Kunstfigur

Eine der jüngsten Tätowiererinnen Münchens: Catharina Emilia Carvalho Réis Gruber, 22, liebt es schrill. Werbung für ihre Arbeit macht sie mit sich selbst – kaum ein Fleck ihrer Haut ist mehr unbemalt

Ein menschliches Herz mit Flügeln – auf ihrer Brust. Das war Cats erstes Tattoo. Zwei Monate nach ihrem 18. Geburtstag ließ sie sich das fast tellergroße Motiv stechen. „Vor meiner Mutter versteckte ich es, weil sie davon gar nichts hielt“, sagt Cat. „Bis es im Sommer zu heiß war.“ Da riss Cat die Bluse auf und zeigte ihrer brasilianischen Mutter das Motiv.

Das war vor vier Jahren. An ihrer Leidenschaft für Tattoos hat sich trotz mütterlichen Ärgernisses nichts geändert. Im Gegenteil: Ihr ganzer Körper ist inzwischen voll mit permanenten Hautbemalungen, von den Zehen bis zur Stirn. Über den Hals zieht sich ein Frauengesicht, die Handfläche schmückt eine Rose, ein Kussmund auf der Schulter; sogar im Gesicht, neben ihrem rechten Auge befinden sich die Buchstaben „c/s“ – Kurzform für Con Safos, was „Mit Respekt“ heißt. Jetzt, mit 22 Jahren, ist schon fast kein Platz mehr auf Cats Körper für ein neues Tattoo. 

Freitagabend um 23 Uhr, normale Arbeitszeit für eine Tätowiererin. Meistens kommen die Kunden erst nachmittags, oft dauert ein Motiv bis zu acht Stunden. Cat, die mit vollem Namen Catharina Emilia Carvalho Réis Gruber heißt, steht vor dem Identity-Tattoo-Laden in der Clemensstraße; sie raucht, hat einen Drink in der Hand und unterhält sich mit dem Kunden Dave, dem sie vor zwei Tagen ihr bisher aufwendigstes Tattoo gestochen hat – bis ein Uhr nachts saß sie daran. Dave krempelt stolz seinen Ärmel hoch: Das Motiv ist noch durch eine Folie bedeckt, unter der sich die überschüssige, herausgelaufene Farbe wie in einer Tüte sammelt. 

Ihr erstes Piercing stach
sie sich mit 15 Jahren
selbst in die Nasenwand

Cat ist in Brasilien aufgewachsen und kam mit zehn nach Deutschland. In ihrer Jugend interessiert sie sich mehr und mehr für Körperkunst. Die Phase der Piercings hatte sie bereits hinter sich gebracht. Das erste stach sie sich mit 15 selbst in die Nasenwand. „Zwischenzeitlich hatte ich zehn Piercings im Gesicht“, sagt Cat und zeigt auf die Stellen rund um den Mund, wo man noch kleine Narben sieht. Die meisten hat sie wieder herausgenommen – weil man sie eben entfernen kann. Anders mit den Tattoos, die bleiben. Jemals eines bereut? „Klar“, sagt Cat. Einige hat sie bereits übermalt und aus alten Motiven neue gemacht. Bei anderen Tattoos, die sie sich selbst gestochen hat, etwa an den Fingern, ist die Farbe verlaufen. Da kann man nichts mehr machen. Einmal hat sie versucht, Tattoos mit einer speziellen Elektrotechnik zu entfernen. „Nie wieder“, sagt Cat. „Es hat wehgetan und ich habe richtige Narben bekommen.“

Cats Stil ist insgesamt exzentrisch, wie Hunderte Fotos im Internet dokumentieren. Für ihr Aussehen und Styling investiert sie morgens eine halbe Stunde. An diesem Tag trägt sie riesengroße grüne Ohrringe, eine Blumen-Hose, zwei Krokodile, die sich beißen, sind als Kette um ihren Hals gewickelt, lange bunte Fingernägel. Auf ihren Fotos sind auch türkisblaue Kontaktlinsen, blau-pinke Augenbrauen, ständig neue Haarfarben wichtiger Teil der Inszenierung. Das einzig Normale: der schwarze Pulli. 

Besonders gerne tätowiert sich Cat selbst: Auf den Oberschenkel hat sie sich eine Lotusblüte gestochen. Wieso sie so schrill ist, kann sie sich selbst nicht erklären: „Das hat die Zeit so mit sich gebracht.“ Und dann fügt sie hinzu: „Es kann sein, dass es an der strengen Erziehung lag.“ Von ihrer Mutter wurde Cat inzwischen rausgeworfen – nachdem diese das bisher riesigste Tattoo an Cat entdeckte, das sich vom Rücken bis zum Gesäß zieht. „Als ich ausgezogen bin, hat sich unser Verhältnis verbessert“, sagt Cat. Und es hat ihr geholfen, ihren Weg zu finden. Cat hat kein Abitur gemacht, kein Studium angefangen. Für sie gab es nur eine Wahl: Sie wollte Tätowiererin werden.

Wie wird man Tätowierer? Es gibt keine Zugangsregeln für den Beruf, erklärt Maik Frey, Verbandssprecher der Deutschen Organisierten Tätowierer. „Jeder kann sich Tätowierer nennen.“ Bis man das Handwerk beherrscht, sollte man etwa zwei bis drei Jahre zuschauen und üben, empfiehlt er. Frey beobachtet, dass immer mehr Frauen in den Beruf gehen, er schätzt den Anteil auf ein Drittel. „Vor 20 Jahren kannte ich nur eine Tätowiererin“, sagt Frey.

Bei Cat hat es drei Anläufe gebraucht, bis sie ein Tattoo-Studio gefunden hat, in dem es ihr gefällt. Inzwischen hat Cat einen wachsenden Kundenstamm. Sie hat sich auf Frauengesichter spezialisiert. Cat wird von Modeheften inspiriert – und von Barbies. Ist das nicht ein sehr klischeehaftes Schönheitsideal? „Schon“, sagt Cat, „aber in Brasilien hatten wir nicht viel Geld. Daher waren Barbies für mich ein Wohlstandssymbol.“

Tattoos schienen eine Zeit lang uncool zu sein. Doch im Netz erlebt die Tattoo-Szene eine neue Blütezeit. Es wird fotografiert, geteilt und geliked, was das Zeug hält. Menschen mit vielen Tattoos werden zu kleinen Internetgrößen stilisiert.

So wie Cat. Durch die sozialen Netzwerke schwirren Tausende Bilder ihrer bemalten Haut, mit meist mehreren Hundert Likes darunter, auf der Foto- und Videoplattform Instagram (instagram.com/realcatink) folgen ihr mehr als 13 000 Nutzer.

Das Großprojekt: Cats Rücken. Es steht noch aus. Von dem Motiv hat sie bereits eine genaue Vorstellung. Derzeit drückt sich Cat aber vor der nächsten Sitzung. Der Rücken ist ein empfindliches Teil. „Er tut am meisten weh“, sagt sie. Es entsteht gerade ein Tiger, auch ein tibetanischer Schädel ist mit in der Skizze. Bisher stehen aber nur die Außenlinien – bis das Bild ausgemalt ist, dauert es noch. Dazu kommen soll auch ein typischer Tattoo-Spruch: „Only God Can Judge Me“, ein Song von dem Rapper Tupac. Cat wird den Satz in abgewandelter Form anbringen: „Only I Can Judge God“.

Caroline von Eichhorn

 

Foto: Cat

Grün unterwegs

700 bis 800 Euro kosten sie, die Fahrräder des Start-Ups BAM Munich. Der Clou: Die Räder sind aus Bambus und werden in einem Workshop selbst gebaut. Beim Wettbewerb “5 € Start-up München” haben die jungen Radliebhaber mit ihrer Idee den zweiten Platz belegt.

Als Philipp Wissing, 19, Helga zum ersten Mal sieht, ist er schwer beeindruckt. „Sehr smooth“, sagt er. „Als ich sie anfasste und hochhob,
war das ein ganz besonderes Gefühl.“ Helga ist keine Frau, sondern das erste
selbst gebaute Fahrrad des jüngst gegründeten Start-ups „BAM Munich“. BAM steht
für Bamboo Art Manufactory. Die vier Gründer Florian Holy, Timo Fischer,
Philipp Wissing und Michael Kosok organisieren Workshops, bei denen sich
Teilnehmer ein eigenes Fahrrad mit Bambusrahmen bauen können.

Ein Fahrradrahmen aus Bambus? Hört sich zuerst einmal
irgendwie wackelig an. Doch Bambus ist so zugfest wie Stahl, hochbelastbar und
relativ leicht. „Ein selbst gebauter Rahmen wiegt weniger als zwei Kilo“, sagt
Politik- und Philosophiestudent Philipp.

In Deutschland entstehen immer mehr Start-ups, die
Bambusfahrräder herstellen. In Afrika sind Bambusfahrräder schon seit etwa zehn
Jahren angesagt. Bambus zählt zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der
Erde. Beim Wachsen absorbiert er mehr CO₂ als ähnliche Holzarten. Bambus ist
pflegeleicht, benötigt keine Pestizide oder Düngemittel, rostet nicht und sieht
zudem auch stylisch aus.

Bisher beziehen BAM Munich ihren Bambus noch aus China, weil
sie keinen vergleichbar günstigen und qualitativen Lieferanten im Inland
gefunden haben. „Langfristig wollen wir regionalen Bambus verwenden“, sagt
Philipp.

Bis man sich ohne Vorerfahrung aus den Bambusstäben ein
Fahrrad gebaut hat, dauert es allerdings mindestens zwei Tage. „Zuerst gestaltet
man sich online einen Entwurf für den Rahmen“, sagt Philipp. „Den druckt man
dann aus.“ Es folgt der schwierigste Teil: Die einzelnen Bambusstäbe müssen
zusammengeklebt werden. „Man verbindet Rohre und Muffen mit Carbon- und
Epoxidharz“, sagt Philipp. Über Nacht härtet das Harz aus, am nächsten Tag kann
man den Rahmen mit den restlichen Bestandteilen zusammensetzen und bei Bedarf
bemalen.

Die Idee für BAM Munich hatte der Physik-Doktorand Florian
Holy. Er entdeckte die Bambusräder in Berlin und wollte sie nach München
bringen. Also suchte er beim Münchner Start-up-Wettbewerb „5€ Start-up München“
nach Gleichgesinnten. Er fand drei Mitstreiter: Timo Fischer studiert
Industriedesign und baut gerne Longboards, Informatiker Michael Kosok hat großes
Interesse, ein Start-up aufzubauen und Philipp Wissing will Praxiserfahrungen
sammeln, die ihm im Studium fehlen. Was alle vier gemeinsam haben: Sie lieben
„Do It Yourself“, haben Lust, die Welt ein wenig nachhaltiger zu machen und
sind leidenschaftliche Fahrradfahrer und –bastler.

Das zahlte sich beim „5€ Start-up München“ aus – die vier
Jungs belegten den zweiten Platz. Nun arbeiten sie daran, die Workshops zu
professionalisieren. „Wir probieren viel rum, um die beste Bauweise zu finden,
experimentieren mit Klebeschaum, Skizzen und Rahmenlehre“, sagt Philipp. Der
erste Workshop im Dezember war ausgebucht. Für den zweiten im Januar gab es
eine Warteliste.

Die Teilnahme kostet 350 Euro. Inklusive sind allerdings nur
der Bambus und die Werkzeuge für den Rahmenbau. Alle weiteren Teile – Sattel,
Pedale, Lenker, Kette – müssen die Workshop-Teilnehmer selbst besorgen. Mit
allen Einzelteilen kostet das eigens gebaute Fahrrad dann um die 700 bis 800
Euro.

Bezahlt jemand so viel Geld für ein selbst gebautes Fahrrad?
Philipp ist davon überzeugt. „Es gibt immer mehr Fahrradfahrer. Die Deutschen
geben dafür jedes Jahr kontinuierlich mehr Geld aus“, sagt er. „Bei unseren
Workshops kann sich jeder sein individuelles Fahrrad bauen – angepasst an
Größe, Gewicht und Art der Nutzung.“

Es gibt auch noch eine Möglichkeit, Kosten zu sparen. „Viele
nehmen ein altes Fahrrad mit verrostetem Rahmen mit“, sagt Philipp. „Das kann
man dann mit dem neuen Bambusrahmen pimpen.“ Die vier Jungs haben noch viel
mehr Pläne: „Wir wollen einen Onlineshop aufbauen, in dem sich jeder seine
Fahrradteile für den Workshop besorgen kann“, sagt er. Ob die fertigen Bikes
dann wieder Frauennamen tragen werden? Caroline von Eichhorn

Infos unter www.bam-munich.de

Moscheen, Wolkenkrater und Zirkuszelte

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Etliche winzig kleine Striche setzt Patrick Siegl, 23, mit einem Fineliner auf ein Blatt Papier. Er ist Autist. Die Kulturen, die er zeichnet, hat er fast alle noch nicht erlebt. Seine Inspirationen holt er sich aus Computerspielen.

Unzählige Stockwerke sind zu erkennen. „Das sind asiatische Tempeldächer in unterschiedlichen Breiten, die nebeneinander verschachtelt sind und immer höher werden“, sagt Patrick Siegl. Etliche winzig kleine Striche setzt er mit einem Fineliner auf ein Blatt Papier, neben- und untereinander. Aus der Ferne sehen sie aus wie eine graue Fläche. Aus der Nähe erkennt man darin Türme und Häuser, und noch viel mehr: „Zwischen den Ziegelsteintürmen ist ein Aquädukt. Dort fließen Wasserfälle. Und hinter dem Aquädukt befindet sich auch noch eine türkische Moschee mit Minaretten-Türmen.“

Patrick Siegl ist Autist. Er zeichnet, seit er elf Jahre alt ist. Und könnte endlos von den fantasievollen Geschichten in seinen aufwendigen Bildern erzählen. Wenn es um andere Sachen geht, ist er eher still und zurückgezogen; er schaut einen im Gespräch nicht an. Bei Kunst hingegen, findet Patrick, kann so viel Interessantes entstehen. Kunst ist ihm wichtig, „weil ich damit das machen darf, was ich am besten kann“, sagt er. Ihn faszinieren exotische Kulturen und sich wiederholende Elemente, etwa dichte Wolkenkratzer in asiatischen Großstädten oder verschnörkelte Türme in der arabischen Welt, aber auch aufgebrauste Menschenmassen.

Die Kulturen, die er zeichnet, hat er fast alle noch nicht erlebt. Seine Inspirationen holt er sich stattdessen aus Computerspielen und Computerspiele-Zeitschriften. Bis eines seiner Werke in allen Einzelheiten fertig ist, dauert es. „An dem Aktuellen zeichne ich schon seit Monaten rum“, sagt er.

Der 23-Jährige ist mit dem Euward ausgezeichnet worden, dem europäischen Kunstpreis für Menschen mit geistiger Behinderung. Von den 320 Einreichungen setzte er sich mit zwei anderen Gewinnern durch. Die Jury, bestehend aus Kunstexperten aus England, Österreich, Frankreich und Deutschland, fand Siegls Arbeiten besonders originell und authentisch. Sie begeisterte sich für seine künstlerische Sprache und eine faszinierende Energie, die in der Kleinteiligkeit seiner Bilder steckt.

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Patrick Siegl arbeitet im Atelier des Heilpädagogischen Centrums Augustinum in Oberschleißheim, einer Einrichtung zur Förderung von Künstlern mit geistiger Behinderung. Im Atelier stapeln sich Kisten voller Kunstmaterialien, an den hohen Wänden lehnen etliche Leinwände, bis zu den Decken reichen die Regale, in denen Farben und Pinsel aufbewahrt sind.

„Patrick kam direkt nach der Schule zu uns, auf Empfehlung von einer Kunstlehrerin. Sie wusste, dass wir solche Arbeitsplätze anbieten, hier im Atelier, wo Künstler in Vollzeit Kunst machen können“, sagt Klaus Mecherlein, der das Atelier leitet. „Als Patrick kam, waren wir begeistert von dem, was wir gesehen haben. Wobei er sich auch in dem Umfeld wahnsinnig schnell weiterentwickelt hat. Er bekam einfach die Sicherheit.“

Das Atelier teilt sich Patrick mit etwa 20 anderen Künstlern aller Altersstufen mit unterschiedlichen geistigen Beeinträchtigungen. Der Arbeitsalltag folgt einer klaren Struktur: Er beginnt um acht Uhr morgens mit einer etwa einstündigen Besprechung. Anschließend macht sich jeder individuell ans Werk. „Wir schaffen Atmosphäre, um Künstler aufzunehmen und in ihrer Arbeit zu bestätigen, sie zu ermutigen“, sagt Mecherlein. Neben einer Grundversorgung erhalten die Künstler für ihre Atelierarbeit laut Mecherlein ein monatliches Entgelt zwischen 90 und 600 Euro, das sich auch nach den Bilderverkäufen bemisst.

Art Brut wird die Kunst der psychisch Beeinträchtigten genannt – die rohe Kunst. Der Franzose Jean Dubuffet prägte den Begriff in den Vierzigerjahren. Roger Cardinal, ein englischer Kunsttheoretiker, führte in den Siebzigerjahren für den englischsprachigen Raum den Namen „Outsider Art“ ein. Die Kunst der Außenseiter – nach einem Kompliment für die Schaffenden klingt der Begriff zunächst nicht. Klaus Mecherlein allerdings findet ihn wertschätzend. „Eine geistige Behinderung ist eine organische Beeinträchtigung, die zur Biografie eines Menschen gehört“, sagt er. „Sie prägt seine Sozialisation und Möglichkeiten zu kommunizieren, und legt somit eine Voraussetzung für das Schaffen von Kunst.“

Patrick Siegls Zeichnungen wären wohl nie entdeckt worden, hätte ihn nicht jemand gefördert. Jetzt zumindest sehen im Buchheim Museum viele Leute seine Arbeiten in der Ausstellung „Art in disability“ (läuft bis 1. März). Und sie hören ihm zu, wenn er von den skurrilen Geschichten in seinen Kunstwerken erzählt, etwa von einem Zirkuszelt, das er in kreisförmiger Draufsicht gemalt hat. „Hier sind Zehntausende betrunkene, wütende Russen, die sich blau und grün über Wladimir Putin ärgern. Und der Wladimir Putin bekommt einen Stuhl auf den Kopf. Hier wird ein asiatischer Akrobat an den Hals gepackt. Er bekommt von einem Baseballschläger auf den Kopf geschlagen. Der Akrobat weint auch noch.“ Caroline von Eichhorn

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„Es hat einen gewissen Streber-Flair“

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Um die Schnittstelle zwischen Technik und Philosophie geht es im Magazin fatum, das von Studenten der TU München herausgegeben wird. Ein Interview mit dem Initiator Samuel Pedziwiatr.

Sind Kontaktlinsen mit Kameras sozialverträglich? Können Maschinen Bewusstsein erlangen? Ein studentisches Team der TU München bringt ein Magazin über die Beziehung zwischen Mensch und Maschine heraus. Der Name: fatum. Das Programm: Themen zwischen Philosophie und Technik verständlich machen. Ein Interview mit dem Initiator Samuel Pedziwiatr (rechts im Bild; Foto: Ann-Sophie Wanninger), 22.

Wie kommt man als TU-Student auf die Idee, ein Philosophie-Magazin herauszubringen?
Samuel Pedziwiatr: Mein philosophisches Interesse war immer tief. Ich wollte eigentlich auch etwas Geisteswissenschaftliches studieren. Dann habe ich mich doch für den Bachelorstudiengang Ingenieurswissenschaften entschieden. Inzwischen studiere ich im Master Technikphilosophie und bin endlich an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft, Technik und Philosophie angekommen. Die Faszination an Technikphilosophie und Wissenschaftstheorie hat mich zu fatum motiviert.

Was fasziniert dich an der Schnittstelle Technik und Philosophie?
Technik wird immer ausgefeilter. Da fragt sich die Philosophie, wie weit Technik in die Gesellschaft eingreifen darf. Sind Kontaktlinsen mit Kameras sozialverträglich? Oder: können Maschinen Bewusstsein erlangen? Es gibt viele Punkte, wo ich mir dachte, dazu gibt es Schreibbedarf. Bei einem Seminar in der Uni wurde es konkreter. Meine Kommilitonen hatten auch Lust, das Magazin zu machen. Wir sind jetzt ein Team mit 15 Leuten.

Lauter Nerds?
Klar, es hat einen gewissen Streber-Flair, wenn man wie wir Kant und Kierkegaard liest. Aber für das klassische Nerdtum sind wir zu vielseitig interessiert. Wir kommen aus verschiedenen Hintergründen: unter uns sind etwa Bioprozesstechniker, Juristen und Elektrotechniker. Wir gründen auch Rockbands und so. Sagen wir es so: wir sind postmoderne Nerds. Die Texte liegen bereits vor.

Zu welchen Themen?
In einer Geschichte geht es darum, wie Maschinen das Menschenbild beeinflussen und anders herum. Drei Professoren haben sich zur Frage „Was ist Philosophie?“ geäußert. Ein Artikel stellt ein Forschungszentrum vor, das herausfinden möchte, was ein gutes Spiel ausmacht. Vieles im Magazin hat mit Zukunft zu tun. Wir behandeln Ideen von Denkern wie Platon, Thomas von Aquin, Voltaire und Nietzsche ebenso wie theoretische Mathematik. Es geht aber auch um Musik, Lyrik und wir haben Kurzgeschichten.

Ganz schön viel Stoff.
Insgesamt etwa 80 Seiten.

Das Meiste klingt furchtbar abstrakt.
Ja, vieles wird theoretisch. Aber der Ausgangspunkt ist immer ein praktischer. Mathe zum Beispiel ist natürlich das abstrakte Ding schlechthin. Wie soll ein Text darüber lebhaft sein? Daher fängt der Text mit einer Situation an. In der U-Bahn. Mathestudenten unterhalten sich. Dann geht es nach und nach in die Materie. Wir wollen auch mit einer Serie „In die Werkstatt!“ in jeder Ausgabe einen Einblick in eine Manufaktur, einen Handwerksbetrieb, ein Atelier oder ein Labor geben.

Warum sollte man Euer Magazin lesen?
Weil man einen Eindruck von der Disziplin Technik-Philosophie und ihrer Bereiche erhält. Außerdem ist unser Magazin interessant für jene, die hinterfragen, was das ist, wenn man Wissenschaft oder Technik betreibt. Albert Einstein hat sich vor seiner Relativitätstheorie in philosophischen Kreisen getroffen und Leibniz gelesen. Philosophie hat also einen wegweisenden Anteil an seinen physikalischen Theorien.

Spielt das Magazin auch auf die Angst vieler Leute vor zukünftiger Technik an?
Ich persönlich bin der Meinung, vor Technik braucht man keine Angst zu haben. Aber vor den Menschen, die sie benutzen. Darüber hat Jean Paul Sartre auch sehr Interessantes in „Das Sein und das Nichts“ geschrieben. Man kann mit Technik viel bewirken, im Positiven und Negativen – letztlich steht immer ein Mensch dahinter. Philosophie spielt genau da die Rolle des Ärgerers und muss hinterfragen: wie handle ich verantwortlich.

Ist es verantwortlich, wenn Google Kontaktlinsen mit Kameras entwickelt?
Damit lässt sich die virtuelle Welt mit der realen verschmelzen. Da wird es philosophisch gesehen spannend. Aber im Alltag klingt es furchtbar, das muss ich gestehen.

Oder wenn eine Kamera ohne Auslöser unbemerkt automatische Bilder schießt?
Da sehe ich die Persönlichkeitsrechte auch eindeutig beschnitten, wenn man Technik zur Anwendung kommen lässt, ohne dass es die Beteiligten wissen. Da wird Technik zum Gesandten des Menschen. Sie wird autonomer und schwerer zu kontrollieren. Philosophie muss da eine aktive Rolle spielen, finde ich, und sich einmischen. Das Bild des Philosophen, der nur im Sessel sitzt und nachdenkt, ist nicht die Grundidee der Philosophie.

Das Magazin fatum gibt es ab Mitte November in den Räumen vieler Fachschaften an der TU München und unter http://www.techphil.de


Interview: Caroline von Eichhorn

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Leuchtwald und Goldcontainer

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Motto: Minimalismus. Markus Weinig hat mit einem Teams aus jungen Designern, Architekten und Physikern ein Raumkollektiv gegründet, um aus billigen Materialen experimentelle Sinneserfahrungen zu basteln.

Einmal haben sie mit 12 000 phosphoreszierenden Kabeln einen Wald erleuchtet. Ein anderes Mal haben sie mit goldenen Fäden eine Containerform zum Flattern gebracht. Sie bringen Quallen zum Fliegen oder illuminieren Gesteinsritzen in Höhlen. Das Spatial-Sense-Kollektiv will Räume neu erkunden.

Spatial Sense, das sind der Architekt Markus Weinig, der Physiker Niko Wintergerst, der Designer Adrian vom Baur und die Architektin Vivan Bratone. Gründer Markus, Mitte 20, hat Landschaftsarchitektur und Urbanistik an der TU München studiert und während seiner Masterarbeit Lust auf mehr als nur klassische Landschaftsarchitektur entwickelt.
Um dem Schreibtisch zu entkommen, hat er im Juni Spatial Sense ins Leben gerufen. An dem Namen gefiel Markus die Doppeldeutigkeit: Spatial Sense kann man einerseits als „räumliche Wahrnehmung“ verstehen, aber auch als „räumlich Sinn schaffen“. Mit dem Kollektiv (Fotos: Spatial Sense) will er die architektonischen Grenzen erweitern: in der Natur, auf Festivals, in Städten. Mit minimalistischem, günstigem Material und relativ spontan.

Wie vor ein paar Wochen auf dem Sinstruct Festival für Kunst in Südtirol. Eigentlich wollte Markus dort einen Waldsee schmücken, aber die Hänge um den See waren zu steil. Es wäre für die Besucher zu gefährlich geworden, die Installation zu begutachten. Markus musste also spontan umdisponieren. Auf einer Erkundungstour stieß er auf eine Höhle. Seine Unterwasservision verwirklichte er nun einfach hier: aus Malerabdeckfolien schnitt er Streifen aus, die er zusammen mit LED-Lampen zu strahlenden Quallen verklebte und in die Bäume hängte. In Gesteinsritzen montierte er Leuchtfäden, die wie Reflexionen auf dem Wasser anmuteten. Materialkosten: 80 Euro.

imageArchitekt Markus Weinig (links) und Physiker Niko Wintergerst

„Die Formen der einzelnen Elemente passten gut zu dem Schauspiel, das sich unterhalb der Installation auf der offenen Bühne abspielte“, sagt der Kurator Fritz Laszlo Weber. „Und sie erweitern dass schöne Wirrwarr, das unvermeidlich auf und um offene Bühnen entsteht.“

Mit seinen visuellen Effekten verfolgt Markus, wie der ambivalente Name schon vorgibt, keine konkrete Botschaft. „Vielmehr möchte ich die Phantasie von jedem Einzelnen an den Orten anregen“, sagt Markus. „Gerade in Wald und Bergen lauern so viele mystische Geschichten. So oft gehen wir einfach nur vorbei, ohne hinzuschauen.“ Die Reaktionen auf die Werke sind verschieden. „Bei dem Lichtwald meinten manche, dass wir damit Vögel fangen wollen“, erzählt Markus.

Sinne anregen – das war auch eine der Absichten ihres Projekts beim Aaber Kunstpreis in München. Markus und Niko wollten das Gelände, auf dem viele Container platziert waren, auflockern. Sie kamen auf die Idee, die starre Containerform mit durchlässigem Material nachzubilden. Sie besorgten Geschenkband und hingen es an ein Gitter. Doch es kräuselte sich und sah ganz anders aus als geplant. Was tun? „Irgendwann kamen wir auf die Idee, Cent-Münzen ans Ende des Bandes zu kleben“, erzählt Niko. „Wir haben circa 10 Euro an Münzen verklebt.“ In dem aus Goldbändern gebauten Konstrukt „Ephemerality“ irrten dann während des Aaber-Programms viele Besucher hin und her.

Niko ist eigentlich Physiker und forscht zu Schwarzen Löchern und Quantenmechanik. Architektonische Arbeit ist etwas Neues für ihn. „Mich fasziniert das Aushandeln der Ansprüche an den Raum“, sagt Niko. „Und dass man sich etwas überlegt und doch erst auf dem Gelände weiß, ob es funktioniert. Eine willkommene Gelegenheit für mich, um meinen Horizont zu erweitern.“
 
In einem sind sich die Macher von Spatial Sense sicher: Kreativität und Spaß stehen bei ihnen vor Professionalität und Wirtschaftlichkeit. Das Team plant nicht, ihre Idee zu einem Geschäftsmodell auszubauen. „Es können vielleicht eine Handvoll Leute auf der Welt mit Projekten wie unserem Geld verdienen“, vermutet Markus, und Niko ergänzt: „Wir wollen unsere Unabhängigkeit nicht aufgeben.“ Deshalb ist bisher zwar viel Zeit, aber auch wenig Geld in ihr Projekt geflossen. „Wir verwenden einfache Wegwerfprodukte aus dem Baumarkt“, sagt Markus. „Einwegkunstwerke“. Meistens werden sie nach der einmaligen Verwendung auch gleich wieder weggeworfen.

Meistens, aber nicht immer. Die Goldstreifen-Installation vom Aaber-Award erspähte das Münchner Party-Kollektiv Wannda Circus und lieh sie sich für ein Festival aus. Bei den Feiernden ist das wohl gut ankommen, die Goldbänder sind seither noch nicht wieder zu den Erschaffern zurückgekommen. Caroline von Eichhorn
 
Mehr Infos unter http://spatial-sense.tumblr.com

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Caroline von Eichhorn ist Kulturjournalistin und fühlt am liebsten Aktivisten, Künstlern, Musikern oder Wunderwuzzis auf den Zahn. Wenn sie nicht in einem Interview steckt, reist Caroline in exotische Länder, schreibt Kurzgeschichten oder taucht ganz tief ins Netz ein.

Jugend ohne Sprengkraft

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Die Jugend besitzt kein politisches Interesse, sondern widmet sich mit Hingabe einem Lifestyle, der von Paradoxien strotzt. Jan Struckmeier, 22, gibt dem Hipster die Schuld. Dem Stereo-Typ hat er jetzt auch ein Theaterstück gewidmet. 

Das Licht erreicht die Uni-Terrasse durch Baumspitzen und wirft lange Schatten. Sonntagabend, zwei Kästen Bier stehen bereit. Auf grünen Bänken sitzen zehn Studenten mit Sonnenbrillen, Miniboxen, Knabberzeugs. Mitwirkende eines Theaterstücks, die nach der Probe nicht gleich nach Hause wollen.

Jan Struckmeier, 22, Theaterwissenschaftsstudent und Regisseur des Stücks, hat sie zusammengetrommelt. Er hat auch das Augustiner spendiert. Jan trägt ein schwarzes Hemd und dreht sich eine Zigarette nach der anderen.

 Über das Theaterstück will er gerade nicht reden, lieber über das Scheitern. Und über Hipster. Struckmeier denkt viel über Zeitgeist und seine Generation nach und gerät daher zwangsläufig immer wieder auf jene Symbolfigur, die wie keine andere die derzeitige Jugendkultur umschreibt und mit der doch niemand etwas zu tun haben will. „Bin ich ein Hipster?“, fragt Struckmeier in die Runde. „Du bist ein Neo-Hipster“, entgegnet einer aus dem Team.

 „Das Hipstertum ist wohl oder übel ein Paradox“, sagt Struckmeier und kratzt sich an seinem roten Bart. „Wenn man sagt, man sei ein Hipster, ist man keiner. So wird der Weg, zu sich zu stehen, blockiert. Diese Generation ist an der Frage ihres Selbst zum Scheitern verurteilt.“ Wenn Struckmeier erzählt, was ihm durch den Kopf geht, möchte man meinen, dass wir gefangen sind, in diesem Hipstertum.

Es ist Anlass für Struckmeiers Theaterstück geworden, das er im Juli auf der Studiobühne der Ludwig-Maximilians-Universität aufführt: „Die Pest2o14“. Was, bitte, hat Albert Camus’ „Die Pest“ mit dem Hipster und unserer Generation zu tun?

Struckmeier findet, dass die Illusionslosigkeit des Stücks auch heute einen Nerv trifft. „Was können wir groß verändern heutzutage. Wir haben doch schon alles“, sagt er. „Jedoch hat der Mensch den Wunsch nach Revolution und Umsturz inne – und somit ist unsere Generation in einer Zwickmühle.“ Das mangelnde Aufbegehren, ja, sogar Desinteresse an Politik würden wir mit dem Exzess kompensieren. „Durch das Fortdauern dieses Lifestyles manövrieren wir uns zunehmend in ein Gefühl der Leere.“

Damit, findet Struckmeier, läuft seine Generation Gefahr, die Augen zu verschließen und einen großen Fehler zu machen. „Diese Angst möchte ich in meinem Stück zeigen“, sagt er. Es sei keine konkrete, sondern eine indirekte Angst, die er habe.

Aber wer ist dieser sagenhaft unbeliebte Hipster, der Struckmeier so fesselt, dass er ihm ein Theaterstück widmet? Man liest und spricht so viel über ihn: Der Hipster sei im Mainstream angekommen; in seinen Entstehungszentren New York und London wurde schon wieder sein Tod erklärt. Dennoch sieht man ihn noch massenhaft herumlaufen.

Was zeichnet ihn neben Jutebeutel, der gerade vom kleinen Rucksack abgelöst wird, und Röhrenjeans wirklich aus? „Wer von Hipstern spricht, meint damit meistens polemisch eine urbane Stilfigur und unterstellt diesen Leuten, sie seien auf der Suche nach unverwechselbarer Identität, aber vergeblich“, sagt Moritz Ege. Er ist Ethnologe an der LMU München und beschäftigt sich in seiner Forschung mit Jugend- und Subkulturen. Der Begriff Hipster kommt aus den Dreißigerjahren, als „being hip“ noch gleichzusetzen war mit „Bescheid wissen“. Damals war es also noch ein Ehrentitel. Auch Moritz Ege bedauert, dass sich das Hipstertum heute nicht mehr mag und stattdessen voller „Selbsthass“ ist. „Man kann schon sagen, dass klare Statements und charismatische Ideen von subkulturellen Szenen wenig sichtbar sind“, sagt Ege. „Damit fehlt auch gesellschaftliche Sprengkraft.“

Vielleicht ist durch das Vermischen sämtlicher Subkulturen, Musik- sowie Modestile – Hauptsache dem Mainstream drei Schritte voraus – ein roter Faden einer Jugendkultur verloren gegangen. Doch gewinnen wir stattdessen nicht grenzenlosen Individualismus dazu? Für Struckmeier wird das zum Zwang. „Die Hipster-Generation ist scheinbar frei, lebt in einer sogenannten postideologischen Zeit und kann, nein, muss sich verwirklichen“, sagt Struckmeier.

Selbstverwirklichung, sie ist auch für Jan Struckmeier wichtig. Deshalb steigt er gern auf Bühnen, wie etwa im Münchner Farbenladen vor ein paar Wochen. Es war eine Lesung angekündigt. Struckmeier las nicht, er tanzte. Aus den Boxen schallten dazu Sprachaufnahmen. Struckmeier erklärte, er sei in einer Sprachkrise. „Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht, ich weiß es nicht“, schallte aus den Lautsprechern zur Musik von Ratatat, Wildcat. „Oje, oje, o weh“. Sein Mund blieb geschlossen, dafür bekam das Publikum umso mehr Körpersprache serviert. Struckmeier bewegte sich zu seinen dadaistischen Kommentaren wie ein Yogameister gemischt mit Gorilla-Moves und Imitationen antiker Statuen.

Struckmeier dreht sich auf der Sonnenterrasse wieder eine Zigarette und erzählt, wie er seine Generationskritik in der Pest zum Ausdruck bringen möchte. Es werden nicht 20 Leute mit Jutebeuteln über die Bühne laufen. Stattdessen soll das Stück lustig werden und sich dem Mittel einer tetrishaften Collage bedienen. Die Schauspieler werden viel improvisieren und cool sein, als Karikaturen auftreten, in zeitlosen, schalen „schwarzen, weißen, grauen und blauen Kostümen“, sagt die Bühnenbildnerin Mengfan Wang. Letztlich, so Struckmeier, ist die Pest 2014 zum Scheitern verurteilt.

Mehr wollen sie nicht verraten. Nur so viel: Es ist Struckmeiers erstes eigenes Stück, eine „Herzensangelegenheit“, für die er seine Bachelorarbeit aufgeschoben hat. Er hat freilich ein wenig Angst zu missfallen. „Es ist immer eine Gratwanderung, die ich hoffe, in meinem Stück zu überstehen“, sagt Struckmeier. „Aber als Teil der Hipster-Generation kann ich mich nicht aus ihr lösen.“ Vielleicht spiegelt das Stück auch einfach nur eine Sehnsucht nach einer neuen Jugendkultur.

Die Kästen Bier sind fast leer, die Sonne nahezu verschwunden. Struckmeier sagt noch, dass es am Ende der Aufführung eine Podiumsdiskussion geben wird. An den ersten beiden Abenden sind allerdings auch die Halbfinalspiele der WM. Ob er in der Zeit jemanden für seine Ansichten begeistern kann, ist für ihn selbst fraglich. „Ich werde es auf jeden Fall anbieten, denn Theater tut weh und muss sein.“

Die Pest wird am 8., 9. und 10. Juli auf der Studiobühne der LMU (Ludwigstraße 25, 80539 München) um jeweils 20 Uhr aufgeführt. Mehr Infos unter www.diepest2o14.wordpress.com

Caroline von Eichhorn

Foto: Ann-Sophie Wanninger