Eindrucksvolle Reden sind oft wie Musik. Wie Sprechgesang. Stück für Stück bauen sich Zeilen auf, fast wie Verse in einem Lied. Die Stimme spielt dabei eine tragende Rolle. Sie sollte klangvoll sein und im besten Fall alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Auch die Münchner Sängerin Queen Lizzy, 20, hielt vergangenes Jahr eine bedeutende Rede – auf der Black-Lives-Matter-Demo, vor 25 000 Menschen. Sie sprach darin über ihre eigenen Erfahrungen mit Rassismus. Sie klagte an. Und gab Mut. Ausschnitte dieser Rede verarbeitete sie nun in ihrer Debütsingle „Black Rolemodel“, die sie im Dezember vergangenes Jahres veröffentlichte. „In dem Song wollte ich erklären, dass 2020 mein Jahr war. Ich habe eine Rede gehalten. Ich konnte meinen Traum verwirklichen, ein Vorbild zu sein, für schwarze Menschen“, sagt Lizzy.
In „Black Rolemodel“ geht es um Lizzy selbst, die ihr Ziel verfolgt, eine erfolgreiche schwarze Frau zu sein. „In einer Gesellschaft, in der dunklere Haut oftmals mit Kriminalität und Negativität verbunden wird, möchte ich meiner Community Hoffnung geben“, sagt sie. Die Lyrics stammen aus ihrer eigenen Feder: „Es geht los und sie werden meinen Namen kennen“, singt Lise-Christine Kobla Mendama, wie Lizzy mit gebürtigem Namen heißt. Ihr Künstlername QUEEN Lizzy soll für königliche Attribute stehen. Für Eleganz, Stärke, Luxus. Für ein Vorbild. Wenn Lizzy über Erklärungen wie diese spricht, klingt das jedoch keineswegs abgehoben. Denn Lizzy ist mit ihren jungen Jahren bereits jetzt schon sehr erfolgreich, in dem, was sie tut: Sie ist Model, Poetry-Slammerin, Influencerin, Aktivistin und arbeitet als Finanzberaterin. „Eigentlich bin ich ein sehr bescheidener Mensch, aber in meiner Musik kann ich zeigen, dass ich stolz auf mich bin“, sagt sie.
Musikalisch ist „Black Rolemodel“ im Hip-Hop zu verorten. Über minimalistischen und drückenden Drum-Elementen singt und rappt Lizzy auf Deutsch. Ihre Stimme ist prägnant, warm und stark. Sie singe schon ihr ganzes Leben lang, sagt Lizzy. Aber erst im vergangenen Jahr ermutigten sie Freunde dazu, ihren ersten Song zu veröffentlichen. Dabei merkt die afrodeutsche Sängerin auch, dass sie sich nicht länger verstellen will: „Ich hatte immer ein gewisses Bild davon, wie eine schöne Stimme zu klingen hat. Früher habe ich deshalb versucht, das soulige und rauchige in meiner Stimme zu unterdrücken und eher höhere Töne zu singen“, sagt Lizzy. Sie trifft die aus den USA stammende Sängerin Liz Howard. Diese bestärkt Lizzy darin, nicht perfekt klingen zu wollen, dafür aber ihre Gefühle in ihrer Stimme zu transportieren. In „Black Rolemodel“ stecken viele starke Gefühle. Lizzys zweite Single ist bereits in Bearbeitung. Es soll ein Frauen-Empowerment-Song werden.
Von Amelie Völker
Queen Lizzy
Stil: Hip-Hop, Rap, R ’n’ B
Besetzung: Lise-Christine Kobla Mendama (Vocals), Julian Fleischhauer Garcia (Vocals), Akin Laja (Beats)
Aus: München
Seit: 2020
Instagram: www.instagram.com/lizzy2thedizzy
Inspired by: Queen Lizzy hat euch eine Playlist zusammengestellt mit Songs, die sie inspiriert und sie oft gehört hat.