Doppelberufung

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Täglich porträtieren wir an dieser Stelle eine(n) der 20 mitwirkenden
KünstlerInnen unserer “10 im Quadrat”-Ausstellung im Farbenladen – mal
Fotograf, mal Modell. Heute: Graphikdesignerin und Musikerin Rosa Kammermeier.

Rosa
Kammermeier, geboren 1991, konnte das Poster zu ihrem eigenen
Konzertauftritt selbst gestalten. 2014 hat sie ihr
Kommunikationsdesign-Studium an der Hochschule für angewandte
Wissenschaften in Augsburg abgeschlossen. Die zweite Passion der
Graphikdesignerin: Musik. Hin und wieder ist sie als DJ in Münchner Bars
wie im Unter Deck oder Rennsalon zu sehen. Ihr aktuellstes
Musikprojekt, bei dem sie zusammen mit dem Münchner Musiker Julian Riegl
auftritt, heißt Blue Haze.

In dieser Band mit dem
mystischen Namen ist Rosa als Sängerin und Bassistin zu sehen. Das Genre
der Band ist nicht so leicht auf einen Nenner zu bringen. Die beiden
Musiker kreieren einen experimentellen Rock, reduzierten Post-Punk und
düsteren Elektro-Pop. Oder aber wie es SZ-Journalistin Rita Argauer
einmal treffend beschrieben hat: „Ein neo-romantisches E-Gitarren-Duo
mit einem Hang zur psychedelischen Realitätsverklärung.“

Die Ausstellung “10 im Quadrat” ist an allen Wochenenden im Mai, samstags von 16 – 22 Uhr, sonntags von 16 – 20 Uhr, im Feierwerk Farbenladen geöffnet. Neben den Fotografien werden Konzerte, Lesungen und Diskussionen veranstaltet. Für weitere Infos klickt unsere Junge-Leute-Facebookseite.
Der Eintritt ist frei.

Text: Amelie Völker    

Foto:
Laura Zalenga  

Bandraumtour: Zu Gast bei Blue Haze

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Der Proberaum von Blue Haze ist klein, aber gemütlich. Nicht zuletzt wegen der persönlichen Note, durch Gegenstände wie eine flauschige My-Little-Pony-Decke.

Wie würdet ihr euren
Proberaum in drei Wörtern beschreiben?

Günstig, Glück, Giesing.

Was macht diesen Raum zu
eurem persönlichen Bandraum?

Unsere
Galerie für Pop Art und unsere persönliche Flaschensammlung.

Was war der schönste Moment
in eurem Proberaum?

Als sich
ein Einhörnchen hinein verirrt hat und an den Drums mit uns gejammt hat.
(Vorsicht, alternative facts!)

Welche und wie viele
Instrumente stehen bei euch?

Eine
hohe Anzahl an Gitarren, Bässe, Synthesizer, 1 Drumset.

Was ist der merkwürdigste
Gegenstand in eurem Bandraum?

Eine
knallbunte, flauschige My Little Pony Decke,
in der Adrian (von Kafkas Orient Bazaar) seine Keyboards aufbewahrt.

Was gibt es zur Probe zu
trinken?

Augustiner
und Spezi.

Was macht ihr in eurem
Bandraum, wenn ihr nicht probt?

Wir
halten uns dort nur zum proben oder aufnehmen auf.

Teilt ihr euren Proberaum mit
einer anderen Band? Wenn ja mit wem?

Wir
teilen uns den Proberaum mit Kafkas Orient Bazaar, Brave Young Years und einer
Band mit ein paar netten Jungs aus Schweden.

Könnte man in eurem Bandraum
auch wohnen? Warum ja bzw. nein?

In dem
Proberaum kann man nur bedingt wohnen, da dort nur sehr wenig Platz ist und
kein Fenster vorhanden ist.

Was seht ihr wenn ihr aus
eurem Fenster schaut?

Wenn es
eines gäbe, wären es wohl die Isarauen.

Was ist toll an eurem Raum?

Dass man
dort ungestört ist und es nur 5 Minuten zur Isar sind, um frische Luft zu
schnappen.

Was stört euch?

Wir sind
sehr zufrieden!

Kicke Hier für eine Exklusive Video-Tour durch den Proberaum von Blue Haze!

Nebel im Hochsommer

Es ist heiß. Sehr heiß. Die Leute schwitzen – aber jeder bleibt sitzen und hört fasziniert zu: „Blue Haze“ spielen ein WG-Konzert in Untergiesing

Von Jacqueline Lang

Nebel, viel Nebel. Und rote Grablichter auf dem hellen Laminat. Im Mittelpunkt zwei Gestalten ganz in Schwarz. Sie im kleinen Schwarzen, dazu Ankle Boots mit hohem Absatz; er in Hemd und Jeans, dazu spitz zulaufende Lederstiefel. Diese zwei Gestalten sind Rosa Kammermeier und Julian Riegl, beide Mitte 20. Zusammen sind sie die Münchner Band Blue Haze. Passend zum Ambiente klingt ihre Musik etwas düster, Elektro-Pop mit Rock-Einflüssen, beeinflusst von Regisseur und Musiker David Lynch, wie sie sagen.

Zu Gast ist die Band am Samstagabend in einer WG in Untergiesing. Gastgeberin und Gewinnerin des WG-Konzerts der Junge-Leute-Seite ist Sina Lena Schneller, 26. Eigentlich wohnt die quirlige Blondine hier mit drei Jungs – die sind aber alle ausgeflogen. Macht nichts, denn die selbstgebaute Holz-Kühltruhe haben sie da gelassen. Die steht auf der schmalen Empore, an die der Balkon angrenzt. Man muss also nicht jedes Mal in die Küche laufen, wenn man ein Bier, einen Cider oder eine Matcha-Limonade möchte. Anders Blue Haze: Die Band hat seit dem frühen Nachmittag ihr ganzes Equipment und mehrere Kästen Augustiner die schmale Wendeltreppe mühsam hoch geschleppt. Inklusive Nebelmaschine. Das Bier hat Sinas Chef gesponsert. Der Inhaber des Rennsalons ist an diesem Abend sogar selbst zu Gast. Und auch sonst hat man das Gefühl, dass die halbe Belegschaft versammelt ist, um Blue Haze live zu erleben. Kaum verwunderlich, denn schließlich ist auch Rosa keine Unbekannte in der Bar im Glockenbachviertel. Regelmäßig legt sie dort mit Freundin Sina unter dem Namen „The Underground Girls“ auf. Entsprechend durchgemischt ist aber auch das Publikum an diesem Abend: Anfang 20 trifft auf Mitte 40, barfuß trifft auf Stöckelschuh, Rocker-Kluft trifft auf Blümchenkleid.

Obwohl Rosa und Julian ihre gemeinsamen Live-Auftritte bislang an einer Hand abzählen können, wirken sie sehr routiniert. Mit anderen Bandprojekten wie Kafkas Orient Bazaar und Lilit and the Men in Grey konnten sie in dieser Hinsicht auch schon reichlich Erfahrung sammeln. Dennoch lächelt Rosa bei jedem Applaus ein klein wenig verlegen.

Getanzt werden kann nicht, weil der Platz dafür schlicht nicht ausreicht, doch das gesamte Publikum wippt entweder mit Kopf oder Fuß zu den mal schnelleren, mal langsameren Beats. „Das war gerade ,No Love‘, aber hier ist sehr viel Love“, sagt Julian nach dem zweiten Song und lächelt kurz. Dann blickt er wieder konzentriert auf die zahlreichen Schalter zu seinen Füßen. Den Kopf wirft er dabei immer wild nach oben und nach unten, während er in die Saiten greift. Seine schwarze Haarmähne wirbelt durch die Luft und steht Rosas damit in nichts nach – im Gegenteil.

Nach dem vierten Song sind trotz des schwachen Kerzenlichts schon deutliche Schweißtropfen auf Rosas und Julians Stirn zu erkennen, auch das Publikum schwitzt im Stehen. „Ich hoffe, ihr habt vorher nicht geduscht“, sagt Julian, lacht und nimmt einen großen Schluck von seinem Wasser. Trotz der stehenden Luft im Raum drückt Rosa immer wieder auf den Schalter der Nebelmaschine. Was tut man nicht alles für eine gute Show?

Der letzte Song, jemand drückt versehentlich auf den Lichtschalter und alle lachen leise. Nachdem der letzte Ton verklungen ist, sind trotzdem alle froh, dass endlich wieder Türen und Fenster geöffnet werden dürfen. Das sei hier ja wie in der Sauna, sagt jemand auf dem Weg an die frische Luft. Gastgeberin Sina macht eine Ansage: „Jetzt kann man wieder atmen. Und rauchen. Bier ist im Kühlschrank.“ 

Für Bandmitglied Julian gibt erst einmal eine Runde Belohnungsküsschen von der Freundin. Und einen Dürum-Döner. Der hat schon die ganze Zeit neben dem Laptop auf ihn gewartet. Die restlichen Personen versuchen, sich einen Platz auf dem kleinen Balkon zu ergattern. So auch Rosa. Erschöpft und zufrieden nimmt sie einen Zug von ihrer Zigarette. Dann lehnt sie sich zurück und atmet langsam ein. Luft, endlich Luft. 

Fotos: Käthe deKoe

Ein Abend mit: Rosa Kammermeier

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Blue Haze heißt das neueste Musikprojekt von Rosa Kammermeier, mit dem sie vergangene Woche die EP “Moon” veröffentlicht hat. Privat geht die junge Musikerin gerne ins Unter Deck und gönnt sich einen Whiskey Sour, bevor sie den Abend bei Nudeln mit Pesto ausklingen lässt.

Hier beginnt mein Abend:

Im Rennsalon. Die coolsten Bedienungen und schöne Musik!

Danach geht’s ins/zu:

Unter Deck. Mittlerweile schon ein Heimathafen und gleichzeitig die Red Lodge von Blue Haze. Im Nebel tanzen zu feinem ausgewähltem Sound.

Meine Freunde haben andere Pläne. So überzeuge ich sie vom Gegenteil: Ich geb dir auch einen aus!

Mit dabei sind immer:

Gute Menschen & Kippen & Drive.

An der Bar bestelle ich am liebsten:

Bier. Oder: Gin Tonic. Lediglich in den auf Cocktail-Credibility-geprüften Etablissements: ein Whiskey Sour

Der Song darf auf keinen Fall fehlen:

Let’s Dance von David Bowie / Saved by Rock n Roll von Velvet Underground

Mein Tanzstil in drei Worten:

Shoegaze-Boogie-Twist

Der Spruch zieht immer:

Sprüche ziehen nicht.

Nachts noch einen Snack. Mein Geheimtipp ist:

Ein Käsebrot oder Nudeln mit Pesto. Wenn Kühlschrank leer, dann: Eine Zigarette. Oder ein letzter verzweifelter Ausflug zum Alpenimbiss.

Meine dümmste Tat im Suff war:

Der Suff ist bereits eine dumme Tat.

Das beste Frühstück nach einer durchfeierten Nacht gibt`s im/bei: 

Draußen in der Sonne vor dem Trachtenvogl, daheim im Bett mit den Semmeln vom Alofs. Oder ein Kaffee und ein Mittagessen im Bald Neu, inklusive treuen braunen Hundeaugen, die deinen Kater sehr gut zu verstehen scheinen.

Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach:

Beim Feiern sehr wichtig: nicht der Vergangenheit nachhängen. Lieber die gegebenen Möglichkeiten nutzen und nicht mosern.

Internetseite: https://soundcloud.com/blue-haze-488398908

Foto: Sophie Wanninger  

Band der Woche: Blue Haze

Blue Haze heißt das Musikprojekt von

Rosa Kammermeier und Julian Riegl, das am Donnerstag ihre EP “Moon” im Unterdeck präsentiert.

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Blue Haze ist eine Haschisch-Sorte. Das verrät zumindest das Internet, wenn man sich dort auf die Suche nach dieser gleichnamigen neuen Münchner Band macht. Ob diese Assoziation beabsichtigt ist, ist jedoch nicht so ganz klar. Denn obwohl bei der Band Blue Haze (Foto: Sophie Wanninger) die Musik hinter den langen Reverb-Schwaden auf den Gitarren wie im Nebel zu verschwinden droht, hat das dennoch rein gar nichts mit der codierten Kiffer-Romantik zu tun, die etwa die Namensfindung im Reggae und Hip-Hop immer wieder bestimmt (am eindeutigsten wohl bei Cypress Hill, die sogar einen Song „I love you Mary Jane“ nannten).
Rosa Kammermeier und Julian Riegl aber suchen mit dem reduzierten Post-Punk und Dream-Pop, den sie als Blue Haze spielen, nach einer Romantik, die viel älter ist als kiffende Hip-Hopper. Vielmehr verweisen sie auf den blauen Dunst des Zwielichts, der einem Versteck und Grauen gleichzeitig sein kann. Dieser prägt nicht nur die zwischenweltliche Lichtstimmung auf Caspar David Friedrichs Gemälden, auch in der Lyrik des 19. Jahrhunderts ist insbesondere die Farbe Blau symbolisch aufgeladen und mit dem Jenseitigen und Außerweltlichen verknüpft. Und in dieser Zeit fußt die Inspiration des Duos: „Blue bezieht sich darauf, dass wir uns in unserer Musik manchmal ein bisschen melancholisch fühlen“, erklären sie, aber trotz dieser düsteren Grundstimmung schwinge in dem Namen aber auch die Romantik, insbesondere die blaue Blume bei Novalis und der Glaube an die Liebe mit.
Doch der Retro-Wille der beiden reicht nicht so weit, dass sie sich im Biedermeier-Outfit den Auflösungsfantasien der musikalischen Spätromantik hingeben. Um die nihilistische Melancholie der Romantik in die Gegenwart zu holen, gehen sie den Umweg über einen Künstler, den sie bei ihren Einflüssen stets an erster Stelle nennen: David Lynch. Und obwohl der weniger für seine Musik als für seine Filme bekannt ist, macht das Sinn. Denn nicht nur in „Blue Velvet“ erschafft er immer wieder Figuren und Räume, die sich nicht mehr in der eigentlichen Realität zu befinden scheinen, aber dennoch genug Anbindung an die Gegenwart haben, um ihren Zuschauer in den Grundzügen begreiflich zu bleiben.
Musikalisch übersetzt bei Blue Haze klingt das dann nach dem Post-Punk der frühen Achtzigerjahre – also stoisch gleichbleibende Rhythmus-Patterns, die die beiden mit dem Drumcomputer programmieren, harmonisch um sich selbst kreiselnde Gitarren-Pickings, die nirgendwo hinführen, aber das auch nicht wollen, sowie getragene und gleichzeitig abwesend wirkende Gesangslinien.
 Doch das funktioniert – denn man hört sowohl die Shoegaze-Erfahrung, die Rosa als Bassistin in der um einiges energetischeren Band Come Back Harriet sammelte, und die Indie-Elektro-Experimente, die Julian mit seiner zweiten Band Kafkas Orient Bazaar macht. Nachdem Rosa die visuelle Gestaltung für einen Kurzgeschichtenband zum jüngsten Album von Kafkas Orient Bazaar übernahm, begannen die beiden, auch zusammen Musik zu machen. Rosas andere Band – Lilit and the Men in Grey – macht derzeit eine Pause, deshalb hat sie Zeit für dieses neo-romantische E-Gitarren-Duo mit einem Hang zur psychedelischen Realitätsverklärung. Gerade haben sie ihre erste EP fertig produziert, die den passenden Titel „Moon“ bekommen hat und die am Donnerstag, 5. Mai, im Unter Deck in München mit einem Live-Konzert vorgestellt wird. Im Sommer haben sie dann erst einmal vor, Musik für ein Theaterstück zu schreiben.  

Stil: Dreampop / Shoegaze / PostPunk
Besetzung: Rosa Kammermeier, Julian Riegl
Aus: München
Seit: 2015
Internet: soundcloud.com/blue-haze-488398908

Foto: Sophie Wanninger

Text: Rita Argauer

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Jackie

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Es ist Frühling, Frühling in der Stadt! Jackie startet tiefenentspannt ins Wochenende und hat auch unter der Woche allerlei vor. Immer mit dabei: die Sonnenbrille, gute Musik und notfalls auch die Gummistiefel – und ja, vielleicht auch das ein oder andere Bier. München, du bist schön!

Grillen geht immer – so lautet
mein Motto. Deshalb schlage ich am Freitag
eine spontane Grillsession bei uns im Hof vor. Ein Muss: selbstgemachte
Bärlauchbutter mit extra viel Knoblauch! Wir dinieren königlich und trotzdem
bleibt am Ende wieder die Hälfte übrig. Mit vollen Bäuchen und einem Glas
Aperol Sprizz mit Rhabarbersaft beschließen wir, eine Runde Schafkopf zu
spielen. Und wie immer zahle ich am Ende die Runde. Aber das macht nichts, denn
obwohl die Sonne schon lange untergegangen ist, wärmen die sonnenwarmen Steine noch
meine nackten Zehen. Sonne, wie habe ich dich vermisst! Für alle, die nachts
noch den Booty shaken wollen: Im STROM gibt’s Swing vom Allerfeinsten!

Es ist Samstag und die Sonne scheint. Perfektes Wetter also um raus an den
Ammersee zu fahren und das Mausi zu besuchen. Für alle, die noch nicht das
Vergnügen hatten: Mausi ist unser kleines, aber feines Segelbötchen. Und der
perfekte Ort um die Seele mal so richtig durchzupusten. Nachdem die Sonne
untergegangen ist und wir unseren Sundowner genüsslich ausgeschlürft haben,
machen wir uns auf den Weg zurück in die Stadt. Nächster Halt: Nachtflohmarkt im Wannda Circus. Mal schauen, ob ich eine
unnötige Kleinigkeit finde, an der sich kurzzeitig mein Herz erfreuen kann… Und
weil wir dann immer noch nicht müde sind,
machen wir uns auf zur Lost Weekend Open Stage. Mal sehen, was uns dort
geboten wird! Beim nicht ganz so gutem Wetter empfehle ich: Den Haidhausener
Hofflohmarkt
. Denn Flohmarkt geht eigentlich immer und versteckte Winkel und
Ecken sowie allerlei Kuriositäten entdecken sowieso. Schnappt euch ein Bier, einen lieben Menschen
mit und los geht die Entdeckungsreise!

Am Sonntag macht das Wetter mir einen Strich durch die Rechnung. Eine Frechheit, wie ich finde, aber es hilft ja doch nichts! Regenjacke an und raus. Mein Ziel: Das Import Export. Dort spielen heute Majmoon und Brave Young Years. Veranstaltet wird das ganze vom Online-Magazin Tapefruit. Für alle, die weniger Musik und mehr Fashion wollen: Heute findet auch noch der Stijl
Designmarkt
auf der Praterinsel statt. Viele junge Designer, die entdeckt werden wollen!

Meine letzte Woche im SZ-Turm hat
begonnen. Mein Fazit: Spontane Entscheidungen sind meistens die besten. Ein
besonderer Dank geht an dieser Stelle an Michael Bremmer. Und natürlich den
Rest der Gang. Weil ich mir an diesem verregneten Montag aber keine Gedanken über meine Zukunft machen will, beschließe
ich ins Ampere zu gehen. Dort spielen heute Radiation City. Eigentlich bin ich
aber hier, weil ich mir mal die Vorband Blue Haze anhören will. Etwas
düster, aber zum diesem Scheißwetter passt das hervorragend!

Schnibbeln, was das Zeug hält,
heißt es für mich, das Geburtstagskind Rebecca und andere Kochwütige am Dienstag in der Glockenbachwerkstatt.
Bei der Schnibbelparty wird nur Gemüse verarbeitet, das aufgrund von kleinen
Schönheitsfehlern sonst in der Tonne gelandet wäre. Ein tolles und vor allem
leckeres Konzept von der Glockenbachwerkstatt, rehab republic und foodsharing! Für
alle, die es heute nicht schaffen: Weitere Termine sind der 31.05.,
28.06., 26.07. und der 16.09.

Lyrik in
entlegene Ort der Stadt tragen – eine großartige Idee, wie ich finde! Deshalb mache
ich mich am Mittwoch auch auf ins
Unter Deck. Dort steht heute das Autorenkollektiv JuLy in der Stadt auf der
Bühne. Titel der Veranstaltung: Gedichte sind peinlich. Mit einem Bier mache
ich es mir in einer Ecke gemütlich. Für alle, die
mehr Lust auf Musik haben, habe ich aber auch einen Tipp: Das Closing Konzert
der Reihe Schienen-Bus-Konzerte im Bahnwärter Thiel. Ich selbst spaziere nach der
Lesung über den Viktualienmarkt Richtung Heimat. Zwischendurch verweile
ich immer kurz um die wunderbare Stimmung mit meiner neuen Kamera festzuhalten.
Ob die Fotos gut geworden sind? Ich weiß es nicht und es ist mir auch egal.
Kurz vor dem Ziel beschließe ich, Björn und Vinz anzurufen, denn mir ist nach
mehr Feierabendbier. Viel zu spät lande ich im Bett und überprüfe gefühlte 100
Mal, ob ich auch wirklich meinen Wecker gestellt habe. Sicher ist sicher!

Höchste Zeit mal wieder etwas zu backen! Deshalb beschließe ich am Donnerstag einen menschenfreien Abend einzulegen und versuche mich an
einer Prinzregententorte. Versprochen ist schließlich versprochen! Dazu gibt’s
besten Sound von meiner Neuentdeckung des Monats: K. Flay mit Wishing it was you.

Freitag ist mein letzter offizieller Arbeitstag und einer der letzten Tage um
im Bahnwärter Thiel die Puppen tanzen zu lassen, deshalb schlüpfe ich in meine
Tanzschuhe und schwinge mich auf meine alte Dame um die Wilde 13 zu entern.
Hasta la vista, baby!

Neuland: Blue Haze

Die David Lynch-Liebhaber Rosa Kammermeier und Julian Riegl treten seit Neuestem gemeinsam als Blue Haze auf. Kennen dürften sie die meisten schon als Mitglieder der Bands Lilit and the Men in Grey und Kafkas Orient Bazaar. Mit Blue Haze gehen sie nun in Richtung düsterer Elektro-Pop und experimentellem Rock.

Bei David Lynch denkt man vermutlich an erster Stelle an „Mullholland Drive“ oder „Lost Highway“. Dass der US-amerikanische Kult-Regisseur jedoch auch selbst Musik schreibt und singt und spielt, ist nur besonderen Liebhabern bekannt. Rosa Kammermeier und Julian Riegl, beide Mitte 20, stellten fest, dass sie beide solche Liebhaber sind, und ließen sich von David Lynchs düsterem Elektro-Pop mit experimentellen Rock-Einflüssen inspirieren.

Die Musiker, die normalerweise in den Bands Lilit and the Men in Grey und Kafkas Orient Bazaar zu hören sind, haben sich vor ungefähr einem Jahr zusammengetan, um in Julians Zimmer einige Songs aufzunehmen. Nach nur vier Monaten gibt es mit „Moon“ nun schon die erste EP zu hören. Rosa und Julian nennen sich Blue Haze und arbeiten derzeit an ihrem ersten Live-Set. Am 25. April werden sie als Support von Radiation City im Ampere zu hören sein. Ein Termin für eine Release-Party ihrer EP steht allerdings noch nicht fest. Das geplante Musikvideo „sollte schon etwas Ausgefallenes sein“, sagt Julian – auch hier ganz in David-Lynch-Manier.  

Foto: Sophie Wanninger

Von: Theresa Parstorfer