Sänger Malik Harris, 22, nutzt seine Popularität, um zu helfen. So tritt er auch beim Benefizkonzert für den SZ-Adventskalender auf
Begegnungen können Leben verändern. Malik Harris, 22, war vor zwei Jahren ein talentierter junger Singer-Songwriter. Seit er die Musiker der Band Cosby kennengelernt hat, ist sein Alltag ziemlich durcheinander gewirbelt worden. Seine Songs laufen ständig auf Bayern 3, er spielte unter anderem in Vorprogramm von James Blunt oder Alex Clare und wohnt mittlerweile in der Studioregie seines Produzenten.
SZ: Was macht man nachts in einem Tonstudio, wenn man aufwacht?
Malik Harris: Tatsächlich schlafe ich auf der Couch im Tonstudio meist besser als zu Hause. Wenn ich aber mal aufwache und nicht mehr einschlafen kann, greife ich mir die nächste Gitarre und spiele, was mir gerade einfällt.
Videodrehs in London und New York, Konzerte in Berlin oder Hamburg. Kommt dir das Leben manchmal wie ein Traum vor?
Ich frage mich wirklich oft, ob ich das gerade träume, oder ob das wirklich passiert ist. Auch wenn ich noch nicht genau da bin, wo ich irgendwann mal hin will, genieße ich jeden Moment des Weges, der mich dorthin führt.
Aber verrückt ist es dennoch, oder? Knapp 100 000 Menschen haben bislang mit der App Shazam nach dem Künstler gesucht, als sie von dir einen Song im Radio gehört haben.
Diese Zahl ist mir wirklich sehr viel wert. 100 000 Menschen haben zufällig einen Song von mir gehört und wollten unbedingt herausfinden, von welchem Interpreten das Lied ist. Das ehrt mich natürlich sehr.
Apropos Streams: mehr als sechs Millionen Streams bei Spotify, Plattenvertrag bei Universal – und dabei hast du erst vier Songs veröffentlicht. Wie geht das?
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich will es mir auch gar nicht beantworten, ich genieße es einfach.
Die Songs hören sich poppig-fröhlich an – trotzdem schreibst du über ernste Themen.
Das ist mir extrem wichtig, Ich schreibe immer nur über Themen, die mich persönlich beschäftigen – das ist wie eine Selbsttherapie für mich. So wie auch mir Texte andere Künstler schon geholfen haben, hoffe ich, dass ich mit meiner Musik Leute erreichen kann, die ähnliche Zeiten durchmachen wie ich.
Im Video von „Welcome To The Rumble“ geht es etwa um häusliche Gewalt.
Jeder weiß, dass es häufig zu häuslicher Gewalt kommt, aber trotzdem wird so gut wie nie darüber gesprochen. Mir ist es wichtig, dass wir Künstler nicht still sind und die Plattform, die wir haben, nutzen.
Du hast sofort zugesagt, bei unserem Benefizkonzert für den SZ-Adventskalender aufzutreten. Warum ist dir diese Hilfe wichtig?
Eigentlich sollte es jedem Menschen, dem es gut geht, wichtig sein zu helfen. Eigentlich sogar eine Selbstverständlichkeit. Wir haben die Verantwortung, uns um Menschen zu kümmern, denen es gerade nicht so gut geht wie uns. Und deswegen war es für mich sofort klar, bei euch aufzutreten. Ich finde es übrigens ziemlich cool, dass ihr dieses Konzert organisiert.
Interview: Michael Bremmer
Pop für den guten Zweck, Konzert mit Malik Harris, Jacob Brass und Cosby im Bahnwärter Thiel, Samstag, 14. Dezember, von 19.30 Uhr an, Tickets gibt es hier.