Die SZ Junge Leute Playlist am 1. Mai

Nach dem Schneeschock Ende April wollen wir den Mai mit einer sonnigen
Playlist beginnen: ob Newcomer – aus München oder von woanders – oder ein lang erwartetes Comeback, ob Ohrwurm oder komplexes Songwriting, diese Playlist
beendet den Winter endgültig.

MOLA – GROSS

Das Stalker-Motiv scheint in der
Indie-Musik ein gern genutztes zu sein. Nur ist es im Falle von MOLAs GROSS
nicht eine Person, die einer anderen nachstellt, sondern das vom Stalker
angestrebte “zwischen uns” selbst. Denn das “findet dich
sowieso, es ist groß”. Genau wie der Track auch. Genial produzierte
Electro-Beats garniert mit der unverkennbaren Stimme der Frontfrau. Und
spätestens wenn im Refrain das erste Mal das massive Synth-Pad einsetzt, reißt
es auch die letzten Tanzmuffel von den Stühlen.

Max Mumme

 

Faber – Sei ein Faber im Wind

„Mein Leben ist ein Start-Up für dich“, singt
Faber und man möchte fast weinen, weil es so schön ist. Die Art von Schönheit,
die ein bisschen weh tut. Den jungen Mann mit den verwuschelten braunen Haaren,
der unverwechselbaren Stimme und den tiefsinnigen Texten sollte man sich
deshalb auf jeden Fall merken. Aktuell wird er schließlich nicht ohne Grund als
größte Hoffnung am Schweizer Pop-Himmel gehandelt.

Jacqueline Lang

King Pigeon – Blood
Seas

Es ist doch immer wieder schön
Bands zu entdecken. Noch besser, wenn sie aus München sind. So bin ich über
einen Freund auf King Pigeon gestoßen. Die vier machen Indierock, der schnell
ins Ohr geht. Blood Seas aus ihrer EP Sonic Fields (2016) gefällt mir besonders
gut. Aber es lohnt sich auch mal in die anderen Songs reinzuhören. Wem das
nicht genug ist und wer sich lieber live überzeugen lassen will, kann King
Pigeon im Mai auf dem Streetlife Festival und beim StuStaCulum auschecken.

Ornella Cosenza

Royal Blood – Lights
out.                                      
           

Auf ihrem Debütalbum “Royal
Blood” haben die zwei Briten an Drums und Bass 10 Songs lang ohne Pause
auf die K* gehauen. Wie ihre neue Single bereits vermuten lässt, wird das auf
der zweiten Platte nicht anders. So viel minimalistischen Rock, dem es aber
dabei an gar nichts fehlt, hat man seit den White Stripes oder den Blood Red
Shoes nicht mehr gehört.

Verena Lederer

 

Oh Wonder – Ultralife

Es gibt Momente, in denen man das
Gefühl hat für immer glücklich zu sein, in denen man einfach ein „ultralife“
lebt. Dieser wechselnd rhythmisch-schnelle und ruhige Song erinnert einen auch
in schlechten, traurigen Zeiten an diese Momente, die man nie vergessen sollte!

Mariam Chollet

 

Feist – Pleasure

Feist hat nach langen Jahren
endlich mit einem neuen Album nachgelegt – und das Ergebnis kann sich hören
lassen. Im Moment mag ich den Song „Pleasure“. Die aggressiven und teils
schrägen Gitarren-Töne in Kombination mit Feists schriller Stimme machen den
Song einfach cool.

Barbara Forster

 

Alexander – Truth

Alexander Ebert’s kreative
Vielseitigkeit hat es mir angetan. Der 38-Jährige Kalifornier ist Frontman
zweier international bekannter Alternative-Rock-Bands, er gewann für seine Filmmusik
zum Hollywood-Drama All Is Lost 2013 einen Golden Globe. Vor allem aber sein
Solo-Projekt Alexander hat es in sich. Bestes Beispiel: Das fast schon magische
Stück „Truth“. Ein paar gezupfte Gitarrenakkorde reichen dem Kalifornier, um
mich in seine Welt zu ziehen. Derzeit ein durchaus guter Grund, abends ein
Weilchen länger wach zu bleiben.

Louis Seibert

Father John Misty –
Total Entertainment Forever

Father John Misty ist ein
unerreichtes Genie des Songwritings. Wenn man Bob Dylan für seine sozialkritischen
Hymnen feiert, dann sollte man sich mal Joshua Tillmans ironisch-tiefsinnige
Gesellschaftskritik zu Gemüte führen. Auf dem gerade erschienen Album „Pure
Comedy“ drückt der ehemalige Drummer der Fleet Foxes Sarkasmus vom Feinsten
aus, die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen kann er nur
noch als lächerlich und beinahe komödiantisch verstehen. In „Total
Entertainment Forever“ beschreibt er den Einfluss der Unterhaltungsindustrie,
wobei der Songtitel weniger nach angenehmer Unterhaltung, als vielmehr nach
einer Drohung klingt: Egal, wie oft man umschaltet, das Programm ist doch immer
das gleiche.

Marina Sprenger

Valentina Mér – Paperheart

Valentina Mér wird als die
nächste weibliche Stimme des deutschen Pops gehandelt, ihr Album ist gerade
eben erst erschienen und sticht aus der Songwriter-Masse heraus. Paperheart
zeigt, sie beherrscht den Grad zwischen Indie-Pop und elektronischen Beats. Die
Klänge sind auf ein Minimum reduziert, ihre Stimme bleibt als Echo im Ohr.

Sandra Will

Left Boy – The Return
of…

Ich würde wirklich nie auf die
Idee kommen, mich als ein Fangirl von irgendwem oder irgendetwas zu bezeichnen.
Als ich jedoch erfuhr, dass der österreichische Rapper Ferdinand Sarnitz,
besser bekannt unter seinem Künstlernamen “Left Boy”, nach einer
längeren Pause einen neuen Track veröffentlichen wird, gab ich einen peinlichen
Kreischer von mir. Seit dem läuft bei mir im Auto “The Return Of…”
rauf und runter. Macht gute Laune und lindert möglichen Prüfungsstress! Mein
Tipp für alle verzweifelten Abiturienten, die ein wenig Gute-Laune-Sound
vertragen könnten.

Anastasia Trenkler

 

Swango – Bottom Of The
Ocean

Der Song “Bottom Of The
Ocean” von Swango aus dem Album “Knocking On Wood” erzählt die
Geschichte eines Mädchens, das sich das Leben nimmt. An ihren sterbenden Augen
zieht ihre verlorene Zukunft vorbei. Besonders gut zugänglich wird der Song
durch das kürzlich veröffentlichte Video. Toll gemacht!

Laura Schurer

Gorillaz – Kids with Guns

Als Einstimmung auf das mit
Spannung erwartete Album der Gorillaz hab ich mir die Klassiker den ganzen
Monat über rauf und runter angehört. Leider bin ich von dem neuen Album
enttäuscht, das sich gar nicht nach denen anhört. Immerhin gibt es Verlass auf
die alten Lieder. “Kids with Guns” gehört dabei zu meinen absoluten
Favoriten.

Serafina Ferizaj

Marsimoto feat. Chefket – Designerkids

De-Designerkids, De-Designerkids,
De-Designerkids, dieses Lied ist ein verdammter Ohrwurm. De-Designerkids,
De-Designerkids, De-Designerkids. Um den Künstler selbst zu zitieren: „20
Stunden Marsi am Tag tun dir gut“, mit diesem Lied wird das zumindest in meinem
Kopf so. De-Designerkids, De-Designerkids, De-Designerkids.

Philipp Kreiter

Jim Pandzko – Menschen Leben Tanzen Welt

Was braucht es, um in Deutschland
einen Hit zu landen? Offenbar nicht viel. Das beweist zumindest „Menschen Leben
Tanzen Welt“, der Song, mit dem Jan Böhmermann aka Jim Pandzko pünktlich zur
diesjährigen Echo-Verleihung die Musikindustrie aufs Korn genommen hat. Was wir
daraus gelernt haben: 1. Alles ist mehr Punk als Campino. 2. Messer, Gabel,
Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht. Klar, dass dieser Song in unserer
Playlist nicht fehlen darf.

Carolina Heberling