Foto: Manuel Palacio/ Moritz Knolle & Karl Schulze

Neuländer: Anstand & Abstand

Nach einer wilden Partnacht mit einem Filmriss aufwachen – die Erfahrung mussten wir alle mal machen. In der Instagram-Mini-Serie „Rüde“ von Manuel Palacio und Dominik Schelzke rekonstruiert die Hauptfigur Jonathan eine durchzechte Nacht. „Was hat dich während der Coronazeit stolz gemacht?“ – mit dieser Frage kommen Karl Schulze und Moritz Knolle Menschen trotz  150 cm Abstand ganz nah. Festgehalten wird das in ihrem Fotoprojekt einmeter50.

Anstand

Nach einer wilden Partynacht wacht Jonathan verkatert und ohne Erinnerungen an den vorherigen Abend auf. Was ihm davon geblieben ist: Ein Post-it mit der Aufschrift „Rüde“ und verärgerte Nachrichten von Freunden auf seinem Handy. Jonathan, der versucht den Abend zu rekonstruieren, wird von Dominik Schelzke, 26, gespielt. Zusammen mit Manuel Palacio, 29, hat er die Instagram- Mini-Serie „Rüde“ konzipiert und produziert. Für Dominik und Manuel, die man von der Veranstaltungsreihe Fancy Footwork kennt, war das eine Art Ablenkung zu Quarantäne-Zeiten. „Manuel war auf der Suche nach Alternativen, um Leute zu unterhalten. Dann ist er auf die Idee mit der Serie gekommen – unter der Dusche. Noch nass hat er mich angerufen“, sagt Dominik. Die erste Staffel mit zehn, etwa einminütigen Folgen, ist bereits online auf @ruede.serie zu sehen. Eine zweite Staffel ist in Planung.

Von Aylin Dogan

Abstand

„Was hat dich während der Coronazeit stolz gemacht?“ Wenn Karl Schulze, 22, und Moritz Knolle, 21, Menschen diese Frage stellen, bekommen sie nicht sofort eine Antwort. „Wir geben den Menschen dann etwas Zeit, sich selbst und die letzten Wochen zu reflektieren, und dann fällt doch jedem ein schönes Erlebnis ein“, sagt Karl. Sie haben das Fotoprojekt einmeter50 auf Instagram gestartet. Sie porträtieren Menschen und kommen ihnen trotz Abstand ganz nahe. Mit dabei war schon ein junger Vater, der stolz sein Neugeborenes auf dem Arm hält. Moritz spürt diese positive Energie beim Fotografieren: „So wurde mir selbst erst klar, dass diese schwierige Zeit auch viel Positives hat, und das wollen wir weitergeben.“

Von Laura Wiedemann