Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Stephanie

Unsere Autorin ist ganz schön viel unterwegs in den kommenden Tagen. Aber kein Wunder: Die Auswahl an spannenden Events in der Stadt ist gerade wieder enorm. 

Am Freitag gehe
ich zum Ausklang der Woche in die Bergschmiede zum
Konzert von Henny Herz
. In der Band sind außerdem noch Flurin Mück am Schlagzeug und Ludwig Klöckner am Bass.
Einlass ist um 20 Uhr und das Motto für den Eintritt lautet „Pay what you
want“. Die Einnahmen kommen der Produktion des neuen Albums zugute.

Am Samstag schaue ich am Nachmittag ab 17
Uhr beim Mädelsflohmarkt im Feierwerk vorbei. Am Abend zieht es mich erst einmal ins STROM,
denn hier wird die Veröffentlichung der EP „Kimono“ von „The Living“ gefeiert. Später in der Nacht steht ein etwas melancholisches Event auf
meiner Liste: Der letzte Abend im awi. Hier tanze ich ein letztes Mal bis spät in die
Nacht.

Den Sonntag beginne ich ganz gemütlich und
schlafe erst einmal lange aus. Um 15 Uhr findet dann im Bahnwärter Thiel „Des Pudels Kern – Osterspaziergang mit dem weiblichen
Mephisto“
statt. Die
Schauspielerinnen Ulrike Mahr und Lucie Lechner zeigen Teile aus Goethes
“Faust I und II”. Die Veranstaltung findet als Kooperation mit dem
Faust Festival 2018 statt. Ich bin mal gespannt, was mich dort erwartet.

Auch gleich zu
Beginn der neuen Woche wird mir nicht langweilig. Denn am Montagabend bin ich in der FOX Bar bei „FOX under the trumpet – live session #23“. Hier erwartet mich heute die irische Rock-Band
„Castle Street“. Die Band kenne ich bisher noch nicht und freue mich darauf,
die Musik  live zu erleben.

Am Dienstag findet ab 19 Uhr im Lost
Weekend „Let’s talk language – Cultural Superstitions“ statt. Hier wird erstmal über „spooky stories, scary
urban legends and silly superstitions“ gesprochen. Später kann man hier neue Leute, Sprachen
und Kulturen kennenlernen: Gleich am Eingang muss man seine Muttersprache und
diejenige, die man gerne lernen möchte, angeben. Nach der Diskussionsrunde kann
man sich dann in der jeweiligen Sprache üben. Der Eintritt kostet 2,50 Euro.

Auch am Mittwoch steht bei mir wieder ein
spannendes Event auf meinem Plan. In der Aula der LMU findet die Veranstaltung „Leading Entrepreneurs
– Erlebe Münchens Startup Spirit“

statt. Ich bin
gespannt, welche neuen Startups und neue Ideen ich hier kennenlernen werde.
Später schaue ich dann gleich ums Eck im Lost Weekend vorbei. Denn hier findet „Munich Sessions – Those Willows / Dansi“ statt. Die Band „Those Willows“ spielt Indie und Dansi sorgt für den
folkigen Teil des Abends.

Am Donnerstagabend wird es bei mir schon
wieder musikalisch. Im Café Blá finden die „Huldofólk Sessions“ mit Matthew Austin statt. Einlass ist um 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Hier lasse ich den
Abend mit der Musik des britischen Songwriters ausklingen.

Zum Ende meiner
Woche bin ich am Freitag zuerst bei
der Kreativen Hausparty #1 im Kulturreferat der StuVe der
LMU
. „Unsere
kreative Hausparty soll mit Euch zu einem Spielplatz der künstlerischen
Vielfalt werden. Jede Form der Kunst ist willkommen!“, steht in der
Veranstaltung. Ich bin gespannt, was mich dort so alles erwartet. Später schaue
ich noch in der Milla bei „Swing Thing“ vorbei. Einlass ist ab 23 Uhr. Unter anderem mit
dabei sind dieses Mal DJ MIBOR aus Saragossa DJ NEMO feat. Ed an der
Klarinette & COUNT BASIC. Und so endet
meine ereignisreiche Woche mit Tanzen und Musik.

Text: Stephanie Albinger

Foto: Privat

Band der Woche: LVNG

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Die Band The Living nennt sich jetzt LVNG und zieht ein eindeutiges Selbstbewusstsein aus der Wandlung. Am Samstag, den 14. April werden die Münchner mit einem Konzert im Strom ihre neue EP “Kimono” veröffentlichen.

Mit den Vokalen verschwand bei der Münchner Indie-Band The Living auch die Unschuld. LVNG  nennen sie sich jetzt und eigentlich ist das nun auch eine völlig andere Band als die liebliche Indie-Pop-Folk-Band, die sich die vergangenen drei Jahre unter dem ursprünglichen Namen eine Karriere erspielte, die wirkte, wie für eine deutsche Vorabendserie geschrieben: Zwei Geschwisterpaare plus ein Gitarrist aus dem Münchner Umland spielen seit Jugendtagen zusammen; wunderschön, liebenswert und ein bisschen spießig. Ja, aber diese Unbedarftheit ist wie gesagt mit den Vokalen verschwunden.

Jetzt ist man hip, am Puls der Zeit, der Vorstadt entflohen und hoffentlich im „Kosmopolitischen“ und in den „pulsierenden Großstädten“ angekommen, wie es der Pressetext zur neuen EP „Kimono“ verspricht. Auch wenn die Idee mit den fehlenden Vokalen schon ein bisschen älter ist. Das begann bei den Hip-Hoppern vor weit mehr als zehn Jahren, die Hipster folgten wenig später. Mit der Musik von LVNG ist da im Vergleich Spannenderes passiert. Denn die wurde von Musikern der einstigen Münchner Hochglanz-Pop-Hoffnung Claire produziert. Nun ist sie kaum wiederzuerkennen. Als hätte man die Songs, die früher von sanften Keyboards, einer Akustik-Gitarre und der schon damals beeindruckend souligen Stimme von Sänger Karlo Röding getragen wurde, völlig digitalisiert. Die Klangflächen pumpen sich in Dubstep-Manier voran, als hätten sie Schluckauf, Karlos Gesang ist fragmentiert darüber gesetzt und die Backgroundstimmen wurden mittels Autotune ordentlich robotisiert. Ja, als das anfing, dass man Vokale aus Bandnamen wegließ, befand sich der Gebrauch von Effekten wie Autotune oder Vocodern gerade an der Grenze vom billigen Mainstream-Popmittel zum subversiven Underground-Sound. Denn diese digitalen Stimmwandler klangen, vor allem, wenn man sie überdosierte, schlicht ultra geschmacklos. Man hatte noch Chers späten Neunzigerjahre-Hit „Believe“ im Ohr und noch nicht genug Distanz dazu, um diesen schon wieder cool zu finden, dass es wie die ultimative Auflehnung gegen das popkulturelle Establishment erschien, solche Klänge in Underground-Produktionen zu benutzen. Seit Längerem erlebt Autotune, spätestens seit dem derzeitigen Erfolg von Haiytis Album „Montenegro Zero“, wieder eine Renaissance im Mainstream.

Ein bisschen machen also die zu LVNG umgestylten The Living den Eindruck, als würden sie all diese ehemaligen Subkultur-Codes, die es in den Mainstream geschafft haben, an sich nehmen und zu einer hyper-hippen zeitgenössischen Popästhetik verquirlen wollen. Eine solche Herangehensweise ist nicht ganz ungefährlich, zumal LVNG damit ihr einstmals größtes Gut, ihre Natürlichkeit, mit der sie sich hartnäckig beibrachten immer bessere Songs zu schreiben, verabschieden. Denn man hört der Musik, die sie als vorerst nicht im Netz verfügbare, rein physikalischen EP am Samstag, 14. April, im Münchner Strom veröffentlichen, an, dass der Style wichtiger ist als alles andere. Doch die Band zieht ein eindeutiges Selbstbewusstsein aus ihrer Wandlung, auch wenn Musik und Stil weniger die Speerspitze als das derzeit Etablierte der Popmusik sind.

Foto: Andreas Strunz

Text: Rita Argauer

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Jana

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Unsere Autorin Jana ist am liebsten im Theater: Entweder sie steht selbst auf der Bühne oder schaut sich ein anderes Theaterstück an – wie “Die Stühle”. Zwischendurch trifft sie sich mit Freunden bei der Feuerzangenbowle, besucht das Filmfestival KINO ASYL oder rockt zur Musik von “LVNG” ab.

Endlich Freitag! Ein Ausruf, den man als Studentin mitten im Semester nicht zu laut von sich geben sollte. Zumindest komme ich mir etwas seltsam dabei vor, denn im Moment scheint die ganze Woche über Wochenende zu sein.
Den Freitagabend läute ich im Hoch X ein. Die Stühle wurde von Amrei Scheer mit Philipp Schulze und Fiona Grün inszeniert. Alle drei sind gerade mal 20 Jahre alt und ich frage mich, was wohl dabei herauskommt, wenn sich drei junge Menschen in die Lage eines alten, seit Jahrzehnten in einem Turm eingesperrten Paares versetzen und über das Leben und dessen Sinn nachdenken. Trotz des schweren Stoffs – oder gerade deswegen – ist mir nach der Vorstellung nach etwas Fröhlichkeit zumute und ich mache mich auf den Weg ins Import Export, wo sie heute das KINO ASYL begießen. Ein Filmfestival, das die vergangene Woche Filme von und mit Menschen mit Fluchterfahrung zeigte. Die Abschlussparty geht bis in die frühen Morgenstunden und ich schlafe bis weit in den Samstagmittag hinein.

Als ich am Samstag aufwache, erwarten mich ein Dutzend verpasster Anrufe meiner Freunde, die schon am Isartor auf mich warten. Ein Glück haben sie noch nicht den ganzen Kessel Feuerzangenbowle ausgetrunken, als ich endlich ankomme, und ich darf mich mit einer heißen Tasse Hochprozentigem auf unseren gemeinsamen Abend einstimmen. Der führt uns heute ins Munich
Center of Community Arts – das MUCCA und wir sehen uns dort das Theaterstück Reine Kopfsache an. Die beiden Schauspieler machen sich darin auf die Suche nach sich selbst, dem Anderen, dem Du, dem Ich, dem Wir und fragen sich, was in den Köpfen der Menschen wohl so passiert. So viel Tiefgründigkeit lässt uns in geradezu melancholische Stimmung verfallen und wir enden in einer philosophischen Diskussion über das Leben und das Sein.

Dieser Abend motiviert mich, am Sonntag einmal selbst auf der Bühne zu stehen – und meinem eigenen Glück auf die Spur zu kommen. Im Kösk gibt es ab heute jeden Sonntagnachmittag von 17-19 Uhr für alle Interessierten den Theaterworkshop GLÜCK. Die Teilnehmenden erforschen mit theatralen Mitteln das Glück und stellen Glücksvorstellungen auf den Kopf. Genau das Richtige, um einer anstehenden, sogenannten Winterdepression auszuweichen, denke ich mir.

Beflügelt von so viel Glücklichsein lässt sich der vorlesungslastige Montag doch gleich viel angenehmer einleiten und ich freue mich zur Abwechslung mal nur darauf, am Abend daheim Ingwertee zu kochen und ganz viel Serie zu schauen. Hach, ist der Winter schön.

Was, wenn der Student bereits am Dienstag in den Club gehen will? Tarne dich gut und nenne es „einen Konzertbesuch“. So mache ich es heute und verbringe meinen Abend in der Milla. Bevor sich Neufundland aus Köln die Ehre geben, spielen AberHallo, fünf Jungs aus Regensburg.

Mittwoch zählt ja auch für Normalos, sprich Verdienende, fast schon als Wochenende, oder? Oder vielleicht auch nicht, jedenfalls finde ich es höchste Zeit, die erste Bar in dieser Woche aufzusuchen und damit offiziell mein Wochenende zu beginnen. Wegen des Hauch schlechten Gewissens, das
mich seicht streift, möchte ich meinen exzessiven Bierkonsum an diesem Abend wenigstens mit etwas Kultur kombinieren und entscheide mich für die Kiste an der Münchner Freiheit, wo es an diesem Abend eine Lesung der Komparatistik Schreibwerkstatt gibt. Fleißige Studierende lesen ihre Texte vor und ich darf lauschen? Wunderbar. Das Bier schmeckt auch vorzüglich, ich bin glücklich. Vielleicht sollte ich das am kommenden Sonntag im Theaterworkshop mal erwähnen, es scheint ja doch recht einfach zu sein, die Sache mit dem Glücklichsein.

„Heute Abend LVNG?“ zischt mein Kommilitone mir am Donnerstagvormittag im Seminar zu. Kurz habe ich den Impuls, ihm auf den Rücken zu hauen, denn er muss sich verschluckt haben. Dann fällt es mir ein: LVNG, ausgesprochen aber Living, weise ich meinen Nebensitzer in die Namensgebung der altbekannten und nun irgendwie doch neu gewordenen Band LVNG aus
München ein. Anscheinend gibt es außer einem neuen Namen auch neue Musik, die diesmal ganz anders klingt. Wir machen uns nach der Uni also auf den Weg ins Muffatwerk, wo LVNG als Vorband von I’m Not A Band im Ampere ihre neuen Songs vorstellen. B mn hn Vkl mtsngn knn?

Und dann ist ja eh schon wieder Wochenende. Ich habe eigentlich gar keine Lust, am Freitag vor die Türe zu gehen, der Alkohol der letzten Woche reicht mindestens bis Silvester, und außerdem habe ich viel zu wenig geschlafen in den letzten Tagen. Deshalb muss es heute Abend unbedingt gemütlich werden. Und wo schafft man das besser als in der Glockenbachwerkstatt? Wenn Menschen aus überall Musik von überall spielen und GEMEINSAM in Großbuchstaben geschrieben wird. Gemeinsam macht eben doch alles viel mehr Spaß und deshalb wird der Freitagabend natürlich kein einsamer in den eigenen vier Wänden, sondern so funky wie der Titel der Veranstaltung: Beige Funky / die 2.

Text: Jana Haberkern

Foto: Privat

Neuland: LVNG

Die Band “The Living” aus dem Münchner Umland nennt sich ab sofort LVNG und muss feststellen, dass so eine Namensänderung doch einiges an Aufwand mit sich bringt.

Die Band The Living vollzieht aktuell einen digitalen Tapetenwechsel, zumindest was den Bandnamen betrifft. Denn von „The Living“ kann eigentlich keine Rede mehr sein, die jungen Musiker nennen sich stattdessen nun LVNG –kurz, knackig und ohne Vokale, aber bei gleicher Besetzung. Über die Motivation dahinter sagt Sänger Karlo: „Wir haben schon lange mit dieser Schreibweise gespielt. Mit der neuen EP machen wir jetzt den Schritt in eine elektronischere Richtung und möchten dafür alles mal schöner und runder gestalten.“ Das erforderte allerdings Vorbereitung: Einen Monat Vorlauf hatte LVNG etwa für das Umbenennen ihrer Profile in den sozialen Medien eingeplant. Gerade die Umstellung auf Facebook erwies sich als aufwendig. Dort musste die Namensänderung erst offiziell beantragt und dann genehmigt werden. Auf den einschlägigen Streaming- und Verkaufsseiten haben sie sogar komplett neue Profile angelegt, sodass sich die bisherige Musik noch unter dem alten Namen findet. Einige Fans sind skeptisch, doch Karlo ist überzeugt: „Mit dem, was wir jetzt rausbringen, werden wir die Leute nicht enttäuschen.“ 

Text: Yvonne Gross

Foto: Privat