Wo kann man…? 7 Orte fürs Drachensteigen

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Wo kann man in München ordentlich Aufwind kriegen, um sich den
Wind durch die Haare und die Gedanken aus dem Kopf wehen zu lassen? Wo kann man
in Tagen wie diesen, an denen Irrungen und Wirrungen auf der Tagesordnung
stehen, ein paar Stunden Wind
einfangen und Drachen steigen lassen?

Drachensteigen ist kinderleicht, wenn ein Erwachsener dahinter
steht und dir den Drachen schon in die Höhe hält. Aber mach das mal allein:
unmöglich. Du wirst also jemanden brauchen, mit dem du das machst. Und damit es
noch ein wenig lustiger ist und man noch mehr auf andere Gedanken kommt, als
beim Drachensteigen ohnehin, lohnt es sich auch, das Flugobjekt gleich selbst
zu bauen. Eine Anleitung findest du zum Beispiel hier.


1) Auf dem Olympiaberg

 Der Olympiaberg ist irgendwie unscheinbar und großartig zu
gleich. Ich komme nicht aus München und erfahre deshalb häufig Dinge, die die
Münchner selbst nicht wissen: Angeblich besteht der Olympiaberg, genauso wie
der Berg im Luitpoldpark, zum größten Teil aus Bauschutt und Trümmern der
Weltkriege. Optimaler Ort für schwere Gedanken, die man mal ordentlich
durchrütteln will. Einkehren kann man nach getaner Arbeit anschließend auf der
Olympia-Alm, die von 12 bis 22 Uhr geöffnet ist.

2) Westpark

Der Westpark ist durch die Brücke in zwei ganz unterschiedliche
Parkanlagen unterteilt. Wind und damit Drachensteig-Bedingungen gibt es in
beiden Teilen. Während im Westteil das alte Amphitheater im Sommer mit dem
Kino, Mond und Sterne zu tollen Filmabenden im Anschluss an eure Windeinheit
einlädt, wartet im Ostteil das hübsch zusammengebastelte Café und Eventzelt vom
Gans am Wasser, in dem ihr Konzerte, Yoga und Getränke bekommt.

3) Hirschgarten

Natürlich kann man auch einfach in den Hirschgarten gehen. Liegt
ja nahe. Die Bedingungen sind beinahe optimal: zentral, groß, windig. Nur Bäume
gibts da einige, über deren Schatten man sich im Sommer mehr freut als dann im
Herbst, wenn der Drachen sich in den Kastanienästen verheddert.

4)
Ortsausgang München

Hinter Pasing, Berg am Laim, bei Fröttmaning und wo sonst noch
überall wirds zugig und einsam. Mit anderen Worten: Genau richtig zum
Drachensteigen. Das ist schon toll, weil allein da hinzukommen schon eine
aufregende Weltreise ist. Muss man schonmal erlebt haben, wenn man lange hier
wohnt: einfach mal zu fuß aus München rausspazieren.

5) Englischer Garten und Isar

Egal ob Nord- oder Südteil: Hier kann man natürlich gut den
Drachen steigen lassen. Genauso auch an der Isar. Nur ist die
Wahrscheinlichkeit eben auch groß, dass man hier nicht so allein ist wie
andernorts. Und das ist nicht gerade zuträglich, wenn man doch eigentlich auf
neue Gedanken gebracht werden und auch niemanden mit dem gebauten Drachen
köpfen will.

6) Königsplatz

Mit etwas Vorsicht geht es wohl auch auf dem Königsplatz, wenns
mehr ums Prahlen geht als um die hochtrabenden Gedanken! Aber dann danach im
Stehcafé an der TU die Apfelschorle vom Pachlmair genießen!

7) Theresienwiese

Auf der Theresienwiese in der kurzen Zeit zwischen
Wiesenab- und Wiesenaufbau. Aus genannten Gründen wird das eher schwierig. Gefühlt stehen
da immer irgendwelche Arbeiten an. Ansonsten gäbe es wohl keinen besseren Platz
in der Stadt.

Text: Friederike Krueger


Foto: Claus Schunk

Wo kann man… richtig gut Boule spielen?

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Neben Festivalgaudi und Isaraction muss im Sommer auch mal Zeit zur Entspannung sein – mit einer Partie Boule auf dem Königsplatz, im Hofgarten oder auf der Theresienwiese.

1. Hofgarten
Natürlich im Hofgarten – und sich nebenbei entweder Packungen oder Ratschläge von den wahren Münchner Boule-Profis abgucken.

2. Königsplatz
Auf dem Königsplatz, wenn man bereit ist, auch ein bisschen zu posen.

3. Josephsplatz
Vor der Kirche vorm Josephsplatz, zwischendurch holt man sich einen Café in der Augustenstraße und bei einbrechender Dunkelheit geht’s in den Salon Irkutsk oder ins Bruckmanns (Neureutherstraße).

4. Isar
An der Isar, wenn man drauf steht, dass irgendwer für einen den rettenden Sprungs ins kühle Nass wagt, wenn euch die Boule-Kugeln ins Wasser rollen.

5. Pinakotheken
Vor den Pinakotheken, weil da selbst das Fußballspielen erlaubt ist.

6. Elisabethplatz
Auf dem Elisabethplatz in Schwabing, weil sich vielleicht noch ein paar Alteingesessene anschließen.

7. Hauptbahnhof
Direkt vorm Hauptbahnhof, weil man gleich zum Abriss des potthässlichen Gebäudes beitragen kann.

8. Theresienwiese
Auf der Theresienwiese, weil man hier eh alles super machen kann – nur an Verpflegung sollte gedacht werden.

9. Alter botanischer Garten
Vorm alten botanischen Garten nördlich vom Stachus. Verstärkung gibt’s am Abend beim Cucurucu, der schönen Alternative zum Kosmos mit Außenbereich – allerdings nur bis 23 Uhr.

10. Englischer Garten
Im englischen Garten natürlich, entweder zum Ärger anderer auf den Wegen, in der sandigen Pferdekoppel am Südende oder am besten ganz im Norden, wo man seine Ruhe und Ausblick auf ein paar wilde Tiere hat.



Text: Friederike Krüger

Foto: Raymond Römke

Von Freitag bis Freitag München – Unterwegs mit Barbara

Während andere sich noch an die letzten Semesterferienwochen geklammert haben wie schiffbrüchige Matrosen an einen Rettungsring, freut Barbara sich auf die erste Uniwoche. Nicht, weil sie Sehnsucht nach ihren Dozenten hatte, sondern weil in der ersten Semesterwoche bekanntlich vieles gemacht wird, außer in Vorlesungen gegangen: Barbara holt sich modetechnische Inspiration bei der Eröffnung des Pop Up Stores ANA ALCAZAR, die sie auch gleich auf dem Stijl Design Markt auslebt, sie lässt sich von Hip Hop Battles zur Muffathalle treiben, wo Nina Sonnenberg alias FIVA für Stimmung sorgt und hilft am Mittwoch im Substanz bei der Suche nach Germany’s next Topmatröse.

Es gibt drei Gründe, warum man sich auf kommende Woche freuen sollte: Erstens, das Wintersemester beginnt, zweitens, das Oktoberfest ist endlich vorbei und drittens: Ich biete spannende Veranstaltungstipps. Langweilig wird’s uns bestimmt nicht, denn wie jeder weiß: In der ersten Uni-Woche wird nicht studiert, sondern gefeiert.  

Am Freitag Abend geht’s gleich zur Releaseparty München ist Dreck. München ist Dreck ist eine Plattform für Künstler, Musiker und Freidenker. Der Abend gehört allen Kreativen, die auch einmal Kritik an der Stadt München üben möchten und gleichzeitig neue Ideen sammeln oder austauschen wollen. Beginn ist um 20 Uhr im Maxès. Vielleicht schaffe ich es davor noch zur Eröffnung des Pop Up Stores ANA ALCAZAR. Die Marke wurde von den zwei Schwestern Beate und Jutta Ilzhöfer gegründet, die für ihre selbstbewusste und feminine Mode bekannt sind. Weiteres Plus: Man bekommt dort kühle Getränke und Kaffee umsonst!

Auch am Samstag wird der Geldbeutel gezückt: Um 11 Uhr beginnt auf der Praterinsel der Stijl Design Markt. Die tollen Designerprodukte, Möbel und Klamotten lassen Frauenherzen höher schlagen.
Hip Hop-Fans sollten das Hip Hop Dance Battle in der Adolph-Kolpingstraße 10 nicht verpassen. Beginn ist um 12 Uhr! Abends werde ich brav bleiben, um meine Kräfte für die kommenden Tage aufzusparen.

Am Sonntag gehe ich erst einmal frühstücken. Allen Frühstücksliebhabern kann ich wärmstens das Cafe Lotti empfehlen. Nicht nur das blumige Ambiente überzeugt, sondern auch die Speisekarte. Veganer und Vegetarier werden hier ebenfalls fündig.
Wer noch ein Ticket abgestaubt hat, sollte um 16 Uhr nicht am Königsplatz fehlen: Dort findet die Veranstaltung „WIR. stimmen für geflüchtete Menschen“ statt. Viele nennenswerte Bands treten dort auf. Für alle Musikfans ohne Ticket gibt’s ein kleines Trostpflaster: Philipp Dittberner & Band spielen um 20:30 Uhr im Strom. Nichts wie hin!

Am Montag lasse ich es ruhiger angehen und treffe mich daheim bei Freunden. Vielleicht bekomme ich dort neue Ideen für den Rest der Woche.

Am Dienstag Abend dann die Qual der Wahl. Entweder in die Muffathalle zu Nina Sonnenberg alias FIVA oder aber in den Trachtenvogl zur Album-Release-Tour von Maria Reiser: Die bayerische Künstlerin gibt dort moderne Mundart-Musik zum Besten. Notfalls schmeiße ich einfach eine Münze!

Mein Mittwoch Abend gehörte jahrelang dem Atomic. Wie schade, dass dieser wunderbare Club schließen musste. Aber längst habe ich mich in die Substanz verliebt: Dort weiß man ebenfalls gute Musik zu schätzen. Das Motto des heutigen Abends lautet „Sing Matröse sing – Germany’s next Topmatröse“. Serafyn, eine fünfköpfige Folkpop-Combo, tritt gegen die Singer- und Songwriter Julian Nantes und Nikolaus Wolf an. Am Ende des Abends wird der „Topmatröse“ gekürt. Gespannt? Ich auch! Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt kostet acht Euro.

Regel Nummer Eins im Studium: Am Freitag werden keine Vorlesungen oder Seminare belegt. Donnerstagabends finden nämlich immer die besten Partys statt. Diesen Donnerstag lade ich meine Freunde zum Vorglühen ein, denn meine Wohnung ist nicht weit von der Arcissstraße entfernt: „Meine erste Uniparty“ steigt wie jedes Jahr im Stammgelände der TUM und lädt zum Leute kennenlernen und Alkohol konsumieren ein. Für Erstis quasi eine Pflichtveranstaltung!

Am Freitag Morgen dürfen wir erschöpft sein, das ist okay. Auch gegen Mittag müssen wir das Bett noch nicht verlassen, aber abends gibt es keine Ausreden mehr: Um 20: 30 Uhr beginnt nämlich im Gasteig das audio-visuelle Festival Digitalanalog 2015. Der Eintritt ist frei. Für Kunstinteressierte bietet sich eine schöne Alternative im Farbenladen: In der Ausstellung ANTWORTEN IN BILDERN wird die jüngste Fotoserie vom Künstlerduo Bianca Bättig und Franziska Schrödinger gezeigt. Für musikalische Wohlklänge sorgen an diesem Abend „Beneman“ und „Cha Cha“. Die Vernissage geht noch bis zum 31. Oktober. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Schon ist die Woche wieder um. Zeit zum Studieren bleibt noch genügend. Und wie heißt es doch so schön: Prüfungen kann man wiederholen, Partys und Events aber nicht. In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Wochenende!

Barbara Forster

Foto: Alexandra Forster

Mein München – Königsplatz

An manchen Tagen plant Tamara Habbach, 19, Ausflüge zu bestimmten Ecken in München, die sie noch nicht so gut kennt. „Wenn mich die Lust packt und das Licht passt, lege ich los“, sagt die Schülerin. Durch die Beobachtung hat sich ihr Gesamteindruck verändert. „Ich habe mich wohl das erste Mal so richtig bewusst am Königsplatz umgesehen“, sagt sie. Die kräftige Farbe und die aufwendig gestalteten Sockel der Säulen haben sie fasziniert.

 Um Momente und Erinnerungen in guter Qualität festzuhalten, legte sie sich eine Spiegelreflexkamera zu. Auf der Foto-Sharing-App Instagram hat Tamara bereits eine Fan-Base von mehr als 2200 Followern. Nach dem Abitur möchte Tamara einen kreativen Studiengang belegen. Natalie Mayroth

Alina Kroos: Königsplatz

Manchmal fotografiert Alina Kroos schöne Orte in München, um sie nicht zu vergessen. Einer dieser Orte ist die Wiese hinter der Glyptothek am Königsplatz. Dort könne man schön picknicken oder einfach nur rumliegen. Durch das sanft einfallende Licht wirkt er besonders idyllisch.

„Hier ist es schön, hier sollte ich öfter herkommen“ – manchmal fotografiert Alina Kroos, 24, schöne Orte in München, um sie nicht zu vergessen. Einer dieser Orte ist die Wiese hinter der Glyptothek am Königsplatz, wo auch das Bild aufgenommen wurde. Dort könne man schön picknicken oder einfach nur rumliegen. Das einfallende Licht fand sie in diesem Moment besonders schön. Alina läuft öfter mit ihrer Kamera durch die Stadt und fotografiert, unter anderem auch für das Stadtführerprojekt „Alternativ unterwegs“. Die Ethnologie- und Soziologiestudentin fotografiert ausschließlich analog. Sorgen, dass die Bilder nichts werden, hat sie dabei nur manchmal: „Selbst wenn sie mal nichts werden, ist das nicht schlimm. Es geht mir nicht um Perfektion. Gabriella Silvestri

Alina Kroos, 24, fotografiert ausschließlich analog, manchmal sogar gern mit “schrottigen” Kameras, wie sie selbst sagt: “Ein gutes Foto hat nichts mit einer teuren Kamera zu tun.” Am liebsten fängt sie Momente ein, besondere Situationen mit Freunden oder die Stadt, besonders wenn das Licht auf besondere Art und Weise einfällt. Als Alinas Special Interest gelten Fassaden. Derzeit studiert Alina Ethnologie und Soziologie, davor hat sie eine Ausbildung als Veranstaltungskauffrau bei einem Münchner Konzertveranstalter gemacht.