Neuland: StudySmarter

image

Damit das Lernen einfacher wird, haben vier Studenten der LMU und TU die App StudySmarter entwickelt.

Studieren soll Spaß machen. Vor allem das Lernen soll für jeden Studierenden einfach und motivierend sein, findet Maurice Khudhir, der mit Christian Felgenauer, Simon Hohentanner und Till Söhlemann – alle vier studieren an der LMU oder der TU – die App StudySmarter entwickelt hat. Studierende können dort ihre eigenen Vorlesungsfolien hochladen und bearbeiten: Indem man Sätze markiert, werden diese in einer Zusammenfassung aufgelistet. Folien können als wichtig eingestuft oder gelöscht werden – mit den selbst beschrifteten Karteikarten wiederholt man die gelernten Inhalte.

Das Konzept hat Erfolg: In den ersten zwei Tagen haben sich bereits mehr als 1000 Studierende auf der Plattform angemeldet. „Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen, was uns insbesondere nach der langen Entwicklungsphase freut und Bestätigung gibt“, sagt Maurice, der auf ein Jahr Vorbereitungszeit zurückblickt, bis die App nun für alle Lernenden zugänglich gemacht werden konnte. Gefördert wird das Start-up unter anderem von der LMU und der TU.

 

Text: Jana Haberkern

Foto:

Maurice Khudhir

 

München-Models: Maria Wallner

image

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es
auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir
porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen
hinter dem hübschen Gesicht.

Maria Wallner, 20, weiß, wie man Ziele angeht. Im Leistungssport hat sie gelernt, dass man sich nicht an Misserfolgen aufhängen darf, sondern in die Zukunft blicken muss. Seit sie klein ist, wollte sie Profi-Skifahrerin werden, hat es jedoch nur in den bayerischen Kader geschafft. Aufgeben ist für sie keine Option, auch nachdem sie sich bei mehreren großen Modelagenturen in München beworben hat und nur Absagen bekam. Vor ein paar Monaten hatte sich dann doch eine Agentur gemeldet, bei der sie nun unter Vertrag ist.

Mit 15 Jahren hatte sie mit Shootings angefangen und fand Spaß daran, so dass sie dies immer weiter verfolgt hatte, obwohl ihre Eltern nicht davon überzeugt waren. Modeln ist für sie ein Hobby, auch wenn der Nebeneffekt, als Studentin damit Geld zu verdienen, ein sehr schöner ist. Derzeit studiert sie Kunst und Multimedia an der LMU. „Ich setze nicht alles auf eine Karte“, sagt Maria, „aber durch das Studium bekommt man vielleicht auch Kontakte.“ Social Media und Internetpräsenz sind ebenfalls Teil ihres Studiums und das ist heute mit dem Modeln so sehr verbunden wie nie zuvor. Das sieht man auch auf ihrem Instagram-Account, wo sie neben Modelfotos auch Videos zeigt, wie sie Rampen mit einem Mountainbike herunter rast. Als Natursportlerin beschreibt sie sich, denn neben dem Skifahren auf Leistungsniveau betreibt sie eben auch Downhill-Mountainbiking und surft. „Ich muss immer raus an die frische Luft“, sagt Maria. Wie beim Modeln ist es ihr aber sehr wichtig, Dinge entspannt und locker anzugehen – auch wenn es erst mal bergab geht. 

Text: Sandra Will

Foto: Robert Haas

Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Serafina

image

Kultur, Musik und Journalismus – das ist ein guter Mix an Veranstaltungen. Unsere Autorin besucht nicht nur den Feinen Münchner Poetry Slam und
die Diskussion
„Hass im Netz – und was dagegen hilft“, sondern feiert auch im Milla den EP-Release von King Pigeon.

Es
ist Mitte Januar, das neue Jahr hat gerade erst begonnen und die Deadlines
scheinen noch weit weg. Zeit also, fleißig zu prokrastinieren und meine
kommende Woche zu planen.

Am Freitag
pilgere ich wieder ins Lost Weekend zum Feinen Münchner Poetry Slam,
die erste Veranstaltung vom Presserat Kultur, den die Unimagazine und Zeitungen
der LMU vor einem Jahr gegründet haben. Gewinner der Abend ist derjenige, der
den größten Applaus hat. Neben einigen Studierenden werden dort die bekannten
Poetry Slammer Dominik Erhard, Dave Appleson und Antonia Lunemann auftreten.
Und das alles mit freiem Eintritt. Da gönnt man sich doch
guten Gewissens einen Hipster-veganen Matcha-Latte, während man den Slammern
lauscht.

Der Samstag
steht ganz im Zeichen der Musik. Zunächst gehe ich zum Orgelkonzert der LMU mit dem Motto „End of Time“. Die Musikerinnen Angela
Metzger an der Orgel und die Violinistin Martina Trumpp ermöglichen eine
musikalische Zeitreise vom zeitlosen Bach bis zum gegenwärtigen Komponisten
Lehmann-Horn. Abgerundet wird dies mit einer spektakulären Lichtshow. Nach so
viel Klassik dürstet mein Herz nach Indie und ich treffe mich mit Freunden im
geliebten Strom: Das erste Mal Momentum im neuen Jahr – ich freue mich auf die Klänge von The Foals,
Justice, Bilderbuch und vielen weiteren Alternative- und Indie-Perlen.

Der Sonntagnachmittag
verschlägt mich in den Farbenladen des Feierwerks. Es wird wieder Zeit für eine
interessante Ausstellung namens „Plastic Vanity“ des
Künstlers Tobias Meier. Er zeigt mit
seiner Ausstellung unterschiedliche Puppen in den verschiedensten
Erscheinungsformen: „Aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen, fern der Ideale
der Zeit, nehmen sie ungewohnte Züge an. Keine Mode mehr, die sie anpreisen, in
ihrer neuen Funktion haben sie ein Eigenleben entwickelt“. Was nach einem
perfekten Stoff für einen Horrorfilm klingt, ist vor allem in Zeiten von perfekten
Möchtegern-Models und Möchtegern-Bloggern auf Instagram und Co. ein
interessantes Projekt.

Am
Montagabend
gehe ich in die Münchner Kammerspiele zur Episode
18
. Eine Expertengruppe um die Filmzeitschrift „Cargo“ sucht sich
eine Folge aus einer TV-Serie aus und diskutiert sie. In der heutigen Episode
geht es um den „Unbreakable Kimmy Schmidt“, bei der es um eine Frau geht, die
nach 15 Jahren aus einer Sekte flüchten kann und in New York einen Neuanfang
wagen möchte. Nach der heutigen Episode geht es daheim auch gleich los mit dem
Bingewatchen der Serie.

Der Dienstag wird wieder musikalisch: SiEA, eine elfköpfige Band spielen mit Tiger
Tiger
als Support in der Milla.

Auf
den Mittwochabend freue ich mich
schon lange: In der Großen Aula der LMU findet eine Diskussion mit Dunja Hayali zum
Thema „Hass im Netz – und was dagegen hilft“ statt. Da geht es nämlich um die
Fragen, was gegen Online-Hetze hilft und wie man diesen Menschen im Netz am
besten begegnen kann – ein Thema, das aktueller denn je erscheint. Da mir
dieses Thema sehr wichtig ist und uns alle betrifft, treffe ich mich am Donnerstag mit einer Freundin und
erzähle ihr davon.

Am Freitag ist wieder eine Woche vorbei, nach der Arbeit bin ich k.o, aber ich freue mich auf das Wochenende: Am Samstag geht’s in die Milla: King
Pigeon
feiern ihren EP-Release, die Aggressive Swans
supporten sie. Der perfekte Freitagabend.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: privat

250 Zeichen Wut:

image

Es ist soweit. Diese Woche ist Semesterstart und die ganze Stadt riecht nach Erstis. Und genauso zuverlässig kehrt damit jedes Jahr das Augenrollen unserer Autorin wieder.

An alle Erstsemester mit frischem
Immatrikulationshintergrund da draußen: auch eure euphorische Motivation wird bald vorüber sein. Wir sind nicht mehr in der Schule. Lasst bitte diesen Holzoptik Lamy-Füller zuhause. Und nein, ihr müsst nicht JEDES Tutorium besuchen. Manche Dinge findet man auch 2017 nur in Büchern und nicht bei YouTube oder Google. Nur eingebildete Papi-Söhnchen-Juristen parken direkt vor der Stabi. Und ja: es gibt auch noch andere Bibliotheken als die Stabi. Da lernt es sich meistens sogar besser und unbeobachteter. Und jetzt: alles Gute für’s Studium. Und auch, wenn ihr armen Küken es vom G8 nicht anders kennt: es geht nicht darum ganz, ganz schnell fertig zu werden, sondern darum möglichst viel mitzunehmen. Im Vorlesungssaal und auf Parties.

Text: Ornella Cosenza

München-Models: Lara Vogel

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es
auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir
porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen
hinter dem hübschen Gesicht. 

Um als Model durchzustarten, sind lange Beine und eine gewisse Größe das A und O. Oder? Nicht zwangsläufig. Lara Vogel ist 1,63 Meter groß und hat sich dennoch einen Namen in der Münchner Modelszene gemacht.

Während ihrer Zeit als Agentur-Model hielt sie ihre Chancen, Jobs zu bekommen, für sehr gering. Deshalb arbeitet sie momentan alleine und das scheint gut zu klappen. Lara zählt auf Instagram mehr als 7700 Abonnenten, auf Facebook hat sie mehr als 3300 Fans.

Ihren Erfolg und ihre Reichweite habe sie unter anderem der Zusammenarbeit mit Jean Noir zu verdanken, erklärt die19-jährige Münchnerin. Auch hat Lara für Fotografen wie Michael Färber gemodelt. „Momentan stehe ich bei vielen Workshops für Fotografen Modell , bei denen gezeigt wird, wie man beispielsweise mit dem Aufbau der Beleuchtung arbeiten kann. Dafür werden auch Models gesucht“, sagt Lara Vogel.

Ihrer Meinung nach sollen junge Frauen, die mit dem Modeln anfangen möchten, sich einfach trauen, selbst Fotografen anzuschreiben. „Das habe ich anfangs auch gemacht“, sagt Lara. Trotz ihrem Erfolg vor der Kamera möchte sie in ihrer Zukunft einen anderen Beruf ausüben. Im Oktober beginnt sie mit dem Studium der Kommunikationswissenschaften an der LMU. 

Text: Anastasia Trenkler


Foto: Stephan Rumpf

Wo kann man … sich ungestört sonnen?

Auch, wenn der Wetterbericht uns momentan enttäuschen mag – es ist noch Sommer. Wenn im August sich doch noch einige letzte Sonnenstrahlen blicken lassen, dann hat unsere Autorin die Tipps für euch, wo ihr ungestört Sonnenbaden könnt.

1) Nordteil des
Englischen Gartens
Im Nordteil des Englischen Gartens kann man alles besser machen, was im
Südteil auch geht: Keine nervigen Touris, die mit ihren Selfiesticks eine
Gefahr darstellen und keine wilden Radfahrer, die einen überfahren, wenn man
eine Sekunde nicht aufpasst. Es gibt hier viele versteckte und unberührte
Ecken, bei denen man sich ungestört hinlegen und braun werden kann.

2) Theresienwiese
Auf der Theresienwiese gibt es nichts, was man nicht tun kann.
Lustigerweise suchen sich hier deutlich weniger Leute einen Platz zum Brutzeln
aus. Hier hat man also auf jeden Fall seine Ruhe. Die Goethestraße ist auch
nicht weit entfernt, um sich bei einem Getränk zu erfrischen oder Sonnencreme
zu kaufen, falls man zu lange in der Sonne gelegen hat.

3) Vor der LMU
Der Platz vor der LMU eignet sich hervorragend für ein Sonnenbad: Wem es in
der Sonne irgendwann zu heiß wird, kann sich in die angenehm kühlen Wände der
LMU zurückziehen oder sich im Brunnen abkühlen und der verrückte Eismacher ist
genau um die Ecke. Wenn man darüber hinaus die vielen Studierenden sieht, die
auf dem Weg zur Bib oder Klausur sind, genießt man das Sonnenbad umso mehr.
Wenn man allerdings zur Prokrastinations-Fraktion gehört, sollte sich lieber
einen anderen Ort zum Sonnen suchen, um den Gedanken an den nächsten
Abgabetermin zu verdrängen.

4) Westpark
Ideal für Leute, die Fernweh haben, denen aber das nötige Kleingeld für
eine weite Reise fehlt. Die Gärten im japanischen oder thailändischen Stil laden
zum Träumen nach Fernost ein.

5) Pforte des
Maximilianeum
Bei der Pforte des Maximilianeums kann man sich im Schneidersitz mit Blick
zur Stadt auf die Mauer hocken und die tolle Skyline Münchens genießen. In der
Regel sind auch nur eine Handvoll Leute dort unterwegs, die einen stören
könnten.

6) Schloss Nymphenburg
Gerade in dem prächtigen Park kann man sich entspannt
einen Platz im hohen Gras aussuchen, um sich königlich zu sonnen und sich eine
entweder fürstliche Sommerbräune oder einen exquisiten Sonnenbrand zu holen.

Text: Serafina Ferizaj

Foto: Alessandra Schellnegger

Neues Leben


Adnan Albash, 24, lebt seit mittlerweile zweieinhalb Jahren in Deutschland. Weil er aus eigener Erfahrung weiß, wie schwierig es sein kann, sich in einem fremden Land zu integrieren, arbeitet er als Kulturdolmetscher.

Die Tierwelt macht es vor: Zugvögel fliegen jährlich gen Süden und finden sich in ihrer neuen Umgebung problemlos zurecht. Niemand fragt sie, woher sie kommen oder wie lange sie bleiben wollen. Integration leicht gemacht.

Vor seiner Flucht aus Syrien war Adnan Albash, 24, überzeugt davon, dass Integration unter Menschen viel leichter sein müsse, als unter Tieren – immerhin ist kein anderes Lebewesen so intelligent wie der Mensch. Heute weiß er, dass der menschliche Verstand die Sache häufig sogar erschwert. Somit sei Integration unter Menschen zwar möglich, nehme aber viel Zeit in Anspruch, sagt Adnan. „Integration ist wie Brot backen – es braucht Zeit“, sagt der junge Mann mit dem rundlichen Gesicht. An diesem warmen Sommertag trägt er ein weißes Leinenhemd und eine schwarze Jeans.

Adnan weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig der Weg nach Deutschland sein kann. Er selbst war fünf Monate mit seinem vier Jahre älteren Bruder auf der Flucht. Fast wären die beiden bei der Überfahrt im Meer ertrunken, in Mazedonien sperrte man sie vorübergehend ins Gefängnis. Wer mit jungen Jahren schon so viel erlebt hat, dem fällt es nicht immer leicht, sich in einer neuen Gesellschaft, einem fremden Land zurechtzufinden – zumindest nicht ganz ohne Starthilfe.

Weil vor allem die Sprachbarriere anfangs ein großes Problem darstellt, hat Adnan sich von der Caritas zum Kulturdolmetscher ausbilden lassen. Er kann mittlerweile sowohl Arabisch als auch Deutsch sprechen und so dabei helfen, sprachliche Barrieren zu überwinden. Adnan unterstützt hierbei auch die studentische Initiative „Ahlan wa Sahlan – Studenten helfen Flüchtlingen“ der Ludwig-Maximilians-Universität. Zu seinen Aufgaben gehört es, Flüchtlinge bei Behördengängen und Arztterminen zu begleiten, vor allem aber die interkulturelle Vermittlung. Aktuell betreut er die syrischen Brüder Faris und Nabil (Namen geändert), 18 und 20 Jahre alt, die ihre Eltern im Krieg verloren haben. Adnan hilft ihnen, sich einzuleben, und beantwortet all ihre Fragen: Wie komme ich mit dem Bus in die Stadt? Wo kann ich Fleisch kaufen, das halal ist? Zu welchem Arzt muss ich gehen, wenn ich Zahnschmerzen habe? Wie finde ich einen Ausbildungsplatz? Fragen über Fragen.

Für Adnan ist es ganz selbstverständlich zu helfen. „Wenn ich das nicht mache, wer soll das sonst machen“, sagt er. Trotzdem weiß Adnan, dass er nie für alle Syrer sprechen, sondern immer nur seine Sicht der Dinge erzählen kann. Das müsse aber auch umgekehrt gelten. „Wenn ich einen Fehler mache, dann hat Adnan den Fehler gemacht und nicht alle Syrer“, sagt er bestimmt und runzelt dabei kurz die Stirn. Wenn er auf Deutsch spricht, hört man seinen Akzent, aber Fehler macht er kaum noch.

Als er Ende Januar 2015 nach Deutschland kommt, kann er gerade einmal zwei Sätze auf Deutsch sagen: „Ich komme aus Syrien.“ Und: „ Ich bin neu hier.“ Fürs Erste bleibt es jedoch dabei, denn kaum in München angekommen, werden er und sein Bruder nach Deggendorf gebracht. Dort leben sie in einem Haus voller Flüchtlinge ohne Kontakt zur Außenwelt. Niemand, der sich Zeit nimmt, mit ihnen über das Erlebte zu sprechen oder ihnen etwas über Deutschland und die Deutschen zu erzählen. An Integration ist nicht zu denken.

Als er im Mai desselben Jahres zurück nach München kommt und kurz darauf seinen Asylbescheid erhält, beginnt für ihn endlich ein neues Leben. Sein Leben in Deutschland. Adnan macht einen Intensiv-Sprachkurs, findet ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft und sogar einen Arbeitsplatz als Laborassistent. Das Wichtigste aber ist für ihn der soziale Kontakt. „Es gibt Dinge, die kann man nicht im Sprachkurs lernen, sondern nur im Austausch mit anderen Menschen“, sagt Adnan. Denn Dinge, die in der Heimat üblich sind, sind es hier nicht unbedingt. Das bedeute nicht, dass das Eine richtig oder falsch sei, sagt er, aber trotzdem sei es wichtig, die andere Kultur verstehen zu lernen. „Korruption ist in Syrien normal, in Deutschland nicht“, sagt er und lacht bei diesem Beispiel. Er hat gelernt, die Dinge mit Humor zu nehmen.

In Damaskus hat Adnan bereits zwei Jahre Medizin studiert, als er fliehen muss. Er hat gute Noten, ist ein fleißiger Student. Trotzdem müssen einige der Flüchtlingshelfer erst lernen, Neuankömmlinge wie ihn nicht wie ein Kind zu behandeln. Nur so sei ein Kontakt auf Augenhöhe möglich. „Nur weil jemand kein Deutsch spricht, heißt das nicht, dass er dumm ist“, sagt Adnan. Das versucht er auch bei seinen Vorträgen immer wieder deutlich zu machen. Kürzlich wurde er von einer Münchner Stiftung eingeladen, um im Dialogforum über das Thema Flüchtlingshilfe zu sprechen. An der Münchner Volkshochschule hat er an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Der neue Anfang in Deutschland – Flüchtlinge erzählen“ teilgenommen. Und auch in der Dokumentation über Integration „Mit dem falschen Fuß aufgestanden“ kommt Adnan zu Wort. Durch die Vorträge, die er über seine Heimat und seine Kultur hält, möchte er den Menschen klar machen, dass die Unterscheidung zwischen „wir“ und „ihr“ nicht sein muss. „Wir können viel voneinander lernen“, sagt Adnan. Und er meint, was er sagt: Einmal haben er und seine syrischen Arbeitskollegen im Labor deshalb für die anderen Mitarbeiter ein Essen zubereitet, um ihnen die Küche ihrer Heimat näher zu bringen. Lernen mit allen Sinnen.

Adnan selbst fühlt sich nach mehr als zwei Jahren in Deutschland angekommen. Für ihn bedeutet das, sich sicher zu fühlen in dem Land, von dem ihm schon sein Großvater, der lange vor dem Krieg in Deutschland Medizin studiert hat, so viel erzählt hat. Aber er weiß auch, dass er Glück gehabt hat. Er ist gemeinsam mit einem seiner Brüder gekommen, auch sein 17-jähriger Bruder ist mittlerweile in Deutschland und hat nun die Möglichkeit, die Mutter, die alleine zurückgeblieben ist, nachzuholen. Adnan hat viele Freunde, seine Arbeit als Laborassistent und als Kulturdolmetscher, seit kurzem sogar eine feste Freundin, mit der er zusammenziehen möchte, und vom kommenden Wintersemester an – wenn alles nach Plan läuft – sogar einen Studienplatz für Medizin an der LMU.

Adnan ist das, was manche Menschen wohl einen Vorzeige-Flüchtling nennen würden. Es sind dieselben Menschen, die nicht verstehen, was denn so schwer daran sein soll, sich zu integrieren.

Adnan mag vergleichsweise Glück gehabt haben – aber was heißt schon Glück, wenn man vor dem Krieg flieht? Viele andere haben weitaus mehr Schwierigkeiten als Adnan. Ein befreundeter Syrer sei mit seinem vierjährigen Sohn nach Deutschland gekommen, der schwer krank ist, sagt Adnan. Statt seinen Deutschkurs zu besuchen, hetzt er von Krankenhaus zu Krankenhaus. Wie solle so jemand in Deutschland ankommen können? „Sie sind immer noch auf der Flucht“, sagt Adnan ernst. Erst, wenn sich jemand sicher fühle, könne er sich integrieren. Das braucht Zeit.

Text: Jacqueline Lang

Foto: Robet Haas

Zufallsstudium: Graue, nette Männer

image

Eigentlich dachte
unsere Autorin, dass sie in einer Gesundheitsökonomie-Vorlesung sitzt. Aber warum fängt die Vorlesung viel zu spät an? Und wieso kommen plötzlich Männer in
grauen Anzügen in den Vorlesungsraum?

„Sind Sie schon so weit?“, fragt die Professorin mit Stick in der
Hand in meine Reihe hinein. Schnell schaue ich weg, frage mich aber, was genau
diese Frau von mir möchte und wünsche mir einfach nur, dass die
Vorlesung jetzt dann anfängt.

Es ist mittlerweile schon halb drei und immer noch reden die
Studenten bunt durcheinander. So hatte ich mir das nicht vorgestellt, als ich
zwanzig Minuten vorher durch das Treppenhaus der LMU lief und mich an die
Fersen einer jungen braunhaarigen Frau heftete. Tatsächlich gab es nicht
besonders viel Auswahl, da die Studentin der einzige Mensch in diesem
Treppenhaus zu sein schien, was mich verunsicherte – gibt es überhaupt
Vorlesungen, die um 2 Uhr anfangen? Als ich meine Überlegung der Frau gegenüber in
Worte fasste, erklärte sie mir, dass es die schon gäbe. Den Namen der Vorlesung, in die sie
gehen wollte, verstand ich tatsächlich auch nach zweiter Wiederholung nicht,
irgendwas mit Wirtschaft. Ein Stockwerk höher, meinte sie noch, sei eine
Vorlesung zu Gesundheitsökonomie. Und da das irgendwie ausgefallen und
interessant klang, beschloss ich, ein Stockwerk höher zu schauen.

Gesundheitsökonomie. Ich habe tatsächlich keinerlei
Vorstellungen, was man in diesem Fach bespricht, aber das, was auf dem Beamer
zu lesen ist, habe ich definitiv nicht erwartet. Da steht irgendetwas über
Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche der SWM. Und langsam verstehe ich
auch, wieso sich der Vorlesungsbeginn so herauszögert. Offensichtlich sollten
die Studenten sich selbst Konzepte zu diesem Thema überlegen. Die Frau ganz vorne scheint die fertigen Powerpoint-Präsentationen dann auf den Stick zu
ziehen und vermutlich müssen die Studenten ihre Konzepte daraufhin vorstellen. Als
dann auch noch Männer mit Anzug in den Raum kommen, vermute ich, dass sie von
der SWM sind und sich die Konzepte anhören wollen. Meine Vermutungen
bewahrheiten sich nach weiteren fünf Minuten, in denen die Frau die letzten
Präsentationen einsammelt.

Nur verwirrt mich noch ein wenig, was das alles mit Gesundheitsökonomie zu tun haben soll.
Doch auch dieses Rätsel lüftet sich, als ich am Ende der Vorlesung meinen
Banknachbarn anspreche und erfrage, in was für einer Vorlesung ich eigentlich
sitze. „BWL“, erklärt der mir entgegen meiner Erwartung, und dass heute der Schwerpunkt Marketing ist und
sie im Moment praxisbezogene Vorlesungen haben, „nächste Woche ist dann
BMW dran“. Ziemlich cool und spannend, denke ich mir.

Und so sind auch die Vorträge der Studenten ziemlich
interessant: Das erste Konzept wird von den SWM-Menschen auch gleich mit dem
Satz: „So machen wir’s, danke für die Anregung“ sehr positiv angenommen. Die Gruppe will ein Punktekonto für alle Dienstleistungen der SWM, also MVG, Strom,
Bäder etc. einrichten, auf dem der Kunde bei Nutzung der Leistungen Punkte
sammeln und dafür Prämien oder die Möglichkeit zu spenden erhalten soll. Die Gruppe hat sogar schon einen Finanzplan und ein
sehr durchdachtes Werbekonzept entwickelt.

Vorschläge anderer
Gruppen werden dagegen kritischer aufgenommen, nicht jedes Konzept ist schon so
gut ausgearbeitet. Andere Ideen sind zum Beispiel Kombitickets für
MVG und Bädereintritt, SmartHome-Software, eine ganzheitliche Abrechnung aller
Leistungen am Ende des Monats oder eine SWM-Kundenkarte, über die man monatliche
Gesamtpakete buchen kann.

Am Ende fragt mich mein Banknachbar, ob ich jetzt gerne BWL
studieren möchte. Eine Zeitlang denke ich über diese Frage nach und komme
zu dem Schluss, dass BWL wohl tatsächlich auch ganz spannend und weniger
trocken sein könnte, als ich dachte.


Text: Mariam Chollet

Foto: Lukas Haas

Zufallsstudium: Recht und Unrecht

Mit der Frage, wie man ein Haus gerecht auf zwei Zwillinge aufteilt, beschäftigt sich unsere Autorin in ihrer Zufallsvorlesung Rechtswissenschaften. Was anfangs ganz einfach klingt, zerbricht ihr am Ende doch den Kopf – zu Recht?

Die Studentin L. begibt sich am Montag, den 22. Mai 2017 gegen 12:00 Uhr in das Hauptgebäude der LMU. L. entschied dies aus freiem Willen und trug die volle Verantwortung für ihr Verhalten. Schnellen Schrittes folgt L. einer Gruppe männlicher Studenten in den Vorlesungssaal A140 im 1. Stock. Die Türen stehen offen. Bevor sich L. in den Raum begibt, wirft sie einen Blick auf das Kleingedruckte der Informationstafel. Ohne neuere Erkenntnis sucht sie sich schließlich einen Platz im bereits gut gefüllten Saal und beginnt an einer ihr nicht bekannten Vorlesung teilzunehmen. Zwei Stunden später verlässt sie die Veranstaltung schweren Kopfes und mit vielen offenen Fragen. Zu Recht?

So oder so ähnlich hätte man meine Teilnahme an meiner Zufallsvorlesung in einen juristischen Fall betten können. Ich bin keine Studentin der Rechtswissenschaft und kann an einem Versuch, einen Fall aufzustellen oder gar zu lösen nur kläglich scheitern. Dass es meinen Zufallskommilitonen in Hinblick auf eine Falllösung besser geht, dürfte auf der Hand liegen. Doch wie machen das die Studenten, die freiwillig im BGB schmökern und sich unzählige Paragraphen um die Ohren hauen?

Die Vorlesung beginnt um Punkt 12:15 Uhr mit den freundlichen Worten des Professors: „Herzlichen Glückwunsch liebe Studentinnen und Studenten der Rechtswissenschaft! 80 % haben die Hausarbeit bestanden. Ein gutes Ergebnis. Besser als das einer Klausur. Wesentlich besser als das Ergebnis des ersten Staatsexamens. Aber das können wir damit eh nicht vergleichen. Und bis dahin liegt noch ein sehr langer und mühsamer Weg vor Ihnen.“

Ein kurzes Raunen geht durch die Menge. Aufgeregte und betrübte Gesichter zugleich, die mich vermuten lassen, dass sie einerseits gespannt auf ihr eigenes Ergebnis sind, andererseits aber an den vom Professor als mühsam beschriebenen Weg denken. Und ich sitze da. Ohne BGB, aber dafür mit einem Grinsen im Gesicht. Ich versuche in die Rolle einer Jurastudentin zu schlüpfen und möglichst selbstbewusst und ruhig zu wirken. Das erste Staatsexamen ganz locker zu sehen. Die Paragraphen nur so aus dem Ärmel zu schütteln. Deshalb freue ich mich über die vermeintlichen Glückwünsche zur vermeintlich bestandenen Hausarbeit. Einer Etappe von vermutlich vielen Etappen in diesem Studium.

Der Professor kündigt an, die Hausarbeit erst am Ende der Sitzung herauszugeben, nachdem er den dafür zu bearbeitenden Fall noch einmal zusammen durchgekaut. Das macht der Professor gerade mit Absicht, um Unruhe zu vermeiden und noch einmal allen die Möglichkeit zu geben, bei vollster Konzentration mitdenken zu können. Oder aber um den Nervenkitzel zu erhöhen, die Spannung zu steigern und die Aufmerksamkeit der Studenten überwiegend zu verlieren. Mitschreiben tut keiner außer mir. Ich nenne es das „Verhandlungsprotokoll im Rechtsstreit um die gerichtlich bestimmten Leistungserhebungen“ und freue mich wirklich auf den Fall und die möglichen Lösungswege.

Es geht los. Der Professor liest die Fallbeschreibung vor: Eine vermögende Witwe, Mutter von Zwillingen, die ihren Kindern zum Geburtstag ein Grundstück vererben möchte, um ihnen eine Freude zu machen. Hört sich leicht an, denke ich mir: Einfach teilen. Doch es kommen Gegebenheiten hinzu, die diese vermeintlich einfache Aufteilung zu einem komplexen Verfahren werden lassen. Neben mir werden währenddessen H&M-Bestellungen aufgegeben, Krawatten zurechtgerückt, Wurstsemmeln verdrückt und Haare neu gegelt. So langsam verliere ich den Überblick. Der Fall wird immer verschachtelter und von meinem anfänglichen Optimismus bleibt wenig übrig. Das Staatsexamen verschwindet langsam aber sicher vor meinem inneren Auge. Der Professor diskutiert mit wenigen Eifrigen aus der ersten Reihe über Willenserklärungen, Mietveträge, Verfügungsrechte und vieles mehr. Ich fühle mich fehl am Platz und die Unwissenheit macht es mir schwer, mich länger wohlzufühlen und konzentrieren zu können. Also beiße auch ich beherzt in mein Käsevollkornbrötchen. Und dann beginne ich über die Witwe und ihre Kinder nachzudenken. Ob sie ihnen mit den Grundstücken wirklich eine so große Freude gemacht hätte? Hört sich ehrlich gesagt alles mehr nach Stress und Ärger an. Alleine mit zwei Kindern zu sein ist sicherlich auch nicht immer einfach.

Schließlich werden die Hausarbeiten ausgegeben. 208 freudige Gesichter. 52 Studenten, die sich Besseres erhofft hätten. Und ich, die den Fall nicht umfassend nach allen in Betracht kommenden Rechtslagen und Einwendungen unter Angabe von Paragraphen geprüft hat. Ich, die die Hoffnung hegt, dass die fiktive Familie das große Geburtstagsgeschenk, ein Grundstück, einfach wie eine Torte friedlich in gerechte Stücke teilt. So leicht kann wohl nur ich es mir machen. Aber ich darf es ja auch bei einem Zufallsstudium belassen und das ist mir auch ganz recht so!


Text: Laura Schurer

Foto:

Lukas Haas

Zufallsstudium: Vielleicht doch lieber was Naturwissenschaftliches?

image

Trotz
Vor-Abitursprüfungs-„Ferien“ hat es unsere Zufallsstudentin geschafft, früh
morgens in einer chemischen Vorlesung zu sitzen, wo sie nicht nur komische
Blicke erntet, sondern auch interessante Eindrücke gewinnt.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie der Typ neben mir immer wieder auf das Blatt vor mir schielt. Groß steht ganz oben
„Zufallsstudium“ drauf und darunter ein paar kurze Notizen. Ich lächle ein bisschen
in mich hinein. Eigentlich nicht erstaunlich, dass er sich wundert. Ich finde
es ja sogar selbst verwunderlich, dass ich hier sitze. Dass ich mich
tatsächlich in meinen Vor-Abiprüfungs-„Ferien“ aufgerafft habe, um um 9 Uhr im großen
Buchner-Hörsaal von Großhadern zu sein. Ich bin an der medizinisch-chemischen Fakultät,
das weiß ich, aber in was für eine Vorlesung ich hier hinein geraten bin, weiß
ich noch nicht wirklich. Ich schiele zu meinem Nachbarn zurück und versuche
irgendwie den kleingedruckten Text in der unteren Ecke seines Skripts zu lesen,
wo vermutlich auch der Name dieser Veranstaltung steht. Aber keine Chance. Also
gebe ich bald auf und höre weiter zu. Es geht um Antibiotika. Der Professor
malt viele chemische Formeln an die Tafel, also tippe ich auf irgendwas in
Richtung Pharmazie.

Erstaunlicherweise finde ich mich ziemlich schnell in das
Thema ein und verfolge gespannt die Erklärungen des Professors, der mit
lebhafter Stimme und viel Gestik erklärt, wie man Antibiotika verändert, um sie
säurefest zu machen, also ein Keton in ein Acetal umwandeln. Oder was die Unterschiede zwischen fermentativ gewonnenen und synthetischen Antibiotika sind.
Gut, dass ich Chemie in der Oberstufe hatte, so dass ich mit den Begrifflichkeiten
gut klar komme, wirklich viel verstehe und es sogar ziemlich interessant finde.
Ich denke, dass der Typ von vorhin tatsächlich Recht hatte und mich gut beraten
hat.

Denn eigentlich hatte ich mich, als ich um 9 Uhr immer noch
planlos auf dem komischerweise fast leeren Campus stand, einem großen Kerl an
die Versen geheftet, der in einer Gruppe von mehreren Leuten auf ein kleines
Nebengebäude zu lief. Das kam mir eigentlich ganz gelegen, denn ich war fest
entschlossen, mich nicht einfach in einen der großen Hörsäle zu setzen, sondern
vielleicht eine kleinere, spannende Veranstaltung zu finden. Die Gruppe
Menschen verschwand dann durch eine Tür und als ich mit etwas Abstand hinterher
kam, standen alle vor einem kleinen Raum versammelt, sich in Kleingruppen
unterhaltend und offensichtlich auf den Professor wartend. Etwas ratlos stand
ich an der Seite, da überfiel mich plötzlich der Gedanke, dass es doch auch
geschlossene Veranstaltungen gibt an der Uni, mit Anwesenheitsliste und so.
Plötzlich verunsichert trat ich auf den großen Kerl zu, dem ich hierher gefolgt war: „Tschuldigung, kann ich mich in die Veranstaltung, auf die ihr wartet, auch
einfach so dazu setzen?“. Leicht amüsiert und irritiert meinte er, dass das eigentlich schon ginge. Schnell erklärte ich meine Situation, um das Gespräch etwas
weniger komisch zu machen, und der Typ erklärte mir sehr freundlich, dass sie
gerade auf ein total langweiliges Seminar warten und dass es aber gerade eine
sehr interessante Vorlesung in einem der Hörsaal gebe. Also nichts wie hin.

Nach einer sehr kurzen Zeit kündigt der Professor eine 15-Minuten-Pause an. Ich bin kurz irritiert, weil ich tatsächlich nicht mit einer
Pause gerechnet habe, und frage meinen Banknachbarn nochmal, ob das jetzt so stimmt, wie der das gesagt hat. Gratulation,
eine grandios dumme Frage in Anbetracht dessen, dass der Professor genau das vor drei Sekunden gesagt hat. Aber der Student ist sehr freundlich und ich
frage ihn auch noch, in was für einer Vorlesung ich hier eigentlich sitze und
gratuliere mir innerlich zu zweiten sehr dumm wirkenden Frage. „Medizinische
Chemie“, erfahre ich daraufhin, und, dass sie tatsächlich für
Pharmaziestudenten ist. Ich erkläre dann auch, was
es mit dem merkwürdigen Begriff „Zufallsstudium“ auf meinem Blatt auf sich hat
und wir unterhalten uns kurz nett über Zukunftspläne, wobei ich auch erfahre,
dass es eine Vorlesung für das fünfte bis achte Semester ist. Das macht mich schon ein
bisschen stolz, weil ich dafür echt erstaunlich viel verstehe.

Am Ende bin ich sogar so weit, dass ich anfange darüber
nachzudenken, entgegen meinen ursprünglichen Plänen nicht vielleicht doch
irgendetwas Naturwissenschaftliches zu studieren. So gehe ich, nach einer kurzen
netten Verabschiedung von meinem Banknachbarn, mit dem Gefühl, tatsächlich
etwas gelernt zu haben, aus dem Hörsaal.

Text: Mariam Chollet

Foto: Lukas Haas