Shadow Friend (Alternative Rock)

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Musiker in Model-Optik

Die drei Jungs könnten Models sein; da passt alles: von den Lederjacken zur Wayfarer-Sonnenbrille – ein bisschen im 80er Postpunk verwurzelt; natürlich im schicken schwarz-weiß: Eine Ästhetik aus dem Joy-Division-Film „Control“; eine Ästhetik, die auf eine andere Zeit verweist, aber jetzt ihren modischen Höhepunkt hat. Doch mit ihrer Musik zeigt die Band „Shadow Friend“ (Foto: Benjamin Klingelbiel), dass sie die Musik zwischen dem Anfang der 1980er und der Gegenwart wohl kennen und so nehmen sie die ganze Rutsche an Alternative Rock mit. Ein Genre, das ursprünglich die Alternative sein sollte, dann mit Bands wie Nickelback im Mainstream ankam, und nun in Vergessenheit geriet. Doch die inzwischen auf vier Musiker angewachsene Band integriert diese emotionale Breitband-Attitüde aus Gitarrenbrettern gut; es erscheint fast erfrischend, neben der vornehmen Zurückhaltung auch mal die Lust der Musiker an großen Gesten und dicken Gitarrenbrettern zu spüren: Und da dürfen dann plötzlich wieder alle Instrumente gleichzeitig auf höchstem Energie-Niveau spielen – denn es geht um den mitreißenden Moment.

Stil: Alternativ Rock.

Besetzung: Daniel Koblofsky: Bass, Gesang; Hannes Greschitz: Gesang, Gitarre; Christoph Koch: Schlagzeug; Hannes Kindsvater: Gitarre, Gesang.

Aus: München.

Seit: 2010.

Internet: www.facebook.com/shadowfriendmusic.

Von Rita Argauer

A Attitude (Alternative Rock)

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Jahr: 2011, Woche: 24

A Attitude kümmern sich nicht um aktuelle Trends, wirken ein wenig wie aus der Zeit gefallen: Entweder zu früh oder zu spät sind sie dran. Ihre Musik orientiert sich stark am Alternative Rock der 1990er – als Einfluss geben sie die britischen Emotionsrocker “Bush” neben den Skate-Punk Heroen “Blink 182” an.

Eine klare Haltung haben. Genau wissen, wie man zu etwas steht. Etwas wirklich vertreten können. Oder eben Attitüde zeigen. Die Unterschleißheimer Band “A Attitude” macht diesen Anspruch mit ihrem Namen klar – und wagt die zungenbrecherischen, im Schulenglisch verbotenen Vokale aufeinander. Die sprachliche Anarchie ist aber natürlich nicht das einzige, womit die Band ihre Attitüde zeigt: Sie kümmern sich nicht um aktuelle Trends, wirken ein wenig, wie aus der Zeit gefallen: Entweder zu früh oder zu spät sind sie dran. Ihre Musik orientiert sich stark am Alternative Rock der 1990er – als Einfluss geben sie die britischen Emotionsrocker “Bush” neben den Skate-Punk Heroen “Blink 182” an. Das passt, denn die Songs basieren auf eingängigen Gitarrenriffs – Sänger Andreas Pantelic geht mit seiner Stimme mit, kippt ab und zu ins Schreien; transportiert so den Pop-Appeal der Musik; reißt das Publikum mit. Die momentan so trendigen Referenzen und das Spiel mit der Künstlichkeit von Kunst fehlt – A Attitude bauen auf Authentizität und Wahrhaftigkeit. Und diese Unmittelbarkeit, mit der Grunge Anfang der 90er in die Charts bretterte, hat sich die Band innerhalb des postmodernen Zitatwahns ein wenig bewahrt. Im Mai 2011 ist ihre erste EP “Pilot” im Eigenverlag erschienen, am Freitag, 17. Juni, treten sie von 16 Uhr an als Support von Itchy Poopzkid auf dem Inselrauschen Festival auf der Münchner Praterinsel auf.

Stil: Alternative Rock
Besetzung: Andreas Pantelic: Gesang, Gitarre; Stefan Thumann: Gitarre; Daniel Rohm: Schlagzeug, Gesang; Thorsten Aye: Bass
Aus: Unterschleißheim, München
Seit: 2008
Internet: www.aattitude.de
www.facebook.com/aattitude.grunge

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.

Allison Square Garden (Alternative Rock)

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Jahr: 2011, Woche: 12

Allison Square Garden bewegen sich zwischen Alternative Rock und Singer-Songwriter-Pop à la Ani di Franco.

Madison Square Garden, New Yorks berühmtes Veranstaltungszentrum. Der Name der Münchner Band Allison Square Garden scheint Referenz zu all den Musikern zu sein, die die große Konzertarena schon bespielten (Foto: Lara Fanika). 2009 begannen die fünf Musikerinnen gemeinsam Musik zu machen. Als ein Hobby, das aber schnell so wichtig wurde, dass man sich zwei Mal die Woche zum Proben trifft. Die Musik bewegt sich zwischen Alternative Rock und Singer-Songwriter-Pop à la Ani di Franco. Im Oktober 2010 gab es dann auch endlich das erste Konzert im Münchner Feierwerk – bis nach Salzburg ist die Band mittlerweile gekommen. Gerade arbeitet die Band an ihren ersten Aufnahmen in den Münchner Kammerspielen. Durch die Definition als „queere“ Band öffnen sich manchmal Türen: wie die zu einem Gig auf dem Christopher Street Day in Stuttgart. „Queer“ muss nicht immer für schwul oder lesbisch stehen – queer kann auch einfach bedeuten, sich auf eine andere Art mit Geschlechterrollen auseinanderzusetzen. Oder diese einfach in Frage zu stellen. Genau das zelebriert die Band: Mit dem Selbstbewusstsein die Frage nach dem Geschlecht nicht mehr stellen zu müssen, steht die Band am Samstag, 26. März, um 23 Uhr im Backstage wieder auf der Bühne.

Stil: Alternativ Rock
Besetzung: Barbara Bauer: Gitarre, Anja Egerter: Schlagzeug, Isi Eichinger: Bass, Vero Nunn: Saxophon, Jenny Witmore: Gesang.
Aus: München.
Seit: 2009
Internet: www.allison-square-garden.com
www.myspace.com/allisonsquaregarden

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