Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Antonia

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Statt, wie ihre Freunde, in den Semesterferien um die Welt zu fliegen, lässt es sich unsere Autorin in München gut gehen. Und findet neben neuen Büchern und Tipps für Helden vielleicht sogar ein ziemlich gutes Geschenk für ihre Oma.

Semesterferien. Meine Freunde sind auf Fuerteventura, in
Thailand oder auf den Philippinen. Ich halte in München die Stellung. Ich muss
schließlich ein bisschen arbeiten, damit ich dann in den nächsten Ferien auch
mal wieder wegfliegen kann. Aber so lange ist es hier auch ziemlich schön. Vor
allem jetzt wo es langsam Frühling wird.

Am Freitagabend verschlägt es mich ins Münchner Forum für
Islam. Da gibt es eine sehr spannende und wie ich finde überaus relevante
Diskussion über feministische Visionen in Deutschland als Einwanderungsland. Nach
der Veranstaltung geht’s dann noch ab ins Bob Beaman. Da ist heute Monticule
Kick-Off #1
. Das Monticule-Festival ist ein kleines aber – wie ich mir sagen
hab lassen – sehr feines Elektro-Festival im Süden von Frankreich. Organisiert
wird das Ganze von ein paar Münchner Freunden, die Bock auf ihr eigenes
Festival hatten. Zur Einstimmung auf Südfrankreich tourt das Festival jetzt mit
Kick-Off-Events durch Europa und macht seinen ersten Stopp in München.

Es ist Samstag. Aber nicht irgendein Samstag, sondern
Indiebookday-Samstag. Um die kleineren Verlage und Buchläden zu unterstützen
gibt es an diesem Tag Aktionen von verschiedenen Buchhandlungen in München. Zum
Beispiel im Buch in der Au, in der Glockenbuchhandlung oder im buch&töne.
Im letzten Semester habe ich sowieso mal wieder zu viele Skripte, Theorien und
wissenschaftliche Arbeiten gelesen, da tut es gut auch mal wieder ein bisschen
in einem Roman zu schmökern.

Abends geht’s dann auf das Gratis-Festival Isarrauschen auf
der Praterinsel
. Bei mir als Studentin ist grundsätzlich schon mal fast alles
was gratis ist, sehr gut und wenn’s dann auch noch ein cooles Festival ist,
dann hält mich nichts mehr auf der Couch. Kleiner Hinweis: es ist jedoch nur
gratis, wenn man sich vor 20 Uhr von der Couch trennen kann. Danach kostet es 5
bzw. 10 Euro.

Das Wochenende ist schon fast wieder rum, dann kommt noch
der Sonntag vorbei. Und da werde ich zur echten Heldin, naja gut ich gehe auf
den Heldenmarkt im MVG Museum. Da kann man alles kaufen oder ausprobieren was
nachhaltig, biologisch und meist regional erzeugt ist. Außerdem gibt’s Infos,
wie man Lebensmittel retten kann oder auch Veganer werden kann. Sonntagabend
ist ein guter Abend um mal wieder ins Kino zu gehen, genauer gesagt ins
Bahnhofskino im Bahnwärter Thiel. Da läuft der schweizerische Film
„Silberwald“, in dem es um Rechtsradikalismus geht.

Monday = Funday? Oder wie war das nochmal? Gut, eigentlich
muss ich erstmal wieder ein bisschen arbeiten, aber trotzdem sind
Semesterferien und deshalb entdecke ich abends mal wieder meine künstlerische
Ader – die lange als verloren galt. Bei der ArtNight im Oliveto ist das Thema
dieses Mal die „Münchner Skyline“. Würde sich ganz gut in meinem Zimmer machen,
wenn’s was wird. Und wenn’s nichts wird, dann kriegt’s die Oma zum Geburtstag.
Die freut sich in jedem Fall. Also eine Win-Win-Situation.

Voraussichtlich mit einem Geschenk für meine Oma, wache ich
am Dienstag-Morgen auf und gehe erstmal ausgiebig frühstücken. Eine Freundin
aus Spanien ist zu Besuch in München. Also tagsüber volles Touri-Programm mit
Englischer Garten, Marienplatz und Viktualienmarkt. Abends verschlägt es uns
dann in die Milla zum JazzJam. Bei der monatlichen Jam-Session treffen sich
Studenten und Alteingesessene zum Musizieren.

Die Hälfte der Woche ist schon wieder vorbei. Am Mittwoch ist es Zeit
mal wieder ein bisschen zu arbeiten und das Thema für die Bachelorarbeit
erfindet sich leider auch nicht selbst. Abends aber noch zur WATER
is LIFE Vernissage
ins Lost Weekend zu gehen, kann ich mir dann doch nicht
verkneifen. Da werden Bilder der letzten Viva con Agua Projektreise nach Äthiopien
gezeigt.

Bier trinken und dabei Yoga machen? Klingt für mich wie ein
schlechter Scherz. Aber genau das gibt’s am Donnerstagabend bei der Pop Up Yoga
Bieredition
. Passend zur baldigen Biergarten-Saison. Und zur Wiesn ist’s ja
auch nur noch ein halbes Jahr. Da muss man vorbereitet sein.

In den Semesterferien ist zwar eigentlich jeder Tag irgendwo
Wochenende, aber ich freu mich trotzdem sehr, dass schon wieder Freitag ist. Da
sind einfach alle gut drauf und in der Stadt ist was los.
Mich zieht es an diesem Freitagabend ins Museum Brandhorst. Da herrscht „Postapokalistischer
Realismus“
. Bei der Veranstaltungsreihe werden Fragen aus Kunst, Film, Musik
oder Literatur zum Verhältnis aus Realität und Fiktion aufgegriffen und
diskutiert.  

Text: Antonia Franz

Foto: Privat

Ein Abend mit: Eric Schönemeier

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Mit seinem besten Freund Matthias Lamsfuß gründete Eric Schönemeier die “Downstairs Galerie”. Sie kombinieren Kunst und
Party und wollen junge Künstler aus ihrem Umfeld unterstützen.
Seit einem halben Jahr veranstaltet Eric nun auch jeden Mittwoch die “Typ
Ische Party” im Nachtclub Kong. Außerdem schreibt und redet er gerne. Worüber, wenn er betrunken ist, das hat er uns verraten.

Der beste
Ort zum Vorglühen:
Vorglühen ist der Tod. Ansonsten: Die Registratur/Goldene
Bar.  

Danach
geht’s ins/zu:
KONG

Mit dabei
ist immer:
Der Matze (ist der Eric).

An der Bar
bestelle ich am liebsten:
Sloe Gin Fizz / Huso.

Betrunken
philosophiere ich über:
Die Unsinnigkeit von Diskursen im Nachtleben.

Der Song
darf auf keinen Fall fehlen:
Omri Smadar – Muzika Salim

Mein
Tanzstil in drei Worten:
Noch ein Schnaps?

Der
Anmachspruch zieht immer:
“Hey schöne Schuhe/Haare – Hallo ich bin Eric!”

Meine
dümmste Tat im Suff war:
Nackt auf der Crux Bar.

Das beste
Katerfrühstück gibt`s im/bei:
Die Waldmeister.

Diesem
Club/dieser Bar trauere ich nach:
Die Registratur.

Website: downstairs.wtf / monticulefestival.de

Stefanie Witterauf

Foto:

Matthias Lamsfuß 

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Stefi

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Diese Woche wird verregnet. Kein Grund für Stefi, daheim zu bleiben, sie hat viel vor: im Viehhof findet das Urban-Art-Festival Deadline statt, sie geht zur Pre-Party des Monticule-Festivals ins Kong, im Farbenladen stellen sich junge Magazine
unter dem Motto “Durchgeblättert” vor und im Ampere findet der Isar-Slam im Mai statt.

Verlängerte Wochenenden sind super geeignet zum Wegfahren –
ist das nötige Kleingeld nicht da, kann man aber auch in der Stadt ein
gewisses Urlaubsfeeling bekommen. Am Freitag
radle ich ins Schlachthofviertel. In der Tumblingstraße 29, beim Viehhof,
findet das Urban Art Festival
Deadline
statt und der Eintritt ist auch noch frei. Auf 1200
Quadratmetern erstellen zwanzig Münchner Künstler gemeinsam ein XXL-Kunstwerk.
Abends geht es für mich weiter ins Strom zu dem zweiten Album-Release von Blek le Roc.
Die Musik des Trios erinnert an amerikanische College-Rock-Bands und das Atomic
Café. Danach habe ich noch Lust zu tanzen – bitte mehr
elektronisch. Vom
18- 21. Juni findet zum ersten Mal das Monticule-Festival in
Frankreich statt. Vorgeschmack gibt’s auf der Pre Party im Kong.

Die Veranstaltung Ein Platz für alle – Straßenkunst zum Mitmachen
steht am Samstag auf meiner
Entertainment-To-Do-Liste. In der Bayern-Kaserne kommen Straßenkünstler, Hip-Hopper,
Anwohner, Breakdancer, Schaulustige, Familien, also wohl jedermann zusammen, um
ein bleibendes Zeichen der Willkommenskultur an der Außenmauer der Kaserne
entstehen zu lassen. Motto: Refugees welcome. Zuagroaste welcome. Münchner welcome.
Auch dieses Jahr ist wieder das Streetlife Festival in der Ludwig- und
Leopoldstraße. Zwei Tage lang gibt es dort viel zu entdecken. Das junge Mitmachradio M94,5
beschallt das ganze Wochenende die Fußgängerunterführung am
Oskar-von-Miller-Ring. Das heißt für mich: Chillen, Dancen, Singen und Anstoßen
auf der längsten autofreien Flaniermeile der Stadt. Dann geht es weiter in den
Farbenladen in die Hansastraße 31 zur Ausstellung „München – eine Sehnsucht“,
denn von 18 Uhr an findet die Veranstaltung Zwischen den Zeilen statt: Es lesen die Prosaautoren Laura Worsch, Elena Anais Lorscheid,
Andreas Rentz und Lara Hampe ihre Texte. Für Musik sorgt der junge
Singer-Songwriter Darcy.

Ausgeschlafen geht mein Programm Sonntagmittag weiter. Erst zur Artmuc, der kleinen Tochter der Stroke. Mehr
als einhundert Einzelkünstler stellen ihre zeitgenössischen Werke dieses
Wochenende auf der Praterinsel aus. Ab fünf bin ich wieder im Farbenladen
anzutreffen bei der Veranstaltung Durchgeblättert, bei der sich junge
Magazine, Radiosender und Blogs vorstellen. Dabei sind M94.5, Super Paper,
mucbook, Unikat, zeitjung.de, philtrat, Actually Not und andere. Vorbeikommen
lohnt sich!

Gänsehaut am Montag
mit den Elektro-Künstlern Howling.
Die Musik von dem australischen Singer/Songwriter Ry Cuming und Berliner
Produzenten Frank Wiedemann läuft auf meinem MP3-Player rauf und runter. Klar,
dass ich es mir das Live-Konzert im Strom nicht entgehen lasse.

Das schöne Wetter muss ich einfach ausnutzen – und zwar zum
Sonnetanken an der Isar. Aber keine Zeit für viel Faulheit: Blut geleckt in Sachen
Poetry Slam habe ich vergangenes Wochenende und will mehr hören von den
Wortakrobaten, deswegen statte ich dem Isar Slam im Mai im Ampere am Dienstag einen Besuch ab.

Eine „Unter
Wasser“ Ausstellung von Fedralita
lockt mich am Mittwoch in die ART:IG GALERIE. Um 19
Uhr fängt die Vernissage an, aber lange kann ich nicht bleiben. Denn heute
entrümple ich noch meinen Kleiderschrank für die Kunterbunte Kleidertauschparty am Donnerstag in der Sendlinger Straße 47.
Vielleicht machen meine Shirts ja noch jemand anderem Freude.

Und dann ist auch schon wieder Freitag. Erst erkläre ich die Freibadsaison offiziell für eröffnet,
dann gehe ich Eisessen und, wenn es dunkel wird, ins Sunny Red zu Into the Void  mit Maulwurf-Rucksack-Besitzer und DJ Freddy
Klein.