Foto: Robert Haas
München, 20.5.2021 / Foto: Robert Haas Lena Halve, 21, ist Musikerin, Schauspielerin – und an Diabetes 1 erkrankt. Früher hat sie unter der Diagnose gelitten und sich gefragt: Warum bloß ich? Heute will sie die Stimme sein, die sie sich damals selbst gewünscht hat (Quelle: SZ Redaktion / Leute – Michael Bremmer)

„Mitleid mag ich persönlich gar nicht“

Lena Halve, 21, ist Musikerin, Schauspielerin – und an Diabetes Typ 1 erkrankt. Früher hat sie unter der Diagnose gelitten und sich gefragt: Warum bloß ich? Heute macht sie einen Podcast und will die Stimme sein, die sie sich damals selbst gewünscht hat (SZ Plus)

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München-Model: Rosalie Schlagheck

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen hinter dem hübschen Gesicht.

Rosalie Schlagheck, 22, sieht sich eher als Theaterschauspielerin, nicht als Model. Sie profitiert jedoch vom Modeln, weil beide Jobs so unterschiedlich sind: „Als Schauspielerin schlüpft man in eine andere Rolle und zeigt verschiedene Facetten eines Charakters“, sagt sie. „Als Model bin ich immer noch ich und kann andere Seiten an mir selbst entdecken, die ich dann besser für die Vorbereitung für einen Charakter nutzen kann.“ Rosalie hat nach ihrer Ausbildung als Schauspielerin angefangen, als „Plus Size“-Model zu arbeiten. „Wenn ich einen Abend Lust auf Pizza habe, lasse ich mir das nicht verbieten“, sagt sie, trinkt einen Schluck Kakao mit extra Sahne und streicht sich durch ihre wilde dunkelblonde Lockenmähne, die zu ihrem Markenzeichen gehört. Rosalie ist schlank. Doch aufgrund ihrer Größe von 1,85 Metern trägt sie Größe 38 und gehört daher in die Kategorie „Plus Size“. Aber von diesen Kategorisierungen hält Rosalie  nicht viel. „Es heißt immer: ,Wow!, ein Plus Size-Model ist auf dem Cover‘, doch dabei ist Plus Size der Durchschnitt. Jeder Mensch hat einen anderen Körperbau. Manche sind schlank und andere kurvig, doch keine Körperform ist schöner als die andere, solange man gesund ist.“
 Bisher hatte sie kleinere Modeljobs und mehrere Fotostrecken. Die Arbeit macht ihr großen Spaß, doch die Leidenschaft ist die Schauspielerei: „Man lernt so viel über die menschliche Psychologie und es macht großen Spaß, mich in andere Rollen hineinversetzen zu können. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich immer fürs Schauspielern entscheiden.“  

Foto: Robert Haas

Text: Serafina Ferizaj

Studium menschlicher Facetten

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Wir porträtieren an dieser Stelle bis zur Vernissage alle 20
mitwirkenden KünstlerInnen unserer Ausstellung
“10 im Quadrat Reloaded”
 im Farbenladen – mal Fotograf, mal
Modell. Heute: Schauspielerin Anouk Elias.

Anouk Elias, geboren 1997, war schon immer theaterbegeistert.
Ihre Mutter ist freischaffende Schauspielerin und ihr Vater Synchronsprecher.
Doch dass sie das Schauspielern zu ihrem Beruf machen würde, weiß Anouk erst
seit einem Auslandsjahr in den USA. Dort hat sie in einem kleinen Vorort von
New York bei dem Musical „Evita“ mitgewirkt. „Da gab es einen Moment, da dachte
ich: Es bringt nichts, etwas anderes zu machen, weil mir Theater so viel Spaß
macht“, sagt Anouk. Während sie sich auf das Abitur vorbereitete, sprach sie
bereits an Schauspielschulen vor. An der Otto-Falckenberg-Schule wurde sie dann
angenommen und seit zwei Jahren studiert sie dort Schauspiel.

„Man kann auf der Bühne alles machen“, sagt Anouk. „Ich kann
lachen oder weinen, schimpfen und sogar morden – ohne Konsequenzen. Das finde
ich toll.“ Gleichzeitig kann die junge Frau sehr viel Psychologisches über Menschen herausfinden und auch Rückschlüsse
auf sich ziehen. Aus diesen Gründen fände es Anouk spannend, mal die Rolle der
„Hedda Gabler“ im gleichnamigen Stück zu spielen. „Hedda ist intrigant und macht
gute Miene zum bösen Spiel“, erklärt Anouk. „Sie ist jung und trotzdem
verbittert, hat schon viele Probleme. Es wäre ein Studium wert zu forschen, wer
Hedda ist.“

Auch bei den Shootings für die Ausstellung zeigte Anouk
unterschiedliche Seiten: „Dadurch dass jeder Fotograf andere Themen hatte und
auf andere Dinge Wert gelegt hat, war es natürlich, dass man bei jedem Shooting
ein bisschen anders war. Aber das passt, schließlich haben wir ja auch so viele
Facetten in uns.“

Text: Lena Schnelle

Foto: Nadja Ellinger

München-Models: Malene Becker

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es
auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir
porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen
hinter dem hübschen Gesicht.

Als Schauspielerin stand Malene Becker, 23, bereits für mehrere große Produktionen der öffentlich-rechtlichen Sender, die explizit nach kurvigen Charakteren anfragten, vor der Kamera. Malene entspricht nicht den Modelmaßen, die man in Hochglanzmagazinen sieht, sondern hat einen gesunden Körperbau abseits der gängigen Modelnorm. Malene ist ein „Plus Size“-Model. Alles, was über Größe 38 hinausgeht, gilt als „Plus Size“.
 Doch von diesen Kategorisierungen hält Malene nicht viel. Sie findet es gut, dass bei ihrer Agentur nicht darauf geachtet wird, ob ihr Taillenumfang zwei Zentimeter größer oder kleiner wird. Sie ist sehr zufrieden mit sich: „Mag sein, dass ich in der Modelbranche als eher außergewöhnlich gelte, doch ich habe einen Körper, der in der Welt abseits des Modellebens als normal und durchschnittlich gilt“, sagt sie und streicht sich durch das lange, dunkelblonde Haar. Dass jeder ein Model sein kann, davon ist Malene fest überzeugt.

Malene ist von Ostfriesland nach München gezogen, um hier Psychologie zu studieren. Doch dann ging sie spontan auf das Vorsprechen der Schauspielschule Zerboni und wurde dort aufgenommen. Auch wenn es jetzt doch nicht mit dem Studium klappte: Für die Psyche eines Menschen hat sie sich immer interessiert. Ihrer Meinung nach kommt es sowohl beim Modeln als auch beim Schauspielern auf mehr als nur das Äußere an: „Man schlüpft in eine andere Rolle. Um eine Rolle glaubhaft zu spielen, muss man sich viel mit der Psychologie auseinandersetzen“, sagt sie.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Stephan Rumph

München-Models: Jane Sommer

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es
auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir
porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen
hinter dem hübschen Gesicht.

Jane Sommer, 22, ist klein. Also nicht schlimm klein, 1,65 Meter. Nur ist sie halt für die meisten Model-Jobs nicht groß genug. Deswegen nimmt sie fast alle Jobs an, die sie bekommt. Was das bedeutet, sieht man auf ihrem Instagram-Account. Dort postet Jane nicht nur Fotos, auf denen sie im Kleid oder Bikini posiert, sondern auch Fotos von der Bravo-Lovestory. Manchmal ist sie auch das Model, wenn Leser Fragen zum Liebes- oder Sexleben haben. „Mit Menschen, die die Bravo belächeln, möchte ich nichts zu tun haben“, sagt Jane. Sie lächelt dabei. „Die Leute steigern sich zu sehr in das Image-Ding rein. Es ist ja nur ein Job.“ Auch bei der TV-Show „Undressed – Das Date im Bett“ war sie zu sehen – das sei aber die Idee ihrer Model-Agentur gewesen.

Oft postet Jane auch Fotos in Unterwäsche oder Bikini. Sie hat kein Problem damit, sich vor der Kamera auszuziehen, da der menschliche Körper etwas Normales ist. „Wenn ich es nicht mache, macht es jemand anderes“, sagt Jane. Sie möchte aber nicht auf das Sexuelle reduziert werden. „Die Menschen denken zu sehr in Grenzen. Früher fanden die Menschen es auch normal, an den FKK-Strand zu gehen. Heute ist es ein Aufschrei.“

Jane hat sich daran gewöhnt, für ihr Aussehen bezahlt zu werden. Doch privat kümmert sie sich nicht darum, wie sie aussieht. Sagt sie zumindest. Um ihre „wilde Partyschiene“ auszugleichen, steht sie als Schauspielerin regelmäßig auf Schulbühnen. Dort müsse sie Verantwortung übernehmen – nicht nur für sich.

Text: Lena Schnelle


Foto: Stephan Rumpf

Übers Pfadfinden zur Schauspielerei

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Täglich porträtieren wir an dieser Stelle eine(n) der 20 mitwirkenden
KünstlerInnen unserer “10 im Quadrat”-Ausstellung im Farbenladen – mal
Fotograf, mal Modell. Heute: Schauspielerin Vera Flück.

Vera
Flück, geboren 1994, hat ein Hobby, das man auf den ersten Blick nicht
von ihr erwarten würde: Sie ist leidenschaftliche Pfadfinderin. Doch
derzeit kann sie diese Tätigkeit nicht ausführen. Denn seit 2014
studiert sie Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Und
ihre Pfadfinder-Abteilung befindet sich in ihrer früheren Heimatstadt
Bern in der Schweiz.

Seit sie denken kann, möchte Vera
Schauspielerin werden. Sie sagt: „Ich war schon immer der Klassenclown
und es war schon früh eine Leidenschaft von mir, Menschen zu beobachten
und mir deren Welten zusammen zu spinnen.“ Vera hat jedoch auch schon
eine Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit (Krankenschwester) gemacht und
eine Weile in dem Beruf gearbeitet. „Da lernt man Menschen unverblümt
kennen, das empfinde ich als wichtige Erfahrung“, sagt sie dazu. Bis
November 2017 ist sie noch in „Klein Zaches, mein Zinnober“ nach E.T.A
Hoffmann (Regie und Textfassung: Wiebke Puls) an den Münchner
Kammerspielen zu sehen.

Die Ausstellung “10 im Quadrat” ist an allen Wochenenden im Mai, samstags von 16 – 22 Uhr, sonntags von 16 – 20 Uhr, im Feierwerk Farbenladen geöffnet. Neben den Fotografien werden Konzerte, Lesungen und Diskussionen veranstaltet. Für weitere Infos klickt unsere Junge-Leute-Facebookseite.
Der Eintritt ist frei.

Text: Amelie Völker    

Foto: Milena Wojhan