Statt, wie ihre Freunde, in den Semesterferien um die Welt zu fliegen, lässt es sich unsere Autorin in München gut gehen. Und findet neben neuen Büchern und Tipps für Helden vielleicht sogar ein ziemlich gutes Geschenk für ihre Oma.
Semesterferien. Meine Freunde sind auf Fuerteventura, in
Thailand oder auf den Philippinen. Ich halte in München die Stellung. Ich muss
schließlich ein bisschen arbeiten, damit ich dann in den nächsten Ferien auch
mal wieder wegfliegen kann. Aber so lange ist es hier auch ziemlich schön. Vor
allem jetzt wo es langsam Frühling wird.
Am Freitagabend verschlägt es mich ins Münchner Forum für
Islam. Da gibt es eine sehr spannende und wie ich finde überaus relevante
Diskussion über feministische Visionen in Deutschland als Einwanderungsland. Nach
der Veranstaltung geht’s dann noch ab ins Bob Beaman. Da ist heute Monticule
Kick-Off #1. Das Monticule-Festival ist ein kleines aber – wie ich mir sagen
hab lassen – sehr feines Elektro-Festival im Süden von Frankreich. Organisiert
wird das Ganze von ein paar Münchner Freunden, die Bock auf ihr eigenes
Festival hatten. Zur Einstimmung auf Südfrankreich tourt das Festival jetzt mit
Kick-Off-Events durch Europa und macht seinen ersten Stopp in München.
Es ist Samstag. Aber nicht irgendein Samstag, sondern
Indiebookday-Samstag. Um die kleineren Verlage und Buchläden zu unterstützen
gibt es an diesem Tag Aktionen von verschiedenen Buchhandlungen in München. Zum
Beispiel im Buch in der Au, in der Glockenbuchhandlung oder im buch&töne.
Im letzten Semester habe ich sowieso mal wieder zu viele Skripte, Theorien und
wissenschaftliche Arbeiten gelesen, da tut es gut auch mal wieder ein bisschen
in einem Roman zu schmökern.
Abends geht’s dann auf das Gratis-Festival Isarrauschen auf
der Praterinsel. Bei mir als Studentin ist grundsätzlich schon mal fast alles
was gratis ist, sehr gut und wenn’s dann auch noch ein cooles Festival ist,
dann hält mich nichts mehr auf der Couch. Kleiner Hinweis: es ist jedoch nur
gratis, wenn man sich vor 20 Uhr von der Couch trennen kann. Danach kostet es 5
bzw. 10 Euro.
Das Wochenende ist schon fast wieder rum, dann kommt noch
der Sonntag vorbei. Und da werde ich zur echten Heldin, naja gut ich gehe auf
den Heldenmarkt im MVG Museum. Da kann man alles kaufen oder ausprobieren was
nachhaltig, biologisch und meist regional erzeugt ist. Außerdem gibt’s Infos,
wie man Lebensmittel retten kann oder auch Veganer werden kann. Sonntagabend
ist ein guter Abend um mal wieder ins Kino zu gehen, genauer gesagt ins
Bahnhofskino im Bahnwärter Thiel. Da läuft der schweizerische Film
„Silberwald“, in dem es um Rechtsradikalismus geht.
Monday = Funday? Oder wie war das nochmal? Gut, eigentlich
muss ich erstmal wieder ein bisschen arbeiten, aber trotzdem sind
Semesterferien und deshalb entdecke ich abends mal wieder meine künstlerische
Ader – die lange als verloren galt. Bei der ArtNight im Oliveto ist das Thema
dieses Mal die „Münchner Skyline“. Würde sich ganz gut in meinem Zimmer machen,
wenn’s was wird. Und wenn’s nichts wird, dann kriegt’s die Oma zum Geburtstag.
Die freut sich in jedem Fall. Also eine Win-Win-Situation.
Voraussichtlich mit einem Geschenk für meine Oma, wache ich
am Dienstag-Morgen auf und gehe erstmal ausgiebig frühstücken. Eine Freundin
aus Spanien ist zu Besuch in München. Also tagsüber volles Touri-Programm mit
Englischer Garten, Marienplatz und Viktualienmarkt. Abends verschlägt es uns
dann in die Milla zum JazzJam. Bei der monatlichen Jam-Session treffen sich
Studenten und Alteingesessene zum Musizieren.
Die Hälfte der Woche ist schon wieder vorbei. Am Mittwoch ist es Zeit
mal wieder ein bisschen zu arbeiten und das Thema für die Bachelorarbeit
erfindet sich leider auch nicht selbst. Abends aber noch zur WATER
is LIFE Vernissage ins Lost Weekend zu gehen, kann ich mir dann doch nicht
verkneifen. Da werden Bilder der letzten Viva con Agua Projektreise nach Äthiopien
gezeigt.
Bier trinken und dabei Yoga machen? Klingt für mich wie ein
schlechter Scherz. Aber genau das gibt’s am Donnerstagabend bei der Pop Up Yoga
Bieredition. Passend zur baldigen Biergarten-Saison. Und zur Wiesn ist’s ja
auch nur noch ein halbes Jahr. Da muss man vorbereitet sein.
In den Semesterferien ist zwar eigentlich jeder Tag irgendwo
Wochenende, aber ich freu mich trotzdem sehr, dass schon wieder Freitag ist. Da
sind einfach alle gut drauf und in der Stadt ist was los.
Mich zieht es an diesem Freitagabend ins Museum Brandhorst. Da herrscht „Postapokalistischer
Realismus“. Bei der Veranstaltungsreihe werden Fragen aus Kunst, Film, Musik
oder Literatur zum Verhältnis aus Realität und Fiktion aufgegriffen und
diskutiert.
Text: Antonia Franz
Foto: Privat