Von Piercing-Nadeln über Psy-Trance und 80s New Wave bis hin zu einem Vorstellungsgespräch. Unserer Autorin Nicole steht eine bunt gemischte Woche bevor.
Bevor es am Freitag zum Psychedelic Open-Air-Festival vor der Allianz Arena geht, mach ich noch ein Abstecher ins Enter the Dragon. Dort hosten Queen Lizzy und Miss Overdrip ein Event von Frauen für Frauen. Das gesamte Team von DJs bis hin zu den Fotografinnen ist weiblich. Besonders ist auch, dass man den Abend musikalisch mitgestalten kann. Einfach die Lieblingstracks in die Spotify-Playlist des Events hinzufügen und die DJs kümmern sich um den Rest. Wie eine bunte Überraschungskiste mit Sounds. Auch auf Live-Acts unter anderem von Queen Lizzy und Gündalein kann man sich freuen. Danach geht’s aber ab nach Fröttmaning. Unter bunt ausgeleuchteten Planen und mit wummerndem Bass im Ohr verschwindet der Stress meiner Woche. Nach monatelangem hin und her mit der Stadt bekommen die Veranstalter tatsächlich die Genehmigung, die Hubschrauberlandeplatz-Wiese vor der Allianz Arena bis 6 Uhr morgens in eine farbenfrohe Basslandschaft zu verwandeln. Noch ein Pluspunkt an diesem Freitagabend: selbstgemachte Pizza, die es auf dem Gelände gibt.
Nachdem am Samstag erstmal Schadensbegrenzung, mithilfe von Essiggurkenwasser-Trinken und einem Bad betrieben wird, geht es am Abend dann wieder los. Diesmal zum Munich Urban Night Market beim Container Collective. Inspiriert von asiatischen Nachtmärkten, werden hier zahlreiche Street-Food Stände aufgebaut. Bis um vier Uhr morgens kann man es sich schmecken lassen. Musikalisch begleitet wird das Ganze von lokalen Techno DJs. Also ein Spaß für alle Sinne.
Der Sonntag kann dann erstmal gemütlich auf der Couch genossen werden. Schließlich sind gerade neue Folgen von Better Call Saul rausgekommen, das ist auch nicht zu vernachlässigen. Am Abend mach ich dann aber doch noch einen Abstecher auf die Praterinsel zur Stroke Art Fair bevor sie wieder vorbei ist. Hier stellen über vier Tage hinweg 119 Künstler und Künstlerinnen moderne Werke in den unterschiedlichsten Formen aus. Ob Fotografie, Illustration oder Malerei. Einzigartig sind sie alle. So kann ich langsam und entspannt von Kunstwerk zu Kunstwerk streifen und mein Wochenende ausklingen lassen.
Am Montag habe ich dann erstmal ein Vorstellungsgespräch in der Gastro. Wobei ich ehrlich sein muss. Ich habe das Gefühl, dass kein Mensch im Umkreis von fünf Kilometern sicher ist, wenn ich mehr als einen Teller in der Hand halte. Naja, einen Versuch ist es bestimmt wert. Am Abend möchte ich dann kurz in eine andere Welt eintauchen, um der Tatsache zu entkommen, dass wieder Montag ist. Praktisch, dass man dafür nur zum Königsplatz düsen muss. Denn hier kann man einfach in den Kunstbau verschwinden. Dort kann man seit April die Mouse on Mars Soundinstallation erleben. In einem fast komplett dunklen Raum kann ich mich dann von den rotierenden Lautsprechern, die elektronische Sounds durch den 100 Meter langen Kunstbau schießen, in Trance versetzten lassen.
Dienstag geht es dann ans Eingemachte. Aber nicht für mich. Sondern für die Freundin, die ich zum Piercing stechen ins Blue Piercing am Pasinger Marienplatz begleite. Danach gönnen wir uns als Belohnung einen Falafel Dürüm bei Prime Kebap Pasing.
Am Mittwoch muss ich mich nach den ereignisreichen Tagen mal zurücklehnen. Einen Veranstaltungstipp gibt es aber trotzdem: in der Villa Stuck findet ab Nachmittag ein wöchentlicher Workshop für ukrainische Geflüchtete statt. Zusammen mit einem Team von Kunstschaffenden, Übersetzern und Übersetzerinnen kann man hier zusammen kreativ sein.
Freitagnacht reise ich dann zurück in die 80er. Die Zeitmaschine? Die Milla. Hier wird ab 23 Uhr alles von Synth Pop bis 80s New Wave gespielt und ich kann zum Klang der Synthesizer ins Wochenende rein tanzen. Noch ein Pluspunkt: Meine sonst schwer zu bändigen Locken könnten vielleicht als Dauerwelle durchgehen.
Von Nicole Salowa