Hadern im Sternenhagel (Synth-Pop / Rock)

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Jahr: 2011, Woche: 50

Lokalpatriotismus wirkt etwas altbacken. Doch wenn sich der Heimatstadtteil einer Münchner Band (Foto: Antonia Meißner) zu einem so passenden wie witzigen Wortspiel ummodeln lässt, ist die ganze politische Korrektheit geschenkt:

Hadern im Sternenhagel haben die vier Jungs ihre Band getauft: Hommage an das Viertel zwischen Holzapfelkreuth und dem Klinikum – und musikalische Programmatik. Denn: Sie umgarnen den gefühligen Kitschrock der 80er Jahre und umschiffen diese Oberflächlichkeit gleichzeitig: ungefilterte Wahrheit, die sich im Rausch oft in ihrer ganzen Brutalität zeigt. Die Synthesizer schaffen die Klangwände, das Schlagzeug legt einen trockenen Disco-Beat darunter. Und Texter Julian Chudoba singt auf Deutsch; mit einem Timbre und einem Akzent, der an Falco, aber auch an die ein oder andere Schlagergröße erinnert. Doch wenn die Gitarre einen Refrain in noch höhere Höhen treibt, dringt eine Wahrhaftigkeit samt all dieser Künstlichkeit durch: Das Hadern mit der Welt und mit sich selbst erscheint als echtes Anliegen. Seit 2011 gibt es die Band. Und bevor die vier ein Konzert gespielt haben, waren sie schon im Studio und haben ihre Songs in einen cleanen, klar umrissenen Sound gepackt – zu hören unter www.soundcloud.com/hadern-im-sternenhagel. Nach einem ersten Unplugged-Konzert will die Band nun in voller Besetzung auftreten.
Rita Argauer

Stil: Synth-Pop / Rock
Besetzung: Julian Chudoba: Gesang und Bass; Leo Messi: Synthesizer; David Fleischmann: Gitarre; Kilian Petrich: Schlagzeug
Aus: München
Seit: 2011
Internet: http://soundcloud.com/hadern-im-sternenhagel; http://www.facebook.com/pages/Hadern-Im-Sternenhagel/250080661692655

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.