Neuland

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Am Freitag heißt es in der Glockenbachwerkstatt zum dritten Mal: Rettet das Gemüse. Der Verein rehab republic veranstaltet zusammen mit Foodsharing  München und dem Bürgerhaus eine Schnibbelparty mit live-Musik, bei der Obst und Gemüse vor der Mülltonne bewahrt wird.

Wer am Freitag, 18. September, keine Lust hat, die Karotten für den Salat alleine zu raspeln oder gar nur eine Tiefkühlpizza aufzutauen, sollte zur Glockenbachwerkstatt kommen. Dort steigt von 17 Uhr an zum dritten Mal eine Schnibbelparty, bei der Gemüse, das sonst von Supermärkten oder Landwirtschaftsbetrieben weggeworfen würde, verzehrt wird. 200 Leute wurden davon die letzten Male satt. Der Verein rehab republic, den es seit 2012 gibt, veranstaltet solche Aktionen. „Die Dinge sollen Spaß machen und trotzdem sinnvoll sein“, sagt Markus Mitterer von rehab republic. Der Verein sucht sich für seine Projekte jeweils Partner, wie diesmal Foodsharing München und eben die Glockenbachwerkstatt.

Damit nicht nur die ohnehin schon sensibilisierten Lebensmittel-Retter kommen, sondern vielleicht auch andere, geht es nicht nur um Essen, sondern auch um Musik: Es spielt die Band Lucile and the Rakibuam und danach wird von Prof. Funkstein aufgelegt – und das alles bei freiem Eintritt.  

Weitere Infos: https://www.facebook.com/events/424035074454693/

Theresa Parstorfer

Foto: rehab republic

Neuland

Ein T-Shirt geht auf Reisen: Der Verein rehab republic schickt Klamotten durch die Welt, um auf bewussteren Konsum aufmerksam zu machen.

Eine Message haben auch die Mitglieder des Vereins rehab republic: Die Münchner setzen sich mit Aktionen wie einer Kleidertauschbörse oder einer Reparaturparty für Klamotten für einen nachhaltigeren Konsum ein. Jetzt schickt der Verein unter dem Namen „shirtaroundtheworld“ vier T-Shirts um die Welt. Die Oberteile werden von Person zu Person weitergegeben, einzige Einschränkung: Die Shirts sollen nicht extra per Post verschickt werden. Wer ein Shirt hat, soll es persönlich an jemanden weitergeben, „der für ihn selbst wertvoll ist“, erklärt Markus Mitterer (Foto: Christian Escher), einer der Gründer von rehab republic, das Prinzip. Ein Jahr sollen die Kleider die Welt bereisen und so zu einem bewussteren Konsumverhalten anregen. Die Shirts, sagt Markus, der Ende 20 ist, seien für das Projekt eigens mit Slogans wie „wertvoll“ oder „dare to share“ bedruckt worden. Wo sie gerade unterwegs sind, zeigt der Verein im Netz unter: http://shirtaroundtheworld.org

Carolina Heberling

Krumme Dinger

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Kampf gegen den Schönheitswahn: Zwei junge Münchner Projekte setzen sich mit verschiedenen Ansätzen dafür ein, dass auch ungewöhnlich geformtes Obst und Gemüse seinen Weg auf den Teller findet.

Möglichst glatte Haut, nicht zu viele Rundungen, Normalgröße – der Schönheitswahn macht auch vor Gemüse keinen Halt. Für Normabweichler hat das drastische Konsequenzen: Zu kleine Kartoffeln werden untergepflügt, krumme Gurken aussortiert, mehrbeinige Karotten in Biogasanlagen verheizt. In München setzen sich derzeit zwei Projekte intensiv mit diesem Thema auseinander – auf ganz unterschiedliche Weise: Ugly Fruits gründet einen gemeinnützigen Verein, um Aufklärungsarbeit zu betreiben, Etepetete hingegen macht als GmbH unförmig gewachsenes Gemüse zum Geschäftsmodell.

Stefan Kukla, 23, hat bei seiner Recherche für Ugly Fruits mit vielen gesprochen: mit Groß- und Kleinbauern, Verbänden, Handelsvertretern und Konsumenten. Ursprünglich führte der Student diese Recherchearbeit durch, um ein funktionierendes Geschäftsmodell zu entwerfen, wie die „hässlichen Früchte“ doch ihren Weg in die Supermarktregale finden könnten. Stefan Kukla und Linda Martin, seine Kommilitonin im Fach „Management nachhaltiger Innovationen“, knüpfen damit an das Projekt dreier Berliner Designer an, die als Diplomarbeit medienwirksame Kampagnen gegen die Verschwendung der Ernte entworfen hatten – diese dann jedoch zugunsten der Gründung einer eigenen Agentur in der Schublade verschwinden ließen.

Nach vielen Gesprächen rund um das Problemgemüse steht für Stefan jedoch fest: „Es lohnt sich nicht, etwas auf den Markt zu schmeißen, ehe das Bewusstsein dafür gebildet ist.“ Die meisten Menschen, mit denen er gesprochen hat, fänden diese Art von Lebensmittelverschwendung zwar „irrsinnig“, sobald man sie ihnen darlege. Von sich aus hätten sie jedoch wenig Problembewusstsein. Stattdessen werde der Schwarze Peter hin- und hergeschoben: Verbraucher verweisen auf EU-Normen gegen krumme Gurken, die bereits 2009 abgeschafft wurden. Supermärkte berufen sich auf die Ansprüche der Kunden. „Bei den Handelsvertretern kam ich mir immer vor wie ein Zeuge Jehovas, der ihnen einen Wachturm andrehen wollte“, erzählt Stefan – und das, obwohl eine französische Supermarktkette gerade mit der Kampagne „inglorious fruits and vegetables“ Erfolg hat. Kreative Marketingkampagnen und Rabatte sorgten dafür, dass das zum Antihelden stilisierte Abweichler-Gemüse in manchen Märkten sogar ausverkauft war. Bis sich solche Szenen hierzulande abspielen, sieht Ugly Fruits noch Aufklärungsbedarf.

Auf der Abschlussveranstaltung der Startrampe, einem Förderprogramm für gemeinwohlorientierte Projekte, das auch Ugly Fruits unterstützt, verkündet Stefan schließlich der versammelten nachhaltigen Szene Münchens die Kehrtwende: „Warum machen wir eigentlich eigenbrötlerisch unser Ding? Gründen wir doch einen Verein!“ Statt selbst Gemüse zu vertreiben, soll nun Ziel sein, Aufklärungsarbeit zu leisten und bestehende Initiativen besser zu vernetzen.

Während Ugly Fruits sich – zumindest vorerst – der Aufgabe widmet, die Gesellschaft für die Problematik zu sensibilisieren, sind die Gründer von Etepetete überzeugt, dass bereits jetzt der richtige Zeitpunkt ist, das Thema von der wirtschaftlichen Seite anzugehen. Die jungen Männer wollen Ausschussobst und -gemüse von Höfen aufkaufen und als Abo-Öko-Kiste sowie weiterverarbeitet als vegane Soßen und Suppen an den Kunden bringen. Auch sie sind überzeugt: „Wenn man wirklich etwas bewegen will, muss man beim Gemüsegärtner ansetzen.“ Anfang nächsten Jahres sollen ihre Produkte auf den Markt kommen. Bis dahin werden die drei Teammitglieder unzählige Gespräche geführt und viele Nachtschichten beim Gemüseschälen in der angemieteten Großküche geschoben haben.

Die Unternehmensgründer von Etepetete selbst passen in so gar keine Öko-Kiste: Carsten Wille und Chris Hallhuber, 25, studieren BWL, Georg Lindermair, 24, ist Immobilienkaufmann. Noch verfolgen die drei ihre Pläne nebenbei. Langfristig wollen sie das krumme Gemüse zum Beruf machen, einem, der „Sinn, Lust und Spaß macht“, wie Georg es ausdrückt. Damit knüpfen Carsten und Georg (Foto: Carolin Galler) an einen Plan an, der bis in die gemeinsame Schulzeit zurückreicht: „Wir wollten schon immer etwas zusammen auf die Beine stellen“, erzählt Carsten. Durch eine Dokumentation seien sie auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam geworden und hätten nach einigen Überlegungen die Geschäftsidee entwickelt.

In erster Linie sind die jungen Männer Unternehmer. In der GmbH steckt schließlich viel Erspartes, Geld von Freunden und Familie und – so hoffen die Gründer – bald auch Investitionen durch eine Crowdfunding-Aktion. Dennoch wirken Georg und Carsten unsicher, wo sie sich auf der Skala zwischen Überzeugung und Profit positionieren sollen, um erfolgreich zu sein. Hin und wieder rudern sie bei Aussagen zurück, sind besonders wachsam, nicht aufgrund ihres kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Hintergrunds in eine Schublade gesteckt zu werden. Fest stehe jedoch für sie, dass ein solides Geschäftsmodell die Basis dafür sei, etwas zu bewegen: „Wenn wir wirklich der tonnenweisen Verschwendung entgegentreten wollen, macht das nur Sinn, wenn wir uns das Ziel setzen, im großen Stil zu wirtschaften. Und natürlich langfristig als Firma bestehen“, erklärt Carsten.

Peter Sutor, Leiter des „Instituts für Ernährungswirtschaft und Märkte“ in der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft, begrüßt die Verwendung von Gemüse mit Schönheitsfehlern. „Die Verbraucher wissen oft nicht, wie naturbelassene Ware ausschaut und lehnen sie in der großen Masse ab“, sagt der Diplom-Agraringenieur. Er sieht in der Arbeit von Ugly Fruits und Etepetete daher eine Erziehungsmaßnahme zu einer größeren Wertschätzung von Nahrungsmitteln. Das Hauptproblem im Bezug auf Lebensmittelverschwendung verortet er jedoch in Privathaushalten, nicht auf dem Feld. Um die Vergeudung zu reduzieren, müssten, so Sutor, vor allem die Verbraucher weniger Obst und Gemüse wegwerfen – es macht laut einer Forsa-Umfrage in Deutschland mehr als 40 Prozent der Haushaltsabfälle aus, die sich zumindest teilweise vermeiden ließen.

Rettung benötigen nicht nur die dreibeinige Karotte auf dem Feld, sondern vor allem die überreifen Tomaten zu Hause im Schrank. Gerade die Arbeiten der Designer von Ugly Fruits zeigen jedoch: Als Galionsfigur einer Bewegung für weniger Verschwendung eignen sich exzentrisch geformte Rüben weit besser als angedrückte Norm-Tomaten. Susanne Krause

Gemüsefotos: Lauthals, Ugly Fruits

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GUTES TUN IN MÜNCHEN – 4 PROJEKTE

Nachhaltig: rehab republic
Auf Probleme im Bereich Nachhaltigkeit aufmerksam machen und Handlungsalternativen aufzeigen – aber nicht als Moralapostel, das ist das Ziel von rehab republic. Der Münchner Verein hat schon „Schnibbelpartys“ und „Clubmobs“ organisiert, schickt sogar T-Shirts um die Welt. Für dieses Engagement ist das Team gerade mit einem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden.

Gönnerhaft: Swop
Ein Charity-Flohmarkt zum Mitnehmen – oder kurz: Swop. Sechs junge Münchner haben die App entwickelt, dem aktuellen Verschenk-Trend folgend: Über die Plattform kann jeder gebrauchte Dinge verschenken, anstatt sie wegzuwerfen, und sich natürlich auch selbst beschenken lassen. Gegen eine kleine Spende, das ist der Clou, der Swop gleich doppelt weltretterlich macht.

Wegweisend: alternativ unterwegs
Kein normaler Stadtführer sondern eher ein veganer: „alternativ unterwegs“. Amelie Bauer und Fabian Lieke wollen mit ihrem Team alternative Lebensgestaltung in München leichter machen. Online und bald auch gedruckt präsentieren sie zum Beispiel Bioläden, Flohmärkte und eben vegane Restaurants. Die Redaktionssitzungen finden in einer Gartenlaube statt – alles alternativ.

Kollektiv: Fairteiler
Foodsharing, ganz analog. Fair-Teiler sind Orte, an denen Lebensmittel verschenkt werden können. Offline, real, inzwischen auch mehrfach in München. Im Prinzip ist so ein Fair-Teiler eine kollektive Speisekammer, aus der sich jeder bedienen kann. Das Ziel ist naheliegend: Lebensmittelverschwendung vermeiden, stattdessen lieber Essen neu „fairteilen“.

Neuland

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Das nachhaltigkeitspreisgekrönte Team von „rehab republic" schickt bald T-Shirts um die Welt, die von Träger zu Träger weitergegeben werden sollen.

Vier T-Shirts schickt das Team von „rehab republic“ (Foto: Stephan Rescher, Green City e.V.) von November an auf die Reise. Wie immer geht es darum, „nicht-moralisierend“ auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen, erklärt Fabian Norden, 27. Bedruckt sind die T-Shirts der „Shirt Around the World“-Aktion mit Begriffen wie „wertvoll“ oder „Unikat“. Die Rückseite verrät, welche Ressourcen für die Produktion der Kleidungsstücke eingesetzt wurden. Von Träger zu Träger werden die T-Shirts weitergegeben, „sie sollen langfristig um die Welt reisen“, definiert Fabian das Ziel der Aktion. Vergangene Woche hat der Verein „rehab republic“ den Nachhaltigkeitspreis „Zeitzeichen“ erhalten. Katharina Hartinger

Nachhaltig unter der Discokugel

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Den Vorwurf, nichts zu sagen zu haben, kann man der Gruppe rehab republic nicht machen. Mit Kleidertauschpartys und außergewöhnliche Partys möchten sie Themen wie Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz in die Mitte der Gesellschaft rücken. Zuletzt luden sie unter dem Namen „Clubmob“ ins Milla ein, um den gewaltigen Co2-Verbrauch in Diskotheken zu verringern.

Im Kino läuft zur Zeit „Wir sind die Neuen“ – eine Komödie, in der drei Alt-68er feststellen müssen, dass die jungen Menschen von heute für nichts mehr kämpfen außer für ihre Examen. „Es hat nie eine Generation gegeben, die über so viele Kommunikationsmittel verfügt und dabei nichts zu sagen hat“, behauptet der 60-jährige Alt-Hippie Johannes gegen Ende des Streifens. Aber stimmt das? Kreisen die jungen Leute von heute wirklich nur noch um sich selbst, interessieren sie sich nur für ihre eigene Karriere und haben ansonsten zu nichts eine Meinung?

Den Vorwurf, nichts zu sagen zu haben, kann man zumindest einer Gruppe junger Münchner nicht machen. Unter den Namen „rehab republic“ haben sich Studenten, junge Pädagogen, Medienschaffende, Informatiker, Philosophen und Wissenschaftler zusammengeschlossen, um die Themen Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz noch mehr in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Auch die Studentin Dorothea Kimmerle ist schon seit einiger Zeit ein engagiertes Mitglied bei rehab republic, da sie es zu „einseitig und langweilig“ findet, sich nur um ihr Studium zu kümmern. „Die Gleichgültigkeit der Leute macht mich traurig“, sagt sie, „ich mag Menschen, die eine Leidenschaft haben.“

Und so suchte die 25-Jährige in der Münchner Gesellschaft, wo „jeder in seiner kleinen Mühle vor sich hin arbeitet“, nach Personen, die mal „einen Leerlauf einlegen, um Sachen zu erkennen“. Dorothea schätzt „das Positive“ und die Effizienz an den Kampagnen von rehab republic, die sich nicht gegen, sondern für etwas einsetzen und radikale, aktivistische Umtriebe ausklammern. 

Die Macher von rehab republic sind keine realitätsfernen Idealisten, die sich in ihrem Selbstversorger-Bauernhof verschanzen. Sie rennen nicht mit erhobenem Zeigefinger durch die Straßen, sie hausen nicht in autonomen Kommunen, sie schreien keine Parolen auf Demos. Sie belohnen Fahrradfahrer, indem sie ihnen Äpfel schenken. Sie tanzen in einer Silent-Parade auf Münchner Plätzen und verteilen Kopfhörer, durch die Wortbeiträge nachhaltig lebender Menschen schallen. Sie veranstalten Kleidertauschmärkte. Und nicht zuletzt feiern sie außergewöhnliche Partys. Sie sind sich der Größe der Herausforderungen der jetzigen Generationen bewusst und möchten mit „kleinen Schritten“ in eine nachhaltige Zukunft gehen, „um schwere Krisen und Konflikte zu vermeiden“, und möglichst viele Menschen einbinden.

Erst kürzlich haben sie mit dem Jugendverband vom Bund Naturschutz den sogenannten „Clubmob“ (Fotos: rehab republic) organisiert. Um den gewaltigen jährlichen Kohlenstoffdioxid-Verbrauch eines Clubs zu senken, bietet die rehab republic den Münchner Clubbetreibern eine kostenlose Energieberatung an. Die Clubbetreiber versprechen im Gegenzug, mit den Einnahmen einer Clubnacht Energiesparmaßnahmen vorzunehmen. Und so stieg kürzlich in der Münchner „Milla“ eine große Party, die Tanzfläche füllte sich gegen Mitternacht mit Nachtschwärmern und die Menge wippte zu funkigen Beats. Doch über den Köpfen glänzte nicht nur die Discokugel. Hier flimmerten auch Schriftzüge, die ein Beamer an die Wand warf: „Wusstest du, dass ein mittelgroßer Club 90 Tonnen CO₂ im Jahr ausstößt? Das ist in etwa so viel, wie wenn du 25 mal von München nach Tokio und zurück fliegen würdest“, oder „wie wenn du 325 Tage im Jahr ununterbrochen heiß duschen würdest“. Und: „Um diese Menge an CO₂ zu absorbieren, müsstest du zehn Fußballfelder Wald pflanzen, nur kann man dann nicht mehr Fußballspielen“. Diese Zahlen und Fakten verdarben niemanden an diesem Abend im Milla die Laune. Im Gegenteil. Die Menge wusste, umso mehr sie feiern würde, desto mehr Geld käme in die Kasse für energieeffizientere Ton-, Licht- und Kühlungsanlagen.
 
Dorothea war zufrieden mit dem Abend, mit der Stimmung und damit, dass rehab republic mal wieder der Öffentlichkeit gezeigt hat, dass Energiesparen Spaß machen kann. Es war nicht schwer, die Club-Betreiber zu überzeugen, beim Clubmob mitzumachen. „Zum Glück ist es zur Zeit einigermaßen modern, nachhaltig zu sein“, sagt Dorothea und ergänzt schmunzelnd: „Wer weiß, vielleicht mobben wir irgendwann das P1.“

Bis dahin veranstalten sie allerdings noch eine Menge andere Aktionen. Bald gibt es eine „Turboschnibbelparty“, bei der rehab republic und die Initiative Foodsharing aussortiertes Obst und Gemüse aus Supermärkten holen, um es zu Partyfutter zu verarbeiten. Bei Live-Musik und Speed-Dating laden sie zum „Schnibbeln“, Essen und Tanzen ein. Während die Leute eine Gurke zerlegen, plaudern sie dann zum Beispiel über die Nahrungsmittelverschwendung, über die 80 Kilogramm Lebensmittel, die jeder Deutsche im Jahr im Durchschnitt in die Mülltonne wirft und dass „die Karotte sich ihr Ende sicher auch anders vorgestellt hat“. Auf jeden Fall aber wird mal wieder gefeiert – so, als gäbe es ein Morgen. Susanne Brandl