Mein München – Dachauer Straße

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Mut ist ein wichtiger Begleiter im Leben, auch für Yunus Hutterer. Der 18-Jährige fotografiert leidenschaftlich gerne und hat sich entschieden Foto und Design zu seinem Beruf zu machen. In großen roten Lettern ist der Mut auf seiner Fotografie von der Dachauerstraße zu sehen, wo Stillstand und Bewegeung aufeinander treffen.

Mut ist ein großes Wort. Man braucht Mut, um Dinge zu tun, die vielleicht nicht dem einfachsten Weg entsprechen. Dinge und Wege, die abseits von Gleisen liegen. Mut ist ein großes Wort, das oft im Kleinen liegt.
Auf dem Pathos-Gelände an der Dachauer Straße ist Mut auch ziemlich groß. An der Außenwand eines Gebäudekomplexes leuchtet er den nächtlichen Passanten entgegen.
Künstler können hier arbeiten, ausstellen, ihre Träume verwirklichen und den Mut haben, andere daran teilhaben zu lassen.
Für Yunus Hutterer, 18, ist es ungewöhnlich, ein Foto wie dieses zu machen, bei dem so viel „Ruhe und so viel Unruhe“ zugleich abgebildet ist. Ein Freund von ihm läuft durch das Bild und gleichzeitig sind die Lichter der Straßenbahnlinie und der Autos und vor allem das rote Leuchten des Mutes so fest und so eingefroren.
„Das ist vielleicht ein Bild, das nicht so typisch ist. Generell und auch nicht für mich“, sagt Yunus. Aber genau das habe ihn gereizt. Auch einfach mal etwas anderes zu machen.
Mut ist es vielleicht auch, sich als 18-Jähriger dafür zu entscheiden, „in die Foto- oder Design-Richtung“ zu gehen, ohne zu wissen, ob man davon irgendwann einmal die Miete zahlen wird können. Mut braucht man. Nicht nur kurz vor dem Jahreswechsel, wenn man sich für gute Vorsätze entscheiden muss, sondern das ganze Jahr über. Aber
man kann ja am Anfang mal damit
beginnen, ein bisschen mehr Mut zu haben.

Von Theresa Parstorfer