Ausstellung im Farbenladen – München eine Sehnsucht

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Das letzte Wochenende unserer Ausstellung im Farbenladen mit dem Motto “München-eine Sehnsucht” bricht an. Wir blicken auf einen Monat in der Galerie zurück – und dem letzten Wochenende entgegen.

15 Künstler, 101 Kunstwerke, 7 Bands, 15 Autoren, 4
Poetry-Slammer, 10 junge Magazine, eine Hula-Hoop-Performance, einmal
Impro-Theater und die Galerie als kleiner Friseursalon- das alles passte bisher
in einen Monat im Farbenladen. Wie im Flug vergingen die Ausstellungstage und
mittlerweile ist der Monat schon fast wieder rum: Unsere Ausstellung im
Farbenladen „München-eine Sehnsucht“ neigt sich nun langsam dem Ende zu- und
wir blicken sehnsüchtig zurück und dürfen auch in diesem Jahr sagen: Es war ein
voller Erfolg. An jedem Ausstellungstag gab es zusätzlich ein Rahmenprogramm
und jedes Wochenende war jeweils einer unserer Künstler im Künstlergespräch. Auch für Musik haben jedes Wochenende verschiedene
Bands gesorgt. Aber von vorne:

Schon bei der Vernissage durften wir uns zahlreicher
Besucher erfreuen. Alle Künstler waren vertreten und alle standen für
interessierte Fragen der Besucher gerne zur Verfügung. An jeder Ecke wurde
geredet, gelacht und getrunken. Jeder schlenderte einmal durch die Galerie,
ließ seinen Blick über die Werke schweifen, unterhielt sich, lachte und
lauschte den Beats und dem Gesang der Band Nino el Dino feat. Louisa. Bis zum
Schluss war die Galerie gut gefüllt – am Ende mussten wir die Gäste des immer
noch zahlreich besuchten Farbenladens sogar zum Gehen auffordern mussten, aber
insgeheim freuten wir uns natürlich über so viel Andrang.

Am ersten Sonntag im Farbenladen kamen auch zahlreiche Gäste
in den Farbenladen- und blieben bis zum Schluss. The Birdwatchers brachten uns
den Rock in die Galerie, Taper-Art Künstler Felix Rodewaldt klebte sein
Kunstwerk an einer Wand der Galerie fertig und auch die Lyriklesung erfreute
sich großer Begeisterung. Highlight war wohl für viele Daphne Webers Auftritt
mit Metronom und Papierrolle und die unterhaltsame Autobiographie von Julia
Angerer.  

Am zweiten Wochenende
verwandelte sich die kleine Bühne im Farbenladen in eine Open-Stage: mit
eigenen Songs begeisterten Antò Nio, Robert Heigl und Matthew Austin das
Publikum- den tobende Applaus haben sich alle redlich verdient! Ein weiterer,
vielleicht etwas ungewöhnlicher, dafür aber umso spannenderer Programmpunkt war
die Hula-Hoop-Performance von Sophie Kurmann, die sich ihre Ausbildung an einer
Artistenschule mit Hula-Hoop-Einlagen an Berliner Ampeln finanziert und die Kunst-Performance
Linnéa schnitt Haare. Und so wurde der Farbenladen zu einem kleinen Friseursalon-
und einige unserer Besucher haben sich das auch nicht entgehen lassen.

Trotz des schönen Wetters am zweiten Sonntag im Farbenladen,
war die Galerie auch an diesem Tag sehr gut besucht. Es gab aber auch allen
Grund zu kommen: die jungen Poetry-Slam-Talente gaben alle eine Kostprobe ihres
Könnens. Darryl Kiermeier slammte über seine „Liebe zum Fleisch“ und sagen wir
mal, seine Kompetenzen im Bezug auf Frauen, da er in einem Frauenhaushalt
aufgewachsen ist. Der Vortrag von Sebastian Schoof war hingegen etwas ernster
und politischer. Die Band The Marble Man sorgte für wunderbare Musik. Dann ging
es weiter mit Philipp Potthast, der über die Vergänglichkeit des Lebens auf der
Erde slammte und darüber, dass wir alle nicht in Vergessenheit geraten wollen.
Zum Schluss slammte Curry Fiasko- zum Inhalt seines Slams können wir an dieser Stelle nichts schreiben – aber so viel sei verraten: der Text war eigens für den
Auftritt im Farbenladen geschrieben.

Bei der ersten Prosa-Lesung am dritten Samstag trugen Laura
Worsch, Elena Anais Lorscheid, Andreas Rentz und Lara Hampe ihre Werke vor. Jeder
der jungen Autoren zog das Publikum auf seine  eigene Weise in seinen Bann: mal verzaubert,
mal melancholisch, mal zum Schmunzeln war es den Besuchern. Ebenso
unterschiedlich wie die Stimmung bei den einzelnen Lesung waren auch die
Themen- von Erdbeerlippen bis Fleischabfall war alles dabei. Ein weiteres Highlight
des Tages war der Auftritt von Singer-Songwriter Darcy, im Indie-Pop daheim, der
sogar ohne Mikro sang, weil ihm die Akustik im Raum so gut gefiel- ein
wunderbarer Farbenladen-Tag mit Wohnzimmer-Atmosphäre!

Am dritten Sonntag des Monats stellten sich junge Münchner
Magazine vor. Mit dabei waren M94.5Kon-paper, , mucbook, UNIKATMünchen
ist DRECK – SUBKULTUR
zeitjung.dePhiltrat,, die CampusZeitung
der Uni München
Kathrins
Kulturklo
 und ACTUALLYNOT. Die meisten
Lacher bekam wohl der unterhaltsame Vortrag von Kathrins Kulturklo. Auch an
diesem Tag durften wir uns über viele Besucher freuen und Somehere Underwater
gab sein Konzert auf der kleinen Bühne der Galerie.

Am vorletzten Wochenende war das Motto: So ein Theater! Denn
Tobias Zettelmeier von der Impro-Theatergrupüpe bühnenpolka und Yusuf Demirkol
von Impro ala turka entwickelten für ihren Auftritt bei uns ein neues Programm
und bei uns wurde es erstmals aufgeführt- unsere Besucher waren allesamt
begeistert. Thema: Impro mit Gegensätzen, wie Mann und Frau, oder passend Bild
und SZ. Dazu gab es Spoken-Word-Musik von Katrin Sofie F. und der Däne, beiden
war die Leidenschaft an der Musik anzusehen und anzuhören- und diese
Begeisterung übertrug sich auch auf das Publikum.

Und auch am Sonntag war wieder einiges los. Wir haben zur
Lyriklesung eingeladen und das Autorenkollektiv „July in der Stadt“ ist unserer
Einladung gefolgt und hat aus ihren Gedichten gelesen- manche machten
nachdenklich, andere brachten einen einfach zum Lachen. Die Band Das Ding
ausm Sumpf
brachte entspannte Bässe in den Farbenladen und spontan las der
Musiker auch noch eigene Gedichte vor.

Jetzt steht schon das letzte Wochenende unserer Ausstellung
im Farbenladen vor der Tür und mit einem lachenden und einem weinenden Auge
blicken wir der Finissage entgegen:

Am Samstag laden wir zur zweiten Prosalesung  „Münchner Notizen“ ein. Es lesen Armin Wühle, Stefan Vidovic,
Christian Mitzenmacher und Hannah Lindner. Und heute haben wir sogar zwei Bands
im Farbenladen: „Oh girl“ und Paul Kowol.

Am Sonntag müssen wir uns von unseren wunderbaren
Kolumnistinnen verabschieden. Bei „Sex und Sonntagsbraten“ geben beide ihre
Abschiedslesung. Susanne Krause liest aus ihrer Kolumne „Bei Krause zu Hause“
und Lisi Wasmer gibt noch einmal ein paar Kostproben aus ihrer Kolumne „Beziehungsweise“.
Unser musikalischer Gast ist an diesem Tag Meanders.

Stephanie Albinger

Foto: Lukas Barth

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Kathi

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Nun ist es soweit: Der Sommer hat begonnen. Und mit schlechten Ausreden, um daheim zu bleiben, ist nun Schluss – und deshalb stürzt sich Kathi diese Woche in die Münchner Events: im LOST WEEKEND präsentiert sich das Monticule Festival, das letzte Wochenende im Farbenladen darf sie natürlich auch nicht verpassen und das fünfjährige Jubiläum im Café Cord steht an.

Freunde, eine harte Woche liegt vor uns. Der Mai ist quasi vorbei und mit ihm die letzte „Streng genommen ist ja auch noch gar nicht Sommer“-Ausrede für das Wetter. Im Juni müssen wir ran, da wird gegrillt, gefeiert und gesommert. Komme was wolle.

Am Freitag übernimmt bei mir unter anderem das Team Hula das Kommando, das klingt doch sommerversprechend. Um 19 Uhr geht es im Lost Weekend schon los. Das Monticule Festival stellt sich vor und ich versuche gleich einmal, mein Wochenende zu finden. Übrigens legt hier auch Nachwuchspianist-und-tatsächlich-so-etwas-wie-DJ Oliver Klostermann auf – da kann ich auf zwei musikalische Talente gleichzeitig neidisch sein.

Anschließend begebe ich mich auf die Suche nach dem verlorenen Paradies, jemand sollte diesem Freitagabend wohl ein Fundbüro spendieren. Im Milla gibt sich von 20 Uhr an jedenfalls Keno die Ehre. Mit dem Album „Paradajz Lost“, das voller Rucksackurlaubserinnerungen ist. In der Türkei war es bestimmt verhältnismäßig warm, das allein macht das Konzert schon hörenswert. Und mit Ebow als Support kann der Abend auch bei hoher Regenwahrscheinlichkeit gar nicht mehr ins Wasser fallen.

Samstag wird super! Das ist ja jede Woche so, aber diese Woche besonders. Denn im Farbenladen steht um 18 Uhr mit den „Münchner Notizen“ die nächste Prosa-Session an! Junge Literaten, junge Texte und hoffentlich viel junges Publikum. Dazu eine wunderbar sehnsuchtserweckende Ausstellung von Fotografen, Digitalkünstlern und vielen mehr. Wenn ich dann noch selbst als Moderatorin durch den Abend führen darf, gibt es keinen Ort, an dem ich den Samstag lieber verbringen würde. Nicht einmal Hawaii.

Nachdem der Farbenladen seine Türen geschlossen hat, ziehe ich weiter ins Strom, wo mir bei Momentum ein perfekter Augenblick versprochen wurde. Die Musik kommt von Mr. November, das stimmt mich sommertechnisch skeptisch. Aber perfekte Momente sind genau mein Ding, die Chance lasse ich mir nicht entgehen!

Sonntag schlafe ich erst einmal gemütlich aus, frühstücke auf der Terrasse oder in meinen Träumen und bereite mich mental auf den emotionalen Abschied vom Farbenladen 2015 vor. Die Finissage steht an und wer das Junge-Leute-Team kennt, weiß, dass dann ordentlich gefeiert wird. Und standesgemäß verabschiedet: Noch einmal lesen unsere Star-Kolumnistinnen aus ihren gesammelten Werken, bevor wir sie in den Ernst des Lebens entlassen. Taschentücher gibt es hoffentlich genug, Lach- und Wehmutstränen sind zumindest bei mir vorprogrammiert.

Dann ist schon wieder Montag und das Programm bleibt jugendlich: „Jugend ohne Gott“ wird vom Volkstheater inszeniert. Ich schwelge in Erinnerungen an meine Lieblings-Schullektüre und brauche vielleicht schon wieder Taschentücher.

Weiter geht es mit dem Indoor-Sommer am Dienstag: Vernissage mit interaktiver Soundperformance – das klingt doch nach einem Abend, von dem ich beim nächsten Grillabend meinen Freunden erzählen werde. „InspirARTion“ nennt sich diese Ausstellung, um 19 Uhr geht es im Provisorium los. Da muss man hin, das ist doch SONNENklar.

Auf den Mittwoch freue ich mich ganz besonders: Das CafeCord feiert fünfjähriges Jubiläum und es gibt von 19 Uhr an ein all-you-can-eat BBQ-Buffet. Und die Whiskey-Foundation als Live-Band. Und später jede Menge DJs. Aber da bin ich schon weiter gezogen – Richtung Studentenstadt. Zum StuStaCulum natürlich. Ich versuche gar nicht, Programmpunkte aufzuzählen, sonst werde ich bis September nicht fertig. Es gibt dort einfach ALLES. Vor allem Sommer-Festival-Atmosphäre.

Donnerstag ist Feiertag und damit ist eines klar: Es wird gegrillt! Freunde eingeladen, Bier besorgt, Nudelsalat gemacht, alles fertig. Und die Grillwürste? Habe ich diesmal im Internet bestellt, beim sympathischen Start-up Grillido. Da ist dann auch für jeden etwas dabei: bayrisch, asiatisch, griechisch – alles in Wurstform.

Am Freitag besuche ich zum sonnenkönigkrönenden Abschluss schon wieder den Farbenladen. „Beziehungsweise“ heißt die Ausstellung junger Münchner Fotografen, die am 5. Juni eröffnet wird. Als bekennende Romantikerin lasse ich mir diesen fotografischen Sommerflirt natürlich nicht entgehen, zumal auch meine Lieblingsfotografin Lorraine dort ausstellt.

So, jetzt ist die Woche auch schon vorbei. Ach so, hat eigentlich irgendwer auf das Wetter geachtet? Es bewahrheitet sich mal der folgende Sinnspruch: Sommer ist, was in deinem Kopf passiert. Ohrwurm? Gern geschehen.

Kathi Hartinger