Ein Abend mit: Körner

„Das eine Lieblingslied. Dass dich immer wieder kriegt. Einzigartig und bewegend. Bis alle Worte fehlen.“ So heißt es in Körners Lied Gänsehaut.

Ob er wohl den hier beschriebenen Song

People get up and drive your funky soul

von James Brown gemeint hat?

Name: Körner


Alter: geboren 2015 in München

Beruf: Musiker

Internetseite: koerner-musik.de

Hier beginnt mein Abend:

In meinem zweiten Wohnzimmer, dem Petit Café. In diesen kuscheligen 12m² hat
sich schon Fassbinder einen gepflegten Drink genehmigt und wenn Massimo dann
seine italienischen Lieblingslieder auflegt, kann die Nacht mit glänzenden
Augen beginnen.

Danach geht’s ins/zu:

Zu guten Freunden, in eine leicht verwüstete Altbauwohnung mit jenem Charme,
den nur diese typischen WGs in Altbauwohnungen innehaben. Im Wohnzimmer baut
gerade eine Band ihre Instrumente auf, in der Küche wird die erste Flasche Wein
geköpft.

Meine Freunde haben andere Pläne. So überzeuge ich sie vom Gegenteil:

Ich schmiede selten Pläne, die schönsten Nächte passieren spontan.

Mit dabei ist immer:

Die Gewissheit, dass diese Nacht unbedingt die beste wird. Bis zur nächsten
natürlich.

An der Bar bestelle ich am liebsten:

Ehrlich? Einen guten Whiskey. Und ja, auf Eis. Auch wenn ein Kenner jetzt den
Kopf schüttelt, ich finde, man sollte trinken, was und wie es einem schmeckt.

Der Song darf auf keinen Fall fehlen:

James Brown – People get up and drive your funky soul.

Mein Tanzstil in drei Worten:

Ganzkörperausdruckstanz Untervernachlässigung Jeglichenschamgefühls.

Der Spruch zieht immer:

Puh, dumme Sprüche gibt es so viele, das überlasse ich lieber anderen. Wobei ein
„Na, auch hier“ wunderbar ein Gespräch starten kann, wenn es denn
offensichtlich als Witz gemeint ist.

Nachts noch einen Snack. Mein Geheimtipp ist:

Klar auf Linie bleiben und auf Linie achten. Die Nacht ist für gute Drinks
gedacht, oder in die Sterne schauen. Wenn, dann vielleicht ein gutes Stück Käse
zum Rotwein – aber es würde wiederum ein etwas komisches Bild abgeben. Mit
Parmesan im Club. Wobei, hat auch was: „Na Peter, auch ein Stück Reibekäse?“

Meine dümmste Tat im Suff war:

Ich erinnere mich nicht. Das ist je nach Ansicht ein gutes, oder schlechtes
Zeichen und spricht für die Nacht.

Das beste Frühstück nach einer durchfeierten Nacht gibt`s im/bei:

Vor einem Frühstück kommt das Bett und am Nachmittag, wenn man die müden Augen
langsam wieder an das Licht gewöhnt, sieht die Welt gleich anders aus. Ein gutes
Frühstück ist dann erstmal ein Kaffee und guten Kaffee gibt es an vielen Orten.
Die Frage ist, wo man ihn trinkt. Am Ufer der Isar, im Sonnenschein, wäre eine
passable Idee.

Diesem Club/dieser Bar trauere ich nach:

Dinge kommen, Dingen gehen. Nicht trauern, nach vorne schauen, selbst eine Bar
eröffnen. 

Foto: Sascha Wernicke