Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Anastasia

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Für Anastasia wird die Woche trotz Schulstress und Herbstwetter bunt. Sie lässt sich von verschiedensten DJs verwöhnen, hört sich einen Vortrag über die Zukunft nach den Wahlen in den USA an und besucht ein junges Filmfestival.

Na Endlich! Freitag!
Die erste Schulwoche nach den Herbstferien ist um, die Seminararbeit abgegeben, die Erkältung so gut wie besiegt. Heute
ist mir nach Feiern! Was elektrische Musik angeht, bin ich in letzter Zeit sehr
auf den Geschmack gekommen. In der Szene habe ich noch nicht richtig Fuß fassen
können, bin aber weiterhin neugierig. Deswegen geht`s für mich heute Abend zum
Bahnwärter Thiel, wo ich gespannt dem Turmspringer aus Berlin an der Seite von Wannda-Resident
Faulchen Fänther und Pfandfinder Leroy lauschen darf. 

 Samstagmorgen bleib ich erst mal liegen! Schlaf
kam in der letzten Woche eindeutig zu kurz, weil mich entweder der blöde
Schnupfen oder meine Seminararbeit wach hielten. Gegen Mittag zwinge ich mich
doch aus den Federn und mache mich fertig für den Tag. Schließlich will das Wochenende
gut genutzt werden. Mit meinen Mädels im Schlepptau verbringe ich den
Nachmittag auf dem Mädelsflohmarkt im Feierwerk. Hier wird gestöbert, gestaunt
und gekauft. So richtig Frau-Sein eben. Zu späterer Stunde geht`s ins Harry
Klein. Hier wird das Big-Harry-Festival mit der clubeigenen Jazzrausch Bigband
und noch vielem mehr geboten. Klingt spannend!

 Am nächsten Morgen holt mich der Wecker viel zu früh
aus dem Schlaf. Die Arbeit ruft! Nach Feierabend treffe ich mich mit meiner besten Freundin
im Hungrigen Herzen in der Fraunhoferstraße. Natürlich gehen wir unserem
gewöhnlichen Sonntagsritual nach:
bei Kater-Kaffee und mit tiefschwarzen Augenringen und breitem Grinsen im
Gesicht wird sich über die Partys und Erlebnisse vom Wochenende ausgetauscht.
Am Abend krame ich meine Schulsachen hervor. Schließlich ist morgen Montag.

 Wochenstart! Nach der Schule steht ein Besuch
beim Filmmuseum München an. Dort hat gestern das Filmschoolfest begonnen.
Studenten aus der ganzen Welt treffen sich dort vom 13.-19. November, um dem
Publikum ihre neuesten Filmprojekte zu präsentieren. Mal sehen, was es hier zu
entdecken gibt.

Den Dienstag verbringe ich mit Kuscheldecke, Kaffee und noch mehr Kaffee zu Hause. Klausurenvorbereitungen stehen an und ich mache es mir mit meinen Schulbüchern auf der Couch gemütlich. Klar, man könnte sich auch eine spannendere Tagesplanung vorstellen, aber was sein muss, muss sein.

 Mittwoch wird`s politisch. Nachdem Donald
Trump vor einer Woche zum amerikanischen Präsidenten gewählt wurde, will ich heute
herausfinden, was das nun für uns hier in Deutschland bedeutet. Unabhängig
davon, wie der Wahlkampf vergangenen Mittwoch ausgegangen ist, wird heute in
der Glockenbachwerkstatt darüber diskutiert, wie es nun um die Zukunft steht.
Zu Themen wie „ Der Einfluss der Medien auf die Wahlkämpfe, Gefühle werden in
diesem Wahlkampf zu Fakten“ referiert beispielsweise Dr. Markus Hünemörder,
Lehrbeauftragter für Politische Kultur der USA von der LMU.

 

Für Donnerstag steht ein Besuch bei den 30. jüdischen Kulturtagen an. Dort findet eine Veranstaltung zum Thema “Frauen in den abrahamitischen Religionen heute” statt. Der Titel der Veranstaltung klingt interessant und ich bin gespannt, was mich in der Black Box im Gasteig erwartet.

 Und dann ist schon wieder eine Woche um! Darauf wird heute in der Registratur und mit
der Registratur angestoßen. Die Bar feiert heute nämlich 2-jähriges. Bis
Mitternacht ist der Eintritt frei und das Wochenende kann bei Cocktails und
einer Menge spannender Musikacts beginnen.

Von: Anastasia Trenkler

Foto: Privat

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Stephanie

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Diese Woche geht’s endlich los: Freitag und Samstag Abend findet das lang ersehnte Sound Of Munich Now im Feierwerk statt. Doch allein damit lässt sich unsere Autorin nicht begnügen. Sie besucht unter anderem noch ein Unplugged-Rock&Roll-Konzert und hört jungen Nachwuchspoeten beim monatlichen Poetry-Slam in der Glocke zu.

München erstrahlt in gelben, roten und orangenen
Herbstfarben. Noch. Denn die kalten Temperaturen lassen mich ahnen, dass es
auch bald schon Winter werden wird. Eigentlich liebe ich München ja besonders
im Sommer. Sommer in München heißt für mich Englischer Garten, Eisbach,
Biergarten, die Abende an der Isar. Aber gut, das ist jetzt erst einmal für ein
Jahr vorbei. Ich seh’s ja ein. Jetzt wird’s zapfig, wie man so schön sagt. Aber
die kalte Jahreszeit ist doch noch lange kein Grund Trübsal zu blasen, sage ich
mir! Denn einheizen lassen kann man sich nämlich am Freitag Abend beim Sound of Munich now
Electronica im Feierwerk
. Vorteilhaft ist dabei um diese Jahreszeit
natürlich, dass man sich drinnen befindet. Und noch besser ist: Der Eintritt
ist frei. Umsonst zeigt München, was es an Musikern im elektronischen Genre zu
bieten hat. Mit dabei sind in diesem Jahr, Jean Blanc, Arta Narini, Marcella,
Pech & Schwefel, Shimé, Essika, Mindsight und LCAW. Um die Visuals kümmern
sich 2Spin, Vital Electronica und Proximal. Alle Künstler wurden von DJ Moritz
Butschek kuratiert. Das wird groß, sehr groß!

Kaum bin ich am nächsten Morgen wieder zu Hause, habe ein
paar Stunden geschlafen und treibe in Gedanken immer noch in den Beats der
vergangenen Nacht, wird es heute schon wieder musikalisch. Auch am Samstag bin ich im Feierwerk zu finden.
Heute findet hier der Sound of Munich now
statt: 32 Bands, sechs Stunden, und drei
Hallen. Einlass ist um 18
Uhr und um 19 Uhr geht’s dann los. Junge Musiker aus München, Augsburg und
Regensburg stehen auf der Bühne. Für München treten in der H39 auf: Antun Opic,
Bavarian Blast, Claire Jul, Die Sauna, Emmi King, Future Days, Gaddafi Gals,
GrGr, Julia Kautz, Les Millionnaires, Lisaholic, Matthew Austin & Matilda, mola,
Monaco F, MURENA MURENA, Nick & The Roundabouts, Nick Yume, Pour Elise,
Rapid, The Irrigators, Tom Wu. Für Augsburg sind in der Kranhalle folgende Bands zu
sehen: Endlich Blüte, King the Fu,
Maybellene, SAN Antonio KID, WE DESTROY DISCO, YAWL. Aus Regensburg spielen im Orangehouse Cat Stash, CATO JANKO,
containerhead, Desmond Myers, short story sports. Und das Beste auch hier: Der
Eintritt ist frei. Wo kann man schon sonst kostenlos 32 junge talentierte Bands
an einem Abend erleben?

Nach so viel Musik und Feierei, mache
ich mir einen gemütlichen Sonntag. Ich
werde lange schlafen, ausgiebig frühstücken und dann für einen
Sonntagsspaziergang an die frische Luft gehen. Mein Weg führt mich zum
Bahnwärter Thiel, der nun wieder im Viehhof zu finden ist. Dort findet heute ab
15 Uhr der Krims
und Krams Flohmarkt
statt. Ich trödle und tanze zu Faulchen
Fänthers Musik am Sonntagnachmittag beim Bahnwärter Thiel. Dabei stöbere ich
mich im Flohmarktstrubel durch allerlei Kurioses, Altes, Neues, und Besonderes.
Ein perfekter Ausklang für mein Wochenende.

Am Montag
starte ich an der Uni in die neue Woche. Nach Vorlesungen und Seminaren, radle
ich am Abend zur Glockenbachwerkstatt. Dort findet der Bless the Mic im
November
statt. Ich freue mich schon auf die
neuen, mutigen Poeten. Sicher werden aber auch wieder ein paar bekannte
Gesichter auf der Bühne stehen. Wie immer entscheidet das Publikum wer
gewinnt. Ich bin gespannt, was mir die jungen Poeten dieses Mal zu erzählen
haben.

Ich höre viel zu selten klassische Musik. Das denke ich mir
oft. Mag spießig klingen, ist aber so. Früher habe ich selbst einmal Geige
gespielt, und irgendwie fehlt mir zu oft die Zeit meiner Faszination für
klassische Musik nachzukommen. Da trifft es sich ganz hervorragend, dass am Dienstagabend in der Musikhochschule
das Konzert Hörprobe
– Konzertreihe mit Studierenden
stattfindet. Dort sind Studierende von
Musikhochschulen aus ganz Deutschland vertreten. Unter den Komponisten der
Stücke, die zu hören sein werden, sind Max Reger oder Ludwig Van Beethoven. Diesen
klassischen Musik-Genuss werde ich in vollen Zügen genießen. Wer weiß, wie
lange es bis zum nächsten Mal dauert.

Stillstand ist diese Woche nichts für mich. Denn auch am Mittwoch habe ich Pläne. Heute geht’s erneut
zum Bahnwärter Thiel in den Viehhof, wo heute wieder ein Schienen-Bus-Konzert
stattfinden. Der Eintritt ist wie immer frei. Mit dabei ist die Münchner Folk
Singer-Songwriterin Clea Charlotte, die mich mit Gitarre und Banjo schon des
Öfteren verzaubert hat. Aber auch auf mir unbekannte Gesichter darf ich mich
freuen: Münchnerin Cindy Marietta und der Australier Ziggy McNeill stehen auf
der Bühne. Der Bahnwaggon wird zur Konzerthalle, und ich bin mit dabei. Später
gehe ich dann weiter in die Milla zum Milla Song Slam.
Gastgeber ist wie immer Spoken-Word- und Rap-Poet
Bumillo. Jeder Act hat acht Minuten, es gibt acht Acts und acht Statements zu
den Künstlern. Ich bin gespannt, was mich erwartet.

Wem der bayerische Begriff „Boazn“ nichts sagt, der sollte
seiner Defintion in der Geyerwally auf den Grund gehen. Und ein noch bessere
Grund, Donnerstagabend hierher zu
kommen: The Black
Submarines spielen unplugged
. Boazn-Charme mit gutem Blues und Rock’n’Roll
also. „Feuer unterm Hintern, auch ohne Strom“ wird mir versprochen. Daran hege
ich keinen Zweifel.

Ich blicke auf meine Woche zurück. Es war sehr musikalisch.
Da muss heute mal etwas Literatur her, denke ich mir. Und habe mir für Freitag etwas Besonderes vorgenommen.
Dafür gehe ich heute gerne freiwillig noch einmal in die Uni. In
der Großen Aula der LMU findet heute eine Lesung der besonderen Art statt. Schriftstellerin
und Journalistin Elke Schmitter hat zum Auftakt ihres forum:autoren zwei Nobelpreisträgerinnen eingeladen: Swetlana
Alexijewitsch und Herta Müller. Die beiden Schriftstellerinnen sind sich noch
nie zuvor begegnet, sie sprechen über „Sprache und Poesie in Diktaturen“. Es
verspricht ein spannender Abend zu werden. Weil ich danach doch noch Lust auf
einen musikalischen Einklang ins Wochenende habe, steuere ich das Bob Beaman an.
Der Club feiert heute seinen sechsten Geburtstag unter dem Motto 6
Years Bob Beaman
. Und deshalb endet
meine Woche so, wie sie angefangen hat: mit Musik.

 Von: Stephanie Albinger