München darf langsam wieder raus, doch normal ist das Leben noch lange nicht. Wir führen unsere Rubrik “München hat Hausarrest” weiter – gerade teils zu Hause, teils unterwegs mit Tests, Masken und Abstand. Denn zusammen ist man weniger allein. ❤ Unsere Autorin Lisa genießt den richtigen Mix aus Online- und Live-Veranstaltungen, die München bietet.
Der Sommer neigt sich langsam seinem Ende zu. Traurig bin ich darüber nicht, denn ich freue mich auf den Herbst und die kühleren Temperaturen. Auch wenn ich mir das jedes Jahr etwas romantischer vorstelle als es die Realität verspricht: Statt bunten, fallenden Blättern und goldenen Sonnenstrahlen warten meist eher Regen, Matsch und graue Wolken. Seufz. Aber gut, noch ist der Sommer ja nicht vorbei.
Am Freitag möchte ich ins Wochenende feiern und die letzten milden Sommertemperaturen ausnutzen. Also statte ich dem Kollektivgarten 3000 auf dem „Sugar Mountain“ in Obersendling einen Besuch ab. Dort treten noch bis Ende September verschiedene DJs und Liveacts auf – heute ist es Jackin‘ Bassoz – und im Biergarten warten kühle Getränke und nachhaltige Speisen. Bier und Techno? Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen.
Am Samstag gehe ich ins Kreativquartier Halle 6, in der heute die Installation „Me and My White Skeleton“von Angela Guerreiro zu sehen ist. Die Installation feiert die Präsenz schwarzer Körper in Europa seit etwa 1500, mit Hörspielen, Texten und Interviews mit Künstlern, Journalisten, Aktivisten, Wissenschaftlern, Politikern und Freunden des Künstlers.
Auf den Sonntag freue ich mich ganz besonders: Im Backstage findet der Flohmarkt „Midnightbazar“ statt, auf dem ich hoffe, eine neue – äh, alte – Jeansjacke zu finden. Außerdem gibt es musikalische Begleitung und Street Food. Das ist ganz nach meinem Gusto.
Am Montagabend treffe ich mich Freunden auf der Rooftop-Bar Le Coq de Combat im Haus im Tal. Ich mag die bunten Lichterketten, die Grünpflanzen und die gemütliche Atmosphäre dort, außerdem hätte ich die wunderschönen Perser-Teppiche auch gerne für meine eigene Wohnung. Wer hingehen möchte, sollte aber dringend vorher reservieren.
Leider lässt trotz des Freizeitprogrammes auch die Uni nicht auf sich warten und ich bin am Dienstag schwer damit beschäftigt, meine Hausarbeit zu schreiben. Abends gibt es dafür eine kleine Belohnung: Im Organic Garden am Viktualienmarkt gibt es legendäre Hot Dogs, die mich und meine Fast-Food-Bedürfnisse sehr glücklich machen. Und das sogar ganz ohne schlechtes Gewissen: Die Hot Dogs sind nämlich vegan.
Am Mittwoch stelle ich mich einer vermeintlich banalen Frage: Was ist eigentlich grün? Denn in den Muffatwerken läuft noch bis zum 16. September die Ausstellung gREen: Sampling Color – Farbe vermessen, in der Kunst auf Wissenschaft tritt. Im Zentrum stehen dabei biotechnische Installationen und weitere Fragen wie: Sind wir grün? Ist Biodiesel grün? Und sind Algen Superfood oder Umweltpest – oder gar beides?
Am Donnerstag freue ich mich auf unsere Junge-Leute-Konferenz an der Isar, die ich mit einem ausgiebigen Spaziergang an der frischen Luft verbinde. Weil ich nicht meine immer gleiche Route durch den Westpark laufen möchte, begebe ich mich daher auf die Suche nach Kunst: In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, dem Künstler Jan Kuck und der Galeristin Isabel Bernheimer ist der DesignWalk.Artentstanden. An bisher acht Stationen sind Kunstwerke im städtischen Raum ausgestellt, die man innerhalb von 45 ablaufen kann.
Am Freitag lasse ich die Woche mit Musik ausklingen: Das Newcomer-Duo Laikka aus Wien tritt in der Alten Utting auf. Der Eintritt ist frei, die Location auf dem alten Schiff vom Ammersee perfekt, und die junge Band überzeugt mit elektronischen Beats und einer Ästhetik jenseits von männlichen Stereotypen. In diesem Sinne: Ahoi!