Training für die Lachmuskeln und  Funk im Farbenladen

Trotz des schlechten und vor allem kalten Wetters haben sich
viele Menschen auf den Weg gemacht und sind an dem dritten Sonntag der
Ausstellung

“10 im Quadrat – Reloaded”

in den Farbenladen gekommen.

So auch Michael Mauder. Der Comedian wurde wie neun andere
Künstler zehnmal fotografiert und erzählte in einem Gespräch mit der
Moderatorin Kathi Hartinger von seinen Erfahrungen. Es sei zunächst vor allem
sehr schwierig gewesen mit zehn Fotografen einen Fototermin zu finden. Als
diese Hürden jedoch überwunden waren, entstanden von allen Modellen sehr
unterschiedliche und wunderschöne Fotos. Auch über die Bekanntschaften mit den
anderen Künstlern freute sich Michi sehr. Ob er jetzt seine Comedy Karriere für
den Beruf eines Models an den Nagel hängt, wird man sehen, so der Comedian. Die
Fotos habe er selbst an der Vernissage zum ersten Mal gesehen, da er die
Auswahl doch lieber den Fotografen überlies. Fotograf Luca Imberi war „gleich
wieder weg“. „Er hat hundertmal in zwei Sekunden abgedrückt und weg war er“.
Das hat den Comedian sehr beeindruckt und ist von den Ergebnissen der
Fotografen begeistert.

Es ging mit Julian Beysel lustig weiter. In den fünfzehn
Minuten Auftritt wurden viele unterschiedliche Themen behandelt. Zunächst ging
es um Luther und vor allem über den Lutherfilm. Aber auch über seinen
ursprünglichen Nachnamen, den er dann mit 35 Jahren änderte, dann über
Klopapier. Zu guter Letzt holte sich Julian die Lacher des Publikums indem er
die Nasenpopeltaktik seiner sechsjährigen Schwester erklärte.

Nach dem ersten Comedian folgte direkt der Zweite. Nikola Ljubic.
So zumindest wurde er angekündigt. Eigentlich heißt der „Halbkroate
Halbslowenier Halbmünchner“ wie er sich bezeichnet, der Fehler sei ihm bewusst,
Nikola Ljubic. Warum schwarz eigentlich immer negativ sei und weiß immer positiv,
frage er sich häufig. Das sei doch total rassistisch. Egal ob es um den weißen
Sandstrand gehe oder das Kinderspiel „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“. Warum
heißt es nicht „wer hat Angst vorm weißen pädophilen Mann“. Außerdem
integrierte Nikola das Publikum und konnte so die Aufmerksamkeit und das
Gelächter genießen.

Ein Gespräch mit einer anwesenden Fotografinnen, ließ sich
unsere Moderatorin Kathi Hartinger nicht entgehen. Das zentrale Thema von
Fotografin Nadja Ellinger ist die Zerbrechlichkeit. „Man scheitert im Leben und
Sachen funktionieren nicht“, ist das Überthema der Werke der Künstlerin. So
begann sie sich bei den Fototerminen mit den Modellen über das Scheitern zu
unterhalten. Dies wird auf den Werken hervorragend widergespiegelt. Im Sommer geht
es dann für die Fotografin nach London, wo sie ihren Master in Kunstfotografie
machen wird. Doch aktuell ist sie gerade auf der Suche nach einem Verleger, da
sie in Zusammenarbeit mit einer Autorin im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein
Märchenbuch gemacht hat.

Zum Abschluss gibt Cap On ein Konzert. Auch die etwas
poppigeren Lieder der Funk Band überzeugen das Publikum. Im Hofbräuhaus habe
die Band schon gespielt. Dass sie auch dort gut ankamen,
ist gar nicht verwunderlich. Die Zuhörer sind begeistert. Es wird geschnipst
und gewippt. Die zuvor schon guten Launen werden noch einmal zum Ende hin gesteigert.
Cap on wird mit riesigem Applaus und Zugabe-Rufen verabschiedet.  

Text: Annika Kolbe

Fotos: Wolfgang Westermeier

Disco-Funk und Lichtermeer

Nach der Gesprächsrunde und dem Sound of Hongkong now ging es direkt weiter mit Musik aus dem Bereich Electronica. Die Künstler kreierten einen bunten Klangteppich aus verschiedensten Sounds.

Bunter Lichterrausch, ein Einhorn-Regenschirm hüpft durch die Menge, große Augen auf kleinen Bildschirmen starren den Tänzern entgegen. Ein bisschen Nebel und ganz viel Bass. Die Atmosphäre ebenso wie die Stimmung scheinen sich wirbelnd zu verändern, abhängig von Stil und Klangfarbe.

Verdammt bunt und funky startet COEO, ein junges Münchner DJ-Duo seinen Auftritt. Der Stil der Tanzenden beginnt sich zu verwandeln. Das Publikum wird grooviger, ein wenig shaky. Man fühlt sich in eine 70er-Jahre-Disco zurückversetzt. Mit weniger Disco und mehr House. Als die Jungs den Auftakt von „Crazy in Love“ Sängerin Beyoncé und Rapper JAY-Z einspielen reagiert die Menge asap. Alles ganz locker, alles ganz smooth.

Die Tracks von COEO scheinen einen perfekten Kontrast zum Slot von Sam Goku zu bilden. Der Münchner DJ gestaltet die Stimmung im Raum mechanisch, treibend und sorgt für teils sehr elektrisierte Spannung. Jeder Übergang sitzt. Die Performance wirkt locker, ganz ohne auch nur einen Hauch von Langeweile. Sam Goku gelingt die perfekte Balance. Der Zuhörer fühlt sich geborgen, schenkt Vertrauen.

Verschnaufpause an der Bar. Auf dem Weg raus stößt man auf drei verschiedene Kunstinstallationen. Das passt: wechselnde Electronica-Auftritte  im Nebenraum, dazu buntes Lichtermeer im Barbereich. Die Stimmung verändert sich in Loops.

Natanael Megersa, dem zweiten DJ des Abends, gelingt es mit sehr vielseitigen Sounds und einer durchzogenen charakteristischen Note eine Brücke zu bauen. Eine Brücke zwischen Sam Goku und der Künstlerin Muun, die das Warm-Up gestaltet. Ganz klassischer Wannda-Sound tönt zu Beginn des Abends durch die Halle. Die Stimmung wirkt kein bisschen aufdringlich. Der Zuhörer wird sanft in den Abend eingeführt. Muun selbst wirkt in ihrer Performance konzentriert, gibt dem Publikum viel Platz zur Eigeninterpretation. Ihre Bewegungen sind langsam, zurückhaltend, ein wenig mechanisch.

So wird das Publikum durch den Abend geleitet. Stück für Stück, Künstler für Künstler. Die Veranstaltung endet mit Sounds von An Wii und Lena Barth, bekannt als Resident-DJane des Harry Klein. Die Musikerinnen schaffen einen gelungenen Ausklang des Festivalauftakts.

Text: Anastasia Trenkler

Albumkritik // The Tonecooks – Postcards From The Sun

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Mit treibenden Mitsing-Refrains und funky Gitarren zogen die vier Münchner in den vergangenen Jahren durch die Indie-Clubs der Stadt. “Postcards From The Sun” heißt nun ihr neues Album. Voller Musik, die gleichermaßen zum Tanzen und Träumen verleitet

Jungen Bands, so könnte man
meinen, fällt es immer schwerer, eine markante musikalische Handschrift zu
entwickeln. Seitdem Legenden wie Queen oder Pink Floyd vor über 30 Jahren anfingen,
die Popmusik zu revolutionieren ist unglaublich viel passiert. Grenzen selbst
neuartiger Genres wie Psychadelic oder auch Indie scheinen weitestgehend
ausgeleuchtet zu sein. Kraftklub, die bekannte Deutsch-Rap-Rock-Band betitelt diesen
Drang einer Generation nach mehr Selbstdefinition ernüchtert „Egal wo wir
hinkommen, unsere Eltern waren schon eher hier“.  Die frische Indie-Platte „Postcards From The
Sun“ von den Münchnern The Tonecooks zeugt hingegen davon, dass die
Landeshauptstadt sich auch zukünftig keinesfalls auf musikalische Uniformität
einzustellen hat.

Bereits in ihrem ersten Album
„Camel And The Ghost Train“ bewiesen die vier Münchner ein feines Gespür für
einen kreativen und neuen Sound. Funkverhangene Gitarren und treibende Mitsing-Refrains
sollen auch auf dem neuen Album nicht fehlen. Zunächst aber zum instrumentalen
Opener „Nuage Noir“, mehr subtil anmutendes Präludium als Vorschlaghammer. Die
surrenden Gitarren und das Bass-Solo geben gleich zu Beginn den Ton der Platte
an. Denn die findet in den fein-verspielten Instrumentalteilen und
psychedelischen Rhythmen ihre Highlights.

Mit dem darauffolgenden „Carry On“ nimmt das Album dann richtig an Fahrt auf. Die aufwühlenden Schlagzeugbeats
und der eingängige Refrain lassen Tanzstimmung aufkommen. Wahrscheinlich ist es
auch das so verspielte und schnörkelreiche Zusammenspiel von Lead- und
Rhythmusgitarre, dem die Tonecooks ihren so wiedererkennbaren Sound verdanken.
„Dreaming Of Home“ hingegen schlägt ruhigere Töne an. Es ist ein tiefgängiger,
nachdenklicher Song über einen abgehängten alten Mann ohne Sinn für den
Wirrwarr der modernen Welt.

Der Titeltrack „Postcards from
the Sun“
ist ein echter Knüller. Er holt den scheinbar so fernen Festivalsommer
zurück. Jedenfalls gehören der hymnische Refrain und die Gitarrenriffs viel
eher auf große Festivalbühnen als in kleine Kellerclubs. Das abgedrehte Vor-
und Zwischenspiel macht den Song zum wohl reifsten des ganzen Albums.

Als Ruhepol vor dem großen Finale
fungiert „Alright“. Es ist der einzige akustische Song der ganzen Platte. Ganz
anders die folgenden „Rising“ und „Expectations“. Hier dominieren verzerrte
Gitarren und die markante Stimme des Sängers Julius Krebs. Zwei kraftvolle
Nummern, die beide jedoch ein Stück zu sehr lauter Rock-Song sein wollen und eher
überladen scheinen. Live funktionieren die Songs hervorragend, auf Band wirken
sie ein wenig kontrapunktierend.

Den Schlussauftritt machen die
ineinander gekoppelten Stücke „The Bay I“ und „The Bay II“. Rauschhaft bauen
Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang immer weiter aufeinander auf und münden in
ein mal lautes, mal leises Gitarrenfeuerwerk. Ein mehr als würdiger Abschluss
für ein Album das sich immer wieder wie eine wunderschöne Reise hören lässt.

Die Tonecooks verpacken solch ausführliche
kreative Ausflüge in ihre ganz eigene und handgemachte Form von Musik. In eine
erfrischend neue Symbiose. In der einzigartig viele musikalische Ideen auf engstem Raum
gesammelt wurden. “Postcards From The Sun” dürfte viel frischen Wind in die hiesige Indie-Szene bringen. Es ist ein Album das eindeutig Lust auf mehr macht. 

Wie weit die kreative Reise durch
das interstellare System wohl ging? Von der Sonne haben die Münchner zum Glück
ein paar Postkarten mitgebracht. Und das wird gefeiert: Am Montag, den 30.
Oktober ab 20 Uhr 30 in der Milla.

Text: Louis Seibert

Foto: Julian Lopez

Energie und Aura

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In wenigen Tagen ist Stadt Land Rock 2017. Hier geben wir Einblicke
in die Tiefen des diesjährigen Kosmos aus Britpoppern, Traumwandlern und
Chartstürmern. Heute im Kurzportrait: Mola.

Früher mal
machte Mola in großer Combo
ausschließlich Soul und Funk. Sängerin und kreativer Kopf Isabella Streifeneder
brauchte jedoch einen musikalischen Neustart: Sie reduzierte die Band auf fünf
feste Bandmitglieder und bewegt sich seitdem mit ihrer Gruppe musikalisch in
vielen verschiedenen Stilrichtungen. Die Songs von Mola sind weit gefasst grundsätzlich in den Pop-Bereich
einzuordnen, enthalten aber viele Elemente von Elektronika, Hip Hop oder eben
Soul und Funk. Ganz hat Mola ihre
musikalischen Wurzeln also nicht verlassen. Die Einzigartigkeit der Band ist
vor allem der charismatischen Sängerin zuzuschreiben, die mit einer geradezu
auf den Hörer übergehenden Energie ihre deutschen Texte ins Mikro singt. Gleichzeitig
besitzt die Sängerin mit ihrer tiefen Soulstimme eine unheimlich coole Aura.
Ihre Texte handeln auf angenehm ehrliche Art und Weise von gesellschaftlichen
Zwängen, vom Sich-selbst-sein und, natürlich, von Liebeskummer. In Kombination
mit dem ausgefeilten Songwriting der gesamten Band und den vielen ausgefallenen
Musikvideos ist Mola somit eine
ziemlich große Adresse in München.

Das Stadt Land Rock Festival findet dieses Jahr vom 29. Juni bis
zum 1. Juli statt, täglich von 19 bis 22:30 Uhr in der Half Moon Bar auf
dem Sommertollwood. Mola spielt am 30. Juni zusammen mit Wendekind, Matija und Liann.

Text: Tilman Waldhier

Foto: Jake Paul

Jungbrunn

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Ein Sound zwischen Rap und Reggae, Ska und Funk – die Band Jungbrunn nimmt musikalisch fast schon eine Pionierrolle ein. 

Kaum ein Genre wurde in den vergangenen Jahren so  durcheinandergewirbelt wie der Hip-Hop. Die klassischen Codes – von Gangsterbis Ghetto – der Anfangsjahre sind lang verflogen. Mit Sprechgesang und Beatswird experimentiert, neu verortet und Neues geschaffen. Jungbrunn (Foto: Christian Regner) aus dem Münchner Vorort
Fürstenfeldbruck nehmen da fast eine Vorreiter-Rolle ein. Immerhin haben die
Rapper schon kurz nach ihrer Gründung beschlossen, sich eine Live-Band zu
suchen, die zum festen Bestandteil der Musik wird. Natürlich gab es auch schon
in den Neunzigerjahren Combos wie die Jazzkantine
oder all die Crossover-Bands, die Sprechgesang und Live-Musik verbanden. Der
große Erfolg der in großer Live-Besetzung auftretenden Hip-Hopper kam jedoch
erst nach dem ersten Jahrzehnt der Nullerjahre auf.

Jungbrunn veröffentlichen nun ihr drittes Album. Schlicht
„III“ haben sie es genannt, doch im Logo des Albumtitels, das die römische Drei
aus drei antiken Säulen zusammenbaut, verweisen sie auf ihre lange
Bandgeschichte. Und die Musik darauf klingt auch schon fast wieder klassisch:
Jazzige Harmonien in funkigem Rhythmus eignen sich sowieso bestens, um darauf
zu rappen. Bei Jungbrunn ist die zehnköpfige Besetzung trotzdem eher zufällig
entstanden: „Wir sind große Fans von jeder Live-Musik, die es da draußen gibt“,
sagt der Rapper Carlo Karolis Zachris, die Musik von Jungbrunn sei nur in
Richtung Hip-Hop gerutscht, weil dies der musikalische Stil ihrer Jugend
gewesen sei. Jetzt seien sie aber für sämtliche Richtungen sehr offen; was sich
auch in der Musik spiegelt. Denn neben den zwei Rappern sorgt Sänger Michael
Hahn für melodiöse Einlagen, während die Live-Band zusammen mit dem DJ um den
Groove kämpft.

Und das macht die Musik erstaunlich frei von vermeintlichen
Trends: Da wird weder versucht, verschobene Dubstep-Beats zu produzieren, wie
das in manchen zeitgenössischen und genresprengenden Rap-Projekten der Fall
ist, noch springen sie auf die derzeit so beliebte Balkan-Brass-Welle auf, die Moop Mama für den Hip-Hop so richtig
losgetreten haben. Und das, obwohl sie mit Saxofon und Posaune durchaus ein
geeignetes Instrumentarium dafür hätten. Doch die Musik von Jungbrunn ist da
eher altmodisch. Man hört ihre musikalische Sozialisation, die sich auf Musik
bezieht, die kurz nach der Jahrtausendwende entstanden ist. Und so nutzen sie
die Live-Band für einen Sound zwischen Reggae, Ska und Funk. Manchmal blitzt
Bernhard Eder an den Turntables stärker durch, manchmal dominiert die Rhythmik
der E-Gitarre.

Am Freitag, 6. Februar stellen sie das neue Album im
Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck vor. Einen Monat später, am Freitag, 6.
März, kommen sie damit ins Münchner Feierwerk.

Stil: Reggae /
Hip-Hop / Funk

Besetzung: Michael Hahn (Gesang),
Sebastian Hoetter (Rap), Carlo Karolis Zachris (Rap), Felix Wagner
(Schlagzeug), Daniel Dick (Gitarre), Tom Ripp (Bass), Kai Vier (Keyboards),
Bernhard Eder (Effects, DJ), Leo Joseph (Saxofon), Raphael Missel (Trompete)

Seit: 2005

Aus: Fürstenfeldbruck / München

Internet: www.der-jungbrunn.de

Rita Argauer

The Educated Bums (Funk, Reggae)

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Irgendwas scheinen The Educated Bums sehr richtig zu machen – ihre Demos klingen so locker, als ob sie gerade im Moment entstanden wären und dennoch erkennt man sofort die Qualität der Reggae-Songs.

Aus dem Leben eines Taugenichts erzählte schon Eichendorff. Und dieser Glücksfindungsprozess abseits von Streben und Ambition findet sich auch bei The Educated Bums. Ja, da verrät die Funk-Band schon im Namen, dass sie eine gewisse Bildung genossen hat und trotzdem lieber faulenzt. Und dazu schreiben sie Musik, die so wenig kontrolliert klingt, als würden die Lieder im Moment des Hörens gerade erst entstehen und der man gleichzeitig anhört, wie sehr sie ein großes Publikum erreichen will: Funk, Bläsersätze, Reggae-Gitarren, darüber die Stimme von Berthold Huber, der in stark bayerisch gefärbtem Englisch oder gleich in Bayerisch ironisierend über Alltagssituationen rappt. So ganz neu ist das alles nicht, trotzdem brachte es die Band, die ursprünglich aus dem Miesbacher Landkreis stammt, nun aber in München lebt, zum Chiemsee-Reggae-Festival. Am Freitag, 23. August, steht ihr Auftritt dort an, sie hätten sich einfach mit ihren Demos beworben, erzählt Schlagzeuger Marlon Brugger.

Die Demo-Aufnahmen klingen doppeldeutig. Etwas wirr liegen verschiedene Gesangsspuren übereinander, Lachen und vermeintliche Fehler sind zu hören – und die Bläser und ein Walking-Bass drücken von unten. Der Sound schwankt zwischen dem Eindruck einer etwas verplanten Probenraum-Aufnahme und überzeugt andererseits durch die gute Aufnahme-Qualität und die wohlüberlegten Passagen, in denen sich die Musik fängt und in eine Richtung drückt. Dieses Wechselspiel lässt das etwas abgedroschene Genre plötzlich wieder spannend wirken.

Demnächst wollen sie ihre Tracks zur Studioreife bringen und dann ein weiteres Demo aufnehmen, sagt Marlon – und irgendwann wollen sie auch von ihrem geliebten Hobby, der Musik, leben können. Bis dahin studieren sie und nutzen eine unkonventionelle Lücke des Konzert- und Clubbetriebs: Für den Herbst planen sie eine Tour durch bayerische Studentenwohnheime.

Stil: Funk/Reggae/Rock.
Besetzung: Michael Maier: Bass; Marlon Brugger: Schlagzeug; Bernhard Hering: Gitarre; Martin Hering: Posaune; Raffael Becker: Tenor-/Altsaxophon; Berthold Huber: Rap, Gesang.
Aus: München.
Seit: 2011
Internet: https://www.facebook.com/theeducatedbums.

Von Rita Argauer