Mein München: Bahnwärter Thiel im Schlachthof

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Mittlerweile schon historisch: der Bahnwärter Thiel im Schlachthof. Sarah-Lena hat ihn noch mit ihrer analogen Kamera eingefangen.

Die analoge Kamera, mit der Sarah-Lena Hilmer, 22, die Fotos geschossen hat, ist ein Erbstück ihres Opas. Die alte Kodak ist ihre Lieblingskamera. Sarah-Lena glaubt, dass man beim Fotografieren mit einer analogen Kamera viel genauer hinsieht. Man fängt einen Moment ein und macht nicht wahllos Bilder. 

Weil Sarah-Lena auf dem Wannda-Kulturfestival gearbeitet hat, war sie viel im Schlachthofviertel unterwegs. Und natürlich hat sie deshalb auch den letzten Monat des Bahnwärter Thiels intensiv miterlebt. „Ich liebe diese Ecke von München, weil sie so untypisch für die Stadt und irgendwie noch freier und bunter als der Rest ist“, sagt Sarah-Lena, die sich als Künstlerin Sarritah nennt. Orte, die Platz für öffentliche Kunst oder Ausgefallenes bieten, werden immer seltener in München. Umso mehr freut sich Sarah-Lena, dass der Zugwaggon zumindest für einige Zeit einen Ort zum Bleiben gefunden hat.„Durch den Standort an der HFF können dort noch vielfältigere, kreative Projekte stattfinden“, sagt die Designerin. Sie selbst arbeitet gerade an ihrer Abschlussarbeit, bei der sie ihre beiden Schwerpunkte Modedesign und Fotografie verbindet: eine Kollektion mit fotografischer Umsetzung. Hierfür muss Sarah-Lena aber dann doch häufiger zur digitalen Kamera greifen.  

Text: Jacqueline Lang

Foto: Sarah-Lena Hilmer