Ein Abend mit: Jan Salgovic

Heute vor einer Woche hat die
Münchner Band The Capitols im
ausverkauften Strom ihre Debüt-EP präsentiert. Für ihren Gitarristen, Jan
Salgovic, 20, dreht sich auch abseits des eigenen Schaffens alles um die Musik, besonders
an einem perfekten Abend.

Hier beginnt mein Abend: Bei mir oder guten Freunden zu Hause.

Danach
geht’s ins/zu:
 Am liebsten zu einem Konzert, gerne auch in eine Bar in Schwabing oder
im Glockenbachviertel.

Mit
dabei ist immer:
Musik, ein gutes Buch,
Stift & Papier

An
der Bar bestelle ich am liebsten:
Horse’s
Neck

Mein
Lieblingsgesprächsthema:
Alles, am
allerliebsten Musik

Der
Song darf auf keinen Fall fehlen:
(Später
am Abend:) Foals – Late Night

Mein
Tanzstil in drei Worten:
Ganz ganz
schrecklich

Der
Anmachspruch zieht immer:
Kein
Anmachspruch zieht jemals. Blicke sagen oft eh mehr als Worte!

Meine
dümmste Tat im Suff war:
Dem Irrglauben
nachzugehen, sich bei Nacht in einer fremden Stadt alleine ohne Handy
auszukennen.

Das
beste Katerfrühstück gibt’s bei
 … mir zu
Hause

Diesem
Club/dieser Bar trauere ich nach:
Atomic
Café, zwar nicht wirklich schön, doch legendär!

Internetseite: www.the-capitols.net

Katharina Würzberg

Foto: Kai Neunert

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Friederike

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Auch diese Woche hat Friederike viel vor. Allesamt günstige oder sogar kostenlose Veranstaltungen stehen auf ihrem Plan, wie der

Hofflohmarkt im Glockenbachviertel, das

Gipfeltreffen der Stars auf dem Königsplatz oder das

Uni-Sommerfest. Mit dabei: auf jeden Fall ihr Mitbewohner- 

warum? Einfach weiterlesen… 

Ich habe ja meine Prinzipien. Zum Beispiel finde ich das Bairische
eigentlich doof. Problem dabei: Das ist nicht einfach nur ein Dialekt. Ein
Stück weit ist das dieses Lebensgefühl, das einen – egal, woher man einmal kam
–irgendwann einnimmt. Und so schwirrt jetzt dieses Wort, mit dem man mich einst
kopfschüttelnd begrüßte, durch meinen Prinzipienkopf. Irgendwie unfreiwillig.
Irgendwie selbstverständlich. „Zuagroaster“. Zugegeben, aussprechen würde ich
das nie. Das wäre dann doch zu sehr gegen meine Prinzipien und ein Problem für
meine Dialektlosigkeit. Aber es ist jetzt da, wenn mein Mitbewohner, Praktikant
bei BMW, über den ständigen Regen, die teuren Bierpreise und das Bairische
lästert. Muss man sich doch nur die günstigen Veranstaltungen rauspicken, die
richtigen Leute kennen und die biologische nach der Alpen-Wetter-Uhr
ausrichten. Eine Woche lang werde ich ihn nun zu allen günstigen, coolen
Locations schleppen, ihn in der Sonne brutzeln und in die Isar springen lassen,
bis er sich die bayrische Identität einverleibt. Oder zumindest nicht mehr so
motzt.

Deshalb in aller Kürze – mit dem bescheidenen Auftrag uns
Folge zu leisten und den armen Norddeutschen umzustimmen – meinen Wochenplan
von mir für ihn. Und euch.

Selbst mal im Norden der Stadt gewohnt, kenne ich den
Olympiapark in- und auswendig. Besuche sind mittlerweile nur noch selten. Heute,
am Freitag, zeigt das Kino am Olympiasee für nicht ganz so günstigen Eintritt
Felix Starcks spannende Reise auf dem Fahrrad um die Welt. 

Im Glockenbachviertel ist am Samstag tagsüber Hofflohmarkt
und am Abend auf dem Königsplatz das Gipfeltreffen der Stars. Kaufmann,
Netrebko und Hampson beschallen den Platz mit klassischer Musik. Karten sind
unnötig, hört man doch auch von den umliegenden Wiesen genug. In einem der Höfe
versprechen Freunde selbstgemachtes Eis! Vielleicht kommt ihr ja dort vorbei.

Am Sonntag  machen wir
eine kurze Joggingrunde zum Outdoor-Fitnessstudio südlich der
Wittelsbacherbrücke. Kostet nichts und ist viel gesünder. Anschließend besuchen
wir die Offenen Ateliers in der Baumstraße und schauen auf der Praterinsel
vorbei. Wenn uns die Musik beim Mädchen Openair taugt, werden wir dort
verbleiben.

Ich habe per se nichts gegen Montage. Aber bei 24 Grad muss
man ja noch nicht gleich die Uni schwänzen. Da gehen wir unserem normalen
Alltag nach, oder habt ihr noch Ideen für den Abend? Sonst werden wir den Grill
anschmeißen und uns in der Isar abkühlen.
Bei Grillido bestellen wir uns außergewöhnliche Bratwürstchen für den
Nachmittag an der Isar. Ich will Spinat- und Sauerkraut-Geschmack ausprobieren.
Mein Mitbewohner präferiert die eiweißreichen Sorten. 

Am Dienstag ist es bei versprochenen 26 Grad mit der Uni jetzt schon
schwieriger. Aber nach getaner Arbeit schmeckt das Radler sowieso besser. Gegen
Abend spazieren wir zum Gasteig. Im Courtyard wird um 22 Uhr SWING von Martin
Guigui
gezeigt. Eintritt ist –
natürlich – frei.

Im Rahmen von Filmfest Nights out tritt am Mittwoch LischKapelle
mit „Bavaro Indie Pop“ im Fraunhofer Wirtshaus & Theater. Der Eintritt ist
– natürlich – frei.

Ein Donnerstag mit 28 Grad – da müssen wir uns freinehmen.
Bei diversen Baumärkten im Umkreis lassen sich – wer Zeit und Mühe nicht scheut
– robuste Schlauchboote für knapp 50 Euro erwerben. Damit geht es Richtung
Baierbrunn und dann über die Isar wieder in die Stadt.  Für die Umsteigestellen nehmen wir uns die  praktischen Espadrillos von Shoemates mit. 15
% des Kaufpreises gehen direkt nach Afghanistan, um dort Menschen Schuhe zu
schenken.

Abends nehme ich meinen Mitbewohner mit aufs Kino, Mond und
Sterne
. Der Film #ZEITGEIST läuft im wunderschönen Westpark-Kino, wo man, in
Decken gekuschelt im alten Amphitheater sitzt, nach dem guten Biergartenprinzip
Picknicken darf und nach Sonnenuntergang Filme schaut – begleitet vom Quaken
der Frösche. 

Am Freitag geht es aufs Uni-Sommerfest. Der Eintritt kostet
10 Euro. Wir tragen uns allerdings als Helfer ein. Dafür kommen wir umsonst rein und haben in den Pausen Zeit die
Party zu erkunden.

Friederike Krüger