Neuland

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Skinny Bitch- so heißt das
kalorienarme „In-Getränk New Yorker Models“. Paul Anderl und Ludwig Wöhrl wollen es nun auch in München etablieren

Eine
Skinny Bitch, bitte! Wer einen derartigen Wunsch äußert, darf sich nicht
wundern, wenn er schief angeschaut wird. Doch das soll sich bald ändern,
zumindest wenn es nach Paul Anderl und seinem Kumpel Ludwig Wöhrl geht. Sie
wollen, wie sie sagen, das kalorienarme „In-Getränk New Yorker Models“ auch in
München etablieren. Entstanden ist die (Schnaps-)Idee vor etwa fünf Jahren.
Spruchreif ist sie allerdings erst vergangenes Jahr geworden, als die beiden
die Skinny Drinks GmbH gegründet haben. 

Der Name? Polarisiert. „Wir wollen mit unserem Getränk nicht in die Girly-Ecke
gesteckt werden“, sagt Paul. Stattdessen richtet sich ihr Mix aus Wodka,
frischer Zitrone und Soda an „figurbewusste Damen und sportliche
Herren zwischen 18 und 45“. Wenn die beiden jungen Männer nicht gerade an einer
neuen Münchner „Kultmarke“, wie sie es nennen, tüfteln, trifft man sie abends
häufig im Biergarten oder an der Isar – demnächst sicherlich mit der ein oder
anderen Skinny Bitch in der Hand.  

Sarah Brenner

Foto: privat

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Sarah

Bei Sarah dreht sich diese Woche alles ums Tanzen: Ob im KONG zu den Sounds von DJ Essika, bei Alice im Wanndaland in der Tumblinger Straße, beim Festival Junger Tanz oder doch, ganz traditionell, beim Tanz in den Mai.

Die
Sonne lacht, die Vöglein zwitschern und die Stadt ist endlich wieder grün! Für
ein Grillfest ist es abends noch zu frisch. Das hält mich allerdings nicht
davon ab, die Picknickdecke auszupacken und den Duft von frisch gemähtem Gras
zu genießen. Und während ich den Schmetterlingen so beim ausgelassenen Flattern
zusehe, bekomme ich direkt Lust zu tanzen. Wie passend. Schließlich steht der
erste Mai bald vor der Tür.  

Den Freitag lasse ich erst einmal ruhig angehen.
Mit meiner Sonnenbrille im Gepäck fahre ich an die Isar, um mir die Sonne ins
Gesicht scheinen zu lassen. Jetzt noch Tim Mobils neues Mixtape
Kleinstadtimpressionen auf die Ohren und der Tag ist perfekt. Na ja, fast. Denn was wäre ein Tag ohne Kunst? Ein verlorener Tag. Oder zumindest ein ziemlich
trister Tag. Gut, dass die Pinakothek der Moderne um 20 Uhr ihre Pforten
öffnet. ARTisFACTION heißt das Projekt, bei dem die Projektionen der renommierten
Videokünstlerin Betty Mü von verschiedenen Acts aus der lokalen Elektroszene untermalt
werden. Nach dieser außergewöhnlichen Mischung zieht es mich noch auf die Aftershow-Party
im KONG
. Denn dort legt neben Leif Müller auch die junge Münchnerin Essika
auf.

Am Samstag geht es künstlerisch weiter. Und zwar auf dem Stijl Design
Markt
, der nun schon zum dritten Mal in Folge auf der Münchner Praterinsel residiert.
Mit dabei sind auch dieses Jahr wieder um die 120 Nachwuchsdesigner, kleine
Labels und junge Kreative aus der Umgebung, die ihre ausgefallenen Produkte zur
Schau stellen und natürlich auch verkaufen. Dazu gibt es nicht nur Köstlichkeiten aus aller Welt, sondern auch gute Musik. Am Abend mache ich mich auf den Weg zum MAKE OR
BREAK FESTIVAL
auf dem Feierwerk-Gelände, das die Münchner Festival-Saison
einläutet – mit Biergarten, Bar und namhaften Acts aus verschiedenen
Kultursparten. Eintritt? Ist frei.

Sonntag
– Die Festival-Saison ist eröffnet! Also ab zum ersten Münchner
Science-Fiction-Festival in der Einsteinstraße. Dieses verspricht, Künstler,
Wissenschaftler und Entertainer zu einem spektakulären Unterhaltungsprogramm zu
fusionieren. Mit von der Partie ist zum Beispiel die neue Show der 9 Volt-Space
Opera. Außerdem geht der brandneue Science-Fiction-Slam in die erste Runde.
Nach diesem wissenschaftlichen Overload brauchen meine grauen Zellen allerdings
dringend noch ein entspannendes Kontrastprogramm. Musik! Wie gut, dass die
Wiener Band WANDA um 20 Uhr zu einem exklusiven Konzert ins Backstage lädt.

Am Montag schlafe ich erst einmal aus. Obwohl es heute fast ein
bisschen nach Regen aussieht, verbringe ich den Nachmittag draußen und genieße
den ersten Frozen Yogurt des Jahres. Mit Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Cookies
und Schokosoße – Sofern sie noch in den Becher passt. Frisch gestärkt mache ich
mich am Abend auf den Weg ins Kino, um mir den neuen Fast & Furious anzusehen.

Am Dienstag ist Uni angesagt. Auf meinem Stundenplan stehen neben den
„Dialogen von Wirklichkeit“ auch verschiedene Themen und Konzepte der
Filmtheorie. Trotz meines vollgepackten Stundenplans mache ich mich am Abend
noch auf den Weg zur Studiobühne, um mir das neue Stück von Maria Gyrlz
anzusehen. 3 Prinzen im Tower heißt das Werk, das sich voll und ganz meiner
Lieblingszahl 3 verschrieben hat: 3 Abende, 3 Prinzen, 2×3 Darsteller und 3⁴ Äpfel. Ich bin
gespannt!

Am Mittwoch bin ich mit ein paar Kommilitonen im Englischen Garten verabredet.
Danach schwinge ich mich auf mein Rad und fahre zum Viehhof in der
Tumblingerstraße. Denn dort hat der Wannda-Circus seine Zelte aufgeschlagen.
Eröffnet wird das Open Air um 20 Uhr mit einem einstündigen Tanz- und
Erlebnistheater: Alice im Wanndaland heißt der bunte Mix aus Tanz und Akrobatik.
Obwohl ich selbst seit vielen Jahren tanze, bekomme ich vom Zuschauen plötzlich
Lust auf mehr. Ballett? Nein, nie wieder. Das habe ich bereits als Vierjährige
beschlossen, als ich mich in einer Schnupperstunde neben ein halbes Dutzend
kleiner Prinzessinnen einreihen musste. Das wäre ja an sich nicht schlimm
gewesen. Nur trug ich kein rosafarbenes Tutu, sondern eine blaue Leggins.
Außerdem waren meine Haare zu keinem kunstvollen Dutt gebunden, sondern mit
einer Hand voll Gel zum „Igel“ gestylt. Heute trage ich meine Haare zwar gerne
im Dutt, um Ballettschulen mache ich aber nach wie vor einen großen Bogen. Vielleicht
sollte ich es also lieber mit Contemporary oder Modern-Dance probieren. Mal
sehen. Jetzt steht nämlich erst noch die 4 Temperamente Kabarett-Show auf dem
Programm.

Am Donnerstagvormittag geht’s zum 51. Münchner Frühlingsfest auf die
Theresienwiese. Mit dabei: Lukas, ein Duisburger, dem ich erst einmal lang und breit
erklären muss, dass das Frühlingsfest ein Volksfest und keine Kirmes ist.
Außerdem versuche ich ihm klarzumachen, dass das Bier bei uns in Bayern nicht
oll wird. Und auch nicht schal, sondern lack. „Wat?“ fragt er, während er mich aus
ungläubigen Augen heraus anstarrt. Na “dat” kann ja heiter werden… Unsere
Erheiterung verwandelt sich allerdings spätestens am Abend in pure
Ausgelassenheit. Schließlich steht der erste Mai vor der Tür und den wollen wir
gebührend feiern. Nach einer kleinen Shoppingtour auf dem Münchner
Nachtflohmarkt
zieht es uns entweder auf die Tanz in den Mai Party im HEART
oder ins KONG, denn das feiert heute sein vierjähriges Bestehen.

Am Freitag trete ich einen kurzen Heimatbesuch an: Zum traditionellen
Maibaumaufstellen. Am Abend muss ich allerdings schon wieder in München sein.
Schließlich öffnet der Gasteig um 20 Uhr seine Pforten, um jungen
Leistungsgruppen, Meisterschülern und Erstsemestern die Möglichkeit zu bieten,
ihre Choreographien im Rahmen des dreitätigen Festivals Junger Tanz zu
präsentieren.

Refugee Law Clinic: Jura mal anders

Behördengänge? Können kompliziert sein, besonders für Flüchtlinge. Die Initiative “Refugee Law Clinic” will Asylsuchende dabei unterstützen.

Jahrzehntelang war es verboten. Doch mittlerweile dürfen Studenten auch in Deutschland juristische Beratung leisten. Das krempelt nicht nur das Jurastudium um, sondern kommt zugleich auch Bedürftigen zu Gute. Ursprünglich sind die „Law Clinics“ eine Erfindung aus den USA. Mittlerweile gibt es sie auch in München. Das Prinzip ist einfach: Angehende Juristen und ehrenamtliche Helfer unterstützen Asylbewerber bei Behördengängen. Außerdem bieten sie kostenlose Deutsch- und Fremdsprachenkurse an. Wer mitmachen will, sollte viel Spaß an der Vereinsarbeit mitbringen. Das Ziel: Durch eine Kombination aus theoretischer und praktischer Ausbildung sollen die Studenten schon während ihrer Ausbildung mit dem künftigen Berufsalltag konfrontiert werden. Dieses Konzept scheint aufzugehen, auch für Franziska Faßbinder und Lisa Schmidt (Foto: Sandra Singh), beide Mitte 20: „Als wir die Beratung das erste Mal angeboten haben, saßen schon eine halbe Stunde vorher sieben Hilfesuchende vor dem Beratungszimmer“, sagt Franziska. Sarah Brenner

Talente spenden: Gemeinsam Gutes tun

Sie organisieren Kleiderspenden und geben Deutschkurse: Deutschlandstipendiaten haben die Initiative “Talente spenden” gegründet, um Flüchtlingen zu helfen.

Das Projekt „Talente spenden“ besteht aus einer Gruppe von Deutschlandstipendiaten der TU München, die sich seit vergangenem Jahr gemeinsam sozial engagiert. „Da wir als Studenten gut mit unserem Geld haushalten müssen, haben wir uns überlegt, unsere Talente an andere Menschen weiterzugeben“, sagt Johanna Ziegltrum, 24 (foto: privat). Außerdem organisiert die Gruppe regelmäßig Bücher- und Kleiderspendenaktionen in Flüchtlingsheimen.
Ihr neuestes Projekt: wöchentliche Deutsch- und Fremdsprachenkurse für minderjährige Flüchtlinge. „Wir wollen der Gesellschaft, die einen Teil unseres
Stipendiums trägt, gerne etwas zurückgeben und benachteiligten Bevölkerungsgruppen helfen“, sagt Johanna. Besonders wichtig sei ihr dabei, selbst aktiv zu werden und in persönlichen Kontakt mit den Hilfesuchenden zu treten. Bei den Aktionen machen Studenten aus allen möglichen Fakultäten und Studienrichtungen mit. Somit kann das Projekt aus einem riesigen Pool an Talenten schöpfen.

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Sarah

Regen, Schnee und miese Laune! Doch davon hat Sarah die Nase inzwischen gestrichen voll – Zum Glück soll es am
Wochenende ja endlich wieder wärmer werden. Also nichts wie raus! An die
Isar oder in den Englischen Garten.

Ich entscheide mich für die zweite
Variante. Gut gelaunt schlendere ich zum Eisbach, um den scheinbar
kälteresistenten Surfern beim Wellenreiten zuzusehen. Das könnte ich den
ganzen Tag lang machen. Doch es ist Freitag und am Abend geht’s in den Urlaub – mental zumindest. Mein
Ziel? “Das Blaue Blaue Meer” im Pathos. Dort lasse ich mich
von der jungen Regisseurin Constanze Hörlin für 60 Minuten in “eine Welt
zwischen Realität und Traum” entführen.

Wieder in der Realität beziehungsweise
in meiner kleinen Studentenbude angekommen, beschließe ich, den Samstagnachmittag ebenfalls draußen zu
verbringen. Nur wie? Den inneren Schweinehund überwinden und eine Runde im Park
Joggen gehen? Oder doch lieber mit dem Fahrrad in die Stadt? Obwohl
ich mir fest vorgenommen hatte, wieder mehr Sport zu machen, schnappe ich mir
ein paar Zeitschriften und fahre an die Isar. Mit der U-Bahn. Bewegung werde
ich am Abend bei meiner Schnäppchen-Jagd auf dem Modeflohmarkt in der
Katharina-von-Bora Straße sowieso noch bekommen. Und
vielleicht zieht es mich danach sogar noch auf das Konzert der Redwinetunes im
Feierwerk.

Einkaufen macht ganz schön hungrig! Wie
gut, dass am Sonntag das zweitägige Streetfood-Happening
auf der Praterinsel eröffnet wird. Das verspricht nicht nur Essen aus
allen Himmelsrichtungen sowie lokal produzierte Getränke, sondern auch ein
bunt gemischtes musikalisches Unterhaltungsprogramm. Mit dabei ist unter
anderem die Münchner Singer-Songwriterin Sarah Sophie, die den Gästen zusammen
mit ihrer Band ordentlich einheizen will.

Mit vollem Magen soll man ja bekanntlich
nicht ins Wasser gehen. Ich glaube jedoch, dass man mit vollem Magen überhaupt
keinen Sport machen sollte. Also lasse ich den Montag erst einmal ruhig angehen. In der Ruhe liegt die Kraft
– Das behauptet zumindest mein schlauer Sprüchekalender. Am Nachmittag bin ich
mit meinen Mädels zum gemütlichen Kaffeetrinken in der Zimtzicke
verabredet. Abends geht es dann noch zur Karaoke-Party in der
Babalu-Bar. Also dann: Ohren zu und durch!

Nach diesem feucht-fröhlichen
Singspaß ist am Dienstag wieder
Kultur angesagt. Denn heute nehme ich mir die Zeit für Jesper Munks neue Platte
Claim, die am vergangenen Freitag erschienen ist.

Der Mittwoch
steht – ja, ich hätte es selbst beinahe nicht mehr für möglich gehalten – im Zeichen
des Sports. Nach ein paar gymnastischen Übungen in meinem viel zu kleinen
Wohnzimmer, beschließe ich, zum Bikram-Yoga zu gehen, denn Schwitzen bei über
40 Grad steht schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf meiner to-do-Liste. Und
was gibt es Besseres, als seine Abwehrkräfte in der kalten Jahreszeit mit ein
bisschen Sport zu stärken und dabei auch noch ein paar überschüssige Pfunde zu
verlieren? Am Abend mache ich mich dann – hoffentlich tiefenentspannt – auf den
Weg zur mucbook-Release-Party im Kong, die neben dem Münchner DJ Taran
Frisch sowie einem Tresentalk zum Thema “Heimat München”, auch noch
einen Special Guest verspricht.

Am Donnerstag
schlafe ich erst einmal aus. Tagsüber reicht die Energie nur zum Lesen und
Fernsehschauen. Gegen 19.00 Uhr mache mich dann aber doch auf den Weg zum Frameworks-Festival
in der Einsteinstraße. Dieses versteht sich als Plattform für neue musikalische
Positionen und bietet Künstlerinnen und Künstlern aus unterschiedlichen
europäischen Subkulturen Raum. Mit von der Partie sind dieses Jahr zum Beispiel
Thomas Köner, Driftmachine oder Mo
Kolours. Wer es am Donnerstag nicht schafft, hat noch bis zum 14. März Zeit,
auf dem Festival vorbeizuschauen. Der Eintritt ist übrigens frei.

Was so ein bisschen Sonne doch alles
bewirken kann! Meine Laune ist um 100 Prozent gestiegen und die Woche ist dabei
wie Flug vergangen. Am Freitagabend
lasse ich die Ereignisse der letzten Tage noch einmal bei einem melodischen
Folk-Pop Konzert der Champs im Milla revuepassieren.