Willing Selves ein Akustikset mit entspannten Gitarren-Sounds. Poetry Slammerin Meike Harms und Comedian Sebastian Ulrich überzeugten das Publikum im Farbenladen mit starken Worten. So war der zweite Samstag im Farbenladen:
Es herrscht viel Trubel im
Farbenladen. Der hell erleuchtete Raum wirkt im Kontrast zum grauen Wetter
draußen sehr einladend und familiär. Während manche Besucher von einem Foto zum
anderen schlendern, stimmen die Gitarristen von Heroine Twin die ersten Takte
von „Nothing else Matters“ von Metallica an. Um Anton von der Band Willing
Selves steht eine Gruppe junger Leute, die viel lacht und herumalbert. Seine
Schwester Antonia schaut sich währenddessen die Fotos an, doch dafür bleibt
vorerst keine Zeit. Die beiden Geschwister, die seit zwei Jahren in München
auftreten, eröffnen das Rahmenprogramm des zweiten Ausstellungssamstags im
Farbenladen mit einem Akustikset. Während sie spielen, laufen draußen Leute am
Farbenladen vorbei, bleiben stehen und betreten ihn zurückhaltend, jubeln den
Musikern dann am Ende jedes Lieds zu. Für Willing Selves, die in der Regel eher
elektronische Musik machen, ist es das erste Mal, dass sie akustisch spielen
und sind begeistert: „Das war einer unserer besten Auftritte. Nur unsere
Stimmen und die Gitarre waren im Vordergrund. In Zukunft wollen wir auf jeden
Fall mehr in Richtung Akustik gehen.“
Nach einer kurzen Pause tritt die
Poetry Slammerin Meike Harms auf. Ihre gesellschaftskritischen Texte, die sich
darum drehen, dass man das Glück daran erkennt, indem man es fotografiert und
es auf Instagram hochlädt, regt das Publikum zum Nachdenken an. Mit ihrem Text
über die sogenannte leistungsorientierte Freude und wie schwierig es sein kann,
richtig glücklich zu sein, möchte sie bewusst die Stimmung kippen, wie sie sagt
und verstellt ihre Stimme jeweils einige Oktaven höher oder tiefer und rollt
das R dabei stark. Auch bezieht sie sich auf die Fotografie, indem die Kunst
grenzenlose Wahrheit schafft und ein Bild mehr als tausend Worte sagt. Auf die
Frage, was das genau bedeute, meint sie, dass jedes Bild eine große Interpretationsfreiheit
besitze und die Wahrheit subjektiv wäre: „Die Fotografen möchten alle etwas
abbilden, doch jede Person sieht das Bild mit anderen Augen und interpretiert etwas
anderes hinein. Daher denke ich, dass ein Foto viele verschiedene Botschaften
rüberbringen kann.“
Danach ist der Comedian Sebastian
Ulrich mit seinem kurzen, aber selbstironischen Programm dran. Auch er stellt
sich die Frage, was die Leute dazu bringt, für ein gutes Instagram-Foto das
heimische Sofa zu verlassen und irgendwo hinzugehen, nur um ein gutes Foto für
Instagram zu bekommen. Er erzählt, wie er auf Open Mic-Stages „grandios
gescheitert“ ist. Spricht viel mit dem Publikum und albert mit den Gästen herum.
Dadurch macht er die gemütliche Atmosphäre noch familiärer: „Wir sind alle als
Freunde hier.“
Zum Abschluss gibt Heroine Twin ein
akustisches Konzert. Auch für sie war es neu, in einer gemütlichen Runde ein
Akustikset zu spielen, nachdem normalerweise zwei E-Gitarren und Headbangen zum
festen Repertoire der Auftritte der Band gehören. Haben sie am Anfang noch
leiser gespielt, wird die Gitarre immer lauter und die Stimme der Sängerin
Marina immer kräftiger, die selbst dann kurz vorm Headbangen ist und das
Publikum damit ansteckt. Der Applaus ist nach dem Konzert groß und am Ende
stehen Gäste und Künstler gemeinsam in Gruppen und trinken ein letztes Bier
zusammen.
Das Rahmenprogramm des zweiten
Ausstellungssamstags hat gezeigt, dass man außer einer Gitarre oder starken
Worten nicht viel braucht, um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und eine
intime Atmosphäre zu schaffen, bei der sich sowohl Künstler als auch Gäste wie
Zuhause fühlen.
Die Sonne strahlt mittenrein in den Farbenladen und lange Schatten werfen sich auf den Boden. Die Augen der Besucher lösen sich von den 100 Porträts an diesem Samstag des zweiten Wochenendes der Ausstellung 10 im Quadrat nur für die musikalischen und literarischen Gäste, die, so muss man anmerken, auch vor einem sehr intimen Publikum überzeugen.
Das Lieblingsbild ist noch nicht ausgesucht, doch vorerst bleibt dafür auch keine Zeit. Johannes Lenz schweigt als Poetry Slammer und tritt als Rapper ohne Beat auf. Doch ob mit oder ohne, Wortgewalt mit Rhythmus, Reim und Rock’n’Roll ist Sprechgesang. Seine Augen streifen die eines jeden Zuhörers, er macht München eine kleine Liebeserklärung und gesellt sich draußen zu den Rauchern, um die letzten Sonnenstrahlen abzufangen.
Beim Fototalk mit Fotografin Julia Schneider und Schauspieler Leonhard “Lenny” Hohm geht es um die Wur… ähh..Nudel! Julia ist verantwortlich für die Portraits, bei der die Models eine Spaghetti im Gesicht haben. Und wie nicht anders zu vermuten, kam ihr diese Idee beim Kochen. Was das Ganze aber in einer Ausstellung soll, fragt sich nicht nur der ein oder andere Besucher, auch Julia ist hin- und hergerissen. Die Fotos entstanden in besonderer Atmosphäre – quasi in einem Weinkeller mit Kamin, den sie als Studio benutzt. Leonhard Hohm findet die Idee zur Ausstellung wunderbar, “weil Menschen aufeinander treffen, die sich sonst nicht begegnet wären”. Er spricht sich für eine bessere Verbindung zwischen Münchens Kreativen aus – ein Wunsch, der in den letzten Monaten schon von vielen Künstlern ausgesprochen wurde.
Nikolaus Wolf betritt die Mitte des Farbenladens und obwohl die Auftrittsfläche eingerahmt ist von Lautsprechern und Mikrofon, greift er nur zur Akustik-Gitarre. Seine Stimme verleiht dem Ausstellungsraum eine goldene Färbung, die Akustik ist besser als in so manchem Proberaum.
Danach wird die Kunst gewechselt: Alisha Garmisch thront nun auf einem Barhocker, liest von Weltuntergang und ausgestochenen Augen, während hinter ihr die Porträtierten eine Nudel im Gesicht haben (Kommentar des Models “Lenny” dazu: “Die stinken!”). Alisha wird abgelöst von Rahmatullah Hayat, der sich experimentell an Lyrik wagt, die durch geräuschvolles Knacken und Zischen auffällt.
Zum Abschluss gibt auch Paul Kowol ein akustisches Intimkonzert, der am Tag zuvor nebenan im Feierwerk den Einzug ins Finale des Sprungbrett-Wettbewerbs geschafft hat. Mit seiner Setlist auf einem Kuchenpappteller erzeugt er Lagerfeuerstimmung und bleibt dem Singer-Songwriter-Motto “Ein bisschen Herz, ein bisschen Nuscheln” treu.
Das Rahmenprogramm drehte sich an diesem zweiten Samstag der Ausstellung um Bild und Stimme, geradezu auf akustische Geräusche und der natürlichen Umgebung reduziert zeigte es, wie Wortgewalt die Zuschauer in jeder erdenklichen Form – von Rap bis Lyrik – einnehmen kann.
Auch 2016 feiern wir beim Stadt-Land-Rock-Festival auf dem Tollwood. An drei Tagen gibt es insgesamt zwölf Bands und Einzelmusiker zu hören. Hier stellen wir vor, wer am Samstag, 23. Juli, für euch spielt.
Line Walking Elephant
Ein Bild als Bandname: Auf einer Linie balancierende
Elefanten, das bleibt sofort im Kopf hängen. Die drei Münchner von Line Walking Elephants produzieren unter
diesem Namen schon seit 2011 zusammen erstklassigen Alternative-Rock und
standen damit schon auf allen großen Bühnen in und um München. Von den Musikern
genannte Einflüsse, wie Muse, Coldplay oder Biffy Clyro lassen sich auf jeden
Fall wiederfinden, werden aber zu einem neuen, eigenen Klang-System
zusammengesetzt. So entsteht Stadion-Rock, mit hymnischen Elementen, gepaart
mit Folk-Rock-Balladen. Was zunächst widersprüchlich klingt, ergänzt sich
optimal und verbindet sich zu einer kleinen Sound-Reise. Die Songs werden aus
vielen kleinen, jedoch genau durchdachten Elementen zusammengebaut: Der Fokus
liegt dabei zunächst auf der Stimme von Sänger Ferdinand Dankesreiter, der den
Zuhörer mit langgezogenen Gesangsparts und gefühlvoll, leicht brechender Stimme
in seinen Bann zieht. Oft wird der Gesang zunächst nur minimalistisch von Piano
oder Gitarre untermalt, bis dann das teils düstere Gefüge von der
Rhythmusgruppe, vertreten durch Max Schäfer am Bass und Jonas Keller-May am
Schlagzeug, komplett aufgebrochen wird. Ihr 2015 erschienenes, zweites
Studioalbum „Still on The Run“ überzeugt daneben durch die Vielseitigkeit,
zwischen tanzbaren Pop-Rock-Songs und träumerischen Balladen abwechseln zu
können. Auch Live verstehen es die Münchner, trotz minimaler
drei-Mann-Besetzung, einen breiten und dennoch klaren Sound zu erzeugen, der
einen abholt und zum Tanzen verführt. Den modernen Alternative-Folk-Rock der Line Walking Elephants gibt es am
Samstag, 23. Juli, beim Stadt-Land-Rock-Festival 2016.
Musiklink:
Line Walking Elephant – Human
The Red Aerostat
Home is where your heart is: Die Musiker von The Red Aerostat machen sich auf im amerikanischen
Rock und britischen Folk ihre musikalische Heimat zu finden. Das selbstgewählte
Ziel ist Emotionen auszuleben und zu übermitteln. Gleich vorab: Das
gelingt! Die 2015 erschienene fünf-Song-EP, die erfolgreich durch Crowdfunding finanziert
wurde, betitelte The Red Aerostat
schon selbst als „Melancholic Paradise“ und man spürt bei jedem Lied, dass da sehr
Persönliches verarbeitet wird. Es erwarten einen harmonische Melodieparts und
treibende Rhythmen: Die Gitarre (Christoph F. Lanzinger) wird sanft gezupft
oder, ganz in Folk-Manier, auch mal hart angeschlagen; das Klavier (Raphaël
Hoffmann) gibt dem ganzen Fülle und noch mehr Kraft; das Schlagzeug (Joseph
Lanzinger) untermalt oder treibt die ganze Band in Extase, während der Bass (Max
Pielmeier) meist minimalistisch bleibt, aber gerade dadurch eben unersetzbar
ist im Folk-Rock-Konzept. In ruhig und meist tief gesungenen Strophen erzählt Sänger Christoph seine Geschichte, um dann in den sphärisch-extatischen Refrains,
scheinbar aus letzter Kraft, seine Emotionen heraus zu schreien. Mit diesem
Konzept begeistert The Red Aerostat auch
ein Live-Publikum nach dem anderen. Was man bei The Red Aerostat immer spürt, ist der Zusammenhalt in der Band. Vor
allem auf der Bühne sind die vier Musiker eine eingeschworene, feste Einheit,
die zusammen auf musikalische Folk-Wander-Tournee geht. Melancholisch,
athmosphärisch, extatisch und emotional, das alles sind The Red Aerostat. Beim Stadt-Land-Rock-Festival 2016 spielen sie
ihren Folk-Rock am Samstag, 23. Juli.
Der Kini tanzt zu Indie-Rock: Der
Bandname Ludwig Two verweist
natürlich auf das personifizierte Touristen-Aushängeschild des Freistaates, und
verbindet so symbolisch das Bayernland mit der großen, weiten Welt. Das passt
zur Band, denn der mitreißende und aufwühlende Indie-Pop-Rock der vier
bayerischen Musiker klingt urban und international. Den Drang zur Bewegung und
Veränderung lebt die Band nicht nur dadurch aus, dass sie mittlerweile ihren
Geburtsort im Altmühltal verlassen hat, sondern man spürt ihn auch in der
extrem tanzbaren Musik. Schnelle Takte von Schlagzeuger Julian Menz treiben
einen an, nicht mehr still zu stehen. Der Beat wird ergänzt durch drückende Bässe
(Andreas Eiber), Synthesizer-Klänge und eingängige Gitarrenmelodien. Beim
Gesang wechseln sich die beiden Gitarristen Andreas Eckert und Tom Thumann ab,
beziehungsweise ergänzen sich bei zweistimmigen Passagen und entführen einen in
ihre Welt der Gefühle. Denn Liebe ist das Hauptthema des aktuellen Albums „Goodbye Loreley“, das gleich 16 Tracks zählt. Fleißig sind die
Ludwigs eben auch. Einerseits stecken sie unglaublich viel Arbeit in ihre
Videoproduktionen, sei es bei Kameraführung, Szenensetzung oder Besetzung.
Andererseits spielen sie sich von Bühne zu Bühne wie kaum eine andere Band. Und
das mit Erfolg: bei La Brass Banda und Toto waren sie schon Vorband, am 17.
Juli kommt noch eine Supportshow für Pur dazu. Dass sie bei allen drei Bands
das Publikum vorheizen können, zeigt wiederum die Vielseitigkeit der vier
Musiker. Ordentlich, was Ludwig Two
da bisher abgeliefert hat und wir freuen uns sie am Samstag, 23. Juli, auf dem
Stadt-Land-Rock-Festival 2016 begrüßen zu können.
Wie du mir so ich
dir, dachte sich Verena Lederer wohl bei der Namensgebung ihres Solo-Projektes: Der
Künstler Gustav Klimt hat nämlich ein Porträt mit dem Titel Serena Lederer
gemalt. Also nahm Verena den Nachnamen des Malers, um unter dem Pseudonym KLIMT ihr erstes Solo-Projekt zu
starten. Zuvor war sie als Sängerin von The New Colossus auf den Bühnen dieser und
anderer Städte zu hören. Gegenüber dem Post-Rock-Indie-Sound der Band klingt KLIMT wesentlich sanfter und
einfühlsamer. Das liegt einerseits natürlich daran, dass sie mit ihrem
Soloprojekt allein und nicht zu fünft Musik macht, andererseits aber auch an
der musikalischen Ausrichtung selbst, die man als Singer-Songwriter-Soul
bezeichnen könnte. Als Begleitung reicht ihr entweder das Piano oder die
Gitarre, beides minimalistisch gehalten. Im Fokus steht die Stimme und die
transportiert überragend die Gefühle der jungen Sängerin. Der rauchig,
brechende aber immer sichere Soul-Gesang erinnert einen dabei manchmal an die
Blues- und Jazz-Legende Nina Simone. Genauso tief und gefühlvoll haucht KLIMT sich ihre Gefühle von der Seele. Atmosphäre
schaffen kann Verena auf jeden Fall. Davon kann man sich am Samstag, 23. Juli, auf dem Stadt-Land-Rock-Festival
2016 überzeugen.
Ferdi, Jonas und Max sind zusammen die Folk-Rock-Band Line Walking Elephant. Sie alle sind Mitte 20 und beginnen ihre Abende regelmäßig in ihrem Proberaum an der Donnersbergerbrücke. Wenn sie nicht selbst Musik machen, läuft Don’t Stop Me Now von Queen. Dazu gibts Bier und Döner. Und öfter auch mal den Spruch: “Hey, ich spiel in ner Band…”. Zieht immer!
Hier beginnt unser Abend: Proberaum an der Donnersberger Brücke
Danach geht’s ins/zu: Irish Pub
Unsere Freunde haben andere Pläne. So überzeugen wir sie vom Gegenteil: Live-Musik!!!
Mit dabei sind immer: Ferdi, Jonas und Max
An der Bar bestellen wir am liebsten: Bier, Gin-Tonic
Der Song darf auf keinen Fall fehlen: Don’t Stop Me Now – Queen
Unser Tanzstil in drei Worten: abgefahren, tollwütig, nice
Der Spruch zieht immer: Hey, ich spiel in ner Band…
Nachts noch einen Snack. Unser Geheimtipp ist: Döner
Unsere dümmste Tat im Suff war: „Auf ein Bier ins Pimpernel“, es bleibt nie bei einem Bier.
Das beste Frühstück nach einer durchfeierten Nacht gibt`s im/bei: Döner, nach 10 Uhr Morgens Weißwürst beim Andechser an der Frauenkirche, oder Schneider im Tal.
Diesem Club/dieser Bar trauern wir nach: Atomic :’(
Seit 2011 ist Gregor Sandler mit seinem Soloprogramm GrGr unterwegs. Musik macht der 22-jährige mit Hilfe zweier Gameboys. Chiptune oder 8-Bit-Punk nennt man diese Art der beschränkten Musikerzeugung. Wenn der junge Münchner mal nicht wild die Tasten drückt ist er eine Pädagogische Hilfskraft oder frühstückt nach einer durchzechten Nacht gemütlich mit seinem Freund.
Hier beginnt mein Abend: Meistens zu Hause
Danach geht’s ins/zu: Freund*innen, Kafe Marat, KISTE, Stattpark OLGA, Kafe Kult, Feierwerk, Südstadt, irgendwelche Kneipen, wenns warm ist an die Isar oder auf die Straße
Meine Freunde haben andere Pläne. So überzeuge ich sie vom Gegenteil: „ich kauf euch Schnaps“
Mit dabei ist immer: ???
An der Bar bestelle ich am liebsten: Bier, Gin Tonic, Pfeffi
Der Song darf auf keinen Fall fehlen: Knochenfabrik – Filmriss Gigi D’Agostino – L’amour Toujours Bikini Kill – Rebel Girl
Mein Tanzstil in drei Worten: Arme machen mit
Der Spruch zieht immer: ??? weiss nicht was ihr meint
Nachts noch einen Snack. Mein Geheimtipp ist: Dieser Pizzaladen am Sendlinger Tor
Meine dümmste Tat im Suff war: Das erzähl ich lieber persönlich <3
Das beste Frühstück nach einer durchfeierten Nacht gibt`s im/bei: Bei meinem Freund oder bei meinen Eltern
Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach: Keine Ahnung, Atomic vielleicht
Esther Zull, 24, ist Volontärin in einer PR-Agentur und Mitbegründerin von wals.gallery e.V. Als Kuratorin des Vereins möchte sie jungen Künstlern eine Plattform bieten, sich in immer wechselnden Räumlichkeiten zu präsentieren.